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Ja das ist klar. Das reicht von Kasachen über Tadschiken bis hin zu Usbeken, auch Afghanen, und viele weitere finden sich in den Reihen der russischen Armee wieder. Und obwohl der Gros der Meldungen darüber Propaganda war, gibt es zumindest um die eintausend Syrer dort, ebenso wird wild im Kaukasus zwangsrekrutiert. Auch Armenier finden sich darunter.
Aber ich meinte explizit echte Freiwillige, also diejenigen welche tatsächlich aus freien Stücken in die russische Armee eintreten. Und da scheint spezifisch bei den Sibiriern das Geld der primäre Grund zu sein.
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Interview zur Lage in Russland:
Zitat:Nawalny-Vertrauter Wolkow
"Putin muss vernichtet werden" [...]
Leonid Wolkow ist Vertrauter von Alexej Nawalny und eine der wichtigsten Stimmen der russischen Opposition. In seinem Buch "Putinland", dessen erweiterte Ausgabe vor Kurzem erschienen ist, beschreibt der Politiker, wie das russische Regime funktioniert - ein System, das nach Wolkows Worten "am Rande der Katastrophe" ist. Worauf sein Optimismus beruht, darüber spricht der im litauischen Exil lebende Politiker im Interview mit ntv.de.
ntv.de: Im Vorwort zur neuen Ausgabe Ihres Buchs "Putinland" schreiben Sie: "Putin hat sich und sein System an den Rand der Katastrophe gelenkt. In dieser Katastrophe, davon bin ich überzeugt, werden er und seine Schergen untergehen". Ein Blick in die Nachrichten zeigt aber ein anderes Bild.
Leonid Wolkow: Nach den ersten Erfolgen der ukrainischen Armee gab es extrem hohe, unrealistische Erwartungen an das Jahr 2023. Alle haben eine erfolgreiche Offensive erwartet, und dass die ukrainische Armee bald mit Leoparden und Abrams auf den Roten Platz fährt. Dann wurden diese überhöhten Erwartungen von einer Enttäuschung abgelöst: Für uns ist alles schrecklich, für Putin sieht es dagegen blendend aus. [...]
Und was zeigt ein Blick auf das große Ganze?
Dass es Putin eher so lala geht. Das wichtigste Ereignis des vergangenen Jahres war der Aufstand von Prigoschin. War so etwas im Vorkriegs-Russland vorstellbar? Offensichtlich nicht. Allein schon die Tatsache, dass eine Krise von solchem Ausmaß entstehen konnte, zeigt, wie sehr es für Putin nicht nach Plan läuft und dass der Grad seiner Kontrolle über die Situation abgenommen hat. Es gibt keine Garantie, dass solche Krisen nicht wieder entstehen. [...]
Trotz westlicher Sanktionen soll die russische Wirtschaft 2023 aber gewachsen sein.
Das ist Quatsch. Ja, das nominale Bruttoinlandsprodukt ist um ein paar Prozent gewachsen, aber das ist nichts, was man aufs Brot schmieren kann. Ein Drittel der Wirtschaft ist auf Krieg ausgerichtet. Da wird etwas hergestellt, um vernichtet zu werden. Ja, Waffenfabriken arbeiten in drei Schichten, aber es sind maximal ein paar Millionen Menschen, die in dieser Branche tätig sind. Klar, ihnen geht es großartig. Sehr viel Geld geht auch direkt an Militärangehörige und deren Familien. Es gibt viele Familien, wo der Mann früher am Ende des Monats 30.000 Rubel (umgerechnet ca. 300 Euro - Anm. d. Red.) Gehalt nach Hause brachte, trank und seine Frau verprügelte. Jetzt ist er nicht zu Hause, niemand trinkt und schlägt die Frau, und das Gehalt beträgt schon 200.000 Rubel. Und wenn man Glück hat, wird er getötet und die Frau bekommt sieben Millionen Rubel (ca. 71.000 Euro). Großartig! In diesen beiden Sektoren - Rüstungsindustrie und Familien von Militärangehörigen - ist der Wohlstand um ein Vielfaches gewachsen. Der Rest der Wirtschaft ist komplett im Arsch.
In einem Interview im August 2023 sagten Sie: "Wenn Putin weg ist, endet der Krieg am nächsten Tag". Glauben Sie das heute noch?
