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In guter alter Forentradition - auf ein neues ins Neue Jahr 2022. Um German Military Power zu zitieren:
Zitat:Eines der außergewöhnlichsten Jahre unserer Zeit neigt sich dem Ende zu. Viele Entscheidungen über die zukünftige Aufstellung unserer Streitkräfte wurden getroffen.
Ich würde gerne von euch wissen, welche Änderungen, Anschaffungen, Entwicklungen, Abschaffungen, Modifizierungen ihr bei der Bundeswehr (Heer, Luftwaffe, Marine) durchführen würdet, sofern ihr dazu in der Lage wärt.
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Mein Wunsch ist ein neuer Ansatz für das Personalwesen. Ohne gute Leute nützen die besten Systeme und Konzepte nichts.
Ideen (nicht abgestimmt, einfach so aufgezählt):
- Einjährige allgemeine Dienstzeit für Alle. Wer nicht im Sozialbereich tätig sein möchte, fände in der Bundeswehr einen interessanten Arbeitgeber, und früher haben die Hälfte der Längerdiener als Wehrpflichtige begonnen.
- Konzepte für Zeitsoldaten mit 8 bzw. 16 Jahren Dienstzeit. Schulabgänger hätten als SaZ8 mit Mitte 20 bzw. als SaZ16 mit Mitte 30 sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, und man könnte die besten als Berufssoldat übernehmen.Die Bundeswehr könnte so ihren Wasserkopf deutlich reduzieren.
- Zugang von EU-Bürgern zur Bundeswehr. Zumindest für bestimmte Verwendungen halte ich das für überfällig.
Weitere Ideen?
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Wir sind uns ja meiner Kenntnis nach alle einig, dass die Personalgewinnung und Personalentwicklung der wesentlichste Aspekt überhaupt ist.
Die Wiedereinführung der Wehrpflicht würde halt zu dem Problem führen, dass in der aktuellen Struktur überhaupt kein Platz für die Wehrpflichtigen ist (wortwörtlich wie übertragen). Wenn man eine solche allgemeine Dienstzeit für alle will, stellt sich die Frage, wie und auf welche Weise genau man diese Wehrpflichtigen einsetzt. Dafür bräuchte man meiner Meinung nach eine eigene Teilstreitkraft (ich benenne sie mal mit dem Arbeitstitel Miliz), welche die Wehrpflichtigen aufnimmt und diese in einer eigenen spezialisierten Verwendung ausbildet. Das könnte man beispielsweise über die Landesregimenter und die RSU Kompanien aufziehen. Entsprechend wären alle Wehrpflichtigen zunächst mal echte Jäger (ultraleichte Infanterie), ich würde sie vollständig regional halten, womit man auch keine Kasernen zur Unterkunft für sie benötigt und sie würden ihren Militärdienst sozusagen von zu Hause aus ableisten. Daraus kann man dann Netzwerkstrukturen aufbauen, welche schließlich die ganze Bundesrepublik durchziehen würden, was sowohl im konventionellen Krieg in der Defensive unser Land kaum noch einnehmbar machen würde, als auch bei assymetrischen Szenarien, Guerillakrieg innerhalb der BRD, massenweisem Terrorismus als auch bürgerkriegsartigen Unruhen sehr vorteilhaft wäre. Zudem könnte man so eine gezielte Remilitarisierung der Gesellschaft von oben her betreiben.
EU Bürger in die Bundeswehr aufzunehmen würde ich gutheißen. Man müsste entsprechende Sprachkurse dafür schaffen.
In der Berufsarmee (außerhalb der skizzierten) Miliz müsste man mehr Möglichkeiten für einen längeren Verbleib bei den Streitkräften schaffen, statt die Soldaten regelrecht aus der Armee aus Altersgründen zu verdrängen. Zuvorderst müsste man das ganze Besoldungsrecht vom Beamtenrecht vollständig trennen und für Soldaten eine eigene vom Beamtentum vollständig gelöste Gesetzgebung schaffen. Desweiteren müsste man die Art wie man das Personal in der Armee entwickelt ändern. Hier könnte man einiges von den Polizeien in Deutschland lernen, bei denen ja auch ein Verbleib bis zur Pensionierung die Regel ist, statt in altgedienten Soldaten ein Problem zu sehen. Zudem wäre es interessant eine Übernahme in Beamtenlaufbahnen an einen Militärdienst zu koppeln und durch diesen erheblich zu erleichtern. Das wäre für viele eine starke Motivation.
Kurz und einfacher: wir haben zu viele Zeitsoldaten und zu wenig eine echte Berufsarmee. Abwechslung, lebenslanges Lernen und Weiterentwicklung ließen sich innerhalb der Armee herstellen, indem man die Art der Verwendung im Laufe der Dienstzeit ändert. Beispielsweise: man fängt als Jäger in der Kampftruppe an, wechselt dann wenn man Älter ist und nicht mehr die notwendige Leistung bringen kann in das Unterstützungs-Bataillon der Brigade, von dort zu einem Luftwaffenversorgungs-Regiment und schließlich in die Personalverwaltung etc. So könnte man die immer gleichen Soldaten über ihre Laufbahn hindurch mittels eines Wechsels von Verwendung und auch von Teilstreitkraft immer weiter und immer wieder neu einsetzen, dadurch die notwendige Abwechslung und Weiterbildung schaffen und der Motivator wäre vor allem die Berufssicherheit.
Der Grund warum heute junge Leute zur Bundeswehr gehen ist nämlich primär diese. Dann aber verlieren sie nach ein paar Jahren ihre Stelle und müssen in die freie Wirtschaft. Genau dieser Bruch ist meiner Einschätzung nach das größte Problem in der Personalgewinnung. Warum sollte ich nur ein paar Jahre bei einer Armee verbringen um dann gegenüber anderen einen Nachteil zu haben?! Dies müsste zuvorderst geändert werden, zumal die Entlassung dieser Leute im Endeffekt nur eine Vergeudung von Investitionen ist, welche man in diese gemacht hat.
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PKrs Ansatz vertrete ich auch schon seit Abschaffung der Wehrpflicht. Eine Allgemeine Dienstpflicht für Alle (m/w/d) mit dem Primat auf Sozialen Dienst (der dann aber bitte keine Hausmeistertätigkeiten im Krankenhäusern, sondern tatsächlich Pflege/Sozial bedient), oder eben als Ersatz in den Wehrdienst!
Dadurch würde man 2 Fliegen mit einer Klappeschlagen, nämlich die sozialen Berufe entlasten bzw. auch dort für mehr Nachwuchs sorgen, als auch die BW personell stärken und gesellschaftsquerschnittlichen Nachwuchs gewinnen.
Allerdings denke ich nicht, dass man die Wehrdienstleistenden in einer Miliz abstellen sollte. Das würde einzig dem Heer nutzen (ja ich weiß, größte TSK) und LW und Marine aussen vor lassen. Zudem würden die mglw. zivil schon erhaltenen Qualifikationen (Ausbildung) nicht vollumfänglich genutzt werden können.
Das System, das Mitte der 90er die Wehrpflicht behandelte, fand ich als Betroffener eigentlich sehr gut.
Hat der Bewerber Wünsche bzgl. TSK? Falls ja, dann dahin. Ausbildung vorhanden? Falls ja, möglichst in der Verwendung einsetzen. GA dann in der entsprechenden TSK bzw. der Truppe. Sinnvoll, da GA beim Heer von der Sache her schon anders sein muss, als bei der Marine, um der Verwendung entsprechend ausgebildet zu werden, grob verallgemeinert.
Allerdings sollte nach diesem einen Jahr des Wehrdienstes eine gewisse Anzahl an Reserveübungen vorgeschrieben werden. Mindestens 3 in 5 Jahren à 3-4 Wochen. Für diese werden die Reservisten eingezogen und der Arbeitgeber hat sie freizustellen!
Das hätte den Vorteil, dass sowohl die Reserve an sich für den V-Fall gestärkt wäre, weil nicht gänzlich ungeübt, als auch, dass die Arbeitgeber daran gewöhnt werden, Reservisten freizustellen, so dass es einfacher werden dürfte sich freiwillig in die aktiv übende Reserve zu begeben und das auch später weiter tut.
Um der zeitichen Gerechtigkeit zwischen Wehr- und Sozialdienst eine Lanze zu brechen, könnte man meinetwegen den Wehrdienst auf 10 Monate verkürzen, da ja noch ~2 Monate nachgedient werden müssen. Hierfür hat der Dienstherr Sorge zu tragen!
Kürzer aber keinesfalls, da ich aus meiner Erfahrung sagen kann, dass ich mich erst nach 6 Monaten an Bord voll eingewöhnt hatte und neben meiner eigentlichen Verwendung auch andere Tätigkeiten wahrnehmen konnte. GA vorweg waren ja 3 Monate.
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Wehrdienst und Bordverwendung dürften sich in diesem Modell weitgehend ausschliessen, bis vielleicht auf 11er, fertige Matrosen der Handelsmarine, ausgebildete Köche usw. nur auf großen Einheiten, die ein paar wenige Praktikanten vertragen können. Plus Seebattalion.
Etwas in der Richtung Miliz/Nationalgarde finde ich plausibler, dann mit Pfaden die bei Interesse von dort nach oben hinaus führen.
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Um eine Dienstpflicht im sozialen Bereich nutzen zu können, muss sie schon 14-15 Monate dauern, oder man braucht ein System, welches dazu führt, dass jedes halbe Jahr die etwa gleiche Anzahl Dienstpflichtiger für 7-8 Monate vorhanden ist. Durch Einarbeitungszeit, Resturlaub etc. ist es sonst nicht möglich, diese Kräfte auch ganzjährig vorzuhalten. Wenn das aber nicht funktioniert, ergibt es für den Träger keinen Sinn, denn der hat die Aufgaben ganzjährig zu erbringen. Gegen Ende der Wehrpflicht war der Zivildienst dadurch schon nicht mehr praktikabel. Unser DRK-Kreisverband z.B. hatte damals für die immer gleichbleibenden Aufgaben teilweise über 20 Zivis zur Verfügung, deren Arbeit in der Übergangszeit dann zeitweise von 2 Mann erledigt werden musste.
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@ Broensen, ich weiß nicht, wie damals die Zivis "gezogen" wurden, nur einmal im Jahr? BW zog ja alle 3 Monate, so dass dies auch für Zivis möglich sein sollte (man dene nur an Nachprüflinge etc.).
@ Ottone, ich hab als W10 auf einem Schnellboot gedient, hatte 2 Wochen Übergangsfrist mit meinem Vorgänger (ebenfalls W10) und war anschliessend Abschnittsleiter, da einziger EloKa. Andere W-Pflichtige haben als Nav-Gast ihren Dienst geleistet, oder EloKa-Gast auf Dickschiffen/Versorgern. Im Technischen Bereich hatten wir ebenfalls Wehrpflichtige (Quali als Motorenschlosser/Eisenbahner etc). Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hatten wir auch bei den Aris Wehrpflichtige. Wenn es damals funktioniert hat, warum sollte es dann jetzt nicht mehr gehen?
Im Gegensatz dazu funktioniert das mit Köchen m.M.n. nur auf Dickschiffen, also Großküche, als "Helfer/Sous-chef". Auf kleinen Einheiten mit nur einem Smutje kann und wird der stete Wechsel in der Kombüse unweigerlich zu einem Tanz auf des Messers Schneide werden (Schlechtes Essen -> schlechte Stimmung an Bord). Man kann ja nicht wo anders hin zum Essen...
Dieser Trend zur Berufsarmee erschliesst sich mir nicht. Man fährt m.E. zu sehr in eingefahrenen Bahnen und verkompliziert vieles. Davon müsste man allerdings dann zwangsweise abrücken.
Zumal man mit den Wehrpflichtigen in der Truppe auch wieder Tiefe generieren würde. Das käme allen TSK zu Gute! Urlaub/Weiterbildungen/Elternzeit könnten durch mehr Masse besser aufgefangen werden (Next man up!), neue Truppenteile aktiviert bzw. geschaffen werden.
M.M.n. fehlt es der Marine z.B. an kleinen Einheiten, Korvetten als kleinste "Offensivwaffe" sind, in der vorhandenen Menge, zu einfach aufzuklären. Zumal sich mir schon damals nicht erschlossen hat, wie ein Geschwader Korvetten 4 Geschwader S-Boote ersetzen können sollte.
Heer und LW werden ähnliche Baustellen haben, da fehlt es mir aber an Einblick.
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(03.01.2022, 08:46)Grolanner schrieb: @ Ottone, ich hab als W10 auf einem Schnellboot gedient, hatte 2 Wochen Übergangsfrist mit meinem Vorgänger (ebenfalls W10) und war anschliessend Abschnittsleiter, da einziger EloKa. [...] Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hatten wir auch bei den Aris Wehrpflichtige. Wenn es damals funktioniert hat, warum sollte es dann jetzt nicht mehr gehen? Weil die neuen Dickschiffe jetzt personalreduziert und mit erheblich mehr Technik ausgestattet sind. EloKa ist deutlich komplizierter geworden, 6 Grundi und 6 Wochen Fachausbildung können nicht genügen.
Zu Schnellbooten und Korvetten nur kurz da off-topic: Die Marine ist in dieser Zeit gewollt stark geschrumpft, wie die Bundeswehr als ganzes. Vor allem entfiel die Aufgabe der S-Boote, also die Verhinderung einer WP Anladung in Schleswig-Holstein. Es macht wenig Sinn die Korvetten als Ersatzbeschaffung zu betrachten.
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(03.01.2022, 08:46)Grolanner schrieb: ich weiß nicht, wie damals die Zivis "gezogen" wurden, nur einmal im Jahr? Die Allermeisten kamen nach einem Abschluss im Sommer dazu. Also Abiturienten und Schulabgänger. Die Eintrittsdaten wurden dann über die Sommermonate so weit gestreckt, dass man wenigstens noch 1-2 Leute hatte, die so spät anfingen, dass sie im folgenden Sommer noch da waren, um die ersten des Folgejahrgangs anzulernen. Aber das lies sich nicht mehr komplett auffangen, als die Dienstzeit nur noch 11 Monate betrug. Daraufhin wurden dann schon vor dem Ende der Wehrpflicht die ganzen Zivistellen durch 400-Euro-Kräfte ersetzt.
Dadurch dass fast jede Schullaufbahn im Sommer endet und die allermeisten Ausbildungen/Studiengänge im Herbst, müsste man dann schon ins Schulsystem eingreifen und z.B. das "G8,5-Abitur" einführen, um das ausreichend strecken zu können.
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Mal als Einschub eine Struktur für ein Heer 2027 welche ich tatsächlich für realistisch halte. Es wäre möglich mit den Einheiten welche man real hier und heute hat, dem Personal und den Mitteln wie sie nun einmal sind die folgende Struktur bis 2027 einzunehmen:
HEER 2027
1 Panzer-Division
1 Luftabwehr-Regiment (von der Luftwaffe)
1 Raketenartillerie-Regiment (aus den Artillerie-Bataillonen)
1 EloKa-Regiment (von der SKB)
1 Unterstützungs-Regiment (einschließlich Brückenpioniere)
2 Panzer-Brigaden zu je
1 Aufklärungs-Bataillon
2 Panzer-Bataillonen (Leo2)
2 Panzergrenadier-Bataillonen (PUMA)
1 Artillerie-Bataillon (PzH2000)
1 Unterstützungs-Bataillon
1 Mittlere Brigade zu
1 Aufklärungs-Bataillon
2 Grenadier-Bataillonen (GTK Boxer)
2 Artillerie-Bataillonen (RCH155)
1 Drohnen-Bataillon (Loitering Munition)
1 Unterstützungs-Bataillon
1 Jäger-Division
KSK (Regiment)
2 Fallschirmjäger-Regimenter
2 Gebirgsjäger-Regimenter
1 Aufklärungs-Regiment
1 Unterstützungs-Regiment
1 Lufsturm-Divsion
1 Kampfhubschrauber-Regiment (Tiger)
2 Mehrzweckhubschrauber-Regimenter (NH-90, H145M)
1 schweres Transporthubschrauber-Regiment (CH-53K)
2 Jäger-Regimenter
1 Unterstützungs-Regiment
Korps-Truppen
1 Luftabwehr-Regiment (von der Luftwaffe)
2 Pionier-Regimenter (restliche Pioniere, einschließlich Brückenpioniere)
1 EloKa-Regiment (von der SKB)
1 Panzerspäh-Regiment (aus den restlichen Panzergrenadieren, GTK Boxer)
1 Aufklärungs-Regiment (aus den restlichen Aufklärungs-Einheiten)
1 Unterstützungs-Regiment (von der SKB)
Insgesamt könnte man so aus dem was real ist EINE einsatzfähige, kampffähige, sehr schlagkräftige Panzer-Division aufstellen, welche vollständig zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigt und bereit ist und diese mit mindestens 100% Material und ausreichend Wirkmitteln ausrüsten. Es wäre zwar nur eine Division, aber diese hätte zumindest ernsthafte Schlagkraft. Die Jäger-Division ist vor allem für spezielle Operationen, IKM und auch für die Verteidigung in einer Netzstruktur sowohl in Deutschland selbst wie auch in Osteuropa da. Die Luftsturm-Division kann beide genannten Divisionen perfekt ergänzen und unterstützen.
Die notwendige Aufrüstung wäre sehr moderat, würde gar nicht so viele Systeme umfassen und kein bißchen an Personalaufwuchs. Insgesamt wäre das Heer so meiner Meinung nach deutlich besser aufgestellt als in seiner jetzigen Form.
Man hätte damit im Endeffekt drei verschiedene jeweils spezialisierte Divisionen welche man regelrecht als Lehrverbände für einen etwaigen späteren Aufwuchs irgendwann hernehmen kann. Wobei jeder der Verbände in seinem Bereich eine erhebliche Leistung hätte. Eine solche Struktur fände ich wesentlich besser als die geplante Division 2027.
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(03.01.2022, 23:32)Quintus Fabius schrieb: Mal als Einschub eine Struktur für ein Heer 2027 welche ich tatsächlich für realistisch halte. Es wäre möglich mit den Einheiten welche man real hier und heute hat, dem Personal und den Mitteln wie sie nun einmal sind die folgende Struktur bis 2027 einzunehmen Also auf ein Neues!
(03.01.2022, 23:32)Quintus Fabius schrieb: Insgesamt könnte man so aus dem was real ist EINE einsatzfähige, kampffähige, sehr schlagkräftige Panzer-Division aufstellen, welche vollständig zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigt und bereit ist und diese mit mindestens 100% Material und ausreichend Wirkmitteln ausrüsten. Es wäre zwar nur eine Division, aber diese hätte zumindest ernsthafte Schlagkraft. Die Jäger-Division ist vor allem für spezielle Operationen, IKM und auch für die Verteidigung in einer Netzstruktur sowohl in Deutschland selbst wie auch in Osteuropa da. Die Luftsturm-Division kann beide genannten Divisionen perfekt ergänzen und unterstützen. Ein pragmatischer Ansatz, dem ich zu folgen gewillt wäre. Ein bisschen in Richtung Army 2020 Refine.
Was mir gefällt:
- Die Panzerdivision wird befreit von den organischen Jägern und somit beweglicher für das mechanisierte Gefecht.
- Die strukturelle Organisation der Artillerie.
- Die Aufstellung der Infanterie in Regimentern.
Was mir nicht gefällt:
- Die Struktur der mittleren Kräfte als Brigade, aber das hatten wir ja bereits andernorts.
- Die rein nationale Herangehensweise, aber das seh' ich jetzt einfach mal als Grundannahme.
Was mich irritiert:
- Wo ist der Sinn hinter den zwei separaten Infanterie-Divisionen?
- Und warum sind die Fallis nicht im Luftsturm, sondern die Jäger? Oder sollen diese Jäger zu reinen AirAssault-Kräften umgeformt werden im Sinne deiner Vorstellungen einer Luftmechanisierung?
Was mir noch fehlt:
- Die D/F-Brigade und ihre Artillerie.
- Die Artillerie für die anderen Infanterieverbände, oder beschränkt die sich auf Mörser?
Was ich kritisch sehe:
- Bei einer rein nationalen Herangehensweise und nur einer einzigen mech. Division mit expliziten Korpstruppen zu planen.
- Das Konzept "Luftsturm" für die Bundeswehr der näheren Zukunft.
- Mit Blick auf die Perspektive 2027 sehe ich in dieser Struktur vor allem das Problem mangelnder Artillerie, da es vermutlich nicht klappen wird, die nötigen RCH-Bataillone rechtzeitig einsatzbereit aufzustellen. Gleiches gilt für die Ausstattung mit den anderen neuen Boxer-Varianten und vor allem der Loitering Munition. Aber das ist natürlich nur der übliche Pessimismus.
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(02.01.2022, 10:42)Grolanner schrieb: PKrs Ansatz vertrete ich auch schon seit Abschaffung der Wehrpflicht. Eine Allgemeine Dienstpflicht für Alle (m/w/d) mit dem Primat auf Sozialen Dienst (der dann aber bitte keine Hausmeistertätigkeiten im Krankenhäusern, sondern tatsächlich Pflege/Sozial bedient), oder eben als Ersatz in den Wehrdienst!
Dadurch würde man 2 Fliegen mit einer Klappeschlagen, nämlich die sozialen Berufe entlasten bzw. auch dort für mehr Nachwuchs sorgen, als auch die BW personell stärken und gesellschaftsquerschnittlichen Nachwuchs gewinnen.
So die Theorie. In Wahrheit hat der Einsatz von Zivis in der Pflege etc. nur dazu geführt dass massiv (Fach)personal abgebaut werden konnte. Während meines Studiums habe ich einige Jahre in einer Pflegeeinrichtung gearbeitet. In diesen ca. 4 Jahren wurde das Pflegepersonal fast halbiert und zwar nicht nur in der Quantität sondern auch in der Qualität. Als ich angefangen hatte war auf jeder der 4 Stationen Nachts eine echte Fachkraft, sowie mehrere Hilfskräfte im Haus. 4 Jahre später war es Nachts für das ganze Haus eine Fachkraft und auf den anderen 3 Stationen jeweils eine Hilfskraft. Nur mal so als Beispiel. Die Anzahl der Bewohner war in dem Zeitraum sogar um 20% gestiegen weil noch einige Räume ausgebaut wurden.
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Broensen:
Zitat:- Wo ist der Sinn hinter den zwei separaten Infanterie-Divisionen?
Zitat:Die Artillerie für die anderen Infanterieverbände, oder beschränkt die sich auf Mörser?
Beide hätten spezifische Aufgaben. Die Jäger-Division vor allem im assymetrischen Bereich, sowohl gegen solche Kräfte als auch selbst auf diese Weise kämpfend in der Verteidigung. Deshalb auch keine konventionelle Artillerie in eigenen Einheiten für diesen Verband. Langfristig könnte sie mit noch zu beschaffender Artillerie auf Korps-Ebene zusammern auch den Kampf in Städten führen, bzw. müsste man in ihre Regimenter direkt leichte Raketenartillerie kurzer Reichweite einziehen.
Zitat:- Und warum sind die Fallis nicht im Luftsturm, sondern die Jäger? Oder sollen diese Jäger zu reinen AirAssault-Kräften umgeformt werden im Sinne deiner Vorstellungen einer Luftmechanisierung?
Exakt, die Jäger geben ihre Fahrzeuge ab, die GTK werden anderweitig verwendet und entsprechend wären diese Jäger reine Luftsturm-Infanterie. Da die Luftsturm-Division jeweils ergänzend an die Seite der beiden anderen Divisionen treten soll, um diese zu ergänzen wären die Jäger daher mehr für den regulären Krieg angedacht als die Fallschirmjäger, hätten entsprechend keine EGB Kräfte und wären weniger auf assymetrische Kriegsführung hin ausgelegt. Bei den Fallis würde ich hingegen die Befähigung für Sondereinsätze deutlich ausbauen, von der erweiterten Grundbefähigung bis hin zu mehr Luftlandepionieren usw
Natürlich können die Helis auch Fallis transportieren, sie wären diesen aber eben nicht organisch zugeordnet, weil ihre Aufgabe eine andere wäre, sowohl im konventionellen Krieg als auch im Bereich COIN als auch beim Einsatz als Spezialeinheiten.
Zitat:- Die D/F-Brigade und ihre Artillerie.
Da hier eine rein nationale Ausrichtung verfolgt wird, habe ich sie bewusst weggelassen und entsprechend würde sie einfach bleiben. Aus diesem Grund habe ich auch sonst keine anderen ausländischen Verbände angeführt, welche eventuell dann an dieses Divisionen "andocken".
Zitat:Bei einer rein nationalen Herangehensweise und nur einer einzigen mech. Division mit expliziten Korpstruppen zu planen.
Das ist alles weit weg von dem was ideal wäre, sondern wirklich der Versuch nur mit dem zu arbeiten was an Einheiten hier und jetzt da ist. Entsprechend bleiben Truppen "übrig" wenn man auf eine mechanisierte Division reduziert. Diese in selbstständigen Regimentern zu fassen ist dann gar nicht so schlecht und könnte sogar situativ vorteilhaft sein, ob man sie nun Korpstruppen nennt oder nicht spielt dafür gar keine Rolle. Schlußendlich sind das einfach Regimenter außerhalb der Divisions-/Brigadestruktur.
Zitat:Mit Blick auf die Perspektive 2027 sehe ich in dieser Struktur vor allem das Problem mangelnder Artillerie, da es vermutlich nicht klappen wird, die nötigen RCH-Bataillone rechtzeitig einsatzbereit aufzustellen.
Rein vom Personal her wird da nur verwendet was schon da ist. Und die RCH155 sind ja nicht alles, da müssen noch allerlei sonstige Fahrzeuge und Systeme dazu, die auch alle schon da wären. Aktuell kann die Bundeswehr 4 Artillerie-Bataillone aufstellen, und entsprechend sind in der Struktur 4 Bataillone vorgesehen. Die RCH155 für nur 2 dieser Bataillone innerhalb der nächsten 5 Jahre zu beschaffen ist realistisch. Die Panzerhaubitzen kann man dafür in den anderen beiden Bataillonen konzentrieren und so die Raketenartillerie-Batterien aus allen heraus nehmen und damit die fünfte Artillerie-Einheit auf Divisions-Ebene als reine Raketenartillerie aufstellen.
Zitat:Das Konzept "Luftsturm" für die Bundeswehr der näheren Zukunft.
Genau das wäre aber etwas was wir zusammenstellen und anbieten könnten und was anderen Nationen in Europa in diesem Umfang fehlt. Gerade aufgrund der hohen operativen Beweglichkeit wäre ein solcher Verband in einem defensiven Szenario in Osteuropa ebenso wertvoll wie er es im Bereich IKM wäre. Zielsetzung müsste hier eine Vollausstattung sein, ausreichende Wirkmittel und eine evolutionäre Weiterentwicklung der Bewaffnung, und insbesondere das Einziehen von Drohnen (im weiteren Sinne) welche mit den Helis zusammen und auch von diesen aus operieren.
Warum (aus welchen Gründen) siehst du das Luftsturmkonzept kritisch?
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Lassen sich Divisionen beliebig, d.h. ohne Beachtung der Geographie ihrer angestammten Liegenschaften, zusammenstückeln?
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(04.01.2022, 16:39)Quintus Fabius schrieb: Warum (aus welchen Gründen) siehst du das Luftsturmkonzept kritisch? Aus sarkastischen Gründen:
Weil ich nicht daran glaube, dass unsere Bundeswehr innerhalb von 5 Jahren in der Lage sein würde, ein so innovatives bzw. unkonventionelles Konzept umzusetzen. Die brauchen ja schon die ersten 4 Jahre davon, um sich erstmal darüber klar zu werden, ob sie überhaupt mal über etwas neues nachdenken.
Man plant gerade mit einem Zeitraum von 11 Jahren für die Aufstellung mittlerer Kräfte. Und da geht es eigentlich nur darum, vorhandene Truppen mit bereits bestellten oder zumindest entwickelten Versionen bereits eingeführter Fahrzeuge auszustatten.
(04.01.2022, 17:11)Ottone schrieb: Lassen sich Divisionen beliebig, d.h. ohne Beachtung der Geographie ihrer angestammten Liegenschaften, zusammenstückeln? Die Sorge hatte ich auch erst, aber wenn man es sich genauer anschaut, entsteht da kein großes Problem:
Panzerdivision wird die 1.Div, verstärkt durch Teile der 37. Brig.(Nord)
Mittlere Brigade darin wird die 41.Brig.
Luftsturm/DSK steht in der Mitte, grob entlang der Weser
Jägerdivision wird die 10.Div, ergänzt um die Fallis.(Süd-West)
Die Reste der 37. und die 12.Brig werden zu Korpstruppen umgebaut.
Etwas ungünstig sind die Artilleriebataillone verteilt, da müssten wahrscheinlich in Munster die PzH2k konzentriert werden, während die anderen Standorte auf RCH155 und perspektivisch HIMARS o.ä. umstellen.
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