(Land) Luftbeweglicher Waffenträger (LuWa)
#46
lime:

Danke für den Hinweis, hab mich da falsch ausgedrückt. Laut Hersteller ist das die Towing Speed, also die Geschwindigkeit mit der es gezogen werden kann:

https://milremrobotics.com/defence/

Towing speed up to 80 km/h

Ich meinte damit, dass man diese Fahrzeuge durchaus mit bis zu 80 km/h verlegen kann, indem man sie an entsprechende Fahrzeuge anhängt.

Für die Maximalgeschwindigkeit aus eigener Kraft gibt es lauter verschiedene Angaben, hier beispielsweise 50 km/h:

http://www.army-guide.com/eng/product5284.html

Hier sind es 35 km/h

http://www.military-today.com/apc/themis.htm

Hängt vermutlich von der Version und Ausstattung ab.

Um aber das eigentlich Relevante nochmal herauszustellen:

Für jedes solche kleine Leicht- oder Nichtgepanzerte Fahrzeug ist bloße Geschwindigkeit kein Schutz. Heutige Waffensysteme können schnelle Gegner genau so gut abschießen wie langsame Gegner. Das gilt für MK genau so wie für gelenkte Raketen. Es ist egal ob du mit 150 km/h herum rast oder mit 5 km/h kriechst, du wirst getroffen.

Irgendwo herumzurasen und wild um sich zu schießen führt nur zu Verlusten welche die ganze Einheit kampfunfähig machen. Weil das herumrasen die Signatur erhöht.

Schutz für solche Fahrzeuge ergibt sich aus Querfeldeinbeweglichkeit und geringer Signatur.

Nicht Geschwindigkeit, Panzerung und Feuerkraft bilden als Dreieck die Zukunft von Militärfahrzeugen, sondern diese stehen auf zwei Beinen: Querfeldeinbeweglichkeit und Tarnung. Und beide bedingen einander.
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#47
lime:

https://defence-blog.com/news/army/milre...-2021.html

Zitat:Milrem Robotics showcases robotic mini-tank at IDEX 2021

For the first time, the company has showcased its Type-X Robotic Combat Vehicle.

The robotic combat vehicle can be fitted with a cannon up to 50mm hence it will provide equal or overmatching firepower and tactical usage to a unit equipped with Infantry Fighting vehicles.

The vehicle’s maximum speed is 80 km/h on paved roads and 50 km/h off-road. The low weight of 12 tons of the Type-X and high power with efficient power management provide a superior terrain capability and its low height of 2.2 m and a rear engine provide low visual and heat signature.

To create the Type-X Milrem Robotics utilized its knowledge gained from developing its THeMIS Unmanned Ground Vehicle, intended to support dismounted troops.

80 km/h, Turm, 50mm Kanone, nur 12 Tonnen und könnte somit vom CH-53K sowohl intern als sogar auch als Außenlast transportiert werden. Luftlandefähig.

Wäre das nicht ein wesentlicher besserer luftbeweglicher Waffenträger als das hier vorgestellte System ?!
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#48
Eine entfernte Steuerung mit entsprechender Latenz und eingeschränkter Wahrnehmung der Umgebung über Kameras und Mikofone sowie der ständigen Gefahr von Funkaussetzern bei 50 km/h im Terrain kann ich mir nicht ansatzweise vorstellen. Unter EMCON geht ganz und gar nichts.

Also nein, das ist aus meiner Sicht kein Ersatz für einen bemannten LuWa. Im OHK mag das anders aussehen.
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#49
Emssions Control ist in Wahrheit gar nicht so das Problem und dass diejenigen welche das Fahrzeug lenken nicht allzu weit davon entfernt sind in Wahrheit auch nicht. Die würden solchen Fahrzeugen ja direkt folgen. Es geht hier ja nicht um die Steuerung einer Drohne aus großer Distanz über Relais, sondern immer nur um eine direkte Steuerung, in vielen Fällen sogar in direkter Linie. Das geht durchaus in vielen Fällen sogar über mehr Möglichkeiten als nur Funk.

Und nicht nur in dichtem Terrain mit geringen Sichtweiten ist das ein gewaltiger Vorteil, auch und gerade in offenem Gelände in dem ansonsten bemannte LuWa in der Art des hier vorgestellten Systems gegenüber jedem halbwegs ernsthaft bewaffneten Gegner nur Verluste von Soldaten und damit von deren Erfahrung und Können im Umgang mit dem LuWa bedeuten. Dazu reichen schon Technicals mit Maschinenkanonen.
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#50
@Quintus:
statt der MILREM Variante würde ich bei der Bundeswehr bei den leichten Kräften (DSK + Jäger) da eher auf die bewaffneten Varianten des Mission Master von Rheinmetall setzen... den gibts auch mit 30-40mm Maschinenkanone und/oder SPIKE Bewaffnung... sogar SPIKE NLOS ist möglich... mittlerweile gibts da > 10 unterschiedliche Varianten...
Vorteil des Mission Masters wäre dass dieser sehr leicht ist... da könnte sogar ein NH90 2 Stück davon tragen...
die neuen STH könnten 2 Stück innen und zusätzlich 2 Stück als Außenlast tragen...
ein A400M könnte mindestens 12 Stück davon auf einmal transportieren... das wäre schon enorm ...
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#51
ObiBiber:

Kann allem was du da schreibst nur zustimmen und ich wollte eigentlich auch gar nicht auf ein bestimmtes Modell von UGCV hinaus, sondern nur ganz allgemein darauf, eben ein UGCV statt einer bemannten Tankette mit Turm zu verwenden. Bin hier nur auf dem System von Milrem hängen geblieben, weil es eben nachweislich auch die 80 km/h in der Stunde schafft - welche hier ja von lime nachgefragt wurden.

Welches UGCV genau dann am besten geeignet ist, müsste man entsprechend durch möglichst einsatznahe Tests und Vergleiche von Versuchseinheiten welche mit dem jeweiligen System ausgerüstet werden heraus finden. Das hängt sicher dann auch von der Doktrin ab. Für die von mir hier bereits skizzierte Kampfweise wäre der Mission Master vermutlich sogar deutlich besser geeignet.

Das System von Milrem wiederum wäre meiner Einschätzung nach eher für die hier von Falli75 skizzierte Vorgehensweise geeignet (da besser gepanzert und mit drehbarem geschützten Turm).

Es kommt also darauf an was genau man dann damit vorhat.
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#52
(25.02.2021, 14:07)Quintus Fabius schrieb: ObiBiber:

Kann allem was du da schreibst nur zustimmen und ich wollte eigentlich auch gar nicht auf ein bestimmtes Modell von UGCV hinaus, sondern nur ganz allgemein darauf, eben ein UGCV statt einer bemannten Tankette mit Turm zu verwenden. Bin hier nur auf dem System von Milrem hängen geblieben, weil es eben nachweislich auch die 80 km/h in der Stunde schafft - welche hier ja von lime nachgefragt wurden.

Welches UGCV genau dann am besten geeignet ist, müsste man entsprechend durch möglichst einsatznahe Tests und Vergleiche von Versuchseinheiten welche mit dem jeweiligen System ausgerüstet werden heraus finden. Das hängt sicher dann auch von der Doktrin ab. Für die von mir hier bereits skizzierte Kampfweise wäre der Mission Master vermutlich sogar deutlich besser geeignet.

Das System von Milrem wiederum wäre meiner Einschätzung nach eher für die hier von Falli75 skizzierte Vorgehensweise geeignet (da besser gepanzert und mit drehbarem geschützten Turm).

Es kommt also darauf an was genau man dann damit vorhat.