Natürlich. Außer Putin und ein paar Verrückten aus seiner Umgebung braucht niemand diesen Krieg. Die überwiegende Mehrheit von Putins Elite träumt davon, dass er endet. Und was noch wichtiger ist: Die meisten Russen träumen davon. Eine telefonische Umfrage, die wir im Dezember durchgeführt haben, hat gezeigt, dass 65 Prozent der Russen eine Entscheidung über die Beendigung des Krieges unterstützen würden. Und nur 18 Prozent wären dagegen oder eher dagegen. Den Menschen ist es egal, wem die Krim und der Donbass gehören, Hauptsache der Krieg endet. [...]
Sie sagten, viele Russen seien für die Beendigung des Krieges. Sehen Sie diese Tendenz auch in der Armee?
Vor Kurzem hat die offizielle Zahl der Strafverfahren wegen Fahnenflucht 6000 überschritten. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. In den meisten Fällen werden keine Verfahren eingeleitet: Da Kommandanten der Deserteure hart bestraft werden, drücken sie in der Regel ein Auge zu und melden die Fälle nicht. Die tatsächliche Zahl der Deserteure liegt bei Zehntausenden. Wir als Politiker sind verpflichtet, solche Tendenzen zu finden und zu unterstützen: Zum Beispiel auch den Protest der Frauen und Mütter von Soldaten, oder generell aller Menschen, die Putin Fragen stellen, auf die er keine Antworten gibt. [...]
Welche Fragen sind es?
Die Gesellschaft will wissen, wann der Krieg zu Ende ist, wann die Männer von der Front zurückkehren, und wie Putin die Armut bekämpfen will. Putin hat keine Antworten auf diese Fragen. Um von echten Problemen abzulenken, versucht der Kreml eine neue, absolut gefälschte Agenda durchzusetzen. Sie wollen über Armut sprechen? Dann sprechen wir über Unisex-Toiletten. Wollen Sie darüber sprechen, wann die Mobilisierten zurückkehren, die an der Front seit 16 Monaten verrotten? Nein, reden wir über das Abtreibungsverbot. Selbst seine Unterstützer merken, dass sie Sorgen haben, für die Putin sich gar nicht interessiert. Er erzählt ihnen stattdessen irgendeinen Mist über das Verbot der Regenbogenfahne. Und sie denken: "Geh zur Hölle mit deinem Regenbogen! Wann werden die Renten angehoben?" [...]
Im Westen wächst die Kriegsmüdigkeit. Was würden Sie Menschen in Deutschland sagen, warum es notwendig ist, die Ukraine weiter zu unterstützen?
Erstens ist es eine einfache moralische Entscheidung. [...] Aber es gibt natürlich auch rein praktische Überlegungen. Wir wissen aus der Geschichte, dass es unmöglich ist, einen Diktator zu besänftigen. Der Appetit kommt beim Essen. Jeder Versuch, mit einer nicht verhandlungsbereiten Person zu verhandeln, führt nur zu größeren Schwierigkeiten. Menschen, die behaupten, man könne mit Putin über irgendwas verhandeln, sind entweder Idioten oder sie werden von ihm bezahlt. [...]
Verstehe ich richtig, Sie sind der Auffassung, dass Putin Europa angreifen wird, wenn er in der Ukraine gewinnt?
Klar, er wird sich etwas Neues einfallen lassen.
https://www.n-tv.de/politik/Putin-muss-v...20519.html
Dass die aktuellen russischen Zahlen zum wirtschaftlichen Wachstum künstlich aufgeblasen und ein Nullsummenspiel sind, die dem Land nach dem Ende des Krieges sehr schaden werden, sehe ich ebenso. Aber ob wirklich 65 Prozent der Russen den Krieg beendet sehen wollen, würde ich hinterfragen. Noch vor wenigen Monaten hieß es in Umfragen, dass eine Mehrheit den Krieg fortsetzen will. Hängt aber vermutlich auch davon ab, wie man die Frage stellt...
Schneemann
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Diese Informationen sind aus den Kreisen Nawalnys und entsprechen daher nicht dem was in Russland real der Fall ist, sondern sind lediglich der Versuch einer propagandistischen Einflussnahme durch die Anhänger Nawalnys. Das ist viel mehr Wunschdenken / versuchte Manipulation als reale Umstände.
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(11.02.2024, 08:25)Quintus Fabius schrieb: Diese Informationen sind aus den Kreisen Nawalnys und entsprechen daher nicht dem was in Russland real der Fall ist, sondern sind lediglich der Versuch einer propagandistischen Einflussnahme durch die Anhänger Nawalnys. Das ist viel mehr Wunschdenken / versuchte Manipulation als reale Umstände.
Die Antworten sind teils ziemlich wirr. Einerseits protestieren Soldatenfrauen gegen Putin während andere Soldatenfrauen nur darauf warten dass ihr Mann drauf geht um an die Gelder für gefallene Soldaten zu kommen. Beides wird es sicher geben, aber wohl eher an den Enden der breiten Masse.
Angeblich basieren inzwischen 30% der Wirtschaftskraft auf der Rüstungsindustrie. Wäre dem so dann müsste es eine wesentlich höhere Rüstungsproduktion geben als aktuell allgemein angenommen. Dagegen spricht aber dass nur einige Millionen Bürger in dieser arbeiten sollen, obwohl die Rüstung ein Industriezweig ist in dem gerade in Rußland, weil vieles auf Manufakturebene hergestellt wird, sehr arbeitsintensiv ist. Da stimmen die Angaben vorne und hinten nicht.
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Dass dieses Interview von einem Vertrauen von Nawalny stammt (was auch kursiv vermerkt ist) und man dies logischerweise entsprechend sehen muss, d. h. als in Gegnerschaft zu Putin stehend, sollte eigentlich logisch sein.
@lime
Zitat:Angeblich basieren inzwischen 30% der Wirtschaftskraft auf der Rüstungsindustrie. Wäre dem so dann müsste es eine wesentlich höhere Rüstungsproduktion geben als aktuell allgemein angenommen. Dagegen spricht aber dass nur einige Millionen Bürger in dieser arbeiten sollen...
Das ist aber eine problematische Formulierung, wenn man von "nur einige Millionen Bürgern" spricht. Nicht, dass dies nicht denkbar ist, aber als Vgl. sollte man vielleicht bedenken, dass z. B. in den USA (die beinahe dreimal so viele Einwohner haben wie Russland) ca. 1,8 Mio. Menschen in der Rüstungsbranche arbeiten. In Deutschland rechnet man übrigens mit ca. 150.000 Beschäftigten in der Rüstungsindustrie, die damit ca. 30 Mrd. Euro erwirtschaften. Also recht salopp von "nur einigen Millionen" zu reden, zeigt dann allenfalls, wie unfähig man in Russland wohl ob der Produktionsabläufe und der Effizienz wäre.
Schneemann
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(11.02.2024, 12:45)Schneemann schrieb: Dass dieses Interview von einem Vertrauen von Nawalny stammt (was auch kursiv vermerkt ist) und man dies logischerweise entsprechend sehen muss, d. h. als in Gegnerschaft zu Putin stehend, sollte eigentlich logisch sein.
@lime
Das ist aber eine problematische Formulierung, wenn man von "nur einige Millionen Bürgern" spricht. Nicht, dass dies nicht denkbar ist, aber als Vgl. sollte man vielleicht bedenken, dass z. B. in den USA (die beinahe dreimal so viele Einwohner haben wie Russland) ca. 1,8 Mio. Menschen in der Rüstungsbranche arbeiten. In Deutschland rechnet man übrigens mit ca. 150.000 Beschäftigten in der Rüstungsindustrie, die damit ca. 30 Mrd. Euro erwirtschaften. Also recht salopp von "nur einigen Millionen" zu reden, zeigt dann allenfalls, wie unfähig man in Russland wohl ob der Produktionsabläufe und der Effizienz wäre.
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Die paar Millionen die in der Rüstungsindustrie in Rußland arbeiten war ja eine Aussage aus dem Interview. Wenn in einem arbeitsintensiven Zweig wie der Rüstung aber nur ein paar Millionen in Rußland arbeiten dann kann sie schwerlich 30% der Wirtschaftskraft ausmachen.
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@lime
Zitat:Die paar Millionen die in der Rüstungsindustrie in Rußland arbeiten war ja eine Aussage aus dem Interview. Wenn in einem arbeitsintensiven Zweig wie der Rüstung aber nur ein paar Millionen in Rußland arbeiten dann kann sie schwerlich 30% der Wirtschaftskraft ausmachen.
Das Problem ist, dass dies alles sehr undurchsichtig ist. Man kann in Russland nie so ganz sicher sein, wer wo noch was abzweigt oder welcher Betrieb nun zur Rüstungsbranche zählt oder nicht. Den Wert von 30% der Wirtschaftskraft erachte ich allerdings auch als maßlos überzogen. Bei einem BIP von rund 1,7 Billionen Euro müssten die Russen ja min. 500 Milliarden Euro in die Rüstung stecken. Selbst bei offiziell um die 100 bis 150 Mrd. Euro Volumen und einer Dunkelziffer durch Korruption, Vetternwirtschaft, Unterschlagung und Misswirtschaft, kommen wir wohl nicht über die 200 Milliarden Euro hinaus, also grob 12 Prozent...
Schneemann
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Nawalny ist tot. Opposition in Russland ist schon echt eine feine Sache.
Zitat:Der russische Kremlgegner Alexej Nawalny ist tot. Das teilte die Gefängnisverwaltung mit, wie russische Medien berichten. Der 47-Jährige verbüßte eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...t-100.html
Klar, er wurde vom Westen gerne als Held gefeiert, welcher er im Endeffekt nicht war.
Auch die Überhöhung seiner Person (dem Großteil der Russen war er ziemlich egal) und die Darstellung als "Retter der russischen Demokratie" sind kaum haltbar, wenn man sich näher mit seiner Person auseinandersetzt.
Dennoch finde ich es erstaunlich (und irgendwie gleichzeitig ziemlich naiv), dass er damals mehr oder weniger freiwillig in Haft gegangen ist. Diese Entscheidung hat ihm jetzt wohl das Leben gekostet.
Zitat:Am 17. Januar 2021 kehrte Nawalny nach Moskau zurück und wurde sofort verhaftet. Nun nennt er seine Motive und äußert sich optimistisch in Bezug auf einen Regimewechsel.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2024...imewechsel.
Zitat:Russland bereitet sich auf die Präsidentschaftswahl im März vor. Nawalny ruft als Protest gegen Putin zum Schlangestehen vor den Wahllokalen auf.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/a...d-100.html
Beide Artikel tatsächlich nicht mal einem Monat alt.
Ob es nun die Haftbedingungen waren, oder ob man im Kreml einfach mal die Nase voll hatte...Erfahren wird man es wohl nicht.
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(16.02.2024, 15:09)Schlingel schrieb: Beide Artikel tatsächlich nicht mal einem Monat alt.
Ob es nun die Haftbedingungen waren, oder ob man im Kreml einfach mal die Nase voll hatte...Erfahren wird man es wohl nicht.
Eigentlich liegt es auf der Hand, andererseits sind gerade in den letzten Jahren gefühlt außergewöhnlich Viele doch sehr jung gestorben. Wäre er für viele Russen allerdings wirklich der Held gewesen, dann wäre wohl spätestens jetzt mit Massendemonstrationen zu rechnen.
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(16.02.2024, 15:37)lime schrieb: Wäre er für viele Russen allerdings wirklich der Held gewesen, dann wäre wohl spätestens jetzt mit Massendemonstrationen zu rechnen. Demos würden mich sehr wundern, dafür war Nawalny m.E. zu sehr ein Teil der Intelligentsija. Aber Putin hat einen Märtyrer geschaffen, und die Art von Nawalnys Abgang zeigt die Verunsicherung des Systems. Würden sie sich sicher fühlen, hätten Putin & Co. ihn weiter schmoren lassen. Gerade der Versuch, Stärke zu demonstrieren, zeigt ihre Schwäche.
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Zitat: Wäre er für viele Russen allerdings wirklich der Held gewesen, dann wäre wohl spätestens jetzt mit Massendemonstrationen zu rechnen...
Es ist schon etwas weltfremd anzunehmen, dass in Russland ausgerechnet "Massendemonstrationen" für Nawalny zugelassen werden würden.
Zitat:Aber Putin hat einen Märtyrer geschaffen, und die Art von Nawalnys Abgang zeigt die Verunsicherung des Systems. Würden sie sich sicher fühlen, hätten Putin & Co. ihn weiter schmoren lassen.
Die Todesursache dürfte vermutlich nie so ganz sicher bekannt werden. Ich vermute darüber hinaus, dass man ihn irgendwie schon durchaus beseitigen wollte, aber dass man die Tragweite der Handlung gar nicht so richtig im Blick hat, geschweige denn, dass man das Risiko sieht, einen Märtyrer zu schaffen. Dazu ist die russische Führung zu sehr abgehoben von der Realität, man wird vielleicht sich zuprosten dass ein "nerviger" Oppositioneller getötet wurde, aber ansonsten gibt es Schulterzucken und business as usual und ein Weiter so!. Frei nach Nietzsche ("Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein...") merken diese Politgangster und Gewaltherrscher im Kreml es vermutlich gar nicht mehr, wenn der selbst geschaffene Abgrund in sie hineinblickt - dazu hat sie nämlich ihr selbst geschaffenes System schon zu sehr verdorben und manipuliert sie bereits selbst.
Schneemann
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(16.02.2024, 16:34)Schneemann schrieb: Es ist schon etwas weltfremd anzunehmen, dass in Russland ausgerechnet "Massendemonstrationen" für Nawalny zugelassen werden würden.
Solche Demonstrationen würden sich nicht vorher angemeldet.
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Spontane Demonstrationen sind in Russland praktisch ausgeschlossen. Tatsächlich ist es so, dass sobald irgendwo Leute anfangen sich zu sammeln extrem schnell die Polizei oder irgendwelche sonstigen Sicherheitskräfte dazwischen funken. Da reichen schon einfach Gruppen die irgendwo zusammen stehen und dann heißt es ganz schnell Knüppel aus dem Sack wenn kein eindeutiger und tolerierter Grund dafür vorhanden ist.
Darüber hinaus gibt es eine wachsende rigide Überwachung vor allem der städtischen Bevölkerung (und die Russen auf dem Land und vor allem die östlich des Ural ticken ohnehin komplett anders) und wenn irgendeine Kommunikation auch nur den Verdacht erregt sie könnte Demonstrationen hervor rufen wird da bereits eingegriffen.
Russland ist ein Geheimdienst und Polizeistaat. Entsprechend der derzeitigen Position und Macht der Sicherheitskräfte im Inneren kann daher eine Revolution oder ein Umsturz nur aus diesen Kreisen kommen bzw. nur mit Duldung dieser Kreise erfolgreich sein.
Und Nawalny war in der russischen Polizei bzw. dem russischen Inlandsgeheimdienst ordentlich unbeliebt.
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(16.02.2024, 18:01)Quintus Fabius schrieb: Spontane Demonstrationen sind in Russland praktisch ausgeschlossen. Tatsächlich ist es so, dass sobald irgendwo Leute anfangen sich zu sammeln extrem schnell die Polizei oder irgendwelche sonstigen Sicherheitskräfte dazwischen funken. Da reichen schon einfach Gruppen die irgendwo zusammen stehen und dann heißt es ganz schnell Knüppel aus dem Sack wenn kein eindeutiger und tolerierter Grund dafür vorhanden ist.
Soweit mir bekannt hat Rußland die Frauenproteste der letzten Monate toleriert ohne dagegen vorzugehen. Und es hieß bisher eigentlich dass sich diese Frauen immer wieder spontan zusammen finden konnten.
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Man hat auch Strelkov und andere sehr lange völlig frei agieren lassen. Man hat die massiven Ausschreitungen in Dagestan zugelassen und kurioserweise auch umfangreiche Proteste der Burjaten in Ostsibirien. Wenn also die Frauen in Russland demonstrieren ist dies möglich weil Polizei wie Inlandsgeheimdienst sie lassen. Aus was für spezifischen Gründen auch immer, es läuft ja vieles nicht rational ab in diesem Lande. Aber es läuft auch kein Demonstrationsgeschehen dort unkontrolliert ab, zumindest nicht lange.
Das müssten schon extreme Umstände sein (und nein, so ein Krieg wie in der Ukraine ist für die kein extremer Umstand), dass die träge, fatalistische und nihilistisch-gleichgültige Masse der Russen sich tatsächlich spontan in Bewegung setzt. Aber sollte das mal passieren (entsprechende extreme Umstände vorausgesetzt), dann wird es natürlich eskalieren bis zum geht nicht mehr. Dass wären dann aber auch keine Demonstrationen dann mehr in unserem Sinne.
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