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Was soll den daran unrealistisch sein die höchste Feuerkraft pro Quadratmeter zu haben ?!
Und ansonsten zu meinen Ausführungen nichts weiter ?
Eine wesentliche Frage ist meiner Meinung nach, was die deutsche Marine überhaupt sein soll und was sie in welchem Kontext leisten soll. Und wenn sie keine vollwertige Flotte sein kann, dann sollte man auch bestimmte heilige Kühe überdenken und nur spezifische Fähigkeiten vorhalten und nicht zu viele verschiedene Fähigkeiten.
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(15.11.2022, 09:32)Quintus Fabius schrieb: Und ansonsten zu meinen Ausführungen nichts weiter ?
Das könnte ich dich ja auch Fragen, immerhin habe ich das Thema hier reaktiviert.
Ansonsten:
- eine stärkere Fokussierung auf die U-Boot-Waffe als Spezialfähigkeit der deutschen Marine habe ich zuvor bereits erwähnt, ich sehe das ähnlich und gerade im Kontext der aktuellen Entwicklungen halte ich das weiter für relevant
- die wesentlichen Fähigkeiten zum Kampf im Küstenvorfeld und auf hoher See müssen in meinen Augen erhalten bleiben, es braucht dafür aber auch die notwendige Technik sowie die entsprechende Unterstützung und Bevorratung
- die Abgabe von aktuellen oder die Aufgabe von zukünftigen Klassen ist realistisch betrachtet quatsch und wird weder uns noch der Allianz wirklich weiterhelfen. Und auch auf die Gefahr hin mich wie eine alte Schallplatte anzuhören, das größte Problem der F125 ist ihre noch immer nicht vollständige Einsatzfähigkeit, nicht ihre generelle Auslegung. Wir werden auch in Zukunft IKM machen müssen, ich behaupte sogar, das wird (wenn auch vielleicht nicht maritim) in Zukunft sogar noch wichtiger werden, weil tatsächlich immer stärker und weit über wirtschaftliche Aspekte hinausgehend unsere Interessen in der Welt bedroht werden
- die Aufstellung verstärkter Küstenverteidigungskräfte habe ich explizit erwähnt, dabei geht es mir um maritim bewegliche Infanterie, um die Schaffung von Fähigkeiten zur Wirkung von Land auf See und um den erweiterten Objektschutz gegen Luft- und Seeziele. Letzteres ist tatsächlich ein primär technisches und weniger personelles Problem, da im Kriegsfall zur Verteidigung tatsächlich genug geschultes Personal zur Verfügung steht, man muss nur die entsprechenden Systeme vorhalten.
Zur Typenvereinheitlichung haben wir hier schon vor einigen Monaten diskutiert, das Problem sind immer die Lauf-, Planungs- und Bauzeiten der Einheiten auf der einen Seite, und die deutlichen Unterschiede hinsichtlich der Unterstützungsaufwandes zwischen Booten und Schiffen auf der einen und Fahrzeugen oder Luftfahrzeugen auf der anderen Seite. Insofern ergibt eine Ein-Typ-Flotte im maritimen Bereich weitaus weniger Sinn als in anderen Bereichen, sinnvoller sind einheitliche Basisinfrastrukturen, die idealerweise zum Teil auch auf eigene Grundarchitekturen (bspw. im Bereich FüWES) aufbauen, sowie eine kontinuierliche Fortentwicklung basierend auf bestehenden Instanzen. Das würde aber voraussetzen, dass die Fähigkeiten in diesem Rahmen den Entwicklungen folgen, und nicht den Forderungen. Moderne Grundentwürfe sind dafür flexibel genug, ob der Apparat es ist, darf aber in Frage gestellt werden.
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@Helios
Zitat:...das sind Luxus-Kolonialkreuzer (und das meine ich gar nicht mal negativ).
Ich muss sagen, dass ich diese Beschreibung wirklich sehr reizvoll und treffend finde (ernst gemeint). Sonnensegel vorne und achtern, blaues Wasser und Besuche im Bismarck-Archipel...
Zitat:Und auch auf die Gefahr hin mich wie eine alte Schallplatte anzuhören, das größte Problem der F125 ist ihre noch immer nicht vollständige Einsatzfähigkeit, nicht ihre generelle Auslegung. Wir werden auch in Zukunft IKM machen müssen...
Richtig. Genau das ist der Punkt.
Zitat:..."Hype-Train" (so nennt man das wohl) MEKO A-300...
