Deutschland vs. Polen
#16
(17.12.2021, 00:03)spotz schrieb: Dann lime versuche doch mal deren Lage nachzuempfinden: Du gibst dein eigenes Vermögen und ggf das deiner Familie für eine Tour ins Paradies aus, um dann festzustellen das du dir wochenlang den Arsch in irgendwelchen bitterkalten Wäldern abfrierst und als Bonus beziehst du noch von zwei Seiten Prügel. Du bist betrogen und instrumentalisiert worden. Aus deinen Hoffnungen ist ein Alptraum geworden. Ich glaube wenn du dich in deren Lage hineinversetzt, würdest auch du das als ein "hartes Los" bezeichnen.

Ja wenn man es so sehen will. In den USA sind auch die Meisten eher Tellerwäscher geblieben als Millionäre geworden. Mögen Andere aus dieser Situation lernen.
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#17
Und die nächste Runde:
Zitat:Weltkriegs-Reparationen

Polen beziffert Schäden auf 1,3 Billionen Euro

Polen will von Deutschland Reparationszahlungen fordern. Ein neues Gutachten beziffere die Schäden durch den Zweiten Weltkrieg auf 1,3 Billionen Euro, sagte PiS-Chef Kaczynski. Die Bundesregierung lehnt die Forderungen ab. [...] "Heute wird im Warschauer Königsschloss die Entscheidung getroffen und endgültig verkündet, dass Polen Kriegsreparationen beantragen wird, Reparationen für alles, was die Deutschen in Polen in den Jahren 1939 bis 1945 getan haben", sagte Kaczynski. Bis Polen jedoch Reparationen erhalte, sei ein "langer und schwieriger" Prozess zu durchlaufen. [...]

Deutschland müsse die Reparationen nicht auf einmal zahlen, sondern über Jahrzehnte, fügte Kaczynski hinzu. Die Summe stelle für die deutsche Wirtschaft keine übermäßige Belastung dar. Dutzende Länder weltweit hätten Entschädigungen von Deutschland erhalten: "Es gibt keinen Grund, warum Polen von dieser Regel ausgenommen werden sollte." Die Bundesregierung lehnt jegliche Reparationsforderungen ab. Für sie ist die Frage mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag über die außenpolitischen Aspekte der deutschen Einheit abgeschlossen. "Die Position der Bundesregierung ist unverändert, die Reparationsfrage ist geklärt", schrieb ein Sprecher des Auswärtigen Amts in einer E-Mail, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. [...]

Vor der Präsentation des Gutachtens hatte der polnische Oppositionsführer und ehemalige EU-Ratspräsident Donald Tusk das Vorhaben hingegen kritisiert. Der nationalkonservativen Regierungspartei PiS gehe es dabei nicht um Reparationszahlungen von Deutschland, sondern um eine innenpolitische Kampagne, sagte er. "PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski macht kein Geheimnis daraus, dass er mit dieser antideutschen Kampagne den Rückhalt für die Regierungspartei ausbauen will."
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...n-101.html

Zum Glück für Polen, ist nicht nur Deutschland heute ein demokratischer und friedlicher Staat, sondern sind beide Länder auch fest eingebettet in EU und NATO, denn es ist die große historische Tragik der polnischen Nationalisten, ausgerechnet dann, wenn man schon einen faktisch handfesten Konflikt mit den Russen hat, gleichzeitig auch noch mit den Deutschen Streit anzufangen. Gut getan hat dies dem Land eigentlich noch nie.

Was kommt als nächstes? Fordert man das Olsagebiet von Tschechien zurück? Oder Wilna von den Litauern?

Schneemann
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#18
Merz zu Besuch bei Tusk. Unabhängig vom Gezerre um Entschädigungen für die noch ca. 20.000 lebenden Menschen der deutschen Besatzung, hat Merz bei seinem Besuch 73 Dokumente, darunter historische und bedeutsame aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, an Polen zurückgegeben.
Zitat:Donald Tusk und Friedrich Merz: Deutsch-polnische Regierungskonsultationen

"Kein Blatt darf zwischen Polen und Deutsche passen" [...]

Es begann mit einer Geste: Deutschland hat 73 jahrhundertealte Urkunden an Polen zurückgegeben. Es handelt sich um wertvolle Dokumente aus der Zeit des Deutschen Ordens, die im Bestand des Geheimen Staatsarchivs waren. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer übergab die Pergamenturkunden im Zuge der 17. deutsch-polnischen Regierungskonsultationen an seine polnische Amtskollegin Marta Cienkowska. Diese Schritte seien "nicht nur symbolisch, sondern Ausdruck einer intensiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit", sagte Weimer laut Mitteilung. Zudem eröffneten sie ein neues Kapitel einer gemeinsamen Erinnerungskultur.

Die Dokumente aus der Zeit zwischen 1215 und 1466 wurden den Angaben nach während der Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg aus einem Warschauer Archiv entnommen und nach Deutschland gebracht.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...n-100.html

Empfinde ich als richtig und gut. Ich bin bekanntlich ein großer Freund des Weimarer Dreiecks - ich vermute, ich habe es erstmals um 2009 irgendwo hier geschrieben -, allen Unkenrufen zum Trotze. Und egal, was die Wirrköpfe in Polen über Deutschland behaupten. Die Resonanzen sind bezeichnend und könnten den polnischen Nationalisten und auch den deutschen Vorurteilen viel Wind aus den Segeln nehmen.

Dazu:
Zitat:Germany agrees to return medieval documents looted by the Nazis to Poland

Germany has agreed to return to Poland a collection of 73 documents dating from between the 13th and 15th centuries that were looted during World War Two. The Polish culture minister called the decision “the most important and valuable return of stolen cultural heritage in modern Polish history”. [...]

The parchments relate to the Teutonic Order and its relations with Poland. They include documents relating to protections granted by a series of popes, the oldest of which was issued by Pope Innocent III to the Teutonic Order in 1215. Others are signed by Polish kings, including a 1349 document in which Casimir III the Great marked the border with the Teutonic Order. Another, from 1422, is a copy of the Treaty of Melno, which ended a war the Teutonic Knights had fought against Poland and Lithuania. Until the 18th century, the documents were stored in Wawel Castle in Kraków, the seat of Polish kings and the country’s former capital. Subsequently, they were transferred to Warsaw, where by the 20th century they were held in the Central Archives of Historical Records (AGAD).
https://notesfrompoland.com/2025/12/01/g...to-poland/

Mögen die alten Geister des klassischen Europa zwischen Warschau, Berlin und Paris wieder zusammenfinden. Wenn dieses Dreieck zusammenfindet, und wenn vielleicht noch London und Rom mitziehen, dann müssten Russen und auch die USA sich überlegen, welchen Weg sie beschreiten wollen...

Schneemann
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