Wobei ich mich frage, ob eine Art Milrem + 2 Personen drin (gepanzerter 2 Personenraum vorn + leichte Waffenstation mitte + Kompaktmotor hinten + leichte Panzerung Karosse insgesamt) nicht unwesentlich gößer (höher) und schwerer wäre.

Warum sollten die abgessenen "Fernsteuerer "geschützter sein mit Milrem ?
Es wäre höchstens eine Art beweglicher Waffenträger...der Soldat bliebe weiter exponiert und verwundbar.

Ziel des neuen LL Fzg ist aber denke ich, gerade das Absetzen von leicht gepanzerten (=leicht geschützt gegen Infantriewaffen/Splitter und ggf. Minen) Truppen...wie schon mit dem Wiesel.
Jedes Fzg. MIT Soldaten, was minimalen ballistischen Schutz bietet, wäre doch ein Vorteil.

Ich denke, dass MILREM vollautonom als selbst zielsuchendes Fzg. gewiß noch nicht funktioniert.
Ferngesteuert lenkt es den "Fahrer" zumindest doch viel zu sehr vom Gefecht drumrum ab, oder ?
Das ist wie beim privaten Drohnen steuern jetzt:
Ich steuere die Drohne und stolper auf dem Acker , weil ich den Kuhfladen nicht mehr sehe auf den ich zugehe...

Vom Heli abgesetzte 2 Fzg. mit MK/Mells Bewaffnung sind ein erheblicher mobiler Kampf Faktor
In einem LL-Umfeld, in dem i.d.R. ja keine KPz oder andere schwerstbewaffnete Kräfte sitzen...sondern zumeist nur ungeschützte Infantrie.
Der "alte" Wiesel soll ja mit dem neuen Konzept quasi besser bewaffnet, geschützt und mobiler werden.
So wie der Wiesel den KraKa ergolgreich erstetzt hat , so ersetzt jetzt das neue Konzept dann verbessert den Wiesel.

Ich halte das nicht für so für falsch.

Unbemannte Träger als Ergänzung gerne...aber nicht ausschließlich.

P.
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#53
Marinefan:

Zitat:Wobei ich mich frage, ob eine Art Milrem + 2 Personen drin (gepanzerter 2 Personenraum vorn + leichte Waffenstation mitte + Kompaktmotor hinten + leichte Panzerung Karosse insgesamt) nicht unwesentlich gößer (höher) und schwerer wäre.

Wenn du zwei Personen im Fahrzeug hast, wird es immer etwas größer ausfallen. Jetzt könnte man sagen, dass dies doch gar nicht so relevant sein kann. Ist es aber. Selbst gar nicht so große Steigerungen der Größe bedingen mehr Außenfläche und damit steigt - wenn diese gepanzert ist - dass Gewicht selbst bei geringfügigen Größensteigerungen erheblich an.

Es ist ja gerade eben deshalb so sinnvoll hier auf UGCV zu setzen, weil diese immer kompakter ausfallen und man damit Oberfläche spart, womit immer eine deutlich bessere Panzerung möglich ist (bei gleichem Gewicht).

Zitat:Warum sollten die abgessenen "Fernsteuerer "geschützter sein mit Milrem ?
Es wäre höchstens eine Art beweglicher Waffenträger...der Soldat bliebe weiter exponiert und verwundbar.

Der Schutz für die Infanteristen ist das Gelände. Das Terrain selbst ist die Panzerung und eine wesentlich bessere, als es jemals auf einem Fahrzeug montierbar wäre. Zudem müssen die Kräfte welche die UGCV lenken keineswegs abgesessen agieren. Sie benötigen durchaus auch Fahrzeuge, aber da sie sich eben nicht so exponieren wie die UGCV reichen für diese wesentlich leichtere und nicht so gut geschützte Fahrzeuge eben völlig aus.

Jedes Fzg. MIT Soldaten, was minimalen ballistischen Schutz bietet, wäre doch ein Vorteil.

Nein, es wäre im Gegenteil ein Nachteil, weil der Schutz selbst gegenüber leistungsfähigen Schützenwaffen der neueren Generationen eben nicht mehr gegeben ist, weil die Signatur dieser Fahrzeuge zwingend immer größer sein wird als die eines leichten Infanteristen und weil die Aufklärung (Sensorik) und die Geschwindigkeit und Präzision der Bekämpfung immer größer werden. Fahrzeuge mit minimalen ballistischen Schutz erzeugen schlicht und einfach nur höhere Verluste wenn man sie bemannt einsetzt.

Das heißt nicht, dass man nicht dennoch Soldaten per Fahrzeug transportieren sollte und auch transportieren kann. Dazu kann man aber erneut auf UGCV setzen. Das Basisfahrzeug ist dann für die Waffenträger wie die Transporter der exakt gleiche UGCV. Man sollte hier aber eben nicht auf einen "geschützten" Transport setzen, die Infanterie sitzt stattdessen einfach oben auf dem Fahrzeug. Es dient nur dem Transport.

Zitat:Ich denke, dass MILREM vollautonom als selbst zielsuchendes Fzg. gewiß noch nicht funktioniert.

Für einen vollautonomen Kampf ist das noch nicht ausreichend, aber man kann viele andere Funktionen durchaus bereits hier und heute vollautonom ausführen lassen. Nehmen wir mal beispielsweise an, dass ein Soldat verwundet wird. Man hat ihn aus dem unmittelbaren Einwirkungsbereich heraus geschafft. Man legt ihn auf ein UGCV und dieses transportiert ihn vollautonom einfach selbst direkt zur weiteren Versorgung (Sammelstelle). Nur ein Beispiel von vielen wo die Soldaten selbst erheblich durch UGCV entlastet würden. Hat man hingegen nur bemannte Systeme, bindet dass wieder Soldaten welche dann den Verwundeten transportieren müssen.

Angesichts der geringen Mannzahl (welche man Luftlanden kann) macht das Soldaten für Kampfaufgaben frei.

Zitat:Ferngesteuert lenkt es den "Fahrer" zumindest doch viel zu sehr vom Gefecht drumrum ab, oder ?

Der ist nicht mehr oder weniger davon abgelenkt als der Fahrer eines bemannten Fahrzeuges.

Zitat:Ich steuere die Drohne und stolper auf dem Acker , weil ich den Kuhfladen nicht mehr sehe auf den ich zugehe..

Man steuert eine Drohne nicht auf einem Acker und insbesondere nicht im Kampfeinsatz während man sich selbst durchs Gelände bewegt. Sobald die Drohnen den Feind selbst angehen benötigt man so oder so volle Deckung und steuert dann aus dieser heraus gut geschützt das Fahrzeug welches sich selbst allein exponiert. Für Verlegungen und andere solche Aktionen außerhalb des Einwirkungsbereiches der Gegner hingegen können viele Aufgaben autonom erledigt werden. Beispielsweise können solche UGCV heute schon einfach von selbst den Soldaten folgen und sich an diese dran hängen. Die müssen also für solche Aufgaben bereits hier und heute eben nicht mehr gesteuert werden. Aber um es mal noch besser zu visualisieren:

Nehmen wir mal als Beispiel ein Begegnungsgefecht: Ein Zug Fallschirmjäger verstärkt mit mehreren UGCV rückt durch ein hügeliges Waldgebiet vor. Die UGCV folgen einfach den Fallschirmjägern und fahren vollautonom neben diesen her. Es kommt zur überraschenden Begegnung. Die Fallschirmjäger gehen in Deckung, die UGCV werden von der Steuerung her übernommen. Die Fallis binden von der Ablauflinie aus den Gegner, die UGCV werden derweilen um die Flanke des Gegners herum bewegt und rollen diesen dann von der Seite her auf.

Solche absolut typischen Gefechte sind Afghanistan beispielsweise daran gescheitert, dass ein Flankieren per Fahrzeug zu risikoreich war (die Soldaten welche die Fahrzeuge steuerten hätten ein zu großes Risiko gehabt dabei drauf zu gehen) und dass die Infanterie selbst welche sich durch das Gelände gedeckt sicherer hätte nähern können dafür wiederum zu langsam war und nicht genug Feuerkraft hatte. Oft lief es dann so, dass die Fahrzeuge versuchten den Feind zu binden, die Infanterie versuchte zu flankieren und dafür zu langsam war und selbst nicht genug Feuerkraft hatte.

Mit UGCV könnte man hier ganze neue Welten aufstoßen.

Zitat:In einem LL-Umfeld, in dem i.d.R. ja keine KPz oder andere schwerstbewaffnete Kräfte sitzen...sondern zumeist nur ungeschützte Infantrie.

Selbst in den aktuellen Neo-Kolonial-Scharmützeln haben die Feinde durchaus Maschinenkanonen, nicht nur auf Technicals, oft zweckentfremdete FlaK. Selbst die Taliban setzen so was abgesessen ein. Und jede dieser Waffen reicht um Wiesel und bemannte LuWa (und natürlich auch UGCV) schlicht und einfach zu zerstören. Von den ganzen schultergestützten Raketenwerfern noch ganz zu schweigen, die auch immer leistungsfähiger werden, mit immer größerer Reichweite. Dazu kommen noch Minen, USBV (IED) usw

Leichtgepanzerte Fahrzeuge sind daher auch in einem LL Umfeld immer stärker gefährdet.

Noch darüber hinaus sollte man die Rolle der Fallschirmjäger in der Landesverteidigung als Lückenfüller, Feuerwehr gegen feindliche Einbrüche usw nicht übersehen und hier richten sich LL Kräfte gerade eben gegen feindliche mechanisierte Einheiten. Eine Luftbewegliche Operation über dem eigenen Raum in eine Verteidigungsstellung um von dieser aus vordringenden feindliche Kräfte zu stoppen ist hier viel wahrscheinlicher als dass man irgendwo im Hinterland feindliche leichte Infanterie angehen würde.

Zitat:Der "alte" Wiesel soll ja mit dem neuen Konzept quasi besser bewaffnet, geschützt und mobiler werden.
So wie der Wiesel den KraKa ergolgreich erstetzt hat , so ersetzt jetzt das neue Konzept dann verbessert den Wiesel.

Strukturextrapolierung. Und genau genommen sind UGCV hier auch nur eine evolutionäre Weiterentwicklung des gleichen Konzeptes, eine weitere Verbesserung. Wenn die Reihenfolge der Qualität A - B - C - D - E ist und du willst von B auf C gehen, man könnte aber auch Stufen überspringen und von B auf E gehen, dann ist es falsch weniger weit zu gehen als es möglich wäre.

Zitat:Unbemannte Träger als Ergänzung gerne...aber nicht ausschließlich.

UGCV können sowohl für Kampfaufgaben wie als Träger wie als Aufklärer wie auch noch für viele andere Aufgaben eingesetzt werden. Wenn man nun schon UGCV hat, warum sollte man noch andere bemannte Fahrzeuge dazu nehmen? Ein einziges standardisiertes Einheitsfahrzeug, eine Einheits-Plattform ist hier immer wesentlich besser als mehrere grundverschiedene Systeme.

Wenn man sich mal auf einen Typ von UGCV hier festgelegt hat, benötigt man keine bemannten LuWa mehr.
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#54
@ QF: genau so !
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#55
Landmobilität der Fallschirmjäger:

https://soldat-und-technik.de/2021/03/mo...gertruppe/
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#56
Das wichtigste steht im vernetzten Artikel zum Schluss:

Zitat:Die Fallschirmjägertruppe ist oft extremen physischen Belastungen ausgesetzt. Diese resultieren im Wesentlichen aus dem Transport von schweren Waffen, Munition, Verpflegung und der persönlichen Ausrüstung. Diese zusätzliche Ausrüstung kann im abgesessenen Einsatz nur bedingt durch die Luftlandeplattform transportiert werden. Hauptsächlich sind hier die Luftlandemörserzüge und die schweren Fallschirmjägerzüge mit Panzerabwehrlenkflugkörpersystem MELLS und Granatmaschinenwaffe betroffen. Aber auch der Aspekt des Transportes von Verwundeten bzw. von sonstigem Material stellt die abgesessenen Soldatinnen und Soldaten vor Herausforderungen und bindet nachhaltig Kräfte.

In diesem Kontext hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr mit Unterstützung der Gruppe Infanterie des Amtes für Heeresentwicklung eine Studie zum Einsatz von marktverfügbaren, unbemannten bodengebundenen Landfahrzeugen zur Unterstützung von abgesessen kämpfenden Kräften durchgeführt. Sowohl Handhabung, taktischer Nutzen als auch die Bedienbarkeit und Interaktion zwischen Soldat und unbemanntem System wurden im Rahmen der Studie als auch im praktischen Versuch äußerst positiv bewertet. Perspektivisch wird ein solches System den Einsatzwert der abgesessen kämpfenden Fallschirmjäger nachhaltig steigern.

Dabei sollen die Systeme sowohl teleoperiert (fernbedienbar) als auch teilautomatisiert den abgesessenen Fallschirmjägern folgen können. Das Projekt befindet sich gegenwärtig im Initiativstatus mit einer geplanten Realisierung im Jahr 2027.

Also bemannte LuWa und zusätzlich UGCV. Womit man schon wieder bei zumindest zwei grundverschiedenen Systemen ist. Und gerade die Besonderheiten eines Luftlande-Einsatzes (insofern ein solcher überhaupt noch jemals irgendwo ernsthaft stattfindet oder irgendeinen Sinn hat) machen den Einsatz von nur einer Einheits-Plattform wesentlich sinnvoller. Also entweder bemannte LuWa oder UGCV, und entsprechend halt dann mehr davon.

Ganz allgemein bin ich der Überzeugung, dass diese Tanketten (und nichts anderes sind sie) gegenüber einem modernen ernsthaften Gegner heute in Wahrheit genau so wenig bringen wie gegenüber einer Toyota Horde, nämlich so gut wie nichts. Ungeachtet aller Geschichten in denen Wiesel 1 heroisch um Kampfpanzer herum strolchten und mit diesen Ringelrein spielten, die Zeiten haben sich einfach verändert. Die Panzerung des bemannten Systems LuWa ist einfach zu unzureichend und kann auch gar nicht anders sein als unzureichend. Da wären nicht gepanzerte Fahrzeuge genau so sinnvoll. Das wild um sich schießende offensive hinein rasen in den Gegner führt nur dazu dass man selbst abgeschlachtet wird und als bloße Waffenträger für den Einsatz in der Defensive / aus vorbereiteten Stellungen heraus wären UGCV deutlich überlegen.
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#57
Bei "Soldat und Technik" findet sich ein Artikel über die Luftmobilität der Fallschirmjägertruppe -hier-. Dort heißt es im Abschnitt über den LuWa:
Zitat:Die Ausstattung mit einem Luftbeweglichen Waffenträger ist wesentlicher Teil des Projektes „Luftlandeplattformen“. Ähnlich der aktuellen Fahrzeuggeneration Wiesel 1 werden die Luftbeweglichen Waffenträger zukünftig ebenfalls in zwei Varianten (Maschinenkanone und Panzerabwehr) ausgeplant. Derzeit wird unter anderem die Integration einer 27-Millimeter-Maschinenkanone, eines Mehrfachwerfers MELLS, eines aktiven und geteilten Kettenlaufwerkes sowie eines elektrischen Antriebes untersucht. Dementsprechend ist keine Fähigkeitslücke im Bereich der direkten taktischen Feuerunterstützung und der hochmobilen und weitreichenden Panzerabwehr absehbar
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#58
Unbemannte Träger beinhalten zwar keine Menschen, die getötet werden könnten.
Aber die wären genauso leicht abzuschießende "Tanketten" wie das neue bemannte
System.

Was also tun?
Weiter nur Infanterie absetzen ohne Fahrzeug.?
Angeblich ist deren Deckung im. Gelände ja der beste Schutz.

Wenn die LL Truppe son neues bemanntes Lande Ding wirklich will (und damit meine ich die aktiven
Soldaten und nicht Zivil Beamte im BAAINBW) dann werden die doch bestimmt genau wissen warum.
Der Bericht aus S&T ist ja wohl aus der Truppe.... Und die sind dann wohl positiv dem neuen Fzg.. gegenüber gestimmt.

P.
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#59
Marinefan:

Die Luftlandetruppe glaubt ja auch selber dass die Luftlandetruppe weiter sinnvoll und notwendig ist. Genau wie die Kavallerie im Jahr 1914 glaubte sie würde jetzt ganze Schlachten reißen und entscheiden. Aber mal abgesehen davon:

Die Fallschirmjäger sind naturgemäß allein schon deshalb für den neuen LuWa, weil dieser wesentlich besser ist als die Wiesel Tanketten und die grottenüblen abstrusen Mungo welche sie jetzt haben.

Zitat:Aber die wären genauso leicht abzuschießende "Tanketten" wie das neue bemannte
System.

Unbemannte Tanketten können natürlich ebenso abgeschossen werden wie bemannte Tanketten, aber der Unterschied ist dennoch immens. Den im Fall der bemannten muss sich die Besatzung tatsächlich im Echtbetrieb trauen sich zu exponieren und ihr Leben hochgradig zu riskieren. Eine unbemannte Tankette kann daher sehr viel offfensiver und agressiver eingesetzt werden und passt daher sogar eher zu den Fallschirmjägern und ihrem Offensiv-Geist bzw. dem aggressiven Selbstverständnis dieser Truppe. Kein Soldat wird sich so leichtfertig opfern wie man hier problemlos dann eine unbemannte Tankette opfern kann, dass eröffnet immense taktische Möglichkeiten und erhöht sogar die Offensivkraft.

Gerade deshalb will die Fallschirmjäger-Trupp selbst übrigens durchaus UGCV, wie ich es hier geschrieben und vernetzt habe. Die wollen UGCV und LuWa zusammen.

Zitat:Was also tun?
Weiter nur Infanterie absetzen ohne Fahrzeug.?

Hab ich das irgendwo so geschrieben? Stattdessen ist die Lösung höchst einfach. Infanterie absetzen mit leistunggsfähigen UGCV. Auf einer Einheits-Plattform kann man hier dann viele verschiedene Typen von Drohnen kreieren, durchaus auch solche zum Transport von Infanterie (aufgesessen auf dem Fahrzeug statt im Fahrzeug).

Wenn im Fahrzeug keine Soldaten sind, kann man dieses bei gleichem Gewicht immer deutlich kompakter / leistungsfähiger und besser gepanzert bauen. Die taktischen Vorteile kommen dann noch dazu.
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#60
Habe die Mungos auch noch nie verstanden. Vor allem, da es mal ein Versuchsmuster gab, für glaube ich die Feldjäger, welches den Aufbau der Mungos auf einem Wolf nutzte.
Bin echt mal gespannt auf diesen LuWa. Für mich sieht das Ding abstrus groß und komplex aus, um lediglich eine MK, oder ein Mells durch die Gegend zu fahren. Ein Ugv als Anhänger an einem Mungo Nachfolger, kann das genauso gut und wie QF schon dargelegt hat, wahrscheinlich sogar mit größerem Gefechtsnutzen.
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