27.07.2023, 14:54
(27.07.2023, 12:25)alphall31 schrieb: Aus welchem Grund muss man den jetzt Rad neu erfinden und sinnlos Geld ausgebenWeil die BW nun mal leider mittlere Kräfte im Brigaderahmen aufstellen will, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollen. Und wenn man das macht, muss man sie auch mit dem dafür nötigen Material ausstatten.
Zitat:Es hat schon seinen Grund warum das ein oder andere gerät auf Panzerbasis ist. Und wenn die Pioniere den Auftrag bekommen einen flusspbergang zu schaffen das sollte da auch jedes Fahrzeug des Heeres passieren können . Schließlich sollen die schweren Kräfte ja unmittelbar den mittleren Folgen .Die schweren können aber erst folgen, wenn die mittleren durch sind. Und dafür brauchen die mKr selbst das entsprechende Gerät, um sich den Weg frei zu machen. Wenn sie dafür auf Teile der sKr angewiesen sind, geht das ganze Konzept nicht mehr auf.
Man kann natürlich feststellen, dass es für bestimmte Aufgaben keine sinnvolle mittlere Alternative gibt. Dann darf man aber nicht auf die sKr verweisen, sondern muss das schwere Gerät in die mittleren Verbände so integrieren, dass es diese nicht ausbremst. Deshalb sprach ich z.B. den BAE Terrier an, der als 30to-Pionierpanzer deutlich besser auf Tieflader bei den mKr mitgeführt werden könnte als der Kodiak.
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Ein Punkt muss bei diesen Überlegungen unbedingt beachtet werden: Es braucht bei den mKr eine große Menge an Pioniergerät vor allem dafür, dass sie ihren (neben den Kosten) einzigen Vorteil gegenüber den sKr aufrecht erhalten können: Die schnelle Straßenverlegung. Und genau dafür ist nicht unbedingt ein hohes Schutzniveau erforderlich, da diese nicht direkt an der FLOT stattfindet, sondern etwas weiter hinten. Außerdem geht es dabei eigentlich immer um Aufgaben entlang von Straßen und Wegen und nicht im zerklüfteten Gelände. Dementsprechend sind hierzu geschützte Lkw durchaus eine gute Option, solange sie die Aufgaben erfüllen können.
Wohingegen es aber eben auch Pionier-Aufgaben weit vorne gibt, die das Schutzniveau der Kampftruppenfahrzeuge erfordern. Vieles lässt sich da mMn mit den genannten Anbaugeräten regeln, aber ich glaube schon, dass es auch einer Lösung bedarf, die ein deutliches Mehr an Leistung zur Verfügung stellt.
Beim Brückengerät ist das recht einfach: Da kann man mit der gezeigten 15m-Brücke direkt die Kampftruppen begleiten, um spontan unter Schutz Gräben, Stützwände etc. überbrücken zu können, während es im Pionierbataillon auch HX2/3 mit 26-m Brücke zur Aufrechterhaltung der Straßenverlegbarkeit und trotzdem noch zwei GTK-Verlegefahrzeuge und Ersatzbrücken für die 22m-Brücke gibt, um auch im Gefecht eingesetzt werden zu können.
Das ist zwar eine relativ breite Aufstellung für die Brigadeebene, aber ich denke, das Konzept der mKr erfordert das. (U.a. deswegen halte ich ja auch die Brigade für die falsche Organisationsform dazu.)
Als Bergepanzer gibt es bereits ein GTK-Modul für die erste Reihe. Das kann auch bei Pioniertätigkeiten als Kran unterstützen. Es hat aber eine begrenzte Leistungsfähigkeit, daher braucht es zusätzlich noch spezialisierte Bergefahrzeuge auf Lkw-Basis wie den BISON und auch einen 8x8-Fahrzeugkran, sowohl für Berge- wie auch für Pionieraufgaben.
Beim Pionierpanzer ist es mMn etwas schwieriger. Da gibt es die GTK-Anbaugeräte, die den Pioniertrupp unterstützen können, aber über das Leistungsniveau eines Minibaggers kommen die nicht hinaus. Das kann also auch nur für kleinere, eher spontan anfallende Arbeiten oder zur Unterstützung von abgesessen ausgeführten Pioniertätigkeiten reichen. Ein großer Bagger auf 8x8-Lkw wie der UDS ist da für die größeren Tätigkeiten eine gute Lösung, aber auch in diesem Fall fehlt die Stufe dazwischen, das Spezialfahrzeug, das unter dem Schutzniveau der Kampffahrzeuge in der Lage ist, im relevanten Umfang Arbeiten auszuführen. Und dafür braucht es idealerweise ein neues GTK-Modul oder aber ein entsprechend stark geschütztes anderes Fahrzeug, wie das MAC der Franzosen.
Wenn man das nicht findet, bleibt nur das Mitführen eines Ketten-/Raupenfahrzeugs auf Tieflader oder Pritsche. In dem Fall sollte man aber mMn über UGV nachdenken, die von einem begleitenden GTK aus gesteuert werden können. Das macht diese Spezialsysteme kleiner und leichter als herkömmliche Pionierpanzer, so dass man sie ggf. sogar auf Pritschen oder Anhängern mitführen und somit den logistischen Fußabdruck gering halten kann. Außerdem ließen sie sich zusätzlich auch gut von leichten Kräften oder Logistikeinheiten einsetzen.
Und für das Thema Minen kann man ebenfalls auf drei Kategorien zurückgreifen: Zum einen Anbaugerät, um bei Minenverdacht eine begrenzte eigene Kapazität zur Überprüfung zu haben, während es für das eigentliche Räumen größer Radfahrzeuge braucht, z.B. Hydrema MCV. Für das Vorgehen unter Bedrohung kommen diesbezüglich mMn eigentlich nur UGV infrage, wie bspw. die Modelle von DOK-ING und/oder ggf. ein MICLIC-Werfer-Modul für den GTK bzw. den Fuchs-Nachfolger, sollte er denn als 6x6-TPz wirklich kommen.
Also braucht es eigentlich in allen Bereichen immer drei Varianten:
1. Eine leichte, bei der Kampftruppe mitgeführte Ausrüstung, um die eingeschränkte Querfeldeinfähigkeit der mKr zu kompensieren. Denn man hat nicht immer und überall Zugriff auf:
2. Eine leistungsstarke, auch unter Schutz "vorne" einsetzbare Lösung, die vermutlich aufgrund des Kostenfaktors nur in geringen Mengen verfügbar sein kann. Daher braucht es noch:
3. Eine nur leicht geschützte, aber leistungsstarke Reihe von Lkw-basierten Spezialfahrzeugen für die schweren Aufgaben.