03.09.2025, 12:12
UAV / UCAV - Drohnen
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03.09.2025, 12:35
Das passiert schon. https://www.youtube.com/watch?v=OO4-Y8jKlhI
Die Tunnel sind (erstaunlicherweise) auch weniger ein technisches Problem. Das hat man eigentlich ganz gut im Griff. Die Herausforderung ist eher, dass es so unglaublich viele sind das die spezialisierten Kampfpioniereinheiten das nicht abdecken können.
03.09.2025, 17:24
(03.09.2025, 12:35)Nightwatch schrieb: Das passiert schon. https://www.youtube.com/watch?v=OO4-Y8jKlhI Interessant. Hätte eher erwartet, dass die Geiseln das Problem sind.
03.09.2025, 18:57
(03.09.2025, 17:24)Kos schrieb: Interessant. Hätte eher erwartet, dass die Geiseln das Problem sind.Die Position der Geiseln ist idR wenigstens auf den Quadratkilometer genau bekannt. Die IDF operiert in diesen Gebieten dann auch ganz bewusst nicht. Wenn spezialisierte Einheiten in die Tunnel gehen tun sie das logischerweise auch nur in Gebieten, die von der IDF kontrolliert werden. Insofern, die Situation, dass die IDF durch die Tunnel tappt und nach Geiseln sucht gibt es so nicht. Stattdessen erkundet und zerstört man schon laufend Tunnel, das Problem ist wie gesagt, die Kapazitäten von Yahalom sind endlich, zum Teil sie die auch noch im Libanon gebunden gewesen. Dort gab es ja ganz ähnliche Herausforderungen. Damit einhergehend ist halt auch das Problem, dass die IDF gerne irgendwo mit dem großen Orchester einreitet, eine Menge Hamas-Kämpfer dabei tötet aber die Operation dann nach wenigen Wochen auch wieder abschließt und sich zurückzieht. Das sind dann einfach nur sehr begrenzte Zeitfenster in denen die überbeanspruchten Spezialverbände gegen Tunnel vorgehen können. In Gebieten in denen man jetzt länger präsent ist (Rafah) geht man gründlicher vor. Wobei vorgehen dann idR auch nicht bedeutet das man sich durch verminte und durch Hamas-Kämpfer gehaltene Tunnel kämpft. Das kommt vor, aber idR werden bemannte Anlagen schlicht isoliert und aus der Luft bomardiert. Als sicher eingeschätze Tunnel werden auch 'von Hand' gesprengt, wobei der eingesetzte Sprengstoff wenigstens zwischenzeitlich auch mal knapp war. Wir sprechenen da von mehr als 10 Tonnen TNT äquivalent pro Kilometer. Eine mir bekannte größere Ausnahme gab es allerdings: Bei der Op in Khan Yunis had der kommandierende General ganz bewusst SOF von Beginn an in die Tunnel geschickt und ist ober- und unterirdisch gleichzeitig gegen die Hamas-Brigade vorgegangen. Funktionierte auch, war aber auch den besonderen Umständen und der verbesserten Informationslage geschuldet. Im Prinzip ist es so, Tunnel ist nicht gleich Tunnel und nicht jeder Tunnel ist gleich interessant. Die mediale Berichterstattung verzerrt das Bild etwas, aber die Tunnel der Hamas sind mehrheitlich schnöde Verbindungswege innerhalb des Operationsraum einzelner Bataillone und Brigaden und sind damit quasi taktischer Natur. Sie erlauben es den Kämpfern ungesehen und rasch von Haus zu Haus und Block zu Block zu wechseln und in geschützten Positionen zu ruhen. Das ist im Häuserkampf gegen die IDF von gewisser Relevanz (die Erfolgsbilanz der Hamas ist diesbezüglich ja sehr überschaubar), aber es limitiert doch die Bedeutung dieses Tunnelsysteme. Vor allem wenn man eh nicht plant in den Gebieten länger präsent zu bleiben. An ein paar Schlafsäcken und Raviolidosen wird sich das Schicksal der Hamas nicht entscheiden. Es ist auch überhaupt nicht so, dass es ein rießigen miteinander verbundenes Tunnelnetzwerk gibt. Es gab einzelne sehr lange Tunnel die weite Operationsräume in den urbanen Räumen miteinader verbunden haben, aber die wurden recht schnell bombardiert. Auch die medial gepushten gut ausgebauten Systeme für die Führungsriegen sind Ausnahmen. Was bleibt sind (überraschend) viele Einzeltunnelsysteme mit denen man sich beschäftigen kann oder eben halt auch nicht. Strategisch am wichtigsten waren noch die Schmuggeltunnel nach Ägypten und zur Grenze mit Israel. Und da hat man mittlerweile ziemlich aufgeräumt.
Vor 8 Stunden
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In meinen Augen ist die Idee, mit *Shaheds* (Drohnen die als Marschflugkörper agieren, Marschdrohnen?) im Pazifischen Raum gegen China agieren zu wollen wenig sinnig. Marschdrohnen im Ukrainekrieg sind reine Materialschlacht. Ihr Einsatz dient in hauptsächlich dazu, den Gegner zu zwingen im wirtschaftlich ungünstigen Verhältnis in Abwehrmittel zu investieren. Ihre Wirkung im Ziel ist dagegen nachrangig ihre militärische Bedeutung über bloßen Terror hinaus überschaubar. Der springende Punkt dabei ist, dass wir einen Krieg gegen China nicht als Materialschlacht führen und uns einen Wettstreit liefern können, wer mehr *Shaheds* und Abfangmittel ins Feld führen kann. Diesen Wettbewerb werden wir ob der gigantischen chinesischen Produktionskapazitäten schlicht verlieren. Und zwar völlig egal wie wir uns heute vorbereiten mögen, ein Abnutzungskrieg gegen China ist illusorisch und ein Mindset in diese Richtung führ unweigerlich in die Niederlage. Stattdessen benötigt es Streitkräfte mit Fähigkeiten, die dem Chinesischen Tiger die Klauen und Zähne ziehen um einen Krieg zu beenden, bevor die Auseinandersetzung in eine Abnutzungsspirale degenerieren kann. |