(Allgemein) BW-Brigade in Litauen
(24.08.2024, 19:08)Schneemann schrieb: (...)
Und wem das nicht passt, der hat den falschen Beruf. (...)

Genau das scheint ja dem Großteil der eingeplanten Soldaten klar geworden sein...
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(24.08.2024, 19:40)Broensen schrieb: Ich habe meinen Standpunkt zu dieser Brigade bereits im Verlauf dieses Strangs dargelegt, die jetzige Planung halte ich auch für einen Fehler. Den sehe ich aber eher noch bei der BW-Führung als bei der Politik, denn die grundsätzliche Entscheidung zu einer deutschen Truppenstationierung im Baltikum halte ich für richtig. Nur halt nicht an dem Ort und nicht in Form einer geschlossenen Brigade und schon mal gar nicht als dauerhafte Stationierung ohne Rotation. All das geht aber mMn auf fehlende Flexibilität bei der Planung durch die BW-Führung zurück, die nicht über das Schema der klassischen Brigade hinaus denken kann.

Meine persönliche Vorstellung dazu wäre ein küstennaher Standort, idealerweise in Klaipėda, der als eine Art Außenposten der "Drehscheibe Deutschland" fungiert, an dem verschiedene Truppenteile der beiden Panzerdivisionen regelmäßig durchrotieren und dort dann turnusmäßig die dt. Anteile einer deutsch-litauischen Division stellen, insbesondere teure Fähigkeiten, die den Litauern fehlen. Dazu würde zwar auch min. ein rotierendes Panzerbataillon gehören, aber primär Divisionstruppen zur Unterstützung der litauischen Brigaden. Die Litauer stellen gerade ihre eigene Division auf, dabei hätten sie unsere Hilfe durch solche Rotationstruppen viel besser gebrauchen können als durch eine fest installierte Panzergrenadierbrigade. Und auch für die eigene Truppe wäre das von enormen Vorteil gewesen. Aber soweit denkt in der Führung ja keiner. Wenn die Politik sagt "Brigade stationieren", dann heißt das für unsere Generäle, das muss alles genau so gemacht werden wie zuhause auch. Bloß nicht mal über den Sinn und die Effizienz nachdenken und die Politik konstruktiv beraten, wie es eigentlich die Aufgabe wäre, stattdessen wird die Schuld dann einfach den handelnden Politikern gegeben, weil das ja eh Volkssport ist. Die machen sicher einiges falsch, insbesondere auch Scholz und weite Teile seiner SPD, aber die militärische Führung trägt hier mMn den größeren Anteil der Schuld, weil sie ihre Arbeit nicht macht.

Vielem Stimme ich voll zu, aber eins ist doch anders in meiner Denke:

Im alten kalten Krieg 1.0 waren die US Lager in Deutschland mit Kriegsmaterial gefüllt und 1x im Jahr war "reforger".
Hat super funktioniert, war eingeübt und es rotierte unter den US Truppen durch, so dass nie dieselben Einheiten länger fern der Heimat waren und viele Einheiten im Laufe der Jahre die Front kennenlernten.

Gibt es einen logischen Grund , das in Litauen nicht genau so zu machen?
Jedes Jahr andere Truppen, jedes Jahr 1-2 große Manöver a 4 Wochen in voller Brigade Stärke.
Nach 5 Jahren hat jedes deutsche Panzer Batallion die Front gesehen, wie einst die US Truppen.
Minimal Personal vor Ort nur erforderlich... Hauptsächlich Sicherheit... Die wird rotiert.

Und, nein, die Politik ist es, die das vor Ort so wollte... Schwäche Scholz hat sich von Litauen mal wieder erpressen lassen, anstatt die auf den Hosen Boden der Tatsachen zu stellen.
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Man müßte den Litauen-Einsatz wie jeden anderen Auslandseinsatz auch mit Truppenrotationen planen. Das haben wir so in Somalia, Bosnien, im Kosovo und in Afghanistan durchgeführt. Plötzlich scheint man vergessen zu haben, wie sowas geht...

Wir hatten damals alle 4 Monate eine Rotation (was ich immer als recht kurz empfunden habe, 6 Monate wären besser gewesen).
Beziehungen gehen so oder so in die Brüche, wenn SIE es so will, da spielt es keine Rolle, ob du 4, 6, oder 12 Monate weg bist.

Die Amerikaner und Briten gehen 6 Monate ins Ausland und kehren dann für mind. 9 Monate nachhause zurück. Drei Monate Nachbereitung, Reparaturen, Personalangelegenheiten, Urlaub, 6 Monate Vorbereitung auf den nächsten Auslandseinsatz.

D.h., man braucht mind. die dreifache Menge an Soldaten in den entsprechenden Verwendungen, ein Kontingent befindet sich immer in der Vorbereitung, eins ist im Einsatz und ein Kontingent ist in der Nachbereitung. Bei uns haben damals manche Soldaten einen Teil übersprungen und sind gleich im übernächsten Kontingent wieder "runter" gegangen, weil man da gut verdient hat. Richtig war das nicht, weil man zwischendurch auch mal wieder militärische Grundlagen und mögliche Anpassungen an die Sicherheitslage trainieren müßte. Bei uns wurden größtenteils Materialtransporte durchgeführt, also im Prinzip ein Fernfahrerjob mit einer Prise Gefahr. Kampfeinheiten müßten die Sache etwas ernster nehmen und drei Einsatzkontingente bilden für die angesprochene Truppenrotation.
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Wir haben dort jetzt im Aufbau eine deutsche Brig in welche die EfP mit eingegliedert ist . Es scheint sich allerdings keiner Gedanken um denn Aufbau und ob dieser einen Sinn ergibt zu machen .
Die EfP besteht aus Teilen von 4-5 Btl , davon mind. ein Teil eines Pzbtl , eines PzGrenbtl und Teil eines Artbtl . Somit haben wir im Ernstfall mindest 3 , normalerweise aber 4-5 Btl in Deutschland die nicht einsatzbereit sind da ihnen Material und Personal fehlt .
Dazu kommt das diese EfP der wichtigste Bestandteil einer litauischen Brig war welche jetzt ebenfalls nicht mehr einsatzbereit ist da ihnen die schweren Waffen und unterstützungsteile fehlen.
Diese EfP rotiert noch dazu aller paar Monate so das ein Zusammenwachsen mit den restlichen Teilen der stationierten Brig nur schwerlich möglich ist , Möglichkeiten zum üben hat man vor Ort nur in sehr begrenztem Maß. Also bevor mir jemand mit strategischen Konzepten kommt sollte man sich vielleicht erst mal mit dem Thema auseinander setzen. Das Interesse der Litauer ist bei weitem nicht so groß wie es immer dargestellt wird.
Die Bundeswehr ist seit mehr als sieben Jahren dort in Litauen , in denen es die litauische Regierung nicht geschafft hat Strukturen zu schaffen die nur annähernd einer kaserne gleichen . Mannhat es weder geschafft das die Soldaten in Unterkünften und sanitäreinrichtungen nicht mehr ständigen schimmelbefall ausgesetzt sind , noch das die Fahrzeuge einen befestigten Untergrund zum parken bekommen und nicht mehr im Wald oder Schlamm stehen müssen . Es hat vier Jahre gedauert um wenigstens einen Zaun zu bekommen. Es scheint einigen auch entfallen zu sein das man sich dort nicht in Deutschland befindet. Einfach mal zu sagen nächste Woche macht man mal gefechtsdienst ist nicht . Der Übungsplatz denn man vor Ort hat teilt man mit weiteren 3 Nationen und Litauen , ausgelegt ist er für allerhöchstens Kp Stärke. Jede Bewegung vor allem mit Waffen muss genehmigt werden auch hat Deutschland kein Recht mit irgend welchen Fluglinien etwas auszuhandeln . Ein Interesse irgend etwas zu ändern hatte die litauische Seite bisher wenig, auch beim Angebot der kostenübernahme von deutscher Seite . Aufgrund der Infrastruktur beschränkt man sich zusätzlich noch selbst vor Ort. Es herrschen dort nun mal keine mitteleuropäischen Verhältnisse wo ich von Dorf zu Dorf auf einer asphaltierten Straße fahre. Zu den Stationierungen der zukünftigen Einheiten wurde ebenfalls genug gesagt.
