(Europa) Österreichisches Bundesheer
#76
(10.08.2024, 03:14)muck schrieb: Ich verstehe nicht, warum Aero Vodochody nicht mit der L-159 ins Rennen gegangen ist, die dem Fähigkeitsprofil besser entspräche.

Weil die L-159 nicht mehr produziert wird. Aero Vodochody arbeitet schon seit einigen Jahren an dem Nachfolgemodell L-259 bzw. F/A-259 und sucht dafür immer wieder auch neue Partner (unter anderem geisterte ja auch die Ukraine mal durch die Medien). Das Programm macht bisher nach außen nur langsame Fortschritte. Vor zwei Jahren flog die L-159 T2X als Testträger zum ersten Mal, neue Avionik, neue Tragflächen, beworben aber vor allem als mögliche Nachrüstung für Bestandskunden (primär Draken International). Es ist schwer einzuschätzen, wie weit die Gesamtentwicklung fortgeschritten ist, hinsichtlich von Neuproduktionen geht es jedenfalls immer nur um L-39NG.
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#77
Muck:

Auch ein EF wird in ganz vielen Szenarien schlicht und einfach zu langsam sein und das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig erreichen können. Dazu kommt noch die Problematik, dass man von solchen "Hochleistungsmaschinen" nur sehr viel weniger haben kann und davon dann immer nur noch weniger in der Luft. Gerade eben deshalb auch die Konzentration dieser Maschinen auf einen oder wenige Stützpunkte.

Entsprechend ist die Antwort auf deine Frage eine größere Zahl an Maschinen und eine größere Dislozierung derselben, so dass man diese also in Grenznähe an mehreren Orten stationiert, damit die Distanz zum Abfangen viel kürzer ist und die Geschwindigkeit damit völlig ausreichend.

Im übrigen bedarf der EF für sehr hohe Geschwindigkeiten entsprechende Höhen und Bedingungen. Der Geschwindigkeitsvorteil relativiert sich auch dadurch noch weiter. Desweiteren bedeutet eine extrem hohe Geschwindigkeit im Anflug über eine gewisse Strecke eine deutlich reduzierte Standzeit im Einsatzraum. Sehr schnell kommt man hier dann an Grenzen was die mögliche maximale Einsatzzeit angeht.

Besser mehr Flugzeuge, die weniger Kosten und mehr in der Luft sind, und dafür diese an mehreren Standorten von denen aus sie wesentlich schneller am entsprechenden Luftkorridor sind.

Noch ein paar Punkte: die M346 kostet in der Beschaffung nur ungefähr ein Viertel im Vergleich zu einem Überschall-Jäger und im Unterhalt ungefähr ein Sechstel und sie verbraucht sehr viel weniger Sprit. Und sie kommt sogar schneller vom Boden hoch in dem Sinne, dass ihr Triebwerk in 30 Sekunden startfähig ist. Zwischen den Bergen kann man zudem ohnehin nicht Überschall fliegen - und man bedenke in diesem Kontext zudem auch noch, dass man nicht nur sehr schnelle große Verkehrsmaschinen bedenken sollte, sondern auch Sportflugzeuge, Drohnen, Selbstmordangreifer die eine kleinere Maschine sehr tief durch die Täler fliegen - beladen mit Sprengstoff usw. Erklär mir mal, wie du solche Ziele mit einem EF im Überschall abfangen willst ?!

Natürlich kann eine M346 nicht alle Luftpolizeilichen Aufgaben erledigen, aber sie kann fast alle erledigen.
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