(Luft) Battle Lab Erde und AID beschäftigen sich mit "fliegenden Maultieren".
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Battle Lab Erde und AID beschäftigen sich mit "fliegenden Maultieren".
FOB (französisch)
Nathan Gain 24. Januar, 2022

Das Heer möchte so schnell wie möglich mit Logistik-Luftdrohnen oder "fliegenden Maultieren" experimentieren. Das Battle Lab Terre und die Agence de l'innovation de défense (AID) haben eine Informationsanfrage (DI) gestellt, um die auf dem Markt verfügbaren Ideen zu erfassen.

Frachtdrohnen, die kostengünstig und einfach zu implementieren sind, stehen seit einiger Zeit im Fokus des Militärs. Ihre Fähigkeit, eine isolierte Einheit, eine vorgeschobene Operationsbasis oder einen Konvoi mit Munition, Ersatzteilen, Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten und anderen wichtigen Versorgungsgütern zu versorgen, macht sie zu einem erstklassigen Ersatz für herkömmliche Mittel, um diese zu entlasten.

Das französische Heer versucht, zwei Arten von Maultieren zu bewerten. Der eine, der "leichte", soll in der Lage sein, eine Last von 20 bis 50 kg an die Einheiten im Kontakt zu liefern. Der andere, "schwere" Typ soll in der Lage sein, eine Last zwischen 100 und 300 kg für große Einheiten zu transportieren. Da es keinen genau definierten Bedarf gibt, sind diese Spannen als Richtwerte zu verstehen und schließen Systeme mit ähnlichen Leistungsmerkmalen nicht aus, betont die DI.

Das Battle Lab Terre betont, dass diese Experimente "kurzfristig" durchgeführt werden sollen. Da der Zeitplan "sehr eng" ist, werden F&E-Projekte, die noch nicht über das Zeichenbrett oder das Konzeptstadium hinausgekommen sind, nicht berücksichtigt. Die Frist für die Einreichung von Antworten ist der 4. März 2022.

Während in Frankreich die Überlegungen erst anlaufen, hat das Konzept jenseits des Atlantiks schnell die Aufmerksamkeit des Pentagons auf sich gezogen. Als Vorreiter in dieser Frage wählte das US Marine Corps bereits 2017 das System Silent Arrow zu Testzwecken aus. Dieser autonome Frachter, der von der Yates Electrospace Corporation für den Abwurf aus einem Flugzeug oder Hubschrauber entwickelt wurde, kann bis zu 740 kg Fracht - das entspricht mehr als 20.000 7,62-mm-Patronen - über eine Entfernung von 60 km transportieren.

Seitdem haben die anderen Zweige des US-Verteidigungsministeriums nachgezogen. Ende letzten Jahres bestellte die US-Luftwaffe 15 Exemplare einer modifizierten Version des Silent Arrow GD-2000. Einige Monate zuvor hatte die US-Armee zwei zivile Quadrocopter-Drohnen im Rahmen eines Experiments eingesetzt. Die Drohnen versorgten eine Einheit auf Kompanieebene, die an einer Verteidigungsaktion beteiligt war, mit Munition.

Auf französischer Seite ist der Bedarf erst jetzt entstanden, und da die französische Industrie nicht vorausschauend gehandelt hat, scheint es keine Lösung zu geben, die diesem Bedarf gerecht werden könnte. Es wurden zwar einige Experimente durchgeführt, aber für zivile Anwendungen und mit Plattformen, deren Tragfähigkeit weit unter der vom Militär geforderten liegt.
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#2
Durch die Luft macht das noch am ehesten Sinn, statt mit Drohnen für Transportzwecke am Boden zu agieren wie die Bundeswehr dies vorhat. Das Projekt des USMC verfolge ich schon von beginn an und es hat mich immer etwas erstaunt dass es "keine" Nachahmer gefunden hat. Diese Fragestellung hat sich also auch erledigt. Vermutlich werden dann noch weitere Streitkräfte diesen Weg gehen im Laufe der Zeit.

Ein weiterer Gedanke den ich seit Jahren dazu hege ist, bei Zusammenbruch aller Kommunikationsverbindungen Drohnen de facto als Melder einzusetzen. Die Drohne fliegt dann voll-autonom eine vorher in sie einprogrammierte Strecke und liefert dann wie ein Melder entsprechende Aufträge für Einheiten die ansonsten kommunikativ abgeschnitten sind. Eingesetzt sollte so etwas auf den unteren taktischen Ebenen werden, mit möglichst kleinen sehr schnellen Mini-Drohnen. Also wenn beispielsweise ein Zug den Kontakt zum anderen Zug verliert, der gerade den Gegner flankiert, dann schickt man eine solche Mini-Drohne schnell zum anderen Zug rüber und retour. Gleichzeitig hat man so keine Signatur durch Funkaktivitäten.

Hab mal gesehen wie ein geschickter Drohnenpilot eine kleine Drohne mit schierunfassbarer Geschwindigkeit quer durch einen relativ dichten Wald gejagt hat, einfach nur beeindruckend. Das könnten Drohnen in Kürze natürlich vollautonom ebenso. So etwas wäre kaum aufhