Rumänien
#16
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/rumaenien-wie-die-regierung-von-premier-ponta-gesetze-bricht-a-850212.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 50212.html</a><!-- m -->
Zitat:18.08.2012

Staatskrise in Rumänien
Europas Schande


Im EU-Land Rumänien herrschen unhaltbare Zustände. Politische Cliquen beuten das Land aus, die Regierung bricht schamlos Gesetze, auch die Opposition steht unter Korruptionsverdacht. Kürzlich rief der oberste Verfassungsrichter sogar Brüssel um Hilfe an. Premier Ponta ficht das nicht an. ....
Zitieren
#17
Frankreich hat eine Absichtserklärung für einen "ehrgeizigen Plan" zur Unterstützung der rumänischen Seestreitkräfte unterzeichnet.

OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 15. Juni 2022
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...170323.jpg]

Am Rande der Reise von Präsident Macron nach Constanta [Rumänien], wo er mit französischen Soldaten der Mission Aigle zusammentraf, die im Rahmen der NATO nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ins Leben gerufen wurde, schlossen der Minister für das Heer, Sébastien Lecornu, und sein rumänischer Amtskollege Vasile Dincu eine Absichtserklärung unterzeichnet, die darauf abzielt, die "Kapazitäten" der Forțele Navale Române [Rumänische Seestreitkräfte] zu "entwickeln", indem sie sich auf das "französische industrielle Know-how und die operative Glaubwürdigkeit" der französischen Marine stützt.

Das Armeeministerium machte keine näheren Angaben zum Umfang dieser Zusammenarbeit. Macron gab jedoch auf der Pressekonferenz, die er am 15. Juni gemeinsam mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis abhielt, einen Hinweis. "Auf Ersuchen der rumänischen Behörden arbeiten wir an einer ehrgeizigen Partnerschaft zur Unterstützung der rumänischen Seestreitkräfte", sagte er.

Angesichts der strategischen Bedeutung des Schwarzen Meeres als einer der wichtigsten Knotenpunkte für den Transit von Energieressourcen und den Handel zwischen dem östlichen Balkan und dem südlichen Kaukasus [und sogar zwischen Europa und dem Nahen Osten] verfügt die rumänische Marine nur über begrenzte Kapazitäten, die sich auf drei Mehrzweckfregatten [zwei davon wurden gebraucht aus Großbritannien erworben] und sieben Korvetten [drei davon sind vom Typ "Tarantul", der noch aus der Sowjetzeit stammt] beschränken. Außerdem verfügt sie über ein U-Boot der Kilo-Klasse, das seit 1996 nicht mehr zum Einsatz gekommen ist. Dies scheint angesichts des Krieges in der Ukraine nicht ausreichend zu sein...

Die beiden alten Fregatten der Royal Navy sollen modernisiert und vier neue Korvetten angeschafft werden. Diese Pläne werden jedoch nur zögerlich umgesetzt, obwohl Bukarest 2019 nach einer turbulenten Ausschreibung die Naval Group mit der Durchführung beauftragt hatte. Zunächst hatte die italienische Fincantieri das Ergebnis angefochten. Dann folgte Damen aus den Niederlanden.

Alle gerichtlichen Klagen wurden abgewiesen. Doch obwohl es nun keine Hindernisse mehr gibt, ist der Vertrag immer noch nicht abgeschlossen. Laut rumänischen Medienberichten soll es zwischen der Naval Group und der Werft in Constanta zu Unstimmigkeiten über die Verantwortung für den Bau der Schiffe gekommen sein. Der französische Konzern möchte, dass sie von seinem rumänischen Partner übernommen wird, da dieser die Korvetten bauen soll. Dies steht für die rumänische Seite jedoch nicht zur Debatte.

Das Korvettenprogramm läuft seit fast sieben Jahren und "entspricht nicht mehr ganz unseren Bedürfnissen", sagte Dincu kürzlich. "Wir brauchen ein viel komplexeres Programm", fügte er hinzu.

Die Absichtserklärung, die am 15. Juni unterzeichnet wurde, zielt wahrscheinlich darauf ab, die Blockade zu lösen. Zur Erinnerung: Die Forțele Navale Române hatte sich für die Korvette Gowind der Naval Group entschieden, die mit dem Kampfmanagementsystem Setis ausgestattet ist und über Fähigkeiten zur U-Boot- und Luftabwehr verfügt, die auf Rumpf- und Schleppsonaren von Thales bzw. MICA-VL-Raketen von MBDA beruhen.

