Russland
@ Luetzow: danke für den Link! Ich war tatsächlich der Auffassung, die ARD hätte das Interview vollständig gebracht, dabei hätten mir die Brüche im veröffentlichten Text eigentlich auffallen müssen. Sad

Zurück zu Russland:
Erich schrieb:...... Ich habe durchaus auch heftige Kritik an Russland.
Das betrifft zum Beispiel den Schutz von europäischen Investitionen in Russland (siehe dazu: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.law-and-business.de/www_law-and-business_de/content/e7/e149/e511/datei512/E.Sidelnikova_IBLJ-2005-6_ger.pdf">http://www.law-and-business.de/www_law- ... -6_ger.pdf</a><!-- m --> ) ....
zu diesem Punkt gibt es jetzt einen Kommentar der FAZ:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kolumne_Andreas_Theyssen_Vergesst_Russland/407871.html">http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/: ... 07871.html</a><!-- m -->
Zitat:Kolumne
Andreas Theyssen: Vergesst Russland!

Premier Wladimir Putin vernichtet mit seinen Manövern im Kaukasus den Investitionsstandort Russland. Immer mehr Investoren dämmert, dass das Regime Putin nicht nur in Georgien trickst.
...

Allein in den ersten Tagen nach Moskaus Aufmarsch in Südossetien zogen ausländische Kapitalgeber 20 Mrd. $ ab - der größte Abfluss seit Russlands Wirtschaftskrise Ende der 90er-Jahre.
...

Das geografisch riesige Russland mit seinen 142 Millionen Einwohnern ist ein hochinteressanter Markt für ausländische Investoren. Sie sind es gewohnt, mit Spielregeln zurechtzukommen, selbst wenn diese Regeln für sie schwer nachvollziehbar oder für sie nachteilig sind. Aber solange es Regeln gibt, wissen sie, wie sie agieren können. Doch im Russland der Ära Putin sind längst alle Regeln außer Kraft gesetzt, es regiert die Willkür. In solch einem Umfeld mit nennenswerten Beträgen in den Markt einzusteigen wird für jeden Geldgeber zum Vabanquespiel. Kaum ein Investor kann dies seinen Aktionären gegenüber vertreten.

Die Investoren könnten dem starken Mann in Moskau gleichgültig sein, wäre er nicht auf sie angewiesen. Zwar hat das rohstoffreiche Russland erheblich von den hohen Öl- und Gaspreisen profitiert. Doch kaschiert diese Geldschwemme, dass das Land wirtschaftlich auf äußerst tönernen Füßen steht. Weltmarktfähige Produkte hat es kaum, seine Industrie ist veraltet, die Infrastruktur marode. Die Internationale Energieagentur (IEA) beklagt schon seit Längerem, dass die russischen Gaspipelines marode und undicht sind.

Im kommenden Winter könnte der Monopolist Gazprom vor der unerquicklichen Wahl stehen, sein Gas entweder nach Europa zu liefern, um Verträge zu erfüllen und Devisen zu verdienen, oder aber den Bedarf des heimischen Markts zu decken, um Unruhen in der Bevölkerung zu vermeiden. Beides gleichzeitig lassen die maroden Pipelines nicht zu. Kurzum: Russland braucht ausländische Investoren, um seine veraltete Wirtschaft zu modernisieren. Doch Putin hat derzeit andere Prioritäten.
abgesehen davon dass ich zu Georgien eine dezidiert andere Auffassung habe: der vom Wirtschaftsblatt ("Schuster bleib bei Deinem Leisten") beschriebende mangelhafte Investorenschutz ist tatsächlich eines der Hauptprobleme der Russen, und Russland ist auf westliche Investoren angewiesen - nicht nur zur Sanierugn der Pipelines sondern generell.
Russland braucht einen umfassenden Investorenschutz, und sollte es sich leisten können, Fehler aus der Vergangenheit zu bereinigen. Durch meine Kontakte weiß ich z.B. dass das im Fall "Sedlmeier" (den ich oben aufgeführt hattte) durchaus auch mit einem Vergleich machbar wäre.
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Zitat:Oppositioneller russischer Journalist erschossen

Nasran (Reuters) - Zwei Jahre nach dem Mord an der Reporterin Anna Politkowkaja ist in Russland erneut ein oppositioneller Journalist erschossen worden.