Nun ja, diese Schiffe sind nicht unbedingt schlecht, als Begleitfahrzeuge sind sie sicherlich auch ganz gut nutzbar. Aber man darf natürlich auch nicht dem Fehler aufsitzen, dass man eine durchaus als lobenswert anzusehende Bewaffnung als maritimes Nonplusultra ansieht. Es hinge generell hier sehr stark vom Aufgabenspektrum ab, was ich von diesen Einheiten erwarten will oder nicht.
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Unsere Marine ist so dermaßen von einem maritimen Non-Plus-Ultra entfernt, da wirkt meiner Meinung nach gleich jede Verbesserung überproportional.
Helios:
Wir stimmen also in Wahrheit sehr nahe übereinander, bis auf die Frage ob man bewusst auf bestimmte Einheiten bzw. zukünftige Fähigkeiten bewusst verzichten sollte oder nicht. Wobei mein Eindruck ist, dass bei dir (wie üblich) eine ganzheitlichere Struktur als Ziel steht, während meine Wenigkeit wie üblich sich mit Stuckwerk zufrieden geben würde.
Du hast ja schon früher sehr klar ausgeführt warum du gerade die F-127 so hochhältst. Und hier jetzt angemerkt, dass viele dir zu negativ sind. Und da ist durchaus was dran: wir sind hier ja in einem Wunschkonzert, warum also diese Beschränkungen in vorauseilendem Defätismus ?! Das hat sich tatsächlich so eingebürgert irgendwie, dass man in einem Wunschkonzert negativistischer argumentiert als die Bundeswehr in Echt......
Dessen ungeachtet: wo ist die Grenze ?!
Dessen ungeachtet noch mal neu und kürzer und erweitert gefasst:
6 F 127 (Zerstörer)
8 MEKO A-300
8 U212 CD
8 Randmeer-U-Boote
8 Minenabwehrfahrzeuge / 6 Minenjagdboote
16 sonstige Schiffe
Marineinfanterie-Brigade (beinhaltet auch alle maritimen Sondereinheiten und eigene Sturmboote und Landungsboote)
Raketenartillerie-Regiment
8 P-8A Njörd
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(15.11.2022, 07:23)Helios schrieb: Wie sich die K130 im Atlantik oder vor der norwegischen Küste schlägt spielt hier gar keine Rolle, und wenn überhaupt, spricht das eher für einen neuen Typ. Und was wäre die logische Konsequenz deiner Ausführung? Richtig, während die vorgeschlagene K132 jedoch für Randmeere ausgelegt sein soll. Die Küste Norwegens ist kein Randmeer und der Atlantik auch nicht, darauf habe ich versucht hinzuweisen.
(15.11.2022, 07:23)Helios schrieb: Wir und alle anderen dürften dann nur noch Zerstörer bauen, denn alles darunter wird sich den potenziellen Maximalgefahren eines symmetrischen Krieges nicht stellen können. Überhaupt nicht. Jedoch kann eine K132 ohne VLS und ESSM nichts zum Schutz eines Konvois im Atlantik aus der Luft beitragen denn weder RAM noch 76mm Oto taugen für mehr als den Eigenschutz. Mit SM-2/SM-6 würden wir in Richtung Zerstörer diskutieren, aber das war nicht meine Überlegung. Für ASW muß eine Begleitfregatte sprinten können, sonst kann sie nicht weit genug vor den Konvoi verlegen, dort langsam und leise die Leine auswerfen und sich dann einholen lassen. Ohne Gasturbine unmöglich, und ein Schiffsentwurf ist nunmal um den Maschinenraum herum anzlegen. Mit anderen Worten: Die Rolle als atlantische Begleitfregatte wäre entwurfsbestimmend und keine Nebenaufgabe und ginge in Richtung F122.
(15.11.2022, 07:23)Helios schrieb: Im übrigen dürfte die Bedrohung durch russische Langstreckenbomber im Atlantik eher gering sein, denn welche Einflugrouten sollten diese realistischerweise nehmen? Nördlich Schottland vorbei, mit sehr weitreichenden FKs beladen. GB kann solche Flüge nur sehr schwer unterbinden, wenn überhaupt.
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(15.11.2022, 14:35)Schneemann schrieb: Ich muss sagen, dass ich diese Beschreibung wirklich sehr reizvoll und treffend finde (ernst gemeint). Sonnensegel vorne und achtern, blaues Wasser und Besuche im Bismarck-Archipel...