In den letzten 30 Jahren haben die Soldaten wohl jeden Einsatz gestemmt egal wie unsinnig er auch war . Da aber anscheinend hier nicht jeder über die geographischen Kenntnisse verfügt , Russland hat außer einer kleinen Enklave welche an der Ostsee liegt keine Grenzen mit dem Baltikum. Wenn der Auftrag schon aufgrund der eingesetzten Kräfte keinen Sinn ergibt dann hat ihn die Politik nicht ständig zu verlängern . Und es ist Aufgabe der Politik sich ausreichend zu informieren. Nichts davon ist Aufgabe der Soldaten , diese müssen das Desinteresse nur ausbaden. Genauso wie die Verurteilung von Leuten die ihre Informationen aus dem ÖRR haben . Aber man kennt ja die 80 mio Bundestrainer oder virulogen
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(25.08.2024, 16:19)alphall31 schrieb: Die EfP besteht aus Teilen von 4-5 Btl , davon mind. ein Teil eines Pzbtl , eines PzGrenbtl und Teil eines Artbtl . Somit haben wir im Ernstfall mindest 3 , normalerweise aber 4-5 Btl in Deutschland die nicht einsatzbereit sind da ihnen Material und Personal fehlt .
Es ist auch nicht sinnvoll, die efP weiterhin mit rotierenden BW-Kontingenten zu stellen, wenn es eine stehende Brigade dort gibt. Dann sollte die BW nur noch vor Ort mit ihren dauerhaft stationierten Kräften den Rahmen bieten, damit andere Nationen ihre Beiträge dort unterstellen können. Die deutschen eFP-Rotations-Beiträge verlieren ihre Stolperdraht-Funktion durch die Litauen-Brigade, sie werden sinnlos. Zumindest Kampftruppen sollten man entweder fest stationieren oder rotieren, aber nicht in dieser Form mischen.
(25.08.2024, 16:19)alphall31 schrieb: Da aber anscheinend hier nicht jeder über die geographischen Kenntnisse verfügt , Russland hat außer einer kleinen Enklave welche an der Ostsee liegt keine Grenzen mit dem Baltikum.
Ich nehme mal an, du meinst damit nur Litauen, denn Lettland und Estland haben Grenzen mit Russland und die gehören auch zum Baltikum.
Außerdem ist eine Grenze mit Belarus kaum sicherer als eine mit Russland. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem NATO-Russland-Konflikt Belarus neutral bleibt, ist relativ gering.
(25.08.2024, 16:19)alphall31 schrieb: Es scheint sich allerdings keiner Gedanken um denn Aufbau und ob dieser einen Sinn ergibt zu machen ... Wenn der Auftrag schon aufgrund der eingesetzten Kräfte keinen Sinn ergibt dann hat ihn die Politik nicht ständig zu verlängern . Und es ist Aufgabe der Politik sich ausreichend zu informieren. Nichts davon ist Aufgabe der Soldaten , diese müssen das Desinteresse nur ausbaden.
Es ist die Aufgabe der militärischen Führung, die politische zu beraten. Und genau das funktioniert bei der BW nicht, sonst wäre die Situation in vielerlei Hinsicht nicht so, wie sie ist.
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Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Bundeswehr nur Kommandeur abwärts durch "150% persönlich Einsatz" mancher Soldaten (oder vieler ?) funktioniert.
Bei meinen Gesprächen mit Einsatz Truppen Dienstgraden HG bis Oberst stelle ich immer wieder fest, wie begeistert die von ihrer Technik sind und von ihrer Aufgabe für die Heimat und deutsche Gesellschaft sind..
Sie sind hingegen massiv enttäuscht von kaum vorhandenen Zuspruch in der Bevölkerung (vor 2022) und von Politik und Generalitäts Cliquen, die sich in deren Realitäts "Wahrnehmung" beide weit entfernt haben von der" echten " Realität des Volkes.

Diese leidige Litauen" Gefängnis Brigade " Entscheidung im absoluten Nirvana ist das beste Beispiel dafür.
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Nur für interessierte wie das Verfahren mit Personal abläuft

Zitat:GAIP 35-13-00 Personalauswahl und Versetzung auf Dienstposten PzBrig 45 in Litauen (LTU)


Die GAIP kann durch Jeden im IntranetBw eingesehen werden.

In der KennNr werden in den Bezügen und Anlagen Informationen bereitgestellt.

Und es findet sich ein einheitliches Antragsformular.

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines
2. Zuständigkeiten
3. Verwendungsdauer im Ausland
4. Rückversetzung auf Dienstposten im Inland
4.1. Planung der Anschlussverwendung
4.2. Rahmenbedingungen und Faktoren zur Anschlussverwendung
5. Bedarfsdeckung
6. Wiederverwendung
7. Verwendungen bis zum Eintritt der besonderen Altersgrenze
8. Bewerbungen
9. Informationen im Zusammenhang mit einer Auslandsverwendung
9.1. Erste Hinweise
9.2. Umzug/UKV
9.3. Schulwesen
9.4. Sozialdienst
9.5. Besoldung



Die Verwendungsdauer im Ausland ist grundsätzlich befristet und beträgt in der Regel drei Jahre.

Die Mindestverwendungsdauer in der PzBrig 45 beträgt zwei Jahre und wird bis zu einer Dauer von sechs Jahren flexibel gehandhabt.
Die Flexibilität kann und muss besonders dort zur Anwendung kommen, wo die durchgehende personelle Einsatzbereitschaft („Kriegstüchtigkeit“)
in den verschiedenen Ebenen (Trupp, Gruppe, Zug, Kompanie, Bataillon) sicherzustellen ist.

Für die Planung der Anschlussverwendung im Inland (Rückversetzung), die der/dem betroffenen Sdt in einem Vermerk über ein Personalentwicklungsgespräch (PEG)
schriftlich zugesichert wird, ist der jeweils zuständige PersFhr in enger Abstimmung mit der/dem Sdt unter Einbeziehung der jeweiligen truppendienstlichen Vorgesetzten zuständig.
Beachte dazu aber den Punkt "4.2. Rahmenbedingungen und Faktoren zur Anschlussverwendung"!!


Bewerben kann sich Jeder ! ... also nicht nur Soldaten/innen des Heeres. Wobei natürlich Heeressoldaten der Vorrang eingeräumt wird.


Die Besetzung der DP bei PzBrig 45 erfolgt durch das BAPersBw Abt III und IV vorrangig gem. dem „Freiwilligkeitsprinzip“.

Reicht dieses Potenzial nicht aus, wird geeignetes Personal „proaktiv“ durch BAPersBw identifiziert und angesprochen.
Das „Freiwilligkeitsprinzip“ endet dann, wenn die „Kriegstüchtigkeit“ der PzBrig 45 oder einzelner Organisationselemente gefährdet ist."

Wie man das mit der Personalplanung zur Rückversetzung sicherstellen will ist mir schleierhaft


Und noch die Forderungen vom VBB für die Zivilangestellten
https://www.vbb.dbb.de/aktuelles/news/ak...-des-bmvg/

Zitat:Und, nein, die Politik ist es, die das vor Ort so wollte... Schwäche Scholz hat sich von Litauen mal wieder erpressen lassen, anstatt die auf den Hosen Boden der Tatsachen zu stellen.

Weder Scholz noch die Litauer wollten die Stationierung einer Brigade . Die Stationierung erfolgt auch nicht unter NATO stationierungsvertrag wie die EfP sondern unter einem binationalen stationierungsvertrag zwischen Litauen und Deutschland.
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Ist natürlich nur anekdotische Evidenz aber die (wenigen) Litauer mit denen ich gesprochen habe standen der Stationierung der BW Brigade sehr positiv gegenüber.

alphall31: woher kommt deine Aussage, dass die Litauer selbst die Brigade nicht wollen ? Bezieht sich das auf die Bevölkerung oder die litauische Politik ? An was für Aussagen machst du das fest ?
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Das waren auch die offiziellen Aussagen von Politikern aus Litauen damals . So war klar vor Ort das es nur eines geben kann , entweder weitere schnelle Aufrüstung und Aufwuchs oder die deutsche Brigade . Stationierungen der NATO wurden auch finanziell unterstützt. Außerdem waren auch ganz andere Standorte vorgesehen für die Einheiten in der Rotation und die dortigen Baumaßnahmen waren schon fast abgeschlossen . Es war auch eine andere Bauweise als die jetzige Planung vorsieht . Ob die jetzt geplante Bauweise mit Stahlbeton Plattenbauten ala schnöggersburg besser sind als die vorher angedachten containerhäuser werden uns die heizkostenabrechnungen zeigen die über die Jahre anfallen werden. Der Zeitplan hat sich jedenfalls nicht verändert , nur das man jetzt schon absehen kann das es nicht rechtzeitig fertig wird. Als Zwischenlösung ziehen Soldaten der Bundeswehr halt erst mal in kasernen der Litauer und diese in Zelte auf Übungsplatz so der derzeitige Plan. Davon lassen sich die Litauer bisher auch nicht abbringen . Auch die Litauer mit denen wir dienstlich zu tun haben vermuten das es irgend eine Verstimmung gegeben haben muss bei den Gesprächen vor der Bekanntgabe der Stationierung.

Bei dem Meinungsbild in der Bevölkerung sollte man bedenken das die Brigade nicht in der Hauptstadt oder am Standort der EfP stationiert wird . Sondern in einem Landesteil wo Russen große Anteile der Bevölkerung stellen .
In den Medien hab ich noch nicht gesehen das mal dort vor Ort gefragt wurde. Von den Litauern mit denen wir dienstlich zu tun haben hört man nur abwarten.
Klar ist jedenfalls das Litauen Jahrzehnte an den Kosten hängen wird mit der Stationierung , wobei die Höhe noch nicht mal abzusehen ist.


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Was die Bezahlung betrifft hat man dem Ministerium ziehmlich schnell den Wind aus den Segeln genommen .
Nach derzeitigem Stand bekommen zusätzlich zum normalen Sold den auslandszuschlag (Zone 6 ) steuerfrei .
Wenn es bei der Zone bleibt macht das ca 500 Euro weniger als die Soldaten der EfP welche auslandsverwendungszuschlag erhalten in Höhe von 85 Euro plus das was früher buschgeld war.
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Nichts für ungut, aber … das heißt, Du hast keine Quelle für Deine Behauptung?
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(26.08.2024, 08:55)alphall31 schrieb: Sondern in einem Landesteil wo Russen große Anteile der Bevölkerung stellen .
In der Umgebung von Rudninkai liegt der ethnisch russische Bevölkerungsanteil zwischen 5 und 10%, genauso wie auch in der Umgebung von Rukla. Die Bevölkerung in der Umgebung von Rudninkai sind zum überwiegenden Großteil (>70%) ethnische Polen.

Oder ums mal plakativer auszudrücken: In dem kompletten Landkreis wird es nach der Stationierung mehr Deutsche als Russen geben.

Russen stellen übrigens in keinem Landesteil Litauens "große Anteile der Bevölkerung".
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Ergänzend:

Die meisten Russen (ungefähr 5% der Bevölkerung insgesamt) leben in den größeren Städten bzw. der Hauptstadt (dort ca. 14%). Im weiteren sind die Russen dort auch nicht allesamt einfach nur pro-putin / pro-russland, es gibt unter denen etliche die sich zwar nur als Russen sehen und eben nicht als litauische Staatsangehörige, die aber trotzdem Putin kritisch gegenüber stehen, gerade weil sie echte russische Nationalisten sind. Dazu kommen Russen die jetzt seit Kriegsbeginn aus Russland geflohen sind und die politische Feinde des Systems Putin sind.

Ein großes Problem in diesem Kontext ist die seit 2022 wachsende Ablehnung / Feindschaft der Litauer gegenüber den Russen in ihrem Land. Das treibt diese in einer dialektischen Entwicklung nun langsam aber zunehmend auch in Richtung einer Litauer-feindlichen Haltung, was eine bedauerliche Entwicklung ist, welcher man entschieden Einhalt gebieten sollte und müsste um damit nicht den Einfluss des Systems Putin in Litauen zu mehren.
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Dass litauische Politiker gegen die Stationierung deutscher Soldaten in Litauen gewesen sein sollen, höre ich zum allerersten Mal. Vielleicht gab es da den ein oder anderen "Querdenker", wie es sie immer und überall gibt; aber auf nationaler Ebene, unter Entscheidungsträgern? Ich denke nicht.

Im Gegenteil wurde ein substantieller deutscher Beitrag schon vor 2022 entschieden gefordert; bereits in den Zehnerjahren hatten Umfragen eine Mehrheit für eine dauerhafte Stationierung ausländischer Truppen von oft deutlich über 80% ergeben (Quelle). 2024 lag der Wert bei 91%, was rechnerisch einen Gutteil selbst der ethnischen Russen und der litauischen Kommunisten einschließt (Quelle)! Kein litauischer Politiker, der Wahlen gewinnen will, kommt an einer so gewaltigen Mehrheit vorbei.