Nach Angaben seines Anwalts wurde Magomed Jewlojew, der in Inguschetien einen regierungs-kritischen Onlinedienst betrieb, kurz nach seiner Festnahme durch die Polizei getötet. Die Polizisten hätten Jewlojew bei der Ankunft auf dem Flughafen von Inguschetien in Empfang genommen und seien mit ihm weggefahren. "Während der Fahrt wurde er in die Schläfe geschossen. Sie warfen ihn an einem Krankenhaus aus dem Auto", sagte Anwalt Kaloi Achilgow der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag am Telefon. Der Journalist sei auf dem Operationstisch gestorben.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEMIG11950020080901">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 0020080901</a><!-- m -->

...und...

Zitat:Lawrow: Georgien-Konflikt zeigt Russlands neue Strategie

Moskau (Reuters) - Das russische Vorgehen in Georgien zeigt Außenminister Sergej Lawrow zufolge eine neue Strategie Moskaus in nationalen Sicherheitsfragen.

"Durch seine Antwort auf die georgische Aggression hat Russland einen Standard für Reaktionen gesetzt, der völlig internationalem Recht entspricht", sagte Lawrow am Montag vor Studenten. Er hielt die Rede wenige Stunden vor dem EU-Sondergipfel in Brüssel, auf dem die EU-Vertreter über ein gemeinsames Vorgehen im Kaukasus-Konflikt beraten sollten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEMIG13444420080901">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 4420080901</a><!-- m -->

Schneemann.
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Mal etwas zur Entspannung:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575486,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 86,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Als der frühere Präsident und die Wildhüter sich einer Falle näherten, in der ein Sibirischer Tiger gefangen war, gelang es dem Tier zu entkommen. Der verängstigte Tiger rannte direkt auf ein in der Nähe stehendes Kamerateam zu.
Reaktionsschnell, so berichtet der russische Sender "Rossija", habe Putin mit einem Betäubungsgewehr den Tiger ins Visier genommen und getroffen.

Da hätte ich doch gerne mal Frau Merkel bei gesehen. :twisted:

Zum Glück ist sein amerikanisches (Vize)Gegenstück ein ebenso passionierter Jäger wie Putin.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rhetorik.ch/Aktuell/06/02_16.html">http://www.rhetorik.ch/Aktuell/06/02_16.html</a><!-- m -->

Zitat:Der Amerikanische Vizepräsident Dick Cheney verletzte am 11. Februar bei der Wachteljagd einen befreundeten Juristen Harry Whittington. Etwa 200 Schrotkugeln trafen Whittington am Gesicht und in der Brust.
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@Luetzow
Zitat:Da hätte ich doch gerne mal Frau Merkel bei gesehen.
Die ergreift schon die Flucht, wenn man sich ihr mit einer toten Henne aus einer Legebatterie nähert! :lol: :lol: :twisted: :twisted:
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In der Zeit war ein interessanter Artikel (nachdem die Zeit ansonsten primär Müll über Russland geschrieben hatte) und zwar von einer sozusagen dritten Seite, ein Professor der an einer Universität in Singapur lehrt.

Dieser schrieb darüber, daß es nicht Russland ist, daß sich jetzt isoliert durch sein Verhalten, sondern der Westen.

Insbesondere sei die Abwesenheit von Kritik in anderen Ländern etwas was man bemerken solle, selbst China das sonst jede noch so geringe Seperationsbewegung schärfstens kritisiert hat sich hier vergleichsweise zu dem was China sonst zu Separierung sagt sehr zurück gehalten.

Im Prinzip nennt der Artikel sehr ähnlich zu meiner Ansicht eine mangelnde echte Strategie des Westens, das Fehlen eines echten strategischen Zieles des Westens als Primärproblem dafür, daß der Westen immer mehr in solche Fehler hinein geritten wird.

Man wurschtelt vor sich hin und schwankt von einem Schwerpunkt zum nächsten, ist aber in Wahrheit zu schwach um alles gleichzeitig zu stemmen.

Natürlich kann der Westen sich Russland als Primärgegner suchen, das ist aber angesichts von China einfach nur Irrsinnig.

Man schwankt im Westen hin und her, und das sich ständig ändernde strategische Ziel ist es, sich überall Öl und Gas zu raffen. Das ist gut und richtig, kann aber nur scheitern wenn es wie jetzt an ständig wechselnden Orten geschieht bzw versucht wird.


Es würde mich ferner interessieren, wie die USA reagieren würden, würde Russland in Mittelamerika oder Südamerika auf ähnliche Weise eingreifen. In keinem Fall würden die USA eine solche Verletzung ihres Hinterhof zulassen.

Beschließend noch: zur Zeit lese ich einiges über Abchasien. Unter Auswertung aller Informationen muß man zu dem Schluß kommen, daß Abchasien deutlich demokratischer und fortschrittlicher ist als Russland und als Georgien. Bei aller Notwendigkeit russischen Schutzes wird Abchasien trotzdem von de facto russland kritischen Eliten geführt.

Wenn überhaupt irgendein Staat im Kaukasus nahe am Westen und dessen Ideen ist, dann ist es eigentlich beispielsweise Abchasien.

Gemeinsam mit Russland könnte man im Kaukasus viel erreichen, dazu müsste der Westen aber flexibler agieren, er müsste den Russen etwas lassen und insbesondere das Gesicht, dann könnten wir unsere eigentlichen Ziele der Energieressourcen dort tatsächlich verwirklichen.

So wie aber jetzt die westliche Politik verläuft, verfehlen wir alle Ziele die wir dort haben könnten, weder wird Russland dort geschwächt noch unsere Energieversorgung gesichert im Gegenteil.


Aus blinder Russlandphobie und beschränktheit, primär aber aus einem Mangel an echter Strategie und echten strategischen Zielen verspielen wir alle Chancen die wir eigentlich im Kaukasus gehabt hätten.

Der Schuldige dafür sind die USA deren Fehler Europa mit der Zeit immer teurer zu stehen kommen werden.
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Zitat:Insbesondere sei die Abwesenheit von Kritik in anderen Ländern etwas was man bemerken solle, selbst China das sonst jede noch so geringe Seperationsbewegung schärfstens kritisiert hat sich hier vergleichsweise zu dem was China sonst zu Separierung sagt sehr zurück gehalten.

und da sollte man sich nicht wundern, ich habe das Gefühl der "Westen" ist von der eigenen Macht "volltrunken" geworden und versteht nicht das solch ein Handel Konsequenzen hat.

Die Lehre aus Kosovo und Reaktion des Westens und SO und die Reaktion aus USA/Europa ist das es bei Separatistenbewegungen auch in der "zivilisierten Welt", sprich westlichen Welt nicht auf Völkerrecht oder Selbstbestimmungsrecht ankommt sondern einzig auf militärische und wirtschaftliche Macht, nur darauf. Es ist im Grunde irrelevant wie chinesische Führung die Separatistenbewegungen außerhalb China behandelt, für Separatistenbewegungen im Inland ist allein entscheidend wie stark China militärisch und wirtschaftlich aufgestellt ist.
Und wenn jemand in Süd Amerika, Indien oder China noch Illusionen diesbezüglich hatte so bleiben jetzt keine, denke ich.
Natürlich tut man sich schwer Russland direkt zu unterstützen denn die militärische und wirtschaftliche Macht der USA und NATO bleibt noch bestehen, solange man angreifbar ist wird man sich zähneknirschend ins Schweigen hüllen.
Aber man ist gewarnt, USA und Europa werden in der Außenpolitik immer aggressiver, um Ölquellen zu sichern lügt man jetzt offen in UNO, ein anderes Land das reich an Öl ist wird direkt bedroht, noch in der 90 er unvorstellbar, ein amerikanischer Verbündeter ignoriert russische Warnungen und greift mit militärischen Gewalt russische Soldaten an....
Das ist in der jüngeren Geschichte auch was völlig neues...........
Ich meine so könnte man das Geschehen in Asien, Afrika, Süd Amerika und auch Russland wahrnehmen...................
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Kosmos schrieb:.....
Aber man ist gewarnt, USA und Europa werden in der Außenpolitik immer aggressiver, um Ölquellen zu sichern lügt man jetzt offen in UNO, ein anderes Land das reich an Öl ist wird direkt bedroht, noch in der 90 er unvorstellbar, ein amerikanischer Verbündeter ignoriert russische Warnungen und greift mit militärischen Gewalt russische Soldaten an....
Das ist in der jüngeren Geschichte auch was völlig neues...........
Ich meine so könnte man das Geschehen in Asien, Afrika, Süd Amerika und auch Russland wahrnehmen...................
jetzt übertreibst Du aber:
die Europäer haben etwa nicht gelogen, als es um die angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak ging, sondern deutlich ihre Skepsis formuliert - und von einem förmlichen Verbündeten würde ich im Verhältnis zwischen Amerika und Georgien auch nicht unbedingt ausgehen;

edit:

das "Eurasische Magazin" widmet einen Großteil seiner aktuellen Ausgabe - wie erwartet - dem Konflikt im Kaukasus;
ich geb mal einige der Artikel hier verlinkt wieder:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080807">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080807</a><!-- m -->
Zitat:GEOPOLITIK
Russlands Interessen im Kaukasus
Beide Kammern des russischen Parlaments haben für die Unabhängigkeit der beiden abtrünnigen georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien votiert. Kremlchef Präsident Dmitri Medwedjew hat den Antrag unterzeichnet und damit die beiden Länder als selbstständig anerkannt. Was treibt Russland zu dieser Politik?
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080811">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080811</a><!-- m -->
Zitat:KAUKASUS
Russland trumpft auf
Der Kreml ist zurück im großen eurasischen Spiel und offenbar nicht mehr gewillt, die Ausbreitung der NATO bis an seine unmittelbaren Grenzen ohne Gegenwehr hinzunehmen. Russland zeigt sich im Gegenteil von der NATO unbeeindruckt. Den blutigen Angriff Georgiens auf Südossetien beantwortete der Kreml knallhart und ohne Zaudern.
Von Rudolf Maresch
EM 08-08 · 31.08.2008
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20080813">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20080813</a><!-- m -->
Zitat:RUSSLAND
Ende der Ohnmacht?
Die Vorgänge im Kaukasus sind aus russischer Sicht das Signal für den Eintritt in eine neue Phase der internationalen Beziehungen: So nicht weiter, Herr Bush!, könnte man sie übersetzen. Hier beginnt Russland! Hier beginnt die Notwendigkeit von Absprachen statt der weiteren Militarisierung internationaler Beziehungen. Hinter sein aktuelles Eingreifen im Kaukasus wird Russland nicht zurückgehen.
Von Kai Ehlers
EM 08-08 · 31.08.2008
....
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auch russische Medien äussern sich kritisch über die Folgen des Kaukasus-Krieges:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/russia/20080902/116478644.html">http://de.rian.ru/russia/20080902/116478644.html</a><!-- m -->
Zitat:Kaukasus-Krise offenbart Probleme in Russlands Staatsführung - "Gazeta.Ru"

15:23 | 02/ 09/ 2008

MOSKAU, 02. September (RIA Novosti). Innerhalb von zwei Wochen hat eine der weltgrößten Wirtschaften sämtliche von ihr selbst initiierten wirtschaftlichen und politischen Integrationsprozesse in die Weltgemeinschaft gestoppt, schreibt die Internet-Zeitung "Gazeta.Ru" am Dienstag.

Die innenpolitische Atmosphäre hat sich wesentlich verändert und der Bereich der internationalen Politik ist zerstört. Geblieben ist völliges Chaos.

...
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Zitat:OSZE: Oppositioneller russischer Journalist wurde hingerichtet

Wien (Reuters) - Die OZSE hat den Tod eines oppositionellen russischen Journalisten in Polizeigewahrsam als Hinrichtung bezeichnet.

Die Erschießung Magomed Jewlojews sei eine geplante Aktion gewesen, um die einzige kritische Stimme Inguschetiens zum Schweigen zu bringen, erklärte die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung am Dienstag in Wien. Die Polizei der südrussischen Region hatte mitgeteilt, der Journalist sei versehentlich von einer Kugel getroffen worden, als er nach der Waffe eines Polizisten griff. Menschenrechtsgruppen bezweifelten die Darstellung.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEHUM26308720080902">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 8720080902</a><!-- m -->


...und...
Zitat:Russland begrüßt Ergebnisse des EU-Kaukasusgipfels

Moskau/Brüssel (Reuters) - Russland hat sich zufrieden über den Verzicht der Europäischen Union (EU) auf Sanktionen gegen Moskau im Konflikt um Georgien geäußert.

Die EU habe eine "vernünftige, realistische" Haltung gefunden, obwohl einige ihrer Länder "mythische Sanktionen" gefordert hätte, sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew am Dienstag dem TV-Sender Euronews. Dies sei positiv. Doch das Ergebnis des EU-Sondergipfels zur Kaukasus-Krise vom Montag bezeichnete er als zweischneidig. Die EU habe leider die Gründe für Russlands militärisches Eingreifen in Georgien und die Anerkennung Abchasiens und Südossetiens als unabhängige Staaten noch immer nicht verstanden. "Das ist traurig, aber nicht fatal, weil sich die Dinge in der Welt ändern."
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEHUM25543520080902">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 3520080902</a><!-- m -->

Schneemann.
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Luetzow schrieb:Ich denke das Interview mit Putin bei der ARD ist auf jedenfall lesenswert. Dies sagt viel über den russischen Standpunkt und noch mehr über den Zustand der ARD.
Die vollständige deutsche Übersetzung des 30 min. Interviews, von dem ca. 10 min. unterirdisch übersetzt gesendet wurden:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://putin-ard.blogspot.com/">http://putin-ard.blogspot.com/</a><!-- m -->

Mit Videomitschnitten des russischen Senders:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegelfechter.com/wordpress/">http://www.spiegelfechter.com/wordpress/</a><!-- m -->

Der Blog von Thomas Roth dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.tagesschau.de/?p=1380#more-1380">http://blog.tagesschau.de/?p=1380#more-1380</a><!-- m -->
macht inzwischen die Runde
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview">http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... -interview</a><!-- m -->
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damit alle Revans Warnungen ernst nehmen bissle Verbildlichung aus Vergangenheit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://radikal.ru/F/s41.radikal.ru/i091/0808/92/ffdcc10cc7a5.jpg.html">http://radikal.ru/F/s41.radikal.ru/i091 ... 5.jpg.html</a><!-- m -->
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Zitat:Medwedew vergleicht Georgien-Angriff auf Südossetien mit 9/11

Moskau (Reuters) - Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat den georgischen Angriff auf Südossetien mit den Anschlägen in den USA am 11. September 2001 verglichen.

Russland werde nicht zögern, zurückzuschlagen, wenn es provoziert werde, sagte Medwedew am Freitag vor dem Waldai-Club, einem Diskussionsforum aus Journalisten und Wissenschaftlern. Dies gelte selbst dann, wenn Georgien den Status als Beitrittskandidat für die Nato erhalte. Georgiens Angriff am 8. August bedeute für Russland dasselbe wie die September-Anschläge für die USA.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEHUM25034520080912">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 4520080912</a><!-- m -->

Ein sehr gewagter Vergleich. Wenn man nämlich - gemäß russischer Argumentationslogik - diese Behauptung weiterführt, so kann man, nachdem die Russen von einem Völkermord von Seiten der Georgier aus gesprochen haben, auch behaupten, der 11. September war ein versuchter Völkermord radikaler Islamisten am Westen...

Schneemann.
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Zitat:Ein sehr gewagter Vergleich.
In der Tat. Man muss noch nicht mal bis zum Völkermordargument denken (das mMn hier sowieso nicht greift). Aber wenn man betrachtet, was der 11. September aus den USA gemacht hat:
- Ein Staat, der Bürgerrechte beschneidet.
- Ein Staat, der Verstösse gegen die Menschenrechte (illegale Gefängnisse) und Folter toleriert.
- Ein Staat, der sich seither das Recht nimmt Präventivkriege zu führen.
Falls man Punkt 1 und 2 in Russland nicht eh schon vorfindet, jedenfalls hätte man dann für solche Aktionen noch ein "logisches" Argument. Gefährlich ist vor allem Punkt 3.
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Naja, jetzt übertreibst du aber. Auch mag ich diese Vgl. nicht sonderlich, weil sie ein verzerrtes Bild darstellen und es zumindest so erscheinen lassen, als wenn in den USA und Russland gleiche oder ähnliche Verhältnisse herrschen würden (auch wenn du das so direkt nicht gesagt hast).

Als eine der Folgeerscheinungen des 11. September wurden a) sicher die Bürgerrechte in einigen Punkten eingeschränkt, aber dies war nicht nur in den USA so, sondern auch z. B. bei uns, wo neue Anti-Terror-Gesetze erlassen und neue Überwachungsmaßnahmen getroffen wurden. Meine Freiheit eingeschränkt sehe ich aber dadurch nicht gravierend (und ich reise durchaus auch viel), in Russland würde ich hingegen dies schon sehen; b) in den USA gab es sicher seitens der Administration Bush einige Entscheidungen bezüglich sog. "weißer Folter", Guantanamo oder der CIA-Flüge durch Europa, die absolut untragbar sind/waren, aber es gibt in den USA eine breite Front dagegen, in der Bevölkerung, in der Presse und auch unter den Republikanern (selbst Präsidentschaftskandidat McCain wandte sich als ehem. Folteropfer gegen derartige Praktiken). Und sowas gibt es in Russland (leider) nicht – bzw. nur in sehr geringem Umfang und von einigen mutigen Leuten –, weil alles dort, was etwas zu sagen haben darf/will, "Heil Moskau!" schreien muss/sollte. Und c) zu den Präventivkriegen muss man sagen, dass dies nur eine verständliche Reaktion ist, zwar sicherlich keine völkerrechtlich legale, aber eine verständliche durchaus (die ich auch sehr kritisch sehe).

Schneemann.
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@Schneemann


Versteh mich nicht falsch! Es ging mir nicht darum, die USA und Russland gleichzustellen. Es geht darum zu zeigen, was die Aussage: "wir haben jetzt auch einen 11. September!" anrichten kann. Kein Vorwand ist besser, kein Argument überzeugender für alle möglichen politischen Aktionen der Amerikaner als der 11. September. In den USA hat dieses Ereignis eine Menge negativer Konsequenzen ausgelöst, die nicht nur für die Amerikaner selbst problematisch sind, sondern die ganze Welt betreffen. Frag doch mal die Iraker, was ihnen dank dieses Datums so alles widerfahren ist. Wenn nun die Russen auch noch damit anfangen, den Georgienkrieg als Auslöser für alle möglichen zukünftigen Aktionen zu nehmen (eben z.B. Präventivkriege), so wie eben die Amerikaner das mit dem 11. September machen, dann vielen Dank. Daher ist die Aussage: "der Georgische Angriff ist unser 11. September" so gefährlich und hoffentlich nur blödsinnige Propaganda.
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