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Über die deutliche Wortwahl darf man dennoch etwas überrascht sein, denke ich. Auch wenn die Schilderung irgendwo autobiographische Züge trägt.
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Zitat:Chechnya suicide blast kills 5
(CNN) -- Four police officers were killed Sunday by a suicide explosion in the center of Grozny, the capital of Chechnya, the Russian state-run RIA Novosti news agency reported, citing police at the scene of the attack.
A person approached the group in front of a concert hall and detonated, wounding nine people, the agency reported. One civilian died in a hospital after the blast, another official news agency, Itar-Tass, reported. Another four civilians remained hospitalized, one in serious condition, Itar-Tass added.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2009/WORLD/europe/07/26/chechnya.blast/index.html">http://www.cnn.com/2009/WORLD/europe/07 ... index.html</a><!-- m -->
Schneemann.
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Die aktuelle Regierung in Russland geht mit Landesverätern halt hart ins Gericht. Zu Landesverätern zählen in Putins Russland nunmal Demokraten, Menschenrechtler, Regimekritische Journalisten, Schwulen und Lesben usw. Und wem es vielleicht mal aufgefallen ist, die Mordverdächtigen sind in vielen Fällen Tscheschenen, in Russland lebende Georgier, Inguschenen und andere in Russland unerwünschte Volksgruppen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1415479.html">http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1415479.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/fs/1246542793006/Krokodilstraenen-der-Heuchler">http://derstandard.at/fs/1246542793006/ ... r-Heuchler</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.epochtimes.de/articles/2009/07/16/468778.html">http://www.epochtimes.de/articles/2009/ ... 68778.html</a><!-- m -->
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immer lustig solche Birnen und Äpfel Vergleiche.
Tscheschenen, Georgier, Inguschen unerwünscht?
Sicherlich große Vorbehalte in Teilen der Bevölkerung aber ebenso werden sie von Staat rigoros geschützt, unterstützt und haben sehr großen Einfluß, wie auch Unterstützung in großen Teilen der russischen Bevölkerung.
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@Putin
Das kommt darauf an, wie die jeweiligen Gruppen zum russischen Staat stehen. In Tschetschenien ist eine Moskau-treue Regierung unter Ramsan Kadyrow am Ruder, die sich äußerst brutal verhält und auch vor Morden im Ausland – vermutlich – und anderen Menschenrechtsverletzungen nicht zurückschreckt. Und genau da ist der Unterschied zu machen: Tschetschenen, die Russland unterstützen, so wie Kadyrow, erhalten sehr wohl Unterstützung aus Moskau (selbst wenn sie einem dort nicht ganz geheuer sind). Solche hingegen, die von den kaukasischen Helfershelfern Russlands als Dissidenten angesehen werden (also Tschetschenen, die gegen die jetzige tschetschenische Regierung sind), leben gefährlich, einige wurden auch schon im Ausland ermordet.
Abgesehen davon gibt es allerdings, dass mag stimmen, einen wachsenden Rassismus gegenüber kaukasischstämmigen Personen. Besonders seit Putin einen nationalistischeren Kurs eingeschlagen hat, ist dieses Anwachsen zu beobachten.
Schneemann.
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dieses Anwachsen hat mit Krieg in Kaukasus und Benehmen der Kaukasier zu tun. Auf Belege was Putins Nationnalismus damit zu tun hat wäre ich gespannt
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*Hust* *Hust*
Haben die Kaukdasier also die rechtsnationalen Übergriffe und die russische Herrschaft verdient??
Das ist aber ganz, ganz dünnes Eis, Kosmos....
Der über die Jahre permanent lancierte Nationalismus in den Medien sowie politisch instrumentalisierte Kliches werden wohl einiges zum stereotypen, negativen Bild "des Kaukasiers" beigetragen haben. Man hat doch verschiedentlich damit auch Politik gemacht, als medial suggeriert wurde, jeder Kaukasier könnte ein Terrorist ist und wäre damit gefährlich. Reaktionen in der bevölkerung wurden damit wohl mit proviziert, außerdem wird dem Treiben rechtsnationalistischer und rechtsradikaler Schergen in Russland kein Riegel vorgeschoben.
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Zitat:Haben die Kaukdasier also die rechtsnationalen Übergriffe und die russische Herrschaft verdient??
Das ist aber ganz, ganz dünnes Eis, Kosmos....
eigentlich sprach ich über die Gründe für erwachsene Spannungen, das hat mit "verdienen" nichts zu tun.
Unterstellen den einfachen Russen einfach nicht besser oder schlechter zus ein als die anderen, angesichts der Kriege der 90er und nationalle Konflikte braucht es am allerwenigsten Putin für "Fremdenfeindlichkeit".
Tschetschenien hat heute zu 95% eine rein tschetschenische Bevölkerung, Hunderttausende leben nicht irgendwoe sondern in russischen Großstädten.
Das ist ziemlich eigenartige Entwicklung wenn man der rus. Regierung eine nationalistische und Kaukasier feindliche Politik unterstellt
Zitat:Der über die Jahre permanent lancierte Nationalismus in den Medien sowie politisch instrumentalisierte Kliches werden wohl einiges zum stereotypen, negativen Bild "des Kaukasiers" beigetragen haben. Man hat doch verschiedentlich damit auch Politik gemacht, als medial suggeriert wurde, jeder Kaukasier könnte ein Terrorist ist und wäre damit gefährlich. Reaktionen in der bevölkerung wurden damit wohl mit proviziert,
Nationalismus in rus. Medien existiert nicht in größeren Maße wie in Frankreich oder USA, ich schaue seit vielen vielen Jahren staatliches Fernsehen, keine Spur einer solchen Suggestion sondern stehts der Versuch eines Ausgleichs. Etwas anderes wäre für Putin der Millarden in Kaukasus steckt um etwas Ruhe zu bekommen auch dumm.
Für Hetze und Hass gibts einschlägige halblegale Zeitschriften und "Stammtisch", das genügt.
Fremdenfeindliche und rassistische Teile der rus. Gesellschaft sind in Opposition zu Putin, sobald solche Bewegungen nur den Anschein auf Erfolg haben werden sie "dichtgemacht".
National Bolschewiki um Lemonow kommen nicht umsonst mit Kasparow
so gut klar...........
NBP hat in den letzten Jahren ebenfalls viele Aktivisten verloren, einige sogar tot andere in Gefängnissen.
Zitat: außerdem wird dem Treiben rechtsnationalistischer und rechtsradikaler Schergen in Russland kein Riegel vorgeschoben.
das stimmt nicht, im Rahmen des allerdings schlecht funktiinierenden russischen Rechtssystems werden solche Erscheinungen bekämpft.
Aber dieses System kann auch gegen Korruptions nichts ausrichten...
Man sollte diese Schwäche nicht als Absicht auslegen.
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Man wirft heute Russland gerne Nationalismus, ja Xenophobie vor, vergisst dabei aber, das es lange und erbittert im Kaukasus Krieg führte.
Da können sich leider derartige Stimmungen leicht breitmachen.
Aber ist "der Westen" so anders?
In Kanada nahm man den 1.Weltkrieg zum Anlass, um die Stadt Berlin in Kitchener umzubenennen, in den USA die deutsche Kultur in einem Ausmass verfolgt, von dem sie sich dort nie wieder erholte. Nicht nur, das man dort deutschsprachige Schulen und Zeitungen dichtgemachte, es wurden auch deutschsprachige Bücher öffentlich verbrannt.
Schlimmer ist jedoch, das eine ganze Bevölkerungsschicht - nur wegen ihrer Abstammung oder/und ihres Namens - unter Generalverdacht gestellt wurde. Nicht nur in New York veröffentlichten Zeitungen Listen mit den Namen und Adressen von sogenannten "enemy aliens."
Gewiss, es hat auch in Russland - wie damals in Großbritannien und den USA - Übergriffe, bis hin zum Mord, an vermeintlichen oder tatsächlichen Mitgliedern der "feindlichen"(?) Bevölkerungsgruppe gegeben. Es ist leider wohl auch Fakt, das eine bequeme oder parteiische Justiz solche Verbrechen in Russland nicht verhindert bzw. mit der nötigen Schärfe verfolgt hat.
Aber: Das Problem mit dem einheimischen Nationalismus, ja Rassismus haben auch andere osteuropäische Staaten, z.B. Ungarn.
Mehr noch: Bedenkt man, das sich Russland lange im Kaukasus im Krieg befand, scheint es sogar bemerkenswert gelassen geblieben zu sein. Sind in Russland tschetschenischsprachige Zeitungen eingestellt worden?
Ach ja, auch in den USA ist nach dem 11.September 2001 wieder eine ganze Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht geraten. Zwar hat man dort nicht - wie etwa Anfang des 20.Jahrhunderts - ihre Zeitungen geschlossen oder sie gar - wie früher die Native Americans - häufiger zwangssterilisiert, aber die Zahl der Übergriffe gegen arabischstämmige Menschen in den USA soll erheblich zugenommen haben, und ein Radiomoderator durfte sie öffentlich als "Nicht-Menschen" diffamieren.
@ThomasWach
Zitat:Haben die Kaukdasier also die rechtsnationalen Übergriffe und die russische Herrschaft verdient??
Das hat Kosmos ja auch nicht behauptet.
Zitat:Der über die Jahre permanent lancierte Nationalismus in den Medien sowie politisch instrumentalisierte Kliches werden wohl einiges zum stereotypen, negativen Bild "des Kaukasiers" beigetragen haben.
Und was ist mit den beiden Kriegen in Tschetschenien, die den Krieg ja indirekt bis nach Moskau trugen und so zu einer hysterischen Stimmung zumindest mit beigetragen haben dürften?
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zwischendurch: trotz Finanzkrise <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20090730/122514663.html">http://de.rian.ru/business/20090730/122514663.html</a><!-- m -->
Zitat:Gold- und Devisenreserven Russlands im Wachstum begriffen
13:37 | 30/ 07/ 2009
MOSKAU, 30. Juli (RIA Novosti). Die Gold- und Devisenreserven Russlands haben am 24. Juli 402,4 Milliarden Dollar gegenüber 398,1 Milliarden Dollar am 17. Juli 2009 betragen.
...
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Naja, RIA Novosti ist eine nicht gerade glaubwürdige Quelle.
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Sicherlich nicht die Vertrauenswürdigste Quelle, genau genommen ist Ria das Sprachrohr des Kremels. Doch lügt Ria auch nicht zu 100% sondern verdreht die Wahrheit immer in Interesse des Kremes, also ist fast immer ein Fünkchen Wahrheit in den Ria Artikeln.
Das die Devisen Reserven aber stiegen ist dennoch höchst unglaubwürdig da Russland 2009 und 2010 Schulden auf nehmen wird und zwar in 10% der Höhe des BIPs und die Rochstoffpreise haben sich auch nicht mehr radikal verbessert zugunsten des Kremels. Z.b braucht Russland angeblich einen Öl Preis von 90 Dollar um Schwarze Zahlen zu schreiben und der ist noch längst nicht eingetreten.
Daher ist die Meldung tatsächlich ziemlich absurd es sei den die Russen haben Devisen auf Kredit gekauft was wiederum ein absurdum währe.
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das ist nicht absurd, nur kompliziert......
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Kosmos schrieb:das ist nicht absurd, nur kompliziert......
Nö, das ist schon absurd da man für Staatsanleihen in Dollar weniger Zinsen bekommt als man an Zinsen für Kredite von IWF zahlen muss. Es ist also möglich aber es biegt keine Vorteile sondern nur Nachteile mit sich.
