(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
Estland hat für das erste los von 24 Pzh plus Ausbildung und Ersatzteilen 81,5 Mio Euro bezahlt . Für ein zweites Los was nur 12 pzh beinhaltete waren noch mal 36 mio fällig.

https://soldat-und-technik.de/2023/01/be...haubitzen/
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(31.01.2024, 20:14)alphall31 schrieb: Estland hat für das erste los von 24 Pzh plus Ausbildung und Ersatzteilen 81,5 Mio Euro bezahlt . Für ein zweites Los was nur 12 pzh beinhaltete waren noch mal 36 mio fällig.

https://soldat-und-technik.de/2023/01/be...haubitzen/

Ja…die waren auch gebraucht und aufbereitet!
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alphall31:

Zitat:Es kann nicht sein das man immer noch Pzh 2000 kauft die jetzt schon mehr als 16 Mio kosten während man in Südkorea ca 4 mio bezahlen müsste .

81,5 Mio geteilt durch 24 = ca. 3,4 Mio pro PzH2000 (und damit meinte ich K9)

36 Mio geteil durch 12 = 3 Mio pro PzH2000 (und damit meinte ich K9)

Im weiteren ist die Frage, was bei solchen Preisen alles inkludiert ist. Man kann K9 beispielsweise auch für sehr viel mehr Geld kaufen und erhält dann natürlich auch mehr (Munition, Ersatzteile, Inst usw usw)

Meiner rein privaten Ansicht nach sind die K9 rein praktisch gesehen gleich gut wie die PzH2000. Die ganzen Unterschiede im Detail sind in Wahrheit praktisch weitgehend irrelevant. Natürlich kann man immer erklären dieser oder jene spezielle Umstand oder diese oder jene spezielle Fähigkeit sei besser, aber die Frage ist, ob dieses Mehr sich überhaupt in einem echten ernsthaften Krieg auswirkt.

Da ich mich ja ein klein wenig mit Südkoreanern auskenne (im speziellen) kann ich jedoch zur K9 sagen, dass diese meiner Kenntnis nach praktisch real gesehen günstiger ist als die PzH2000, und dass sie von den Koreanern selbst als insgesamt robuster und zuverlässiger betrachtet wird (woher auch immer die zu einer solchen Bewertung kommen, etwaig aus den Tests in Norwegen etc). Wirklich relevant soll der Unterschied aber in Wahrheit gar nicht sein.

Verbleibt die Fragestellung, von welchem System man schneller größere Stückzahlen erhalten könnte und von welchem System man in Wahrheit schneller größere Stückzahlen betreiben und einsatzbereit vorhalten könnte. Und das ist in Wahrheit die entscheidende Stellgröße ! Und viel entscheidender als der Preis (K9 günstiger) oder die Robustheit (K9 robuster).

Um den Bogen zur Frage zurück zu spannen wohin die Bundeswehr geht, spezifisch in Bezug auf die Frage der Artillerie:

Wir benötigen sehr viel mehr Artillerie - wir haben zu wenig Personal - wir haben viele GTK Boxer bereits im Bestand - aufgrund ihrer Modularität kann man diese viel schneller und viel leichter zur RCH155 machen - und man kann aufgrund der Modularität und weil das AGM autonom vom GTK als Plattform darunter funktioniert die AGM dann etwaig später auf andere Plattformen umsetzen und so zu richtigen Panzerhaubitzen auf Kette machen - und die RCH kommt günstiger als eine neue PzH2000.

Entsprechend stellt sich die Frage gar nicht, ob wir PzH2000 oder K9 kaufen sollten, die einzig sinnvolle Antwort ist aufgrund der sehr speziellen und einzigartigen Umstände der Bundeswehr, dass wir RCH155 beschaffen müssten, in erheblich größerer Stückzahl.

Und das schreibe ich, wo ich erklärtermaßen kein Freund des GTK Boxer bin und auch nicht der RCH155. Aber man muss halt solche Entscheidungen immer auch aus dem Gesamtkontext heraus fällen. Der bloße Quartettvergleich ala PzH2000 vs K9 führt daher zu nichts, weil er nicht im Gesamtkontext relevant ist. Die K9 wäre deshalb in diesem Gesamtkontext genau so falsch wie die PzH2000 und dies selbst dann, wenn sie günstiger wäre als eine RCH. Denn der Weg der Bundeswehr ist nun mal so wie er ist, weshalb man diese Frage einer Stärkung der Artillerie spezifisch in diesem speziellen einzigartigen Gesamtkontext der Bundeswehr betrachten muss.
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(31.01.2024, 21:29)Quintus Fabius schrieb: ...kann ich jedoch zur K9 sagen, dass diese meiner Kenntnis nach praktisch real gesehen günstiger ist als die PzH2000...
Womit sie dann für den deutschen Staat insgesamt teurer wäre. Wertschöpfung und so.
Zitat:Entsprechend stellt sich die Frage gar nicht, ob wir PzH2000 oder K9 kaufen sollten, die einzig sinnvolle Antwort ist aufgrund der sehr speziellen und einzigartigen Umstände der Bundeswehr, dass wir RCH155 beschaffen müssten, in erheblich größerer Stückzahl.
Das ist absolut richtig. Weder PzH2k, noch K9 sind für die BW sinnvolle Beschaffungen. Die K9 ist aufgrund der fehlenden nationalen Wertschöpfung für uns defacto die teuerste Variante, während zusätzliche PzH2k rein vom strukturellen Bedarf her weniger dringend benötigt werden als RCH155. Noch dazu werden jetzt beschaffte PzH2k immer eine Sonderserie sein, weil alle anderen Exemplare im Dienst deutlich älter und bereits einmal modernisiert sein werden. Wenn die dann mal aussortiert werden, haben wir noch eine Miniserie von 22 Exemplaren in der Blüte ihres Lebens zu verschenken. Das ist zwar nicht schlimm, aber es ist auch kein effizienter Einsatz knapper Mittel. Das wäre es, den drei sKr-Brigaden je ein PzArtBtl mit drei Rohrbatterien PzH2k mitzugeben, dafür reicht der uns verbliebene Bestand noch. Rest nur noch RCH155, erst auf Rädern, später dann auch auf Kette, schlussendlich sogar als Nachfolger der PzH2k.
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Ja…da kann ich euch beiden zu 100% zustimmen…

weiterer Faktor ist das Thema Raketen Artillerie.
Diese ersetzt zwar nicht die Rohrartillerie..ergänzt diese aber immer besser und zeigt ihre Vorteile in der Ukraine…
hier halte ich es für wichtig dass die Bw zeitnahe 80 EuroPuls beschafft (weil günstig und vielseitig bzgl Effektor)
also mittelfristig:
100-120 PZH2000
160 Boxer RCH155
80 EuroPuls
damit wäre die Artillerie ganz gut aufgestellt
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(01.02.2024, 08:59)ObiBiber schrieb: Ja…da kann ich euch beiden zu 100% zustimmen…
...
100-120 PZH2000
Also doch nicht zu 100%. Tongue
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(01.02.2024, 13:17)Broensen schrieb: Also doch nicht zu 100%. Tongue

Das sind die Bestands PZH2000 🤪
die werden dann langfristig durch RCH155 auf Kettenboxer ersetzt 🤪
aber die tun es bestimmt noch 10-15 Jahre
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Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deut...siert.html

Zitat:Nach den Berechnungen der Planer benötigt die Bundeswehr im Jahr 2028 knapp 97 Milliarden Euro, um etwa Betriebsausgaben, Instandhaltung und Neuanschaffungen bezahlen zu können. Die Summe entspreche zwei Prozent der erwarteten Wirtschaftsleistung. Mit Verteidigungsausgaben in dieser Höhe käme Deutschland seiner Verpflichtung gegenüber der Nato nach. Allerdings wird die Truppe den Zahlen des Ministeriums zufolge zusätzliche 10,8 Milliarden Euro für absehbare weitere Bedarfe benötigen.

Diesem Gesamtbedarf in Höhe von 107,8 Milliarden Euro stehen jedoch lediglich 51,9 Milliarden Euro aus dem regulären Wehretat gegenüber. Das ist der heutige Umfang des Etats, und die Planer rechnen nicht damit, dass dieser in den kommenden Jahren erhöht wird. Aus der Differenz zwischen den benötigten 107,8 Milliarden und dem fortgeschriebenen Wehretat ergibt sich die Lücke von rund 56 Milliarden Euro.
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Personalbestand zum Vormonat um 200 gesunken im Dezember , 2700 SaZ weniger als im Vorjahr
Die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr ist zum Jahresende 2023 weiter gesunken und liegt jetzt bei ca 181.500
https://augengeradeaus.net/2024/02/vorla...m-vorjahr/
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Die spezielleren Einträge zur koreanischen K9 habe ich mal in eigenen Strang nur über die K9 verschoben, welchen man hier findet:

https://www.forum-sicherheitspolitik.org...#pid233572


Zum Thema Personalnot:

In der nächsten Zeit müssten meiner Kenntnis nach viele SaZ ausscheiden, von den ganzen SaZ 10 und 12 - und die zu ersetzen wird meiner Einschätzung nach bereits ein erhebliches Problem werden.
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Man wird das nur teilweise mit Prämien auffangen können am Ende . Mann sollte aber nicht solche idiotischen Unterschiede machen wie man in Litauen vorhat .

Da würde mich mal interessieren ob die Zahlungen an Zulagen für Litauen Auswirkungen auf andere Ministerien haben . Ist sowas nicht für alle Bundesbeamten gleich geregelt z.B. .
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https://www.bundeswehr-journal.de/2024/b...bschiedet/


Nachrichten
Bundeshaushalt 2024 im Parlament verabschiedet
03Feb
2024

AUS DEN STREITKRÄFTEN, Bundeswehr


Berlin. Ohne Aussprache haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestages am gestrigen Freitag (2. Februar) in zweiter Beratung den Entwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2024 in der Fassung der Beschlussempfehlungen des Haushaltsausschusses angenommen. Die Vorlagen wurden mit der Mehrheit von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gegen die Stimmen der CDU/CSU und AfD beschlossen. Danach sind für das Jahr 2024 Ausgaben in Höhe von 476,81 Milliarden Euro eingeplant.

Der Regierungsentwurf hatte Ausgaben in Höhe von 445,69 Milliarden Euro vorgesehen. Die Soll-Ausgaben des Bundeshaushalts für 2023 beliefen sich auf 461,21 Milliarden Euro. Die Neuverschuldung für 2024 betrug im Entwurf 16,56 Milliarden Euro, der Haushaltsausschuss erhöhte sie auf 39,03 Milliarden Euro, was der maximal zulässigen Nettokreditaufnahme entspricht (2023: 27,41 Milliarden Euro).

Die Steuereinnahmen sollen sich auf 377,61 Milliarden Euro belaufen (Regierungsentwurf: 375,34 Milliarden Euro). 2023 waren es 356,32 Milliarden Euro. Die sonstigen Einnahmen sind mit 60,17 Milliarden Euro ausgewiesen (Regierungsentwurf: 53,79 Milliarden Euro). 2023 wurden die sonstigen Einnahmen mit 104,89 Milliarden Euro beziffert.

Die Investitionen betragen nun 70,52 Milliarden Euro gegenüber 54,23 Milliarden Euro im Regierungsentwurf und 61,12 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Plus von 1,83 Milliarden Euro im Verteidigungsetat

Im Etat des Bundesministeriums der Verteidigung (Einzelplan 14) sind in diesem Jahr Ausgaben in Höhe von 51,95 Milliarden Euro vorgesehen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von 1,83 Milliarden Euro.

Etliche Ausgaben, unter anderem für die militärische Beschaffung, sollen aus dem Sondervermögen „Bundeswehr“ geleistet werden. Die Einnahmen sollen mit rund 383 Millionen Euro um 152 Millionen Euro höher ausfallen als im Regierungsentwurf. Das hatte bereits der Haushaltsausschuss in der fortgesetzten Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2024 beschlossen.

Verpflichtungsermächtigungen in Milliardenhöhe ausgebracht

Neben einer Vielzahl kleinerer Änderungen und der Anpassung an wichtige Beschaffungsprojekte sind zudem Verpflichtungsermächtigungen in Milliardenhöhe ausgebracht worden – etwa für die Beschaffung des Nachfolgers für den Transportpanzer Fuchs. Diese Verpflichtungsermächtigungen sind teilweise als Anschlussfinanzierung ab dem Jahr 2028 für Projekte aus dem Sondervermögen „Bundeswehr“ gedacht. Die Verpflichtungsermächtigungen in dem Etat liegen nunmehr bei 49,04 Milliarden Euro. Das sind 7,22 Milliarden Euro mehr als im Regierungsentwurf.

Eine wesentliche Änderung im Sondervermögen „Bundeswehr“ bezieht sich auf die Ersatzbeschaffung für militärisches Material, das an die Ukraine abgegeben wurde. Dafür sind 2024 im Sondervermögen 520 Millionen Euro etatisiert.

https://www.bundeswehr-journal.de/2024/m...nzer-puma/
Das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat das Unternehmen Rheinmetall mit der Herstellung und Lieferung von Mittelkalibermunition für den Schützenpanzer Puma beauftragt. Aus dem Rahmenvertrag können demnächst mehrere Hunderttausend Patronen des Typs „30mm x 173 DM21“ abgerufen werden. Der Auftragswert für diese Gefechtsmunition beträgt laut Rheinmetall mehr als 350 Millionen Euro (brutto). „Soweit die einwandfreie Funktion nachgewiesen wird, beginnt die Auslieferung noch in diesem Jahr und läuft bis 2027“, heißt es in einer Pressemitteilung des Rüstungskonzerns weiter.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte die Vorlage für die umfangreiche Beschaffung von 30mm-Mittelkalibermunition bereits am 30. November 2022 gebilligt. Der Rahmenvertrag war im Dezember 2022 erteilt worden und umfasst insgesamt Munition im Wert von bis zu 576 Millionen Euro. Rheinmetall rechnet auch weiterhin mit Folgeaufträgen.

Bereits 2022 ist – ebenfalls aus dem bestehenden Rahmenvertrag – die Beschaffung der Maschinenkanonenmunition „DM21“ angelaufen. Mitte 2023 erfolgte schließlich ein Abruf für das Jahr 2023.
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Warum ist die Summe für ersatzbeschaffung so gering . Ist das die gesamte Summe die hinterlegt wird oder nur die reinen Beschaffung für 2024
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(04.02.2024, 19:24)alphall31 schrieb: Warum ist die Summe für ersatzbeschaffung so gering . Ist das die gesamte Summe die hinterlegt wird oder nur die reinen Beschaffung für 2024
a) nur für 2024, die Summe war bekannt
b) Beschaffungen werden erst bei Lieferung bezahlt. Viele der Ersatzbeschaffungen kommen erst die nächsten Jahre.
c) so besonders viel kam da eh nicht von der Bundeswehr direkt, der überwiegende Großteil wurde ja bei der Industrie eingekauft...
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520 Millionen alleine dieses Jahr ist nun nicht gerade wenig . Wäre interessant zu wissen um was es sich handelt. Insgesamt reden wir hier über einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag bisher der am Ende im sondervermögen fehlt.
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