Der Begriff ist allerdings nicht auf meinem Mist gewachsen, Quintus verwendet ihn beispielsweise schon relativ lange.
Zitat:Nun ja, diese Schiffe sind nicht unbedingt schlecht
Das Problem ist doch, dass es "diese Schiffe" nicht gibt und als Referenzdesign auch nie geben wird. Das gezeigte Modell der A-300 ist kein fertiges Design, sondern ein Demonstrator für Möglichkeiten. Und als solches ist das gar nichts neues, derartige Demonstratoren gibt es industrieseitig seit Jahrzehnten. Man schaue sich etwa die Modelle der A-200 an, und was dann an realen Einheiten produziert wurde, man schaue sich an, wie die realen A-300-Entwürfe aussehen. Insofern ja, die A-300 könnte die Basis für ein gutes Schiff sein, genauso wie ihre Vorgänger bzw. Geschwister auch. Der Rest passiert in den Köpfen.
(15.11.2022, 15:25)Quintus Fabius schrieb: Wobei mein Eindruck ist, dass bei dir (wie üblich) eine ganzheitlichere Struktur als Ziel steht, während meine Wenigkeit wie üblich sich mit Stuckwerk zufrieden geben würde.
Nur weil ich der Meinung bin, dass eine Bundeswehr aufgestellt wie das Marine Corps nicht funktionieren kann, weil essentielle Teile fehlen, bedeutet das nicht, dass ich ganzheitlichere Strukturen als Ziel sehe. Im Gegenteil bin ich überzeugt davon, dass Deutschland sich im Bereich Heer und Luftwaffe auf die Einheiten konzentrieren sollte, die von unseren Verbündeten nicht bereit gestellt werden können. Einzig jeweils für IKM wirksame Einheiten halte ich für notwendig, da dieser Bereich aus politischen Gründen abgedeckt werden muss, da ansonsten eine echte Solidarität nur schwer vermittelt werden kann (auch wenn das aktuell einfacher ginge als zu anderen Zeiten).
Bei der Marine geht diese Betrachtung noch deutlich weiter, denn tatsächlich werden "ganzheitliche" Fähigkeiten schon jetzt nicht abgebildet, und ich will sicherlich nicht, dass diese aufgebaut werden. Wir brauchen keine Flachdeckler, keine Atom-Unterseeboote, keine Kreuzer und keine Marinekampfflugzeuge, usw.. Ich bin allerdings der Meinung, dass wir schwere Fregatten (oder leichte Zerstörer) bereit stellen sollten. Zum einen, weil wir als stärkste Wirtschaftsmacht in Europa in der Lage sein sollten, unsere Interessen gemeinsam mit unseren Partnern weltweit zu vertreten. Zum anderen, weil es gerade an diesen schwereren Einheiten in Europa mangelt, ich aber einen prinzipiellen Bedarf sehe.
Wie geschrieben das erste Los K130 an die Bundespolizei abgeben, darüber hinaus aber das zweite Los genauso wie die F125 bis 2040 zu nutzen und dann durch einen gemeinsamen Nachfolgeentwurf abzulösen, die F126 zu streichen und sich auf eine F127 in zwei Auslegungen mit insgesamt zwölf Einheiten zu fokussieren. Das ist allerdings völlig unrealistisch. Genauso unrealistisch ist es (leider), dass wir hinsichtlich der Sensoren und Effektoren endlich auch mit Blick auf eine Kriegsproduktion denken, also die Systeme für Land, Luft und See soweit es geht vereinheitlichen und dezentrale Produktionsstrukturen für die Komponenten aufbauen.
(15.11.2022, 15:32)Ottone schrieb: Richtig, während die vorgeschlagene K132 jedoch für Randmeere ausgelegt sein soll. Die Küste Norwegens ist kein Randmeer und der Atlantik auch nicht, darauf habe ich versucht hinzuweisen.
Der Hinweis ist aber falsch, natürlich ist das europäische Nordmeer ein Randmeer (und davon abgesehen ein Großteil der norwegischen Gewässer durch die vorgelagerten Inseln ein recht ruhiges Seegebiet), und darauf ausgelegte Einheiten sind ebenso in der Lage zu Transitdiensten über den Nordatlantik, so lang ist die Passage nicht, dass die Ausdauer da ein Problem darstellt (die Hochseetauglichkeit muss auch in Randmeeren gegeben sein). Davon abgesehen ergibt die Argumentation, dass eine fiktive K132 nicht für die Seegebiete ausgelegt ist, in denen ich sie explizit einsetzen wollen würde, sowieso keinen Sinn.