Kein Wunder also, dass die Enttäuschung ziemlich groß war, als Deutschland missverständlich nach der russischen Invasion der Ukraine die Stationierung einer Brigade versprach, die aber nur mit einem Vorauselement vertreten sein sollte. Olaf Scholz' Versprechen wurde, wohl nicht zu Unrecht, als Hintertürchen verstanden, und dass Deutschland keineswegs alles tun werde, um Litauen zu schützen.

Wie positiv der deutsche Schwenk dann aufgenommen wurde, konnte man dieses Jahr am litauischen Nationalfeiertag beobachten, wo das deutsche Kontingent in der Parade lautstark bejubelt wurde. Die Litauer dürften die Bundeswehr gerade mehr wertschätzen als die Deutschen selbst.

Insofern denke ich, kann man @alphall31's Behauptung getrost ad acta legen.

Übrigens wählten die ethnischen Russen in Litauen bei den letzten beiden Europawahlen mehrheitlich pro-europäische Parteien. Das ist mehr, als man von den Deutschrussen bzw. Spätaussiedlern sagen kann, wo mit AfD und BSW ausgesprochene Europaskeptiker vorne lagen. Zumindest mit Sand heute sehe ich das behauptete Problem daher nicht.

Es gab vor Jahren mal eine Desinformationskampagne in den sozialen Medien, die sich auch in einer kleinen Demo äußerte, wo behauptet wurde, deutsche Soldaten hätten ein litauisches Mädchen vergewaltigt. Das müsste so um 2017/18 gewesen sein. Ich würde solche Vorfälle aber nicht überbewerten. Man wird sie nie ganz verhindern können, und das beste Gegenmittel ist, sich öffentlich als verlässliche Partner zu zeigen.
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Ganz nebenbei leben in Rudninkai mehr Syrer und Afghanen als PassLitauer . Litauer stellen den kleinsten anteil. Im gemeindegebiet leben 70% Polen, dann belarus Russen Roma und dann erst Litauer.
Im Bezirk Vilnius leben ca 84000 Russen und noch paar tausend aus belarus . Die wissen schon ihren Wohlstand zu schätzen denn sie haben in Litauen .
Bedenken haben die Litauer aber bei den seit 2020 als oppositionelle aus Weißrussland geflüchteten welche an Zahlen stetig zunimmt. Man kann nicht wirklich sagen wer da wirklich wegen des Regimes geflüchtet ist oder wer vielleicht Schläfer sein könnte.


Zitat:woher kommt deine Aussage, dass die Litauer selbst die Brigade nicht wollen ? Bezieht sich das auf die Bevölkerung oder die litauische Politik ? An was für Aussagen machst du das fest ?
Keine feste Stationierung darum ging es , zum Großteil aus reinen finanziellen Gründen
Das sollte die Ausführung sein die am 29.06.2021 in Kraft getreten ist
http://https://e-seimas.lrs.lt/rs/lasupp...6d2fb030d/
Schon dieser Vertrag ist von Deutschland ausgegangen und nicht von Litauen

https://www.dbwv.de/ticker-zurueck-zur-s...teabkommen

Zitat: Nichts für ungut, aber … das heißt, Du hast keine Quelle für Deine Behauptung?

Für was Quellen ? Alles was Vereinbarung zu EfP oder FCE und eVa Brig betrifft ist hier aufgeführt in den letzten zwei Jahren

Zitat:Kein Wunder also, dass die Enttäuschung ziemlich groß war, als Deutschland missverständlich nach der russischen Invasion der Ukraine die Stationierung einer Brigade versprach, die aber nur mit einem Vorauselement vertreten sein sollte. Olaf Scholz' Versprechen wurde, wohl nicht zu Unrecht, als Hintertürchen verstanden, und dass Deutschland keineswegs alles tun werde, um Litauen zu schützen.
Die Infrastruktur für EfP und eVa wird 2028 fertig sein . Zu diesem Zeitpunkt wird es eVa schon nicht mehr geben . Es gab überhaupt keine Möglichkeit eine deutsche Brigade zu stationieren .
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Die Quelle dafür, dass die litauische Politik sich gegen die Stationierung der Brigade ausgesprochen hätte. Du hattest behauptet, dass diese Aussage von Dir auf Aussagen von Politikern basierte.
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