Afrika
Was mir nicht ganz einleuchtet ist wo die Unterschiede liegen, wenn Stamm A den Stamm B versklavte oder Europäer dies taten... ist es am Ende nicht rassistisch wenn man weiße Sklavenhalter anders einordnet als Schwarze oder Arabische usw. ? Gab es schonmal eine Entschuldigung von Nachkommen des Stammes A in Richtung der Nachkommen des Stammes B oder bleibt dies nur den Europäern vorbehalten...
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Mauretanien - auch Afrika - hier und heute:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/lei...n-100.html

Sehr lesenswert.
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Davon ab, dass wir Deutschen durchaus viel Schreckliches verursacht haben, fängt die Krux doch schon damit an: Das war vor über 100 Jahren! Da haben noch nicht mal meine Großväter gelebt, geschweige denn ich!
Warum muss ich mich für etwas entschuldigen, das Generationen vor mir passierte? Wann entschuldigt sich Schweden bei mir, dass 1071 einer der Ihren beim Überfall auf ein Dorf in Niedersachsen meine Urahnen gemetzelt hat? (Wer Sarkasmus findet... und so)
Das Gebeine zurückgegeben werden, bitte. Wegen mir auch noch spezielle Kulturgüter, aber warum soll ich Reparationen für einen geschichtlichen Vorgang mit meinem Steuergeldern zahlen?
Das ist im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte! Daraus soll man bitte lernen! U.U. sie auch besuchen, befühlen und bestaunen, verlegen und erschüttert sein, aber damit ists auch gut.

Man darf geschichtliches Geschehen nicht mit der heutigen Werteskala messen, man muss es mit der geschichtlichen Skala in Einklang bringen. Dann möge wer möchte die sozio-kulturelle Werteentwicklung damals / heute unter Berücksichtigung des Bruttoinlandproduktes von in 30 Jahren daraus ableiten, aber mehr nicht.
Nur so wird ein Schuh draus.
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(05.11.2023, 09:46)Grolanner schrieb: Davon ab, dass wir Deutschen durchaus viel Schreckliches verursacht haben, fängt die Krux doch schon damit an: Das war vor über 100 Jahren! Da haben noch nicht mal meine Großväter gelebt, geschweige denn ich!
Warum muss ich mich für etwas entschuldigen, das Generationen vor mir passierte? Wann entschuldigt sich Schweden bei mir, dass 1071 einer der Ihren beim Überfall auf ein Dorf in Niedersachsen meine Urahnen gemetzelt hat? (Wer Sarkasmus findet... und so)

Weil sich Leute mit Helfersyndrom dann besser fühlen? Die müssen es ja schließlich nicht selbst bezahlen.
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Nach den Sahel Staaten Niger, Tschad und Mali, nun löst sich auch Togo vom französischen Kolonialismus.

Zitat:France Loses Ground in Africa: Togo Eyes Sahel Alliance
23 Jan 2025, 15:56 2 mins
Burkina Faso Mali Niger Togo
Regional / Strategy Defence Politics
France Loses Ground in Africa: Togo Eyes Sahel Alliance TurDef
France’s influence in Africa wanes as Togo considers joining the Alliance of Sahel States (AES), signalling a shift in regional dynamics and security policies.

The political shift gained momentum after the military coup in Niger in 2023. France was forced to withdraw its uranium mines and military bases from the country. At the time, France argued that its withdrawal would undermine counter-terrorism efforts. However, following Niger, Mali, and Burkina Faso also expelled France, citing dissatisfaction with France’s role in the region. These nations subsequently left the ECOWAS bloc, which they perceived as a tool of French influence, and formed the Alliance of Sahel States (Alliance des États du Sahel /AES).
In a move to counter France’s counter-terrorism narrative, Niger’s Defence Minister Salifou Mody announced on state television that the three-member alliance would soon deploy a 5,000-strong joint military force in the Sahel region. Minister Mody assured the force would “soon be visibly operational in the field.”

https://turdef.com/article/france-loses-...l-alliance
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Im Strang zu Südafrika haben wir - zwangsläufig - immer wieder die Situation von Afrika generell gestreift.
Nun gibt es einen neuen Bericht, der weitere Aspekte für Afrika ableitet - und damit eine Erwartungshaltung massiv zurecht stutzt:
Zitat:Hoffnungsträger für Energiewende
Grüner Wasserstoff aus Afrika dürfte teuer werden


Mithilfe von Sonnen- und Windkraft hergestellter Wasserstoff aus Afrika galt lange als günstige Lösung für Europas Energieproblem. Doch eine neue Studie warnt: Ohne Garantien sind die Projekte nicht wettbewerbsfähig. Unter anderem treiben politische Risiken die Kosten in die Höhe.


Europa träumt von grünem Wasserstoff aus Afrika: viel Platz, ausreichend Sonne und Wind für riesige Sonnen- und Windkraftanlagen, die klimafreundlichen Wasserstoff für Europas Energiehunger liefern. Doch ist das auch realistisch? Erste Projekte werden derzeit geplant, der überwiegende Teil befindet sich allerdings noch in der Konzeptionsphase. Forschende der Technischen Universität München (TUM), der University of Oxford und der ETH Zürich haben nun die Kosten für Wasserstoff aus Afrika berechnet - und ihr Urteil ist ernüchternd.

Die Berechnungsmethode des Forscherteams berücksichtigte auch die Rahmenbedingungen der Wasserstoffproduktion in 31 afrikanischen Staaten - wie etwa Transport- und Lagerungsmöglichkeiten, den Grad an Rechtssicherheit und politischer Stabilität. Denn diese schlagen auf die Finanzierungskosten, also die Kosten für die Geldbeschaffung. "Die gängigen Modelle für Grüner-Wasserstoff-Anlagen nutzen meist pauschale Finanzierungskosten. Die Bedingungen für Investitionen sind aber in jedem Land unterschiedlich und in vielen afrikanischen Ländern besonders risikoreich", sagte Florian Egli von der TUM laut einer Mitteilung.

"Teurer als angenommen"
Das Modell der Forscher geht zudem davon aus, dass die Produktionsanlagen im Jahr 2030 in Betrieb sind und der Wasserstoff in Ammoniak umgewandelt nach Rotterdam verschifft wird. Auf dieser Grundlage berechneten sie die Gesamtkosten der Produktion in Afrika - und wie viel Grüner Wasserstoff beim Export nach Europa kosten würde. Das Ergebnis: Je nach Szenario würde sich ein Preis zwischen knapp fünf Euro und gut drei Euro für ein Kilogramm Wasserstoff ergeben. Letzteres nur, wenn die Politik einen Teil des Risikos mitträgt.

Selbst unter günstigen Voraussetzungen würden afrikanische Staaten damit in harter Konkurrenz zu anderen Regionen stehen. Zum Vergleich: Der niedrigste Preis für ein erfolgreiches Gebot bei einer Auktion der Europäischen Wasserstoffbank 2024 lag bei unter drei Euro pro Kilogramm. Ihre Analyse haben die Forscher im Fachmagazin "Nature Energy" veröffentlicht.

"Grünen Wasserstoff in Afrika für den Export nach Europa zu produzieren, ist deutlich teurer als angenommen", sagt Stephanie Hirmer, Professorin für Climate Compatible Growth an der University of Oxford. "Die sozio-politischen Risiken wurden bislang nicht ausreichend in die Kalkulationen einbezogen."

Nur 200 Standorte mit Potenzial

Das Forschungsteam hat sein Modell auf mehr als 10.000 Standorte in Afrika angewendet. Heute kämen lediglich rund 200 Standorte in die Nähe des Preises von drei Euro pro Kilogramm und hätten damit das Potenzial, bis 2030 wettbewerbsfähig zu werden. Diese Standorte liegen in Algerien, Kenia, Mauretanien, Marokko, Namibia und dem Sudan. Allerdings konnte die Studie Sicherheitsrisiken nur auf nationaler Ebene mit einrechnen. Weil viele ansonsten optimale Standorte in unsicheren Regionen liegen, könnte sich die Zahl der infrage kommenden Standorte weiter reduzieren.

"Afrikanische Produktionsstandorte können für den Export nach Europa nur dann wettbewerbsfähig werden, wenn die europäischen Staaten garantieren, dass sie bestimmte Mengen Grünen Wasserstoffs zu festgelegten Preisen abnehmen", sagt Florian Egli. "Darüber hinaus würden Kreditausfallgarantien helfen, die beispielsweise die Weltbank gewähren könnte. Nur mit solchen politischen Instrumenten kann der Afrika-Europa-Handel mit Grünem Wasserstoff etabliert werden, sodass im weiteren Verlauf die Kosten möglicherweise sinken."
(dass fünf der sechs genannten Staaten poliitisch relativ stabil sind ist also aufgrund der Untersuchungskriterien logisch).
Für europäische Abnehmer dürften die Standorte am Mittelmeer und Atlantik infrage kommen, also Algerien, Marokko, Mauretanien und Namibia. Standorte am Roten Meer und am Indischen Ozean, von Sudan über Kenia bis - ebenfalls noch - Namibia, wären dagegen vor allem für chinesische Interessenten relevant.
Zeichnen sich da generell wirtschaftspolitische Einflusszonen ab? Namibia und Südafrika könnten dann von einem Wettbewerb zwischen Europa und China profitieren.
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Ein grundsätzliches Problem bei der Berechnung ist die Umwandlung in Ammoniak und der Transport desselben nach Europa - zudem muss das Ammoniak dann hierzulande ebenfalls erst wieder weiter verarbeitet werden etc.

Interessanter wären solche Berechnungen, wenn man stattdessen Magnesiumhydrid als Speicher für den Wasserstoff verwenden würde. An entsprechenden Küsten könnte man sowohl Wasserstoff als auch Magnesium direkt aus dem Meerwasser gewinnen (es gibt inzwischen die Technik dafür, aus Salzwasser effizient Wasserstoff herzustellen) und dies mittels Solarkraftwerken die nicht mit Solarzellen arbeiten, sondern mit solarthermischen Kraftwerken - was bei den Berechnungen üblicherweise auch nicht der Fall ist.

Gibt man zu dem mit einigen Metallsalzen angereicherten Magnesiumhydrid nun Wasser, wird Wasserstoff freigesetzt, im weiteren nicht nur aus dem Hydrid, sondern auch aus dem zugefügten Wasser - und es bleibt Magnesium übrig, welches man in einer Kreislaufwirtschaft dann erneut für die Herstellung von Magnesiumhydrid verwenden könnte, oder auch anderweitig weiterverwenden, einschließlich einer thermischen Nutzung.

Die Herstellung von Magnesiumhydrid wäre meiner rein privaten Meinung nach daher für bestimmte Staaten Afrikas eher die Zukunftstechnologie.
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(Gestern, 10:39)Quintus Fabius schrieb: Interessanter wären solche Berechnungen, wenn man stattdessen Magnesiumhydrid als Speicher für den Wasserstoff verwenden würde. An entsprechenden Küsten könnte man sowohl Wasserstoff als auch Magnesium direkt aus dem Meerwasser gewinnen (es gibt inzwischen die Technik dafür, aus Salzwasser effizient Wasserstoff herzustellen) und dies mittels Solarkraftwerken die nicht mit Solarzellen arbeiten, sondern mit solarthermischen Kraftwerken - was bei den Berechnungen üblicherweise auch nicht der Fall ist.

Direkt gewinnen aus Meerwasser kann man nur destilliertes Wasser, welches man für die Elektrolyse aber sowieso benötigen würde. Diesen Schritt müsste man also zwangsläufig sowieso gehen. Aus den übrig bleibenden Mineralien müsste man dann das Magnesium heraus lösen. So einfach ist das aber gar nicht aus der Sole das reine Magnesium zu gewinnen, vor allem nicht wenn man klimaneutral bleiben will. Die ganzen Prozesse nach Afrika auszulagern ist meines Erachtens schon allein wegen der Transportwege unsinnig. Der Standortvorteil verliert sich da schlicht in der Gegenrechnung. Das gleiche könnte man auch an Meeren betreiben die an die EU-grenzen, zum Beispiel in strukturschwachen europäischen Regionen.
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(Gestern, 16:07)lime schrieb: Direkt gewinnen aus Meerwasser kann man nur destilliertes Wasser, welches man für die Elektrolyse aber sowieso benötigen würde. ....
ist das nicht besonders energieaufwändig? Reichen da die von QF angesprochenen "Solarkraftwerke die nicht mit Solarzellen arbeiten, sondern mit solarthermischen Kraftwerken" aus?

Irgendwo habe ich im Hinterkopf, dass Meerwasserentsalzungsanlagen hohe Energieverbraucher sind - und daher am sinnvollsten in Kombination mit Nuklearkraftwerken entstehen sollten.
Für Länder wie Ägypten, Algerien oder auch Marokko kann ich mir das ja auch noch vorstellen. Aber bei Ländern wie Mauretanien oder Namibia fehlt mir irgendwie die Vorstellungskraft für so eine Kombination. Wo soll das bestens qualifizierte einheimische Bedienungspersonal dazu herkommen?
Und ist es nicht irgendwie pervers, solche Nuklearkraftwerke zu nutzen, um "Grünen Wasserstoff" zu produzieren?
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Der Schritt zum destillierten Wasser ist nicht mehr notwendig - man kann inzwischen Wasserstoff auch direkt aus Salzwasser herstellen.

https://www.youtube.com/watch?v=VKYPKbo0PMI

In sehr heißen Wüstenklimata (Skelletküste beispielsweise) könnte man aber auch destilliertes Wasser sehr leicht direkt über Verdunstung und entsprechende Auffangvorrichtungen herstellen, dafür benötigt man keinen Strom. Thermische Entsalzung ist technisch extrem einfach.

https://www.eib.org/de/stories/saltwater...salination

Und es gäbe noch andere Methoden wie man Meerwasser ohne Strom entsalzen kann (Umkehrosmose, Membrane usw.)

Solche einfache und stromlose Technologie wäre für Afrika ganz allgemein wesentlich, um Süßwasser zu produzieren, womit man viele Gebiete dort mit Trinkwasser versorgen könnte, welches schon in naher Zukunft allgemein dort knapp werden könnte. Darüber hinaus könnte man dieses Wasser auch dazu verwenden in Gebieten die aktuell nicht nutzbar sind Landwirtschaft zu betreiben, was angesichts der rasant wachsenden Bevölkerung in Afrika dringend notwendig ist.

Denn selbst wenn jetzt deutlich weniger Kinder geboren werden, wird sich die Bevölkerung in Afrika in jedem Fall erstmal verdoppeln. Entsprechend stellt sich auch für diese Menschen die Frage von Wasser, Lebensmitteln und Energiegewinnung.

Man sollte die Frage der Entsalzung, Wasserstoffgewinnung (bei dessen Nutzung dann ja erneut Wasser entsteht), Thermalkraftwerken usw. daher nicht beschränkt auf die Energieversorgung Europas betrachten.

Spezifisch für die Afrikaner selbst wären diese Technologien wesentlich, insbesondere damit Afrika von Anfang an einen anderen Weg einschlägt als mehr Kohle und andere fosile Treibstoffe zu verbrennen. Deshalb ist die Frage der Transportwege auch gar nicht so relevant: jede Energie welche die Afrikaner auf diese Weise für sich selbst herstellen können, entlastet global gesehen die Grundlagen auf denen Energie hergestellt wird.

Mal rein theoretisch: wenn in Afrika alle Fahrzeuge mit Magnesiumhydrid fahren, benötigt die Welt insgesamt weniger anderer Treibstoffe für Fahrzeuge etc.
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