Wagners Putschversuch in Russland
#61
(24.06.2023, 20:33)Quintus Fabius schrieb: Um der ganzen Farce noch eine Kirsche aufzusetzen, die über der Kirsche schwebt die auf der Spitze der Sahne trohnt hat Uganda jetzt angeboten ugandische Truppen zur Verteidigung Moskaus zu entsenden:

https://www.africanews.com/2023/03/31/ug...dents-son/

Wie soll man allein diese Aussage überhaupt noch toppen ?! Big GrinBig Grin

Selten wurde so viel Blödsinn erzählt.
Selten war es so undurchsichtig in letzter Zeit.
Der dortige Häuptling will sich Putin anbiedern damit er billigere AKs und auf dem Papier verfügbare T-72 Ersatzteile bekommt.
Vielleicht gibt es auch ein weiteres Bat von T-90S, innerhalb der nächsten Dekade. Big Grin
Wahnsinn.
Man ey, bin gestern extra lange wachgeblieben und habe das was bis eben (bis der Koch nen Rückzieher machte) auch mehrheitlich so prophezeit, nur dachte ich, der zieht durch! Big Grin
War so früh wach wegen der Arbeit und jetzt bin ich schwerst enttäuscht.
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#62
(24.06.2023, 20:03)Helios schrieb:
(24.06.2023, 19:55)Quintus Fabius schrieb:
(24.06.2023, 19:44)Helios schrieb: Na da sieht man doch mal, zu was die Radbeweglichkeit mittlerer Kräfte so alles taugt. Wink
Und mit Radbeweglichkeit mittlerer Kräfte meinst du schwere Kräfte auf Tiefladern und leichte Kräfte in Technicals Wink
Genau!

Es könnte so einfach sein! Cool
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#63
Und ich dachte immer diese Bundesrepublik wäre eine Farce von einem Staat......stattdessen:

Die Groteske die vorgibt Russland zu sein zum Deal mit Wagner, nachdem man wenige Stunden vorher noch erklärt hatte, diese seien Verräter die mindestens 20 Jahre aufwärts im Lager verschwinden würden:

Quelle ist direkt Dimitry Peskov:

1. Weißrussland gewährt Prigozhin Asyl

Zitat:The PMC's founder Evgeniy Prigozhin will "go to Belarus," Dmitry Peskov says

2. Die Anklage wegen Hochverrates wird einfach gestrichen (was nach russischem Recht nicht einmal möglich ist)

Zitat:The criminal case, launched this weekend, against Wagner Private Military Company founder Evgeniy Prigozhin will be dropped

3. Putin anerkennt öffentlich, dass er schon immer die Leistung von Wagner geschätzt hat (wenige Stunden nachdem er sie öffentlich zu Verrätern und Terroristen deklariert hat)

Zitat:Peskov explained that President Vladimir Putin "have always respected their exploits."

4. Wagnerkämpfer dürfen jetzt beim Verteidigungsministerium anheuern.

Zitat:PMC contractors will be allowed to sign contracts with the Russian Defense Ministry, Peskov stated.

Wie großzügig von der Groteske die vorgibt Russland zu sein.

https://www.rt.com/russia/578582-tanks-s...gner-coup/

Wie will man das eigentlich noch irgendeinem Russen verkaufen? Selbst die hinterwäldlerischsten Bauern in Ostsibirien werden das nicht mehr schlucken. Der Gesichtsverlust für Putin ist immens, dass wälzt meiner Meinung nach Innenpolitisch nachhaltig vieles um. Das System Putin baut immer nur darauf auf, dass Putin der überlegendste und stärkste ist. Dieses Bild ist jetzt schwer beschädigt, genau genommen kann Putin seinen Widersacher in gar keinem Fall mehr weiter leben lassen.

Wenn das alles überhaupt stimmt was man gerade so liest, dann ist es für mich nicht vorstellbar, wie Prigozhin überleben soll. Der wird zeitnah umgebracht werden müssen. Nur so wird es sich überhaupt einrichten lassen, dass Eurasien nicht im Krieg im Ostasien ist, sondern schon immer im Krieg mit Ozeanien war.
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#64
https://twitter.com/Gerashchenko_en/stat...%2Fpage-34

Girkin-Strelkov:

"I have to admit with great bitterness that the Russian Federation is one step closer to its final and irrevocable demise.

As of today, the Russian Federation has two presidents - the real president, Yevgeny Viktorovich Prigozhin, and Vladimir Vladimirovich Putin, the acting president to serve his term. The main purpose of the acting president is to periodically address the real president, kneeling down, with the question: "What do you want, Yevgeny Viktorovich?"

Never, even in my worst nightmare, I couldn't imagine that I would see this shame and destruction of my country."
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#65
(24.06.2023, 22:29)Quintus Fabius schrieb: Wenn das alles überhaupt stimmt was man gerade so liest, dann ist es für mich nicht vorstellbar, wie Prigozhin überleben soll. Der wird zeitnah umgebracht werden müssen. Nur so wird es sich überhaupt einrichten lassen, dass Eurasien nicht im Krieg im Ostasien ist, sondern schon immer im Krieg mit Ozeanien war.

Das macht die ganzen Vorgänge ja so skuril. Ihm müsste es doch absolut klar sein dass man ihn nun eliminieren wird oder gar schwer vergiften, um ihn lange leiden zu lassen. Insofern ergibt sein Einknicken doch überhaupt keinen Sinn. Vor allem weil seine Truppen schon so weit gekommen waren ohne nennenswerte Verluste. Hinzu kamen leicht umgängliche amateurhafte Straßensperren und halbgare Luftangriffe mit einzelnen Hubschraubern. Wo doch wahrscheinlich ein Alligator gereicht hätte um den Konvoi auf offener Straße zusammen zu schießen.
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#66
Doch, mMn ergibt es schon Sinn, wenn man davon ausgeht, dass ihm bewusst gewesen sein muss, dass er mit Putins Posten nichts würde anfangen können. Um den zu beerben, fehlt ihm nämlich die Unterstützung im derzeit tonangebenden Geheimdienst- und Sicherheitsapparat. Da würde er sich eh nicht halten können und das dürfte ihm bewusst sein.

Also sollte das ganze nicht einfach nur eine Verzweiflungstat gewesen sein, um seinen Kopf aus einer bereits für ihn vorbereiteten Schlinge zu ziehen, dann wollte er sich selbst lediglich in der Armeeführung positionieren, wenn auch nicht zwingend persönlich.
Aus russischer Sicht wäre das vermutlich auch gar nicht schlecht, denn diese früher mal tragende Säule des Staats scheint unter Putin ja extrem gelitten zu haben und Prigoschin wäre womöglich in der Lage, das zu korrigieren.
Nur für Putin ist das halt keine gute Option. Aber anscheinend blieb ihm jetzt vorerst keine andere Wahl, also: Erpressung geglückt, würde ich sagen.
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#67
Putin beweist schon wieder dass der Westen seine Schamlosigkeit mit Tollkühnheit verwechselt hat und seine Erfolge weniger ein Ergebnis überlegener strategischer Planungen sind sondern durch die Passivität des Westens gelungen sind.
Putins Situation wurde Heute nur noch hoffnungsloser.
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#68
Das ist ja im Moment eine sich ausweitende These, dass man im Endeffekt gegenüber Prigozhin nachgegeben hat, dieser also in Wahrheit gesiegt hat und seinen Willen kriegt - und dafür umgekehrt er der russischen Führung erlaubt das Gesicht zu wahren und scheinbar an der Macht zu bleiben.

Das geht so weit, dass aktuell behauptet wird, die Innere Sicherheit sei halt zu Prigozhin übergelaufen.

Ich bezweifle diese Interpretation des Geschehens erheblich. Es ist für Putin meiner Überzeugung nach innenpolitisch unmöglich Prigozhin nach dem was da jetzt geschehen ist am Leben zu lassen. Völlig gleich ob Prigozhin jetzt "kriegt was er will". Und umgekehrt musst das Prigozhin doch umgekehrt absolut klar sein. Und wäre die Innere Sicherheit übergelaufen, wäre Putin nicht mehr an der Macht.

