(See) Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger)
Seit wann plant die NATO nicht auch auf See und fordert dafür keine Einheiten von ihren grossen Marinen?!

Auf der Afrikakarte sind 9 westliche Länder ohne China Invest. Selbst wenn ALLE sich als neutral erklärten, dann bedeutet Neutralität nicht „niemand bekommt Öl und Diesel gegen Bares“. Und die anderen Staaten sind nicht allesamt in einer chinesischen Daumenzwinge. Fazit: Das Argument ist unrealistisch herbeikonstruiert.
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(24.06.2025, 20:35)Ottone schrieb: Seit wann plant die NATO nicht auch auf See und fordert dafür keine Einheiten von ihren grossen Marinen?!
Die NATO plant mit dem was Marinen an den Tisch bringen können. Sie stellt keine Anforderungen daran, wer welche Art von Schiff und wie viele zu unterhalten hat.
Zitat:Auf der Afrikakarte sind 9 westliche Länder ohne China Invest. Selbst wenn ALLE sich als neutral erklärten, dann bedeutet Neutralität nicht „niemand bekommt Öl und Diesel gegen Bares“. Und die anderen Staaten sind nicht allesamt in einer chinesischen Daumenzwinge. Fazit: Das Argument ist unrealistisch herbeikonstruiert.
Natürlich, herbeikonstruiert. Die anderen Marinechefs sind einfach alle inkompetent und haben teure und unnötige Seeversorger beschafft obwohl sie in jedem neutralen Hafen dieser Welt frei auftanken könnten. Wenn die nur wüssten Angel
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@ObiBiber
Zitat:bzgl F127 muss man daraus lessons learned ziehen…
an AEGIS und den SM Flugkörpern führt leistungstechnisch aktuell kein Weg vorbei…
Das ist wie gesagt faktisch falsch aber ich klambüser das gerne nochmal im Detail aus.

Das Folgende bezieht sich auf die „Kernkomponenten“ der F127, also ESSM II, SM-2 IIIC, SM-6 Ia und AN/SPY-6v1. Auf die RAM gehe ich aufgrund der domestischen Produktion in Deutschland nicht ein, auf die LACM Fähigkit ebenfalls nicht weil aktuell nicht gesichert ist, ob da nun jetzt Tomahawk kommen soll oder das Gemeinschaftsprojekt mit GB.

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Effektoren:
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ESSM II:
  • Reichweite: rund 50km
  • Dienstgipfelhöhe: 15-18km
  • Geschwindigkeit: Mach 4+ max
  • Guidance: Midcourse Update über Datalink, ARH/SARH terminal
  • Stückpreis: rund 1.9mio $ (= 1.6mio €)
Europäische Alternativen:

CAMM-ER:
  • Reichweite: >45 km
  • Dienstgipfelhöhe: 10km
  • Geschwindigkeit: Mach 3 max
  • Guidance: Internal Guidance und Datalink, ARH terminal
  • Stückpreis: rund 1.7mio $ (1.4mio €)
IRIS-T SLM:
  • Reichweite: 40km
  • Dienstgipfelhöhe: 20km
  • Geschwindigkeit: Mach 3 max
  • Guidance: Midcourse Update über Datalink, IIR Seeker terminal
  • Stückpreis: rund 1.7mio $ (1.5mio €)
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SM-2 IIIC:
  • Reichweite: 170km
  • Dienstgipfelhöhe: >25km
  • Geschwindigkeit: Mach 3.5 max
  • Guidance: SARH/ARH
  • Stückpreis: rund 2.6mio $ (2.2mio €)
Europäische Alternativen:

Aster 30 B1:
  • Reichweite: >120km
  • Dienstgipfelhöhe: >20km
  • Geschwindigkeit: Mach 3 max
  • Guidance: Internal Guidance und Datalink, ARH terminal
  • Stückpreis: rund 2.8mio $ (2.4mio €)

Aster 30 B1 NT:
  • Reichweite: >150km
  • Dienstgipfelhöhe: „25km Klasse“ (wird allgemein auf 30km geschätzt)
  • Geschwindigkeit: Mach 4.5 max
  • Guidance: Internal Guidance und Datalink, ARH terminal
  • Stückpreis: rund 3.1mio $ (2.6mio €)
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SM-6Ia:
  • Reichweite: 250km gegen Luftziele (≠BMD Range)
  • Dienstgipfelhöhe: 34km
  • Geschwindigkeit: Mach 3.5 max
  • Guidance: Internal Guidance, ARH/SARH terminal
  • Stückpreis: rund 4.9-6mio $ (4-5.1mio €) (eventuell aufwachsend auf mehr mit den aktuellen Produktionsproblemen)
Europäische Alternativen:

Aster 30 B1 NT:
  • Reichweite: >150km
  • Dienstgipfelhöhe: „25km Klasse“ (wird allgemein auf 30km geschätzt)
  • Geschwindigkeit: Mach 4.5 max
  • Guidance: Internal Guidance und Datalink, ARH terminal
  • Stückpreis: rund 3.1mio $ (2.6mio €)

*Aster 30 B1 NT kann sowohl als SM-2 Ersatz wie auch als SM-6 im BMD eingesetzt werden werden

*Perspektivisch kommt hier auch noch die IRIS-T HYDEF in Betracht, die mit einer Dienstgipfelhöhe von 50km nochmal ein deutlich potenterer BMD Effektor sein wird als die SM-6 (und diese auch vermutlich sowieso ersetzen soll).
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Sensoren:
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Hier wird’s jetzt ein bisschen tricky, da die Leistungsparameter des AN/SPY-6v1 nicht öffentlich einsehbar sind. Ich versuche jetzt schon seit mehr als 3 Monaten diesbezüglich verlässliche Daten zu finden, aber es bleibt sehr wage.

Die Folgenden Leistungsparameter sind nicht gesichert, sie bestehen aus Aussagen von Personen die ich diesbezüglich konsultiert habe, Bruchstücken an Informationen aus diversen Foren und Dokumenten sowie einer gehörigen Menge Augenmaß.

Demnach müsste ein AN/SPY-6v1 in der Konfiguration der AB Flt.III über eine 360° instrumented surveillance range zwischen 400-600km sowie einen BMD sector mode zwischen 2.000-3.000km verfügen.

Das eheste (und auch aktuell einzigste) vergleichbare System europäischer Herkunft wäre das SMART-L N/MM, also der gemeinsame Nachfolger des „Legacy“ SMART-L und des EWC.
Dieses verfügt über eine 360° instrumented surveillance range von 480km und einen BMD sector mode von 2.000km.

In absoluten Zahlen liegt die Leistung also teilweise recht deutlich unter dem SPY-6.
Allerdings muss man sich hier mMn fragen, ob diese Mehrleistung auch benötigt wird. Für die aktuellen deutschen Anforderungen an die F127 (und Anforderungen an vergleichbare europäische Projekte) komme ich da persönlich ganz klar zu dem Schluss, dass diese Mehrleistung nicht benötigt wird. Für herkömmliches AAW und endoatmosphärisches BMD ist das System vollkommen ausreichend, auch für spätere BMD Effektoren mit größerer Performance wie die IRIS-T HYDEF.

Interessanterweise ist das SMART-L auch zu exoatmosphärischen BMD befähigt, wie die Praxisversuche mit der SM-3 demonstrierten. Spätere Aufwuchsreserven für exoatmosphärische Effektoren aus dem Hause HYDIS2 wären also ebenfalls möglich.

*kurzer Einschub noch am Rande, in niederländischen Foren kursieren seit einiger Zeit Gerüchte über ein mögliches BMD Upgrade des SM400 b2. Inwiefern das stimmt kann ich nicht beurteilen, aber da das SM400 B2 gerne auch als panelisiertes SMART-L gesehen wird könnte ich mir das durchaus vorstellen.
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Was wir aus dem F127-Komplex bisher nicht aus europäischer Produktion haben ist ein dafür besser gewappnetes CMS und ein universal einsetzbares VLS.

Das Sylver ist schlicht keine Alternative zum Mk41, wobei man der Fairness halber dazu sagen muss, dass man bereits länger daran arbeitet, diesen Umstand zu ändern wie @Voyageur bereits erklärt hat.
Insofern hätte man also bereits eine relativ gut ausgebaute Basis um ein Nachfolgersystem auf den Weg zu bringen, dass die bisherigen Probleme vom Sylver vermeiden könnte.

