Die tschechische Armee erwägt die Anschaffung von 28 zusätzlichen Leopard 2A4-Panzern.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 23. Februar 2024
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Im Jahr 2022 hatte Deutschland der Tschechischen Republik im Rahmen seiner Ringtausch-Initiative versprochen, 14 Leopard-2A4-Panzer zu liefern, um die an die ukrainische Armee abgetretenen T-72-Panzer sowjetischer Bauart zu ersetzen. Seitdem wurde dieses Versprechen eingehalten. Wie das tschechische Verteidigungsministerium am 21. Februar mitteilte, möchte Prag jedoch mehr.
Im Detail heißt es, dass das tschechische Außenministerium derzeit mit seinem deutschen Amtskollegen über 14 weitere Leopard 2A4 diskutiert, die im Gegenzug für weitere Militärhilfe für die Ukraine bereitgestellt werden sollen, die nicht näher spezifiziert wurde. Handelt es sich dabei um weitere T-72, die zu den 62 bereits an Kiew gelieferten hinzukommen würden?
Auf jeden Fall, so die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černochová, wollen Prag und Berlin "den Kampf der Ukraine gegen den russischen Aggressor weiter unterstützen", aber die "an die ukrainischen Streitkräfte gelieferte Technologie muss ersetzt werden". Eine Vereinbarung soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden, mit dem Ziel, die Lieferungen 2025 abzuschließen.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Prag erhielt auch ein Angebot der deutschen Industrie über den Kauf von 14 weiteren Leopard 2A4 zu "ähnlichen Bedingungen, wie sie für das deutsche Verteidigungsministerium gelten".
Diese Panzer werden höchstwahrscheinlich nicht aus erster Hand sein... Und es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich um die alten Leopard 2A4 handelt, die von der Schweiz an Rheinmetall weiterverkauft wurden, unter der Bedingung, dass sie nicht an die ukrainische Armee weitergegeben werden.
Im März 2023 hatte die Tschechische Republik die Schweiz gebeten, ihr die eingelagerten Leopard 2A4 zu verkaufen.
Wie dem auch sei, mit den 14 bereits gelieferten Exemplaren und den 28 weiteren, über die derzeit diskutiert wird, würde die tschechische Armee über insgesamt 42 Leopard 2A4 verfügen. "Auf diese Weise könnten wir die Anzahl erreichen, die die Armee bereits als wesentlich erachtet, um ein Panzerbataillon zu bilden, um eine schwere Brigade aufzustellen", kommentierte Frau Černochová.
"Das Angebot der deutschen Seite vollständig anzunehmen, wäre für die Verteidigung der Tschechischen Republik von Vorteil. Die Fähigkeiten des Panzerbataillons würden durch die Spende und den anschließenden Kauf" dieser Leopard 2A4 "kurz- und mittelfristig" eindeutig erhöht, argumentierte General Karel Řehka, der Generalstabschef der tschechischen Armee.
Darüber hinaus betonte das tschechische Verteidigungsministerium auch, dass die Verhandlungen über den Kauf des neuesten Vesions des Leopard 2 [des Leopard 2A8] noch nicht abgeschlossen seien. Es sei die Rede von einer Bestellung von mindestens 70 Exemplaren. "Nach 2030 könnte die Armee über mehr als 100 Leopard-Panzer zweier verschiedener Typen im aktiven Dienst oder als Reserve verfügen", erklärte er.
Foto: Verteidigungsministerium der Tschechischen Republik