Zitat:Überhaupt nicht.
Für einen echten Schutz gegen Bedrohungen aus der Luft braucht es auch bei einem "zivilen" Konvoi eine echte Verbandsflugabwehr, und die kann realistisch nicht mit einem ESSM-Träger erreicht werden (das ist auch nirgendwo so vorgesehen). Insofern ja, würde es um Einheiten gehen, die einen vollumfänglichen Schutz bieten, sprechen wir über Zerstörer. Das ist aber nicht die Zielsetzung, ich habe explizit von Schiffen gesprochen, die schwerere Einheiten unterstützen können. Und hier kann eine Korvette, die im übrigen recht einfach ASW-tauglich gestaltet werden kann, als Sensor und Abstützpunkt in einem Verband durchaus eine wertvolle Ergänzung sein. Wenn du sie leichte Fregatte statt Korvette nennen willst, habe ich auch kein Problem damit (nachdem die Marine Korvetten als Schiffe bezeichnet ist dahingehend eh alles beliebig ).
Im übrigen halte ich die Vorstellung, dass um Färöer durchbrechende russische Langstreckenbomber in einem Konfliktstatus, in dem wir bereits organisierte Konvois über den Atlantik einsetzen, nur auf die britische Luftwaffe treffen für reichlich unrealistisch. Ich halte schon den ernsthaften Versuch einer solchen Aktion für unrealistisch, aber sei's drum.
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(15.11.2022, 19:10)Helios schrieb: natürlich ist das europäische Nordmeer ein Randmeer [...] Davon abgesehen ergibt die Argumentation, dass eine fiktive K132 nicht für die Seegebiete ausgelegt ist, in denen ich sie explizit einsetzen wollen würde, sowieso keinen Sinn. Tatsache, ich habe etwas hinzugelernt über Randmeere. Mein Grundproblem ist das K in der K132, ich sehe eine Korvette nicht als Begleitschiff für einen Konvoi, und sehe sie auch für das Nordmeer als zu klein an, Randmeer hin oder her. Was wäre so falsch an einer neu aufgelegten F122, natürlich in modern?
(15.11.2022, 19:10)Helios schrieb: Für einen echten Schutz gegen Bedrohungen aus der Luft braucht es auch bei einem "zivilen" Konvoi eine echte Verbandsflugabwehr, und die kann realistisch nicht mit einem ESSM-Träger erreicht werden [...] Im übrigen halte ich die Vorstellung, dass um Färöer durchbrechende russische Langstreckenbomber in einem Konfliktstatus, in dem wir bereits organisierte Konvois über den Atlantik einsetzen, nur auf die britische Luftwaffe treffen für reichlich unrealistisch. Ich halte schon den ernsthaften Versuch einer solchen Aktion für unrealistisch, aber sei's drum. So unrealistisch ist das nicht, die Lücke zwischen Island und Schottland ist groß, und es laufen neue Tu-160 mit gesteigerter Reichweite zu. Stimmt, man kann im Zweifel mit amerikanischen F-15 in Reykjavik oder Lossimouth rechnen, zaubern können die aber auch nicht. Andererseits könnte Russland das eine oder andere afrikanische Land zur Abstützung nutzen. Wie auch immer, eine Geleitfregatte ohne ESSM wäre rausgeschmissenes Geld und eine Belastung für den Konvoi anstatt eine Entlastung.
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(16.11.2022, 02:57)Ottone schrieb: Mein Grundproblem ist das K in der K132, ich sehe eine Korvette nicht als Begleitschiff für einen Konvoi, und sehe sie auch für das Nordmeer als zu klein an, Randmeer hin oder her. Was wäre so falsch an einer neu aufgelegten F122, natürlich in modern?
Ironischerweise liegen die Wurzeln moderner Korvetten in exakt diesen Begleitdiensten. Aber das beiseite, eine moderne F122 bedeutet für mich nicht nur ein Dreiwach-System, sondern auch mindestens einen eingeschifften Hubschrauber. Zusammen mit dem von dir gewünschten VLS verdoppeln wir locker die Größe der Einheiten und steigern die notwendige Besatzungsstärke deutlich. Statt bei acht Einheiten landen wir dann bei vier oder fünf, also weniger Flaggenstöcke mit einer für einige Aufgaben unnötigen Größe. Insofern klar, als echtes Wunschkonzert wären mir acht solche Schiffe lieber als die von mir genannten Korvetten, das steht völlig außer Frage. Aber ich halte es für deutlich unrealistischer, dass wir die Korvetten wieder mit echten leichten Fregatten ersetzen, als mit vielleicht etwas "aufgebohrten" neuen Korvetten (die ja nicht notwendigerweise wie skizziert aussehen müssten und wohl definitiv nicht werden)
Zitat:Wie auch immer, eine Geleitfregatte ohne ESSM wäre rausgeschmissenes Geld und eine Belastung für den Konvoi anstatt eine Entlastung.
Letzteres kann ich absolut nicht nachvollziehen (auch nicht im Kontext von Entwicklungen anderer Länder), davon abgesehen geht es aber eben nicht um Geleitfregatten, sondern leichte Multifunktionseinheiten, die für verschiedenste Aufgaben genutzt werden können. Wenn dir RAM Block 2 in der Luftverteidigung nicht reicht, dann wäre eher eine Entwicklung von RAM-ER sinnvoll, als gleich ESSM zu integrieren. Aber an letzterer sollte es auch nicht hängen, ein 8er VLS würde ich dann aber nicht als Ersatz für einen RAM-Starter, sondern einen Teil der Modularität an Deck sehen. Trotzdem bliebe es für mich realistisch betrachtet bei der sonstigen Konfiguration, also trotzdem bei einer Korvette.
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@Ottone
Zitat:So unrealistisch ist das nicht, die Lücke zwischen Island und Schottland ist groß, und es laufen neue Tu-160 mit gesteigerter Reichweite zu. Stimmt, man kann im Zweifel mit amerikanischen F-15 in Reykjavik oder Lossimouth rechnen, zaubern können die aber auch nicht. Andererseits könnte Russland das eine oder andere afrikanische Land zur Abstützung nutzen. Wie auch immer, eine Geleitfregatte ohne ESSM wäre rausgeschmissenes Geld und eine Belastung für den Konvoi anstatt eine Entlastung.
Abgesehen davon, dass die Tu-160 nur in sehr geringen Stückzahlen zulaufen und ich derzeit etwas Zweifel an der Einsatzbereitschaft (besser: Ausbildungsstand und Klarstand) der russischen Luftwaffe habe: Das Gebiet wird ziemlich lückenlos überwacht, eine Annäherung würde man sehr, sehr frühzeitig bemerken. Und ein Abfangen solcher Maschinen wäre somit relativ einfach zu bewerkstelligen. Ich vermute mal, dass vielleicht sogar die Norweger rankommen könnten. Das Szenario, wonach der "Schwan" wie ein Geist aus den Nebeln des Nordatlantik auftaucht und massenhaft Seeziel-FK verfeuert, ist so also nicht ganz haltbar.
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Vom Radar auf Island müßte man sich wahrscheinlich schnell verabschieden, und wie weit reichen die Radare in Schottland und Norwegen, die Langstreckenbomber auf welche Distanz erkennen können? Und was passiert wenn Störer ins Spiel kommen?
Abgesehen davon bräuchte man auch ESSM in anderen Konvoiszenarien: Afrika hatte ich erwähnt, U-Boote können auf Abstand bleiben und AShM verschiessen, oder im Baltikum wäre man im Infight.
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Ich sehe die großen Mengen gefährdeter Konvois nicht. Zumindest nicht in einer Größenordnung, die vom den Amerikanern nicht selbst geleistet werden könnte. Sollten die USA in einem Konflikt in Europa massiv intervenieren, werden sie auch ihre eigene Flotte als Geleitschutz einsetzen.
MMn werden unsere Aufgaben diesbezüglich eher sein, die Gefahren auszuschalten, bevor sie überhaupt in den freien Atlantik gelangen können. Und damit werden wir ausgelastet sein. Wir hatten das schonmal diskutiert: Im Nordmeer stehen Skandinavier, Niederländer und Deutsche relativ alleine da. Großbritanniens Flotte wurde vom Träger gefressen und die Reste verteidigen irgendwo "Global Britain", während aus Südeuropa sicher keine relevanten Beiträge abgestellt werden dürften, eher noch könnten diese die USA beim Konvoischutz entlasten, wenn sie nicht eh genug mit dem Schutz der südlichen Versorgungswege Europas und dem Kampf im Schwarzen Meer zu tun haben.
Dementsprechend sind Geleitfregatten nicht meine erste Priorität, sondern vielmehr die Schaffung einer kampfstarken Nordmeerflotte mit vielen Einzelplattformen, um ein möglichst großes Gebiet abdecken zu können. Da ergibt ein AAW-Zerstörer zusammen mit ein-zwei großen ASW-Einheiten und mehreren kleineren Sensorplattformen für mich sehr viel Sinn.
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@Ottone
Zitat:Vom Radar auf Island müßte man sich wahrscheinlich schnell verabschieden, und wie weit reichen die Radare in Schottland und Norwegen, die Langstreckenbomber auf welche Distanz erkennen können?
Island ist eigentlich weitgehend irrelevant. Die Stationen dort hat man eh deaktiviert, da vieles über Satellit abgebildet wird, und selbst eine simple AAW-Fregatte deckt dir 400 Kilometer Radius ab. Ich sehe hier also keine Probleme. Die Stationen auf den Hebriden und in Schottland sind sogar noch leistungsstärker, die Norweger mal gar nicht mit einbezogen.
Zitat:Und was passiert wenn Störer ins Spiel kommen?
Naja, das müsste definiert sein, was du damit genau meinst. Eine Tu-160 ist kein Wild Weasel und keine Growler.
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Diese 400 km kann die AAW Fregatte nur noch oben sehen, die Erdkrümmung kann sie nicht austricksen. Wer vergleichsweise tief bleibt wird auf Distanz nicht gesehen. Zusätzliche Jammer können zumindest auf dem ersten Teil der Wegstrecke die Bomber begleiten - was sie selbst an Gerät dabeihaben weiss ich nicht. Eine AWACS wäre daher nützlich, muss aber auch auf sich selbst aufpassen.
Bottom line: Es gibt nicht wenig Unwägbarkeiten.
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(16.11.2022, 18:48)Ottone schrieb: Diese 400 km kann die AAW Fregatte nur noch oben sehen, die Erdkrümmung kann sie nicht austricksen. Wer vergleichsweise tief bleibt wird auf Distanz nicht gesehen. Zusätzliche Jammer können zumindest auf dem ersten Teil der Wegstrecke die Bomber begleiten - was sie selbst an Gerät dabeihaben weiss ich nicht. Eine AWACS wäre daher nützlich, muss aber auch auf sich selbst aufpassen.
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Die Frage ist kann die TU160 das? Tiefflug erfordert spezielle Flugzeuge und Ausbildung. Was die RAAF mit der F111 machte konnte nicht jeder
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(16.11.2022, 14:18)Ottone schrieb: Abgesehen davon bräuchte man auch ESSM in anderen Konvoiszenarien: Afrika hatte ich erwähnt, U-Boote können auf Abstand bleiben und AShM verschiessen, oder im Baltikum wäre man im Infight.
In der östlichen Ostsee hat in einem heißen Krieg mit Russland eine Korvette nichts zu suchen. Und weil man immer die Maximalanforderungen braucht, kriegen wir jetzt XXL-Korvetten unter F-Kennung. Ich bleibe dabei, eine solche K132 wie skizziert wäre das sinnvollere Schiff als ein echtes drittes Los K130 und eine unter realistischen Vorzeichen sinnvolle Ergänzung der Flotte.
(16.11.2022, 19:40)ede144 schrieb: Die Frage ist kann die TU160 das? Tiefflug erfordert spezielle Flugzeuge und Ausbildung. Was die RAAF mit der F111 machte konnte nicht jeder
Tiefflug ist nicht gleich Tiefflug, um gegenüber Oberflächenradaren (vom OTH-Systemen abgesehen) sicher zu sein, reichen relativ unkritische Tiefflughöhen, die praktisch mit jedem Muster machbar sind. Allerdings ist es zum einen ein weiter Weg um Norwegen herum, die Reichweite ist in der geringen Höhe deutlich geringer, und die NATO wird den Luftraum natürlich durch AWACS absichern. In letzter Zeit finden im Nordmeer auch verstärkt Übungen mit britischen und amerikanischen Trägern statt, und wir würden mit hoher Wahrscheinlichkeit F-15 oder F-22 in der Region haben - neben europäischen Kräften. Die reale Gefährdung für den Atlantikverkehr wird von Unterseebooten ausgehen, nicht von russischen Langstreckenbombern.
Allerdings wird sich hier auch viel zu sehr auf ein Szenario konzentriert, obwohl es um etwas ganz anderes geht.
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