Pakistan
#91
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7290176_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Interview zur Entwicklung Pakistans und Indiens
"Ein merkwürdig ambivalentes Land"

Indien und sein Nachbar Pakistan begehen dieser Tage ihre Unabhängigkeitstage. Während Indien vor allem als Wirtschaftsraum mit beeindruckenden Wachstumsraten wahrgenommen wird, gilt Pakistan als sehr rückschrittlich. Es rückte zuletzt auf Platz neun der Charts "gescheiterter Staaten" des US-Außenpolitikmagazins "Foreign Policy" vor.

Christian Wagner von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin erklärt im Gespräch mit tagesschau.de, warum die Staaten seit ihrer Unabhängigkeit vor 60 Jahren so unterschiedliche Wege nahmen - und wie Pakistan den Anschluss an die Entwicklung Indiens finden könnte.

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Stand: 14.08.2007 17:25 Uhr
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#92
Zitat:Sorge um Pakistans Nuklearwaffen-Potenzial - Wer würde nach einem Sturz Musharrafs die Kontrolle übernehmen?

Pakistans Militärherrscher Musharraf gerät zunehmend in Bedrängnis. Weil das Land über Atomwaffen verfügt, stellt sich aber die Frage, wer nach einem Umsturz die Kontrolle über das nukleare Potenzial an sich reissen könnte. Ein Alptraumszenario wäre dabei die Machtergreifung von Islamisten. Von offizieller Seite werden entsprechende Befürchtungen als reine Spekulationen dementiert.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/sorge_pakistan_nuklearwaffen_1.540944.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 40944.html</a><!-- m -->
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#93
Sollte Musharaf gestürzt werden und eine fundamentalistische Regierung an die Macht kommen, ist ein weiterer Krieg mit Indien sehr wahrscheinlich. Indien wird kaum einen schlecht berechenbaren Nachbarn mit Kernwaffen haben wollen. Also wird man versuchen ihm diese zu entziehen. Im schlimmsten Fall gibt es einen regionalen nuklearen Schlagabtausch (klingt harmlos, ist es aber nicht).
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#94
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&Alias=wzo&cob=299118&currentpage=0">http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... rentpage=0</a><!-- m -->

Zitat:Ex-Premier Sharif als neue Herausforderung für Musharraf
slamabad. (afp) Nawaz Sharif stieg 1981 unter den Fittichen der Armee in Pakistans turbulente Politik ein – ein Vierteljahrhundert später ist der frühere Premier einer der gefährlichsten Herausforderer von Militärmachthaber Pervez Musharraf. Der General, der Sharif vor sieben Jahren aus dem Land jagte, musste Donnerstag eine herbe Niederlage einstecken, als das Oberste Gericht die Rückkehr Sharifs in seine Heimat ermöglichte. Als kompromissloser Gegner Musharrafs, von dem er nichts weniger als den Rücktritt verlangt, kann Sharif sich jetzt gegenüber seiner ewigen Rivalin Benazir Bhutto profilieren, die schon Verhandlungen mit dem Musharraf führte.
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#95
Bin ich im falschen Film? Confusedhock:
Zitat:ISLAMABAD, Pakistan - Islamic militants ambushed a large convoy of military vehicles in troubled northwestern Pakistan on Thursday, kidnapping more than 100 soldiers after seizing their weapons, officials said.
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"We confirm that several military vehicles were ambushed, and scores of our soldiers are missing, but we have no further details," said an army official based near the capital, Islamabad, who spoke on condition of anonymity because of the sensitive nature of the issue.

The reports could not be independently confirmed because the region is remote and dangerous.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://news.yahoo.com/s/ap/20070830/ap_on_re_as/pakistan_soldiers_kidnapped;_ylt=AqMlTUXnnOwQnHijBQW4rPys0NUE">http://news.yahoo.com/s/ap/20070830/ap_ ... W4rPys0NUE</a><!-- m -->

Unglaublich, da warte ich lieber noch auf eine Bestätigung von anderer Seite.
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#96
Zitat:Extremisten entführen mehr als hundert Soldaten

Militante Islamisten haben in Pakistan Militärfahrzeuge überfallen und mehr als hundert Soldaten entführt. Die Soldaten wollten nahe der afghanischen Grenze einen Lebensmitteltransport sichern, hieß es aus Geheimdienstkreisen.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,503066,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 66,00.html</a><!-- m -->
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#97
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7408018_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Attentate auf Behördenbus und Markt
Zahlreiche Tote bei Bombenanschlägen in Pakistan

Bei zwei Bombenanschlägen in der pakistanischen Garnisionsstadt Rawalpindi sind nach offiziellen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und 70 weitere verletzt worden.
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... die Behörden vermuten (....)islamische Extremisten hinter der Tat. Das Land wird seit Wochen von einer Welle religiös motivierter Gewalt heimgesucht. Seit der gewaltsamen Erstürmung der von islamischen Extremisten besetzten Roten Moschee in Islamabad im Juli wurden fast täglich Anschläge auf die Armee oder ihre Einrichtungen verübt.

Stand: 04.09.2007 14:09 Uhr
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#98
es ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich sich das Demokratieverständnis in den beiden Zwillingsstaaten Pakistan und Indien entwickelt hat
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7447630_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Verhinderte Rückkehr von Ex-Premier Scharif
Nur vier Stunden in Pakistan

Nur vier Stunden durfte sich der pakistanische Ex-Premier Scharif in seinem Land aufhalten - dann wurde er wieder abgeschoben. Das Militärregime versucht mit allen Mitteln, den Oppositionspolitiker außer Landes zu halten.
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Stand: 10.09.2007 19:06 Uhr
mit solchen Methoden darf man sich nicht wundern, wenn die Opposition andere Wege zur Machtübernahme sucht;
die Süddeutsche kommentiert da sehr deutlich:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/489/132249/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/489/132249/</a><!-- m -->
Zitat:10.09.2007 17:49 Uhr
Trennlinie
Pakistan
Musharrafs zwei Fronten
Die Inszenierung von Heimkehr und Rauswurf des pakistanischen Ex-Premier Sharif ist typisch dafür, wie unverantwortlich derzeit in dem Land Politik betrieben wird. Die Islamisten können sich freuen.
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#99
Das mag alles durchaus stimmen. Indien ist sicher von den Prozeduren her demokratischer als Pakistan, ohne Zweifel. Allerdings muss das nicht immer viel heißen: Einerseits steht das immer noch in vielen Teilen Indiens gültige Kastensystem gegen demokratische Grundregeln, andererseits findet man im demokratischen Spektrums Indiens auch religiös-nationalistische Strömungen, über deren "Verwurzelung in einem freiheitlich-liberalen-egaliären Gedankengut" man gut und gerne zweifeln könnte.

Sharif ist sicher kein Messias. Der Unternehmersohn selbst diente sich hoch als Politiker unter General Zia al-Huq, dem ersten Militärdiktator Pakistans und hatte durchaus seine politischen Vorteile davon, unter dem damaligen islamistischen Militärregime als Politiker und Provinzverwalter zu arbeiten. Nachdem al-Huq tot war, verdrängte er in den 90er Jahren seine Nachfolgerin Benazir Bhutto von der Macht und lieferte sich mit ihr unzählige politische Kämpfe um die Macht. Sharif galt und gilt als korrupt und hat in seiner Amtszeit bis 1999 die Auslandsschulden dramatisch hochgetrieben. Ob dieser Kandidat nun wie von ihm proklamiert, Pakistan zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zurückführen kann, darf bezweifelt werden! Immerhin herrschte beides auch nur bedingt unter seiner Ägide.
Ich denke, Demokratie braucht mehr als nur formal richtig abgehaltene Wahlen. Es braucht eine Mittelschicht, die politisch die Liberalisierungen tragen kann. Derzeit scheint auch durch die positiven Wirtschaftsreformen der Mittelstand wiederbesser dazustehen. Ob man aber nun wieder unbedingt sofort in die alten Muster der 90er zurück muss, als sich Sharifs Muslim League und Bhuttos Pakistan People´s Party ständig bekämpft haben, das weiß ich nicht.
Die Strategie von Musharraf ist wie schon mal von mir erläutert gefährlich. Er schaut nach allen Seiten und will irgendwie nur die Macht bewahren. Eine Allianz mit Bhutto scheint durchaus nun eine gute Idee. Ob daraus was wird, kann man aus der entfernten Beobachterposition nicht sagen. Dafür kann man die mikropolitischen Entwicklungen vor Ort zu schlecht bewerten.
Allerdings würde ich die islamistische Gefahr nicht überbewerten: Sicher haben sie Boden gewonnen, auch weil die Militärs viel zu ambivalent zu ihnen stehen. Allerdings frage ich mich, was wird denn Sharif machen als Chef der Muslim League, als Politiker, der unter einem islamistischen Militärchef seine politische Sozialisation erhalten hat und dem Amtmißbrauch immer wieder nachgesagt wurde?

Ich glaube, wie so oft, es gibt keine einfachen Antworten: Pakistan muss sich seinen Weg zur Demokratie nunmal erst suchen wie auch Indien noch weit von einem demkratischen-gesellschaftlichen Equilibrium entfernt ist (und nur als Nota: auch in Indien gibt es bewaffnete Rebellen, Maoisten, gut 15-20.000 an der Zahl, die in der waldreichen Mitte des Landes die Sicherheitskräfte beschäftigen).

Hier nochmal ein Artikel zu Sharif und seiner Ausweisung:
Zitat:Showdown für Musharrafs Erzfeind
Von Björn Hengst

Pakistans wankender Staatschef geht auf volles Risiko: Pervez Musharraf hat seinen Widersacher Sharif sofort nach der Heimkehr aus dem Exil wieder abschieben lassen - entgegen einem Gerichtsbeschluss. Damit könnte der Militärmachthaber seinen eigenen Niedergang befördert haben.
...
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...08,00.html
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der neue Spiegel macht mit einem interessanten Titel auf:
Zitat:DER SPIEGEL

Heft 38/2007

Terror-Basis Pakistan

u.a. mit
Pakistan - Hort des Terrors
In der Grenzregion Waziristan gerät die Lage außer Kontrolle
....
Waziristan ist die Provinz im Nordwesten, wo zahlreiche Araber und Usbeken die paschtunischen Taliban ... hm ... sagen wir mal "verstärken" und sich die "Ausbildungslager" von Al Quaida befinden (sollen)
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Zitat:Der Sex-Trieb des Mannes als Maß aller Dinge
Die "islamische Republik" Pakistan ist nach Recherchen von Betsy Udink die Hölle auf Erden. Vor allem für die Frauen. Sie können nach der Scharia verheiratet, verstoßen und vergewaltigt werden. Aber auch die "Knabenliebe" wird praktiziert. Sex ist in dieser Gesellschaft eine nationale Zwangsvorstellung.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/kultur/article1059614/Der_Sex-Trieb_des_Mannes_als_Mass_aller_Dinge.html">http://www.welt.de/kultur/article105961 ... Dinge.html</a><!-- m -->

Zitat:Die Menschen hier gehen miteinander um wie die Bestien. Sie stehen nicht einmal am Anfang der Zivilisation.

An dieser Stelle sei daran erinnert, daß noch kurz vor dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan die Pakistanischen Männer oft nach Afghanistan fuhren weil dort die Frauen so freizügig sind, darüber hinaus die Afghanischen Frauen als sittenlos galten usw

Und Pakistan ist nun ein Staat mit Nuklearwaffen und einer hochgradig hysterischen Bevölkerung....
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@Quintus Fabius
Diese Hysterie ist aber auch für Indien typisch. Als etwa ein Verband der US Navy den Hafen von Karachi besuchte, wurde von vielen indischen Zeitungen die Frage gestellt: "Bald wieder Krieg mit Pakistan?".
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@ Hunter

Ist zwar schon etwas her, aber in einem anderen Thread wurde auch die bestätigung dazu gepostet und in diversen internationalen Medien gab es auch ähnliche Nachrichten.

Leider kam dann nichts mehr, was aus der Sache geworden ist.

Scheinbar aber sieht die pakistanische Armee in den gebirgigen, von Stämmen beherrschten Gebiet Waziristans und auch Belutschistans, in diesen tribal areas nicht gut aus. Es gibt recht häufig Berichte über blutige Angriffe auf pakistanische Truppen.

Hier aber nochwas zur Innenpolitik:
Nachdem Sharif wieder nach Saudi-Arabien zurückgeschickt wurde nach seinem kurzzeitigen, mehrstündigen Aufenthalt in Pakistan scheint Musharraf nun im Eiltempo seine politische Macht sichern zu wollen und Fakten mit seiner Wiederwahl zu schaffen!

Zitat:PAKISTAN
Musharraf will sich am 6. Oktober im Amt bestätigen lassen
In Pakistan wird am 6. Oktober die Präsidentschaftswahl sein. Präsident Musharraf will sich für weitere fünf Jahre wählen lassen. Die oppositionelle Partei PPP von Ex-Premierministerin Benazir Bhutto forderte ihn auf, sein Amt als Armeechef vor der Wahl niederzulegen.
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Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...32,00.html
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Da hab ich auch noch was:

Zitat:Bin Laden will Musharraf den Krieg erklären

Propaganda-Offensive der Qaida: Auf einer dschihadistischen Internetseite wird ein neues Video des Terror-Paten Osama Bin Laden in Aussicht gestellt. Er will darin zum Krieg gegen einen alten Erzfeind aufrufen - Pakistans Präsidenten Musharraf.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,506877,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 77,00.html</a><!-- m -->

Wenn das dazu führt, das der Anti-Terror-Kampf im Nordpakistan intensiviert wird (womöglich unter Beteiligung von US-SF-Einheiten) ist das sogar zu begrüßen...
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Zitat:{b[Musharraf darf als Armeechef zur Präsidentenwahl antreten[/b]
Die Einsprüche der pakistanischen Opposition vor dem Verfassungsgericht waren erfolglos: Präsident Musharraf muss seine Militäruniform nicht ablegen, um erneut für das Amt des Staatsoberhauptes zu kandidieren.
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Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...64,00.html

Eine interessante Linie, die das Verfassungsgericht hier fährt. Einerseits läßt es die Kandidatur von Musharraf zu, andererseits wird und und seine Administration angewiesen, die in den letzten Monaten verhaftetenden Regimegegner und Oppositionspolitiker alle endlich wieder freizulassen.
Scheinbar versucht das Verfassungsgericht unter Chaudhry hier eine Art Balancing-Ausrichtung zu verfolgen, um keine der Parteien zu sehr zu begünstigen. Im Rahmen der explosiven Lage wohl auch für das Verfassungsgericht auch selbst eine nicht unweise Rechtssprechung und politische Ausrichtung zwischen völliger Opposition gegen Musharraf und diametraler Unterordnung unter seine Politik.
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