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Ich schreib hier in diesem Thread noch Antworten zu Passagen aus dem Thread "Russland und EU", bei denen mir eine Antwort auf den Nägeln brennt.
Aber davor:
@ Tiger
Historische Vergleiche müssen strukturell gerahmt werden, sprich nicht nur mindestens ein nachvollziehbares Tertium comparationis, also ein Vergleichendes Drittes, sondern eben auch die Vergleiche der Rahmenbedingungen durchgeführt werden.
Kanada und USA als historische Einwanderungsländern litten sicherlich in "existenziellen" Auseinandersetzungen mit "echten" Antagonisten unter einer starken Dosis Paranoia. Man kann wenn man will da auch von einer gewissen Portion Rassismus sprechen. Dennoch: Solch eine Lage in einem historichen Einwanderungsland ist schwer zu vergleichen mit einem auseinanderfallenden Ex-Imperium, in dem Separatisten gekämpft werden und eben jene Völkergruppen auch politisch als Feindbild instrumentalisiert worden.
Und dieses Feindbild beruht eben nicht nur auf den bloßen Taten, sprich dem Krieg, sondern eben auch auf der medialen Darstellung und der herrschenden Einstellung. Und beide letztere Faktoren werden und wurden durch den autoritären und nationalen Geist der Putin´schen Herrschaft von Anfang an gepusht. Man denke nur an die Anschläge vermeintlicher tschetschenischer Terroristen in den Moskauer Wohnblocks, die auch deutlich zu einer weiteren Verleumdung "kaukasischer" Bevölkerungsteile in Russland führte.
Man denke auch daran, dass nationalistische und rechtsradikale Kreise sehr frei und ungehindert agieren können.
Dass die russischen Medien genauso reflektiert und selbstkritisch sind wie die westlichen Medien und daher "genauso nationalistisch" halte ich überdies für einen schlechten Witz. Wer immer und überall nur den bösen Westen schlecht macht und am liebten das nahe Ausland bis zur Oder beherrschen würde, kann wohl kaum anders als nationalistisch bezeichnet werden....
Und da kann man eben nicht pauschale Vergleiche zu anderen osteuropäischen Ländern ziehen: Zum einen, weil die Lage von Land zu Land sehr unterschiedlich ist, zum anderen weil in fast allen Ländern außer Russland im ehemaligen Osten eine freier Presse und größere politische Parteien- und Meinungsvielfalt herrscht, die daher auch sich in diversen politischen Meinungsbildern in diesen Ländern verdeutlicht.
Und nun aus dem anderen Thread:
Die Sache mit den "polnischen Autoren": Hier sieht man ja, wie wenig die in den russ. Medien zirkulierenden Bilder und Denkweisen gefruchtet haben (Vorsicht Ironie!!!) Man bezweifelt also automatisch die kritische Sicht dieser Autoren, weil sie polnisch sind. Wenn ich da an deine Kritik an mir denke, bekomme ich leichte Zweifel, ob deine Kritik an mir nicht eher dich trifft Kosmos:
Zitat:du hast eine ziemlich eingeschränkte auf Nationalitäten in den Grenzen heutiger Staaten ausgerichtete Sichtweise.
Diese Sichtweise ist jedoch völlig verkehrt wenn man versucht Geschichte zu verstehen.
Das Lustige dabei: Ich bin historisch und in der Ideengeschichte durchaus fit genug, um zu wissen, wie allein schon der Begriff der Nation die Jahrhunderte hindurch sich gewandelt hat. Mir ist durchaus klar, dass beispielsweise der große polnische Wien-Sieger und Türkenkämpfer "heute" ein Ukrainer war, viele große polnische Adelsfamilien "heute" litauisch, ukrainisch oder weißrussisch wären.
Aber gerade aufgrund dieser historischen Variabilität lach ich mir einen weg, wenn ich die russische Selbstbeschreibung und die daraus resultierenden Machtansprüche höre. Die Ukraine russisch??! Die Hälfte der Geschichte wohl nicht, das, was heute die westliche Ukraine ist, hatte mit Russland so viel zu tun wie Budapest mit Deutschland.