Da Präsident Macron jedoch von einem "ehrgeizigen Plan" gesprochen hat, ist zweifellos noch mehr geplant. Angesichts der Lage im Schwarzen Meer könnte die rumänische Seestreitmacht U-Boote mit herkömmlichem Antrieb benötigen. Der rumänische Verteidigungsminister hat dies im Mai dieses Jahres angedeutet.

Wir hoffen, dass wir in Zukunft U-Boote in Rumänien herstellen können, aber im Moment müssen wir sie "von der Stange" kaufen, da das Schwarze Meer sehr bevölkert und voller "Haie" ist", sagte Dincu.

Überlegungen zu diesem Punkt hatte das rumänische Verteidigungsministerium 2018 angestellt, als es davon ausging, dass die Forțele Navale Române mindestens drei U-Boote benötigen würde. Und damals schien das U-Boot des Typs 214 des deutschen Unternehmens ThyssenKrupp Marine Systems der Favorit zu sein.

Aufgrund fehlender Mittel konnte das Programm jedoch nicht weitergeführt werden. Mit der erklärten Absicht, die Militärausgaben auf 2,5 % des BIP zu erhöhen, wird Rumänien nun zweifellos mehr Spielraum haben, um in diesem Bereich Fortschritte zu erzielen. Mit der Unterstützung Frankreichs? In diesem Fall könnte Paris die von der Naval Group hergestellte Scorpène anbieten.

Es gibt jedoch auch andere Bereiche, in denen eine Zusammenarbeit möglich ist. Zum Beispiel bei Seepatrouillenflugzeugen, da die rumänischen Streitkräfte in diesem Bereich nicht über die nötigen Mittel verfügen. Oder auch die Marineaufklärung
Zitieren
#18
Rumänien: Gesetzentwurf zum "Schutz von gefährdeten rumänischen Bürgern außerhalb des Staatsgebiets".
Lignes de defense (französisch)
Rumänien verfügt derzeit über kein Rechtsinstrument, mit dem es rumänischen Bürgern in der Republik Moldau oder der Ukraine im Falle eines militärischen Angriffs der Russischen Föderation oder innerer Unruhen (z. B. im Falle des separatistischen Transnistriens) helfen könnte.

Die Dinge könnten sich bald ändern, da ein Gesetzentwurf eingebracht wurde, der der Exekutive Befugnisse zum Schutz von Rumänen einräumt, die "außerhalb des Staatsgebiets in Gefahr" sind. So haben über 642.000 Moldauer (von einer Gesamtbevölkerung von 2,7 Millionen) auch die rumänische Staatsbürgerschaft und wären von den von Rumänien geplanten Schutzmaßnahmen betroffen.

In Artikel 4 Absatz 3 des vom Ministerium für Nationale Verteidigung (MApN) eingebrachten Gesetzentwurfs heißt es: "Das Parlament genehmigt auf Vorschlag des Präsidenten Rumäniens und nach Anhörung des Obersten Verteidigungsrats des Landes den Einsatz militärischer und nichtmilitärischer Fähigkeiten innerhalb und außerhalb des rumänischen Staatsgebiets, um hybriden Bedrohungen zu begegnen" (siehe hier den Text auf Rumänisch).

Darüber hinaus führt der Entwurf eine neue Definition der "Verteidigungskräfte" ein, die zum Schutz der rumänischen Bevölkerung eingesetzt werden können und die sowohl Streitkräfte als auch Schutzkräfte umfassen.
- Zu den Streitkräften gehören die Armee, die Gendarmerie, der SRI (Serviciul Român de Informații, rumänischer Inlandsgeheimdienst), der SIE (Serviciul de Informații Externe, Auslandsgeheimdienst), der STS (Sonderdienst für Telekommunikation) und der Geheimdienst des Innenministeriums (DGPI).
- Zu den Schutzkräften gehören die Polizei, der Grenzschutz und die Generalinspektion für Notsituationen (IGSU).

Schließlich schlägt der Gesetzentwurf auch die Schaffung einer neuen Einheit namens Nationales Militärisches Kommandozentrum (NMCC) vor, die für die Koordination und das Management aller Verteidigungskräfte, einschließlich der in Rumänien stationierten NATO-Truppen, zuständig sein wird.

Es sei darauf hingewiesen, dass seit dem 1. April und noch bis zum 19. April US-amerikanische und rumänische Streitkräfte im Rahmen der Übung "JCET-2024" in Moldawien manövrieren.
Zitieren
#19
So kann man die NATO natürlich auch in Richtung Osten erweitern...
Zitieren
#20
Da stellt sich jemand Putin mit dessen eigenen Waffen entgegen.
Zitieren
#21
Das könnte die rumänische Gesellschaft jetzt mächtig erschüttern:

Zitat:Wahnsinn.Die rumänische Investigativplattform Snoop hat enthüllt, dass die Tik-Tok-Kampagne, die als Begründung zur Wahl-Annullierung herhalten musste, bei der sich der rechte NATO-kritische Georgescu in der ersten Runde durchsetzte, tatsächlich von der national-liberalen Regierungspartei selbst bezahlt wurde.

Die liberale Öffentlichkeit, die auch in Deutschland wieder einmal voreilig Beifall klatschte zum Vorgehen der Behörden, steht nun mit herunter gelassenen Hosen da. Auch die Mehrheit des EU-Parlaments hat sich evtl. ein wenig blamiert!

Der rumänische Geheimdienst hatte ein vages Dokument vorgelegt indem im Wesentlichen argumentiert wurde, die Wahl wäre durch eine gekaufte Social Media Kampagne und die Ausnutzung von Algorithmen zum Vorteil des Kandidaten im Auftrag fremder Mächte verzerrt worden (das Ausnutzen von Algorithmen erscheint mir jedoch die Geschäftsgrundlage jeder Werbekampagne).

Wenn nun aber die Kampagne durch die Regierungspartei selbst bezahlt und der Algorithmus dann zu Gunsten des rechten Bewerbers nur „gehijacked“ wurde (indem man den Hashtag selbst nutzte), stellt sich entweder die Frage, ob sich der Vorwurf der gekauften TikTok Kampagne nicht eigentlich gegen die Regierungspartei selbst richtet (und der Geheimdienst völlig inkompetent ist ) oder wir hier schlichtweg einen Putsch gegen die Demokratie erleben - auch wenn die „liberale Öffentlichkeit“ wegen der Annulierung der Wahl kräftig Beifall klatschte.

https://x.com/FabioDeMasi/status/1870761162763305178
Zitieren
#22
Da hat er sich wohl verquatscht...

Zitat:Der ehemalige französische EU-Kommissar Thierry Breton hat eine mögliche Absage der Wahlen in Deutschland wegen Elon Musks Einmischung ins Spiel gebracht. Breton verwies auf den rumänischen Präzedenzfall, um eine mögliche Annullierung der Ergebnisse der deutschen Wahlen zu provozieren.

Dabei gab er indirekt zu, dass die EU für die Absage der Wahlen in Rumänien verantwortlich war.

https://www.berliner-zeitung.de/news/ex-...li.2288617

Die rumänischen Wähler werden das sicher interessiert zur Kenntnis nehmen.

Bitte in den entsprechen Thread Rumänien oder EU verschieben.
Zitieren
#23
(11.01.2025, 13:26)lime schrieb: Da hat er sich wohl verquatscht...
https://www.berliner-zeitung.de/news/ex-...li.2288617
Die rumänischen Wähler werden das sicher interessiert zur Kenntnis nehmen.
Ich bin mir nicht sicher, ob da der Kontext der Aussage korrekt dargestellt ist. Im französischen Original wird er zitiert:
Zitat:"Attendons de voir ce qui va se passer. Gardons notre sang froid et faisons appliquer nos lois en Europe lorsque celles-ci risquent d'être circonvenues et qu'elles peuvent, si on l'applique pas, conduire à des interférences. On l'a fait en Roumanie et il faudra évidemment le faire si c'est nécéssaire en Allemagne"

Aria(AI)-Übersetzung:
„Wir warten ab, was passiert. Bleiben wir ruhig und setzen unsere Gesetze in Europa durch, wenn diese unterlaufen werden könnten und wenn ihre Nichtdurchsetzung zu Einmischungen führen könnte. Wir haben das in Rumänien getan und müssen es natürlich auch in Deutschland tun, wenn es notwendig ist.“
Ich verstehe das nicht als "wir, die EU", sondern als "wir, die Menschen in Europa" im Gegensatz zu denen, die manipulierend einwirken. Und das, was man getan hat ist auch lediglich, geltende Gesetze umzusetzen, das kann sich aber eben auch auf eine unabhängige Gerichtsentscheidung in Rumänien beziehen und bedeutet nicht zwingend eine Einmischung aus Brüssel und erst recht keine unrechtmäßige.
Zitieren
#24
Man hat doch Übung bei uns , es wird so lange gewählt bis es passt.
Zitieren
#25
(11.01.2025, 14:04)Broensen schrieb: Ich bin mir nicht sicher, ob da der Kontext der Aussage korrekt dargestellt ist. Im französischen Original wird er zitiert:
Ich verstehe das nicht als "wir, die EU", sondern als "wir, die Menschen in Europa" im Gegensatz zu denen, die manipulierend einwirken. Und das, was man getan hat ist auch lediglich, geltende Gesetze umzusetzen, das kann sich aber eben auch auf eine unabhängige Gerichtsentscheidung in Rumänien beziehen und bedeutet nicht zwingend eine Einmischung aus Brüssel und erst recht keine unrechtmäßige.

Manipulierend eingewirkt hat doch aber wie inzwischen bekannt wurde eine rumänische Regierungspartei und eben nicht Rußland. Dies dürfte dem Ex-EU-Kommissar durchaus bekannt sein. Nur hat sich diese eben verzockt, in der Annahme der Kandidat hätte sowieso keine Chance könnte aber anderen Konkurrenten entscheidende Stimmen abnehmen. Insofern muss man die Aussage im Kontext sehen, dass "man" den Grund für das Urteil selbst geschaffen und Rußland in die Schuhe geschoben hat.
Zitieren
#26
Also geht dein Vorwurf nicht gegen die EU, sondern gegen die rumänische Regierungspartei? Dann habe ich dich falsch verstanden, frage mich aber, inwieweit sich denn dann Breton "verquatscht" haben kann? Wo siehst du darin ein Eingeständnis, dass werauchimmer etwas Russland in die Schuhe geschoben hat? Was hat der damit überhaupt zu tun und warum sollte ausgerechnet seine Aussage dazu Einfluss auf die rumänischen Wähler haben?
Zitieren
#27
(11.01.2025, 15:44)Broensen schrieb: Also geht dein Vorwurf nicht gegen die EU, sondern gegen die rumänische Regierungspartei? Dann habe ich dich falsch verstanden, frage mich aber, inwieweit sich denn dann Breton "verquatscht" haben kann? Wo siehst du darin ein Eingeständnis, dass werauchimmer etwas Russland in die Schuhe geschoben hat? Was hat der damit überhaupt zu tun und warum sollte ausgerechnet seine Aussage dazu Einfluss auf die rumänischen Wähler haben?

Ich gehe davon aus dass ihm bzw. auch den anderen hohen Repräsentanten der EU inzwischen der Fakt bekannt ist dass das rumänische Verfassungsgericht das Urteil auf Grund von zumindest falsch interpretierten Beweisen gefällt hat. Schuld dürfte daran mindestens der rumänische Geheimdienst sein, der scheinbar viel zu wage ermittelt hat, aber vermutlich auch die Richter selbst, die die vorgelegten Beweise nicht ausreichend beleuchtet haben. So die Mähr von der russischen Einflussnahme als gesichert angenommen und danach geurteilt haben. Kurz darauf hat sich nun herausgestellt dass die Social Media Kampagne nicht von Russland sondern von einer Regierungspartei finanziert wurde. Darauf beruhend hat das rumänische Verfassungsgericht eindeutig ein Fehlurteil gefällt. Die Aussagen des Ex-EU-Kommissars muss man also unter diesem Hintergrund betrachten.
Zitieren
#28
Für mich bleibt da trotzdem allenfalls hängen, dass er mit der Nennung von Rumänien ein problematisches Beispiel angeführt hat. Aber letztlich war seine Intention doch dabei nicht, diesen Vorgang zu kommentieren, sondern zu belegen, dass die politischen Systeme in der EU sich gegen Einflussnahme von außen schützen können. Auch wenn sie in diesem Fall womöglich einer Täuschung unterlegen haben. Das wäre aber bei der offenen Einflussnahme durch Musk auf die Bundestagswahl, auf die Breton hier abzielt, ausgeschlossen.

Man könnte jetzt höchstens unterstellen, dass er damit evtl. wider besseren Wissens weiterhin den Russen die Schuld zuschieben oder die Partei entlasten will. Ich kenne den Herrn und seine Positionen allerdings nicht gut genug, um einen Anlass für solche Intentionen zu erkennen, vielleicht weißt du da ja mehr zu.

Der Spin der Berliner Zeitung, damit hätte Breton angekündigt, die Wahlen unter einem Vorwand annulieren zu wollen, ist mir wirklich zu weit hergeholt.
Zitieren


Gehe zu: