(See) Large Remote Multi Purpose Vessel
#31
(25.05.2025, 17:49)Turin schrieb: Ja, ich bezog mich damit eher auf die zeitnahe Planung, wie sie nun fuer den Kurs Marine relevant ist, ie bis 2035. Dafuer denke ich ist das einfach nicht reif genug. Ich bin sehr gespannt darauf, was man aus den Niederlanden zu sehen bekommen wird. Bei mir ist der Eindruck wie gesagt sehr stark, dass man Wunschdenken ueber Machbarkeit stellt. Vielleicht endet man mit einem Magazin fuer TLAM oder aehnliches, das war ja auch bei LUSV zuletzt die Kern-Idee.
Ja, das wäre aktuell am einfachsten.
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#32
(25.05.2025, 17:49)Turin schrieb: Ja, ich bezog mich damit eher auf die zeitnahe Planung, wie sie nun fuer den Kurs Marine relevant ist, ie bis 2035. Dafuer denke ich ist das einfach nicht reif genug. Ich bin sehr gespannt darauf, was man aus den Niederlanden zu sehen bekommen wird. Bei mir ist der Eindruck wie gesagt sehr stark, dass man Wunschdenken ueber Machbarkeit stellt. Vielleicht endet man mit einem Magazin fuer TLAM oder aehnliches, das war ja auch bei LUSV zuletzt die Kern-Idee.

Hast Du ein Gefühl dafür, wo auf der US-Seite die konkreten Herausforderungen gesehen werden?
Ich meine mich zu erinnern, dass immer ein AEGIS-Schiff in einer Carrier Task Group die Luftverteidigung koordiniert und auch die SM-2 auf den anderen Schiffen mit “verwaltet“. Damit müsste die Basis eines solchen Systemverbundes grundsätzlich vorhanden sein. Ob da bemannt oder unbemannt die große Rolle spielt, das wage ich zu bezweifeln.
Ich kenne da aber keine Einzelheiten, daher meine Frage.
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#33
(25.05.2025, 18:30)DorJur schrieb: Hast Du ein Gefühl dafür, wo auf der US-Seite die konkreten Herausforderungen gesehen werden?
Ich meine mich zu erinnern, dass immer ein AEGIS-Schiff in einer Carrier Task Group die Luftverteidigung koordiniert und auch die SM-2 auf den anderen Schiffen mit “verwaltet“. Damit müsste die Basis eines solchen Systemverbundes grundsätzlich vorhanden sein. Ob da bemannt oder unbemannt die große Rolle spielt, das wage ich zu bezweifeln.
Ich kenne da aber keine Einzelheiten, daher meine Frage.


Was mir gesagt wurde (und es ist nicht viel, von wegen Klassifizierung etc) ist, dass die Kommunikationsverbindungen die wesentliche technische Herausforderung sind. Dabei ist zu bedenken, dass bei unbemannten Systemen die Groesse erhebliche Beschraenkungen auferlegt. LUSV war in einer Groesse von um die 2.000 Tonnen angedacht. Das hat Implikationen fuer die Zahl an Subsystemen, Stromverbrauch etc, was man unterbringen kann.

Mit einer erheblich groesseren Drohne (quasi unbemanntes Arsenal Ship) liesse sich das sicher loesen, aber dann ergeben sich wieder neue Probleme resultierend aus einem komplexeren und groesseren Entwurf. Es wird dann deutlich teurer, der Pott ist herausfordernder zu navigieren/kontrollieren etc.

Die Schwierigkeit bleibt die Quadratur des Kreises: Drohnen sind entweder klein und billig und schnell zu bauen, oder gross, komplex, teuer, und dann stellt sich die Frage, wieviel Sinn die Abwesenheit von Personal an Bord noch macht.
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#34
(25.05.2025, 18:48)Turin schrieb: Was mir gesagt wurde (und es ist nicht viel, von wegen Klassifizierung etc) ist, dass die Kommunikationsverbindungen die wesentliche technische Herausforderung sind. Dabei ist zu bedenken, dass bei unbemannten Systemen die Groesse erhebliche Beschraenkungen auferlegt. LUSV war in einer Groesse von um die 2.000 Tonnen angedacht. Das hat Implikationen fuer die Zahl an Subsystemen, Stromverbrauch etc, was man unterbringen kann.

Mit einer erheblich groesseren Drohne (quasi unbemanntes Arsenal Ship) liesse sich das sicher loesen, aber dann ergeben sich wieder neue Probleme resultierend aus einem komplexeren und groesseren Entwurf. Es wird dann deutlich teurer, der Pott ist herausfordernder zu navigieren/kontrollieren etc.

Die Schwierigkeit bleibt die Quadratur des Kreises: Drohnen sind entweder klein und billig und schnell zu bauen, oder gross, komplex, teuer, und dann stellt sich die Frage, wieviel Sinn die Abwesenheit von Personal an Bord noch macht.

Vielen Dank! Das macht für mich auch Sinn. Die sichere, stabile und redundante Vernetzung ist sicherlich der entscheidende Punkt. Bricht die weg, dann schippert eine wehrlose Drohne mit vielen nutzlosen Effektoren durch die See.
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#35
(25.05.2025, 18:48)Turin schrieb: Die Schwierigkeit bleibt die Quadratur des Kreises: Drohnen sind entweder klein und billig und schnell zu bauen, oder gross, komplex, teuer, und dann stellt sich die Frage, wieviel Sinn die Abwesenheit von Personal an Bord noch macht.

Ich wage zu behaupten, der Deutschen Marine ist viel ihrer Personalschmerzen genommen, wenn so ein "Arsenal Ship" nur im Gefecht mit einer Rumpfbesatzung von ca. 2 bis 4 Mann durch die Gegend schippert und noch ihre Rolle als reiner Unterstützungsträger erfüllen kann.

Klar, diese "semi-zivilen" Entwürfe haben nicht die Standkraft einer Fregatte, aber wozu auch? Die sollen nur "Stand-Off" mit möglichst wenig Personal und möglichst wenig Kosten Fähigkeiten in das Einsatzgebiet bringen.

Derzeit schicken wir eine Fregatte im Millarden Euro Wert in ein Einsatzgebiet um 4 bis 8 Seezielflugkörper reinzubringen. Wenn das in Zukunft von einem "billigen" Arsenalschiff und Container-Lösungen und minimaler Besatzung geleistet werden kann, wäre das für mich ein annehmbarer Kompromiss.

Eigentlich ist das Konzept der Niederländer sehr charmant, die Plattform ist groß genug für den Atlantik und ich kann eine LCF im Kern für jeden Einsatz über die MSS entsprechend rüsten - sprich mehr AAW-Lenkflugkörper oder mehr Seeziellenkflugkörper.

Die Amerikaner haben mit dem Mk 70 VLS doch genau diese Container-Lösung erarbeitet, sprich die Payload für ein LRMPV ist schon vorhanden.

https://www.lockheedmartin.com/content/d...t_Card.pdf

Für die resiliente Verbindung geht der Trend inzwischen Richtung Laser-Kommunikation, das kann jede "billige" MQ-9B von Haus aus und ist de facto eine unstörbare (LOS) Verbindung.

https://www.navalnews.com/event-news/sea...pace-2025/

Alternativ kann man geringe Bandbreiten auch rein über Unterwasser-Kommunikation erzielen (LRAM). Da reden wir derzeit von Bandbreite im Kilobit Bereich, aber für eine reine Link-16 Anweisung reicht das aus.
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