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Für den Moment geht es nur darum, die Regierung von einer Vereinbarung mit Wagner und einer Anlehnung an Russland abzuhalten. Sollte dies nicht zum gewünschten Erfolg führen, dann wird man sich die Frage stellen, ob man Wager/Russland das Feld einfach so überlassen will. Vermutliche Antwort: Nein.
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Oder man benutzt diese ganze Sache jetzt einfach nur als Ausrede um damit den Abzug den man in jedem Fall will zu legitimieren. Also ein vorgeschobener Vorwand.
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Zitat:Das Wasser für die deutschen Soldaten in Mali muss aktuell von Deutschland aus eingeflogen werden, meldete das Einsatzführungskommando der Bundeswehr heute morgen. Grund ist eine erhöhte Bromat-Konzentration im örtlichen Trinkwasser.
Zitat aus der deutschen Presse
Eine einzige Frage
Geh'st noch. ?????
Use case
Ein Feldlager mit mehreren Nationen, es wird ein Wasserproblem (mit deutschen Normen in Afrika) festgestellt. Das Wasser wird von allen benutzt ! Die deutsche Reaktion, wir fliegen Wasser aus Deutschland für unsere Soldaten ein !!!
Abgesehen vom Sinn oder Unsinn deutscher Normen in der Wüste von Mali, es ist ein gemeinsames Feldlager, wo der eine sich auf den anderen verlassen können muss.
Also entweder eine Lösung für alle, oder gar nichts !!!
Auch in Mali gibt es Internet, News zirkulieren, Vertrauen wird aufgebaut oder zerstört.
Und in diesem Use case ....
Ich habe Worte, will diese aber lieber nicht schreiben
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Schreib sie ruhig. Es geht uns ja nicht anders. Man steht einfach fassungslos vor Staunen dar und kann doch den Blick nicht abwenden von diesem Schauspiel.
Bürokratische Versteinerung, Überregulierungswut und DIN Normen Fetischismus betreffen übrigens noch sehr viel mehr Bereiche als nur das Trinkwasser. Das reicht von Hundezwingern bis hin zu Feldbetten.
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Mir geht es anders, ich finde diese herbeikonstruierte Empörung viel schlimmer, nur weil auch im Auslandseinsatz europäische Normen bei der Regulärversorgung der Soldaten eingehalten werden sollen. Man kann nicht laufend Respekt und Unterstützung für die Bundeswehr fordern, auf der anderen Seite aber eine "Scheiß egal"-Haltung gegenüber der Gesundheit der Soldaten an den Tag legen, nur weil das wieder mal ins Argumentationsschema von der Regulierungswut deutscher Behörden passt.
Bromate sind krebserregend, nur weil die Konzentration keine akute Gefährdung bedeutet, heißt es nicht, dass es keine langfristigen Probleme geben kann. Aus diesem Grund gibt es verbindliche Grenzwerte. Hier ist es nur Folgerichtig, dass auf eine deutlich erhöhte Konzentration reagiert wird. Ob die Versorgung aus Deutschland wirklich notwendig war oder nicht darf natürlich in Frage gestellt werden, sie wird aber kein Dauerzustand bleiben, es gibt (auf jeden Fall streitkräfteintern) sinnvolle Alternativen.
(09.10.2021, 14:19)voyageur schrieb: Das Wasser wird von allen benutzt !
Gibt es tatsächlich eine zentralisierte Beschaffung von Trinkwasser nationenübergreifend? Meines Wissens ist das nämlich nicht der Fall, womit das Argument keinen Sinn ergäbe.
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(09.10.2021, 14:19)voyageur schrieb: Das Wasser wird von allen benutzt ! Die deutsche Reaktion, wir fliegen Wasser aus Deutschland für unsere Soldaten ein !!! ... Also entweder eine Lösung für alle, oder gar nichts !!! (10.10.2021, 19:39)Helios schrieb: Gibt es tatsächlich eine zentralisierte Beschaffung von Trinkwasser nationenübergreifend? Meines Wissens ist das nämlich nicht der Fall, womit das Argument keinen Sinn ergäbe.
Eine angemessene Vorgehensweise wäre es, dass eine Nation, die den vorhandenen Standard der Trinkwasserqualität einer multinationalen Operation für unzureichend erachtet, als Reaktion auf diese Feststellung, die Versorgung mit geeignetem Trinkwasser für alle zentralisiert übernehmen würde oder zumindest allen anderen ein entsprechendes Angebot unterbreiten würde. (Keine Ahnung, ob das nicht sogar passiert ist)
So albern es sich anhören mag, aber auch an solchen Aspekten kann man einen Gemeinschaftsgedanken und Loyalität festmachen.
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(10.10.2021, 21:12)Broensen schrieb: Eine angemessene Vorgehensweise wäre es, dass eine Nation, die den vorhandenen Standard der Trinkwasserqualität einer multinationalen Operation für unzureichend erachtet, als Reaktion auf diese Feststellung, die Versorgung mit geeignetem Trinkwasser für alle zentralisiert übernehmen würde oder zumindest allen anderen ein entsprechendes Angebot unterbreiten würde. (Keine Ahnung, ob das nicht sogar passiert ist)
So albern es sich anhören mag, aber auch an solchen Aspekten kann man einen Gemeinschaftsgedanken und Loyalität festmachen.
Vermutlich wird das Wasser dort mit Ozon desinfiziert. Dadurch könnten vermehrt Bromate entstehen. Prinzipiell gesehen halte ich es für unsinnig deswegen auch noch extra Trinkwasser einzufliegen. Die Werte liegen wohl auf etwa dem dreifachen des deutschen Grenzwertes. So lange bleiben die einzelnen Soldaten gar nicht vor Ort dass sich dies groß auswirken könnte. Da sind Alkohol und Nikotin sehr viel wesentlichere Karzinogene.
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Helios:
Die Gesundheit der Soldaten ist kein Selbstzweck, sie dient allein der Kriegsfähigkeit. Diese ist durch die vor Ort vorhandene Bromat-Belastung in keinster Weise beeinträchtigt und die Sauferei vor Ort dürfte deutlich gesundheitsschädlicher sein. Da würde ich eher mal gegen Alkohol im Einsatz (oder in der Truppe im allgemeinen) vorgehen als gegen das jetzt.
Das ist daher gerade eben ein Musterbeispiel für diese abstrusen künstlichen Probleme die man sich selbst stellt, durch die völlig Versteinerung unserer überbürokratisierten bewaffneten Verwaltung zu welcher zu große Anteile der Bundeswehr verkommen sind.
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(10.10.2021, 22:30)Quintus Fabius schrieb: Helios:
Die Gesundheit der Soldaten ist kein Selbstzweck, sie dient allein der Kriegsfähigkeit. Diese ist durch die vor Ort vorhandene Bromat-Belastung in keinster Weise beeinträchtigt und die Sauferei vor Ort dürfte deutlich gesundheitsschädlicher sein. Da würde ich eher mal gegen Alkohol im Einsatz (oder in der Truppe im allgemeinen) vorgehen als gegen das jetzt.
Das würde ich gerne mal in der Realität sehen, wie man in der Truppe gegen Alkohol vorgeht. Halte ich persönlich für aussichtslos und würde die Moral wohl nur noch weiter senken.
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Es wird da ja schon einiges getan, aber meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig. Und es ist möglich. Beispielsweise war die Polizei noch vor 20 bis 30 Jahren ein Verein mit einem Übermaß an Vollalkoholikern, und einem erheblichen Alkoholproblem im Dienstalltag. Gab sogar Bierautomaten in der Dienststelle und der mit der niedrigsten Promillezahl saß dann bei der Blaulichtfahrt am Steuer. Von diesen abenteuerlichen Zuständen hat man sich inzwischen völlig wegentwicklen können. Was beweist, dass dies auch in der Bundeswehr möglich wäre, wenn man es nur wollen würde.
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(10.10.2021, 22:41)Quintus Fabius schrieb: Es wird da ja schon einiges getan, aber meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig. Und es ist möglich. Beispielsweise war die Polizei noch vor 20 bis 30 Jahren ein Verein mit einem Übermaß an Vollalkoholikern, und einem erheblichen Alkoholproblem im Dienstalltag. Gab sogar Bierautomaten in der Dienststelle und der mit der niedrigsten Promillezahl saß dann bei der Blaulichtfahrt am Steuer. Von diesen abenteuerlichen Zuständen hat man sich inzwischen völlig wegentwicklen können. Was beweist, dass dies auch in der Bundeswehr möglich wäre, wenn man es nur wollen würde.
Bierautomaten bei der Polizei? Wo soll das gewesen sein? Vielleicht irgendwo in den entlegenen Regionen der bayrischen Berge?
Meines Erachtens ist ein Punkt für den hohen Alkoholkonsum beim Bund dass man ja irgendwie die Zeit totschlagen muss. Ob zu Hause oder im "Einsatz" einen großen Teil der Zeit gammeln die Soldaten eben nur ab und müssen sich die Zeit dann so gut wie möglich vertreiben.
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(10.10.2021, 22:30)Quintus Fabius schrieb: Die Gesundheit der Soldaten ist kein Selbstzweck, sie dient allein der Kriegsfähigkeit.
Man ist ja von dir einiges in der Richtung gewohnt, aber die Gesundheit der Soldaten ALLEINE nach ihrer Auswirkung auf die Kriegsfähigkeit zu betrachten, ist schon ganz schön daneben, sorry..
Als Dienstherr trägt die Bundeswehr natürlich eine Verantwortung für die Gesundheit der Soldaten. Und diese Verantwortung ist durch Regeln und Normen festgelegt. An die hat sich der Dienstherr zu halten, darauf haben die Soldaten ein Anrecht. Man kann gerne darüber diskutieren, ob diese Normen in ihrer Strenge so richtig sind, und in welchen Fällen man auch vielleicht mal Ausnahmen zulassen muss. Klar kann man sagen, dass in einem Einsatz für eine begrenzte Zeit gewisse Anforderungen herabgesetzt werden müssen. Vielleicht ist diese konkrete Aktion auch tatsächlich Blödsinn, kann ich nicht beurteilen, ich bin kein Arzt. Aber pauschal eine mögliche langfristige Gesundheitsschädigung der Soldaten in Kauf nehmen, wenn es auch vertretbare Alternativen dazu gibt? Es geht ja noch nicht mal darum, dass man Kampfkraft dadurch einbüßt, man gibt nur ein bisschen mehr Geld für die Wasserversorgung aus. Ggf. später auftretende Gesundheitsschäden würden für die Bundeswehr bestimmt teurer werden.
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(10.10.2021, 21:12)Broensen schrieb: die Versorgung mit geeignetem Trinkwasser für alle zentralisiert übernehmen würde oder zumindest allen anderen ein entsprechendes Angebot unterbreiten würde. (Keine Ahnung, ob das nicht sogar passiert ist)
Soweit ich informiert bin wird das Trinkwasser vor Ort vom Großhändler bereits in Flaschen bzw. Kanistern abgefüllt beschafft, eine zentralisierte Beschaffung gibt es nicht. Als kurzfristige Maßnahme wird aktuell Wasser importiert, langfristig gibt es drei Möglichkeiten: entweder findet man einen anderen Großhändler, oder man übernimmt die Filterung und Abfüllung selbst (entsprechende Anlagen hat die Bundeswehr), oder eine andere Nation übernimmt Filter und Abfüllung.
In den letzteren beiden Fällen wäre natürlich eine Versorgung des kompletten Lagers sinnvoll, im ersteren Fall ergibt das nur bedingt Sinn (man müsste die komplette Versorgung zentralisieren). Dass man sich mit den anderen Nationen abstimmt und solche Ergebnisse teilt ist meines Erachtens selbstverständlich, ich habe da aber auch nichts gegenteiliges gehört biser.
(10.10.2021, 22:30)Quintus Fabius schrieb: Die Gesundheit der Soldaten ist kein Selbstzweck, sie dient allein der Kriegsfähigkeit.
Genau das meinte ich mit der "Scheiß-egal"-Haltung gegenüber unseren Soldaten, und mir ist es absolut unverständlich, wie man auf der einen Seite so respektlos gegenüber den Männern und Frauen argumentieren, und auf der anderen Seite die Politik oder Gesellschaft für ihren Umgang mit der Bundeswehr kritisieren kann.
Die Gesundheit der Soldaten ist Selbstzweck in unserer Gesellschaft.
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Mal eine Frage: Gibt es denn nicht die Möglichkeit, einfach Trinkwasseraufbereitungsanlagen einzusetzen? Davon könnten dann auch alle profitieren.
Schneemann
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Habe ich ja erwähnt, das ist eine der Möglichkeiten, die als Dauerlösung in Frage kommt.
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