Meiner Meinung nach war der ganze Putschversuch ja vor allem dadurch verursacht, dass Prigozhin eben gar nichts mehr zu verlieren hatte bzw. ihm Informationen vorlagen, die sein Ende bedeuteten (aufgrund des Ultimatums zum 01.07).

Und noch unverständlicher ist dieser Vorschlag, dass Prigozhin jetzt in Weißrussland leben soll (teilweise wird auch behauptet, dass die Wagner Kämpfer welche sich am Putsch beteiligten ihn dorthin begleiten sollen). Dass ist für Putin eigentlich noch mal viel inakzeptabler. Und umgekehrt muss Prigozhin das doch wissen.

Alles völlig unverständlich. Das könnte nur klar werden, wenn wir wüssten was da hinter den ganzen Kulissen tatsächlich abgelaufen ist. Das Thrones of Vodka Spektakel der Groteske die vorgibt Russland zu sein wird auf jeden Fall weitergehen.
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#69
BLICK VON OSTEN:

Strelkov gibt die Zahl der von Wagner getöteten russischen Soldaten mit 15 an:

Zitat:Bei den heutigen Zusammenstößen mit Wagner PMC wurden 15 Soldaten getötet

Heute wurden also 15 Soldaten der russischen Streitkräfte bei einem Konflikt mit Wagner PMC-Kämpfern getötet. Die meisten von ihnen sind Kampfpiloten. Auf dem Höhepunkt der Eskalation wurde ein Il-18-Flugzeug abgeschossen, in dem sich mindestens acht Menschen befanden.

Außerdem wurde heute ein Kampfhubschrauber Ka-52 Alligator zerstört – die Besatzung kam ums Leben. Diese Soldaten blieben ihrem Eid bis zum Ende treu.
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#70
Mal ein paar Gedanken meinerseits zu dem Ende des „Putsches“

Lukaschenko konnte einerseits seine Nützlichkeit als „unabhängiger“ Machthaber Belarus‘ für Russland nachweisen. Andererseits gewinnt er mit PMC Wagner und Prigoschin eine militärische Kraft in seinem Land, die nicht mit Putin verbündet ist. Lukaschenko stabilisiert seine Herrschaft und Unabhängigkeit gegenüber Russland. Das wären seine Vorteile und vielleicht auch Beweggründe.

PMC Wagner und Prigoschin können weiterhin als Söldnerunternehmen aus Belarus aktiv sein. Denkbar das Prigoschin weniger von den Gewinn aus der Unternehmenstätigkeit abgeben muss, als in Russland und er gleichzeitig einen gewissen Schutz vor Putin genießt - was der Wert ist, wird man noch sehen. Vielleicht behält PMC Wagner auch die lukrativen Auslandseinsätze in Afrika und Asien.
Sollte Prigoschin eigentlich mit einem erfolgreichen Putsch gerechnet haben, so scheint die aktuelle Lösung die für ihn zweitbeste zu sein. Ich persönlich vermute das der eigentliche Auslöser des Putsches die Übertragung der Wagnersöldner zum 1. Juli 2023 an das russische Verteidigungsministerium war. Mit dem einhergehend auch die lukrativen Auslandseinsätze. Wenn es Prigoschin nur um den Erhalt seines Geschäftes gegangen ist, dann wäre die aktuelle Lösung wahrscheinlich seine erste Wahl und er hätte sich erfolgreich durchgesetzt.

Ausgetrickst in dem ganzen Spiel wurde Putin und das Verteidigungsministerium. Die stehen wie begossene Pudel dar, die übertölpelt wurden. Wenigstens ist es nicht bis zum Äußersten gekommen, also Straßenkämpfe in Moskau und sie werden wahrscheinlich auch den Teil der Wagnersöldner bekommen, die Prigoschin nicht mehr braucht. Immerhin…

Im März 2024 sind Präsidentschaftswahlen in Russland. Ist Putin bis dahin so angeschlagen, das er nicht mehr antreten kann oder hat er da noch die Zügel in der Hand. Das wird für viele eine wichtige Frage sein. Auch für Lukaschenko und Prigoschin.
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#71
Was für eine Farce, leider konnte ich gestern abends nicht mehr reagieren, da ich unterwegs war.

Aber ein paar Punkte dazu (sie stammen alle aus dem selben Link, der unten steht):
Zitat:Putin has moved closer to China since launching his full-scale invasion of Ukraine in February 2022, and agreed a “new era” of cooperation after President Xi Jinping visited Moscow in March.

“Although not capable of regime change, the Wagner rebellion is a dramatic indicator that Putin’s policies are unsustainable,” Easley said in emailed comments. “There will be implications for the Russia-China-North Korea bloc, and officials in Beijing and Pyongyang are no doubt taking notes to avoid repeating Moscow’s mistakes.”
Das dürfte i. d. T. auch interessant sein. Der "starke Mann" in Moskau ist auf einmal gar nicht mehr so stark, egal ob er nun schon im Flieger saß nach Kasachstan oder nicht. Man kann Russland zwar meiner Meinung nach nicht direkt mit China oder Nordkorea vergleichen, hier sind die politischen Strukturen dann doch anders ausgeprägte, aber es kann durchaus sein, dass man dort sehr viel mehr vorsichtiger wird bzgl. irgendwelcher Söldner als bisher, auch wird man den Sicherheitsapparat derart gestalten, dass sich keine starke Partei wie Wagner bilden kann. Auch dürfte es spannend werden, ob denn Wagner nun in Afrika, wo es einige Regime im Sinne Moskaus bislang stützt (etwa Mali), weiterhin im Sinne des Kreml aktiv bleiben wird oder aber jetzt einen eigenen Kurs einschlägt? Quasi die antiputin'sche Version der "Wildgänse"...
Zitat:“No matter how you slice it, the Tsar has taken a hit here,” wrote Russia specialist Alex Kliment. “One of his own men, and a reasonably well-known figure in Russia, led an ‘armed rebellion’ that practically cakewalked to the capital. Putin was clearly reluctant to use force to quash the threat on the spot – perhaps he was wary of turning a populist ultranationalist like Prigozhin into a martyr – and he had to call in Alexander Lukashenko to sort it out. It’s hard to see how any of that leaves Putin looking stronger, more competent, or more secure than he did on Thursday evening.”

Kliment also includes a reminder that Wagner has as many as 50,000 men, while Prigozhin was also behind the troll farms that tried to meddle in the US elections in 2016.
Das dürfte auch ein Punkt sein. Wagner spielte durchaus eine gewisse Rolle bei der Einflussnahme auf Wahlen, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Diese Möglichkeiten sind ja noch da - oder macht der FSB die Trollfarmen zu? -, werden sie also in Zukunft weiter im Sinne des Kreml ihr Gift streuen oder aber machen sie nun Stimmung gegen Putin?
Zitat:The Lukashenko-brokered deal will probably “eliminate Wagner group as a Prigozhin-led independent actor in its current form”. President Lukashenko playing such a direct role in halting Wagner’s advance is “humiliating to Putin”. The Kremlin has been left in a “deeply unstable” situation. The Lukashenko deal is a “short-term fix, not a long-term solution, and Prigozhin’s rebellion exposed severe weaknesses in the Kremlin and the Russian [defence ministry].”
Das sehe ich auch so. Dieser Deal, der wohl über den "Kartoffelkönig" (Copyright Quintus) mit initiiert wurde, erscheint mir nicht sonderlich belastbar. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass Prigoschin nicht lange dort bleibt, sondern vielleicht sogar am Ende in einem westlichen Land versucht Aysl zu suchen. Quasi eine Art Kronzeugen-Regelung (denn gegen ihn liegen ja auch manche Vorwürfe vor) - er fliegt nach z. B. England und lässt sich dort als Kronzeuge gegen Putins Regime bzw. Angriffskrieg Straffreiheit zusichern. Weil eines dürfte klar sein: Allzu lange würde er in Weißrussland wohl nicht überleben - dazu kann man Lukaschenko zu wenig trauen und der Hass des gedemütigten Kreml und auch des FSB dürfte recht tief sitzen.
Zitat:Intelligence agencies in the United States picked up signs days ago that Prigozhin was preparing his troops to mutiny, according to reports in US media. The Washington Post and New York Times say officials held briefings at the White House, the Pentagon and on Capitol Hill about the potential for unrest a full day before Prigozhin made his move against the Russian military leadership.
Die hören mal wieder das Gras wachsen. Ausnahmsweise mal. Die interessante Frage wäre, ob man bewusst Stillschweigen hielt darüber, weil man hoffte, dass Prigoschins Rebellion Erfolg haben könnte? Hatten gar Leute von Wagner etwas an die US-Geheimdienste übermittelt?
Zitat:“A Wagner column left Rostov and [is] headed to their field camps,” Golubev said on Telegram early Sunday morning. [...] Pictures coming out of Rostov-on-Don suggest the mood on the city’s streets was festive as people gathered to watch the Wagner troops leave for their field camps. Some residents cheered, while others tried to grab the hands of the departing mercenaries. [...] Young men shake hands with a Wagner fighter as the mercenary group pulls out of the southern city. [...] Fist bumps and hand grips for the departing Wagner fighters. They had taken control of the Southern Military District headquarters in the city on Saturday [Alexander Ermochenko/Reuters]
Die werden wie die Helden verabschiedet, wenn man sich die Bilder anschaut. Da haben sich unverkennbar Sympathien herausgebildet, die dem Kreml noch arg zu schaffen machen werden, egal ob Wagner nun zurücksteckt oder nicht. Faktisch ist damit der Donbass eine zwar noch nicht ukrainische, aber in der deutlichen Tendenz eine Anti-Putin- und Anti-Kreml-Dependance. Offenkundig sitzt der Frust über neun Jahre Misswirtschaft, verspieltes Vertrauen, Kriminalität und den miserablen Kriegsverlauf derart tief, dass hier für Moskau kaum mehr etwas zu gewinnen ist. Und von den berühmt-berüchtigten Tschetschenen Kadyrows sieht man übrigens auch nichts...

Alle Zitate entnommen hier: https://www.aljazeera.com/news/liveblog/...te=2251731

Schneemann
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#72
Anbei: da man immer auf Putin starrt, und den FSB, und meint, diese seien die wesentliche Größe in Russland. Meiner Meinung nach ist der wesentlichste Machtfaktor in Russland inzwischen der FSO, der im Westen meist weitgehend ignoriert wird. Aus dem FSO kommen immer mehr Gouverneure, Abteilungsleiter, hohe Staatsbeamte, und Agenten des FSO sitzen überall in den anderen russischen Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten. Der FSO soll auch Wagner weitgehend infiltriert haben. Zudem kontrolliert der FSO indirekt und im Geheimen immer größere Anteile der Wirtschaft, er soll (Gerüchte, Gerüchte) auch sehr weitgehend hinter den Morden an den Oligarchen stecken und er bildet eine geheime unsichtbare Machtstruktur hinter dem was man öffentlich sieht.

Solange der FSO loyal zu Putin bleibt, ist ein Umsturz nur schwer vorstellbar. Und umgekehrt ist es gut vorstellbar, dass das Einknicken von Prigozhin auf entsprechendes Wirken des FSO hin zustande gekommen ist. Wenn der FSO ihm im direkten Gespräch im geheimen erklärt hat, dass er ihn nicht unterstützen wird, sondern dass er gegen ihn vorgehen wird, dann blieb Prigozhin eigentlich nichts übrig als aufzugeben. Der FSO ist die Organisation in Russland welche meiner Einschätzung nach am meisten Morde begeht und dafür die größten Kapazitäten hat. Wenn die es wollen, ist Prigozhin tot, so einfach ist das (oder könnte es sein).
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#73
https://www.welt.de/politik/ausland/arti...arsch.html

Artikel auf Welt, wo ein wenig spekutliert wird. Wagneraufstand war inszeniert. Prigoschin setzt sich mit Wagner nach Belaruss ab und greift dann "bei Gelegenheit" überraschend von dort die Ukraine an....
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#74
Nette Theorie, aber das hätte der Kreml auch wesentlich einfacher inszenieren können. Ohne die ganzen negativen Nebenwirkungen, welche die Aktion für Russlands außenpolitisches Erscheinungsbild hat.
Auch innenpolitisch ist die Mär von Putin als "starken Mann", welcher alles unter Kontrolle hat, nun Geschichte.
Und das alles nur, damit man Wagner nach Belarus bekommt, ohne dass der Feind etwas vermutet?
Halte ich für Quatsch.
Was sollte auch der Sinn dahinter sein? Wagner greift die starken Befestigungen im Norden an und frisst sich unter horronden Verlusten fest, wie das auch schon beim letzten Versuch der Russen über den Norden zu kommen der Fall war (und damals traf es die Ukraine noch einigermaßen unvorbereitet, zumindest an der Grenze zu Belarus). Nur um, ja um was? Die russische Front im Süden und Osten zu entlasten und weitere Offensivaktionen der Ukrainer zu unterbinden, weil die Kräfte zur Verteidigung im Norden gebraucht werden?

Ich denke, das ist sehr weit hergeholt. Unsere "Experten" versuchen immer alles und allem einen Sinn zu geben und zu erklären, wobei sie viel zu oft von einem taktisch klugen und rationalen Russland ausgehen. Hier liegt meines Erachtens nach der Fehler, wie die Vergangenheit der russischen Handlungsweise im Ukraine Konflikt (und auch anderweitig) schon eindrucksvoll gezeigt hat.
Es fällt zwar schwer, aber meines Erachtens nach muss man einfach akzeptieren, dass "die da drüben" diverse Entscheidungen treffen, die für uns schwer nachzuvollziehen sind und / oder offensichtlich keinen Sinn machen.
Wir lassen auch gerne die himmelschreiende Korruption und die Sicherstellung des eigenen Vorteils ungeachtet des Gemeinwohls außer Acht, welche durchaus zu Entscheidungen führen kann, die in Anbetracht des "großen Ganzen" eigentliche unsinnig sind.
Was aber durchaus gefährlich sein kann, da irrationales Handeln natürlich schwer vorhersehbar ist.

Meiner Meinung nach hat sich Putin mit Wagner einfach komplett verzettelt und sie haben es tatsächlich gerade noch geschafft, die Notbremse zu ziehen und eine Katastrophe (aus russischer Perspektive) abzuwenden.
Hätten sich Teile der Sicherheitsstrukturen in Russland für Prigoschin entschieden, wären wir heute vielleicht in einer anderen Welt aufgewacht. Was allerdings durchaus nicht hätte positiv sein müssen (aus westlicher Perspektive), denn während man bei Putin in etwa weiß woran man ist, birgt ein russischer Bürgerkrieg doch auch enorme Gefahren.

Erwähnenswert finde ich allerdings durchaus noch, dass die Wagner Söldner jetzt jenem Kommando die Treue schwören sollen, deren Hubschrauber und Flugzeuge sie gestern noch vom Himmel geholt haben. Wird bestimmt eine interessante "Kameradschaft" zwischen ehemaligen Wagneriten und altgedienten Soldaten, immerhin gab es gestern durchaus Einheiten die sich Wagner ergeben mussten etc.
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#75
(25.06.2023, 13:25)Schlingel schrieb: Erwähnenswert finde ich allerdings durchaus noch, dass die Wagner Söldner jetzt jenem Kommando die Treue schwören sollen, deren Hubschrauber und Flugzeuge sie gestern noch vom Himmel geholt haben. Wird bestimmt eine interessante "Kameradschaft" zwischen ehemaligen Wagneriten und altgedienten Soldaten, immerhin gab es gestern durchaus Einheiten die sich Wagner ergeben mussten etc.

Übernommen werden sollen ja nur die die sich nicht an dieser "Spezialoperation" beteiligt haben.
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