Und ein gemeinsames europäisches CMS ist ebenfalls kein Hexenwerk.
Zitat:bis die erste F127 zuläuft schaut es in den USA bzgl politischer Führung auch wieder anders aus…
Ich weiß nicht wie dein Informationsstand diesbezüglich ist aber ich gehe persönliche davon aus, dass es vorerst keinen Regierungswechsel mehr geben wird. Innerhalb der nächsten 4 Jahre werden sich die USA vermutlich zunehmend zu einer Art autokratischen Scheindemokratie entwickeln in der Wahlen entweder gefälscht oder nur noch einem geringen (vor allem reichen) Teil der Gesellschaft zugänglich sind, dessen Unterstützung für das amtierende Kabinett sicher ist.
Soll heißen in 4 Jahren ist die Welt nicht wieder plötzlich heile, in 4 Jahren wird’s deutlich schlimmer aussehen als heute.
Zitat:trotzdem muss man schauen dass von Anfang an bei der F127 darauf schaut dass man sich nix für die Zukunft verbaut…
direkt Integration von Iris-t SLM/X einplanen!
Das wird aber nicht gehen, da das vollständigen Zugriff auf AEGIS bedingen würde. Den wir nicht bekommen weil den niemand bekommt, die Amerikaner hüten dieses System wie ihren eigenen Augapfel. Wie ich schon sagte, mit dem „Einkauf“ von AEGIS kaufen wir uns nicht AEGIS, wir kaufen die Nutzungsrechte an AEGIS. Mehr nicht.

Heißt mit AEGIS sind wir absolut auf den Wohlwollen Washingtons angewiesen. Für dessen nicht-Existenz es sowohl im politischen wie auch im wirtschaftlichen gute Gründe gibt.
Zitat:alle Subsysteme abgesehen von AEGIS und den SM Flugkörpern sollten national weiter entwickelt werden können…also auch Geschütze und sonstige Effektoren (Torpedos, ASuW FK)
Wieso denn das dann wieder national? Oder meinst du europäisch?
Zitat:außerdem wäre die Produktion von SM6 Flugkörpern in Europa/Deutschland wünschenswert!
Keine Chance.
Mit einem „Massenprodukt“ wie der SM-2 wäre das eventuell möglich aber mit der SM-6 sehe ich die Chancen da eher schlecht. Die politische Komponente mal außen vor gelassen wird das auch wirtschaftlich nicht möglich sein.

Für europäische Marinen reden wir ja hier von einem absoluten Nieschenprodukt. Die für die deutsche Marine bestellte Stückzahl wird vermutlich deutlich unter 100x Lfk liegen, wenn Spanien da auch mit zieht insgesamt wohl 150-180x Lfk. Norwegen wird nicht mit der F127 mitziehen (und wenn dann nicht mit der SM-6 denn seegestütztes BMD ist for Norwegen finanziell nicht machbar) und ob Dänemark da mit macht steht aktuell noch völlig in den Sternen.

Und dafür ne Produktionseinrichtung einzurichten ist vollkommen sinnfrei, zumal das auch kein bisschen mehr Autonomie bedeutet was die restlichen Systeme angeht.
Zitat:komplett eigene Entwicklung bzgl Radar, Führungssystem, VLS und Flugkörper… und das einheitlich in Europa… dauert mindestens 10-20 Jahre…und man wird sich eh wieder nicht einigen können…
Wie gesagt, das meiste haben wir bereits. Das wir nicht haben ist ein gemeinsames europäisches CMS und ein universeller einsetzbares VLS, für das beides bereits entsprechende Grundlagenarbeit existiert.
Zitat:daher F127 mit NOR und DK mit
AEGIS und CMS330
Iris-t SLM/X aus MK41 VLS
Wie gesagt sehe ich Norwegen da gar nicht, Dänemark nur eventuell.

Allerdings würde ich tatsächlich von einer navalisierten IRIS-T SLX absehen sofern die nix zum quadpack befähigt ist, zumindest für die F127. Mit 80km Reichweite und 25km Dienstgipfelhöhe ist der Lfk mMn nix halbes nix ganzes, liegt zwar oberhalb der IRIS-T SLM aber doch deutlich unterhalb der SM-2. Der ist eher für die Landbatterien relevant, da er ja auch aus den selben Kanistern verschossen werden kann.
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Was ist eigentlich mit der Meteor?
So wie ich das gelesen habe, müsste man doch "nur" den Feststoffraketenteil etwas länger machen, schon hat die Rakete ihren Booster um aus dem Launcher zu kommen und die Luftatmer an zu werfen. Die sind von vorne herein darauf gebaut worden, um von auch AWACS gesteuert zu werden, wenn der Fighter schon längst weg ist. Dann haben sie Radar und Hitzesucher für den Kill. Das neue Radar der Fregatten entdeckt, zwei drei neue Befehlslinien im Feuerleitsystem um die Lenkung auf einen neu installierten Rechner zu überweisen und los geht's. Da kann man eine Station aus den AWACS zur Not hinstellen die sie lenkt.
Vielleicht bin ich da zu naiv, aber so schwer stell ich mir das jetzt nicht vor.

Denke da an:
If Reichweite über 30 km
Then Switch to new Konsole
Else If new Konsole says fire VLS Zelle x/y, fire cellx/y

Ganz unabhängig von so etwas, weil F127 Strang, muss auf die F127 auch SM3. Alleine schon um in Kiel, Wilhelmshaven und Rostock LandVLS mit denen samt ESSM zu haben, plus 35mm Skyranger natürlich. Ist halt schon spannend auch im Nordatlantik, wenn gewünscht auch Satelliten runter holen zu können.
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(06.07.2025, 20:44)Falli75 schrieb: Was ist eigentlich mit der Meteor?
So wie ich das gelesen habe, müsste man doch "nur" den Feststoffraketenteil etwas länger machen, schon hat die Rakete ihren Booster um aus dem Launcher zu kommen und die Luftatmer an zu werfen. Die sind von vorne herein darauf gebaut worden, um von auch AWACS gesteuert zu werden, wenn der Fighter schon längst weg ist. Dann haben sie Radar und Hitzesucher für den Kill. Das neue Radar der Fregatten entdeckt, zwei drei neue Befehlslinien im Feuerleitsystem um die Lenkung auf einen neu installierten Rechner zu überweisen und los geht's. Da kann man eine Station aus den AWACS zur Not hinstellen die sie lenkt.
Vielleicht bin ich da zu naiv, aber so schwer stell ich mir das jetzt nicht vor.
Nein bist du nicht, die Idee hab ich schon seit einiger Zeit und halte sie persönlich für sehr vielversprechend.

Die Meteor ist tatsächlich deutlich „navalisierter“ als man so denken mag, denn Suchkopf und internal guidance sind fast identisch zur Aster Familie. Hier frag man dann natürlich, warum es die Meteor noch nicht auf Schiffen gibt.

Und die Antwort darauf ist: das hatte man tatsächlich auch vor. Anfang der 2010er lief unter dem Projektnamen „Meteor SL“ ein Studienprojekt um eine nasalisierte Meteor auf den Weg zu bringen, die das Leistungsspektrum oberhalb der CAMM-ER abdecken sollte.
Man hätte eine mehr oder weniger unveränderte Meteor auf einen Aster-Booster gesetzt, der den Lfk aus dem VLS befördert und auf Geschwindigkeit bringt. So sah das ganze aus:

[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250706/ix9divlg.png]
https://arc.aiaa.org/doi/10.2514/6.2008-5262

Das Projekt wurde aber kurz nach dem offiziellen Launch der Meteor eingestellt. Nicht etwa aufgrund von technischen oder finanziellen Hürden, sondern weil die potenziellen Nutzerstaaten 2016 kein Interesse an einem solchen Lfk hatten. Der Fokus lag zu dem Zeitpunkt auf den „neuen“ Aster 30 Varianten aufgrund der geforderten BMD Fähigkeiten.

Besonders interessant daran ist aber, was sich daraus implizieren lässt.
Denn dabei handelte es sich um die „schnelle“ Lösung mit einem bereits existierenden Booster.

Ein purpose built Booster würde hier aber völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Die Meteor ist mit 17.8cm Durchmesser knapp 8cm schmaler als die ESSM b2. Was bedeutet, dass wenn man diesen Lfk mit einem purpose built Booster mit max 24cm Durchmesser und klappbaren Steuerfinnen ausstattet, man quasi eine zum quadpacking befähigte SM-6 hat.

Einzig und alleine die Dienstgipfelhöhe wird hier nicht atemberaubend sein, die wird aufgrund der Natur der Meteor als Air-breathing-Missile vermutlich bei ca. 15-20km liegen.
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Dann los.
Gab doch auch eine HARM Variante, die Briten und Italiener bauen die Meteor gerade in die F35 ein. Gerade die Kombination F35 und HARM ist doch perfekt, und einen SM2 Ersatz gibt es gleich dazu. Dann noch den deutschen Suchkopf, den es mal gab um gerade Stealth besser zu erkennen und die Bewaffnung für Tempest steht auch. Solle die Franzosen sich mit ihrem Flieger, dann alleine doch in den Ruin treiben, viel Spaß.
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Eine quadpackfähige und weitreichende AAM wäre ein Gamechanger und würde die AAW-Fähigkeiten von Schiffen mit VLS massiv steigern. Brauchen wir Big Grin.
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(06.07.2025, 22:10)Falli75 schrieb: Dann los.
Ne, wo willst du diesen Effektor denn integrieren?
Sylver wird immer unbeliebter und hat damit immer weniger potenzielle Nutzer.
Beim Mk41 werden die Amerikaner nicht mitmachen, weil eine Meteor SL direkt in die Verkaufszahlen der SM-6 (und indirekt des gesamten AEGIS-Ökosystems) schneiden würde, gerade auch weil die Meteor deutlich günstiger und weit verbreiteter ist als die SM-6.
Und ein EuroVLS gibt es nicht bzw noch nicht.
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(Gestern, 12:01)DopePopeUrban schrieb: Und ein EuroVLS gibt es nicht bzw noch nicht.

Das wäre aber einfach zu entwickeln und immens wichtig um bei der Bestückung unabhängig zu sein. So etwas sollte von der EU entwickelt werden und allen Mitgliedsstaaten offen stehen. Quasi wie OpenSource.
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(Gestern, 12:21)Kos schrieb: Das wäre aber einfach zu entwickeln und immens wichtig um bei der Bestückung unabhängig zu sein. So etwas sollte von der EU entwickelt werden und allen Mitgliedsstaaten offen stehen. Quasi wie OpenSource.
Der Meinung bin ich auch, zumal wir mit den Softwarefortschritten des Sylver der letzten Jahre auch die besten Voraussetzungen dafür haben. Länger als 4-5 Jahre (bis zum operativ einsetzbaren und erprobtem System) dürfte das eigentlich nicht dauern, wir starten ja nicht von 0% sondern von 50-60%.
Alleine schon aufgrund der späteren Integration von anderen europäischen Lfk halte ich sein solches System für absolut unumgänglich.

Eine Art „Dachorganisation“ für europäische Rüstungsprojekte ebenso, gerade auch weil frühere multinationale Projekte oft an der Federführung gescheitert sind, was man mit einer Bündelung in einer solchen Organisation effektiv vermeiden könnte. Auch eröffnet das neue Möglichkeiten hinsichtlich anderen Kooperationen, bspw einem gemeinschaftlichen Air Defender oder der gemeinsamen Raketenabwehr.

EU würde ich aber lassen, weils dann rechtliche Hürden hinsichtlich Kooperationen und vermutlich auch Koordinationsprobleme mit nicht-EU Staaten wie GB und NOR geben wird. Ähnlich wie einige NATO Strukturen könnte diese Organisation aber gleichzeitig Teil der EU und Teil einer multinationalen Organisation sein.
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Im Endeffekt ist ein VLS doch "nur" ein Werfer wie bei einem Mars oder Himars oder Iris-t SLM auch. Einziger Unterschied ist hier doch nur der Zentrale Abgasschacht, da die Gase nicht einfach auf den Boden geblasen werden können. Das einzig kritische hier ist doch der Anschluss der Feuerleitung und der Schutz dieser beim ersten Zünden. Oder bin da wieder zu naiv?
Meine Idee mit der Meteor war auch lediglich ein Gedankenspiel. Als Interceptor taugt die denke ich tatsächlich wenig. Man siehe sich hier nur die Lenkung der Asterfamilie im Gegensatz zur Meteor an. Zur Erklärung: die Meteor hat Lufteinlässe unten, bei jeder Wendung muss sie sich erst kippen, damit diese "unten" bleiben in der Kurve, wie ein Flugzeug. Das ist hier der große Vorteil der Aster tatsächlich.
Um eventueller Kritik nach fehlenden Quellen hier gleich Vorschub zu leisten, das ist meine Meinung, basierend auf dem was ich über beide weiß.
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(Gestern, 16:11)Falli75 schrieb: Im Endeffekt ist ein VLS doch "nur" ein Werfer wie bei einem Mars oder Himars oder Iris-t SLM auch. Einziger Unterschied ist hier doch nur der Zentrale Abgasschacht, da die Gase nicht einfach auf den Boden geblasen werden können. Das einzig kritische hier ist doch der Anschluss der Feuerleitung und der Schutz dieser beim ersten Zünden. Oder bin da wieder zu naiv?
Ein VLS ist schon nochmal deutlich komplizierter und komplexer als ein Boxstarter. Da du ja letztendlich eine „kontrollierte Explosion“ in diesem Schiff willst, sind die Anforderungen und nötigen Fähigkeiten natürlich vielschichtiger als wenn’s einfach nur durch ein „Loch“ unten herauskommt.
Ein VLS brauch Steuerungselektronik für Klappen, Starter usw, es brauch Sensoren die Abgaswerte, Temperaturen usw überwachen, du brauchst ein Druckluftsystem, dass die Schächte entlüftet sonst wird aus der kontrollierten Explosion ruckzuck eine unkontrollierte Explosion, du brauchst Sensoren und Mechanismen als failsave, Schnittstellen und Software Kompatibilität mit Füwes usw und da reden wir nur vom VLS selber (also vom „Rahmen“ sozusagen), die Lfk brauchen nochmal ihre eigenen Kanister die in den Rahmen eingesetzt werden (und mit diesem Kompatibel sein müssen) und spätestens wenn wir zum quadpack kommen bekommen alle Kopfschmerzen weil einem dann die Anschlusselekronik um die Ohren fliegt.

Das ist ja letztendlich das, was das Sylver davon abgehalten hat ein Mk41 Rivale zu werden: Fehlenden Kompatibilität mit Lfk und nicht-Befähigung zum Quadpacking. Einerseits was die Software angeht, andererseits aber auch was Hardware angeht (bspw die physischen Anschlüsse).

DCNS arbeitet da schon seit Jahren dran um das Sylver attraktiver und kompatibler zu machen und man hat bis jetzt auch gute Fortschritte gemacht, aber das Sylver ist nunmal damals um die Aster konstruiert worden. Damit daraus wirklich ein universal einsetzbares VLS wird, dass sowohl für den europäischen wie auch für den Exportmarkt eine echte Mk41 Alternative ist, brauch es ein neues System, indem die Erfahrungen und vor allem softwaretechnischen Meilensteine einfließen, aber das anders als das Sylver universeller und flexibler (und am besten einfacher) konzipiert ist.
Was uns hier zu gute kommt ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Sylver, womit große Teile der Ursprungsprobleme bereits angegangen werden, heißt ein beachtlicher Teil der Entwicklungsarbeit für ein VLS wurde bereits getätigt, was ein solches Nachfolgersystem ungemein beschleunigen sollte.

Hinsichtlich der Softwarekomponente hat @Voyageur auch vor einiger Zeit mal ein Update gespottet falls es dich interessiert.
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...p?tid=7380
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(Gestern, 17:12)DopePopeUrban schrieb: DCNS [Navalgroup]arbeitet da schon seit Jahren dran um das Sylver attraktiver und kompatibler zu machen und man hat bis jetzt auch gute Fortschritte gemacht, aber das Sylver ist nunmal damals um die Aster konstruiert worden. Damit daraus wirklich ein universal einsetzbares VLS wird, dass sowohl für den europäischen wie auch für den Exportmarkt eine echte Mk41 Alternative ist, brauch es ein neues System, indem die Erfahrungen und vor allem softwaretechnischen Meilensteine einfließen, aber das anders als das Sylver universeller und flexibler (und am besten einfacher) konzipiert ist.
Was uns hier zu gute kommt ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Sylver, womit große Teile der Ursprungsprobleme bereits angegangen werden, heißt ein beachtlicher Teil der Entwicklungsarbeit für ein VLS wurde bereits getätigt, was ein solches Nachfolgersystem ungemein beschleunigen sollte.

Eine europäisches "open source" Lösung halte ich für eher unwahrscheinlich, die Werftenindustrie ist zu zersplittert, und die >Stimmung ist emotionel zu aufgeladen.

Mehr Zukunft sehe ich für govt to govt, Firma to govt, firma to firma Projekte. Mal sehen was mit Norwegen passiert, die Entscheidung rückt ja immer näher.
Für Projekte wie F124 bitte an die Verkablungen denken, die müssten wohl erneuert werden.
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