Daher war auch Revans ungewollte Verklärung der russ. Geschichte im anderen Thread kaum realistisch. Russland war in Ostmitteleuropa eben nicht die alleine Großmacht, unbestritten und unangefochten, ohne Probleme. Das galt erst ab Beginn 1700. Vorher sah das eben ganz anders aus. Und nun eben auch.
Denn was ist daran russophob, wenn sich Länder und Nationalitäten nach einer längerne Periode russischen Drucks nun befreien wollen? Das, mein lieber Kosmos, ist ein emanzipatorischer, befreiender Nationalismus, denn du nicht einfach so mit einem imperialen, herrschaftssüchtigen Nationalismus verwechseln darfst. Daher sind auch deine Kommentare eben zu Ostmitteleuropa sehr verklärt und haben mit der Realität dort nicht so viel zu tun. Polen braucht beispielsweise nicht erst die USA um Russland so weit wie möglich nach Osten abzudrängen, sie haben das mit sehr viel Erfolg bis 1700 auch ohne die USA getan und auch danach ohne die USA dem russischen Vormarsch immer wieder versucht etwas dagegenzusetzen. Und es ist eben auch kein aggressiver Nationalismus mehr, der nach 1990 freigesetzt wurde nach der Überwindung der Moskauer Dominanz (im Gegensatz zu 1918/1919), sondern ein demokratisch und emanzipatorisch eingerahmtes Bewusstsein für die eigene Nation und die Freiheit. Das ist etwas anderes, als das traurige Bewusstsein, dass trotz langer autoritärer Herrschaftspolitik und versuchter Russifizierung plötzlich "alte und neue Erwerbungen" wieder dem russischen Machtbereich entzogen wurden nach 1990. Und das eben nach 1990 nicht bloß nur der Nationalismus wach wurde in Ostmitteleuropa siehst du eben nochmal an Polen: Anders als 1918/1919 verstieg man sich zu neuem nationalen Chauvinismus, sondern baute einen demokratischen und wirtschaftlichen Staat, suchte mit den Nachbarn Verständigung. Trotz kleinerer Reibereien sind die polnisch-litauischen und polnish-ukrainischen Beziehungen ganz gut. Hier ist eben kein Nationalismus am Werk, sondern das Bewusstsein für die Selbstbestimmung des eigenen Schicksals und für die Freiheit. Und das ist eben etwas ganz, ganz anderes als die russischen Wehklagen über den Verlust des "nahen Auslands". Das unterscheidet eben heute den plumpen, revisionistischen russischen Nationalismus von dem Erwachen des nationalen Freiheitsdrangs an den Rändern des alten russischen Reiches.
Und hier komme ich auf den Film 1612 und die in meinen Augen lächerliche Kritik Kosmos am Spiegelartikel. Kosmos, der Fluch der Karibik versteigt sich nicht in der Fiktionalisierung historischer Ereignisse, sowie deren Verzerrung und kommt auch nicht gerade pünktlich zum neuen Nationalfeiertag heraus, schlicht, weil Fluch der Karibik "nicht nationalisiert" ist, sprich nicht aus der Geschichte eines Volkes eine verzerrende und mythische Geschichte macht. Da streckt viel zu viel Pathos drin, da werden die polnischen Pans, die katholische Kirche als böse Invasoren verdammt, die tatsächlich herrschende auch innerrussische Auseinandersetzung ausgeblendet und viel Pathos und Ethos auf die Bewahrung der russischen Erde gesetzt, zusammen mit Fiktion und Knalleffekten (und so unfreundlichen Details, wie das ein polnischer Hetman eine russ. Prinzessin raubt und sogar vergewaltigt, was eben nicht stimmte...).
Ich denke, du solltest schlicht weniger russ. Medien schauen, dann könntest vielleicht auch du dich von deiner Weltanschauung ab und ab mal etwas distanzieren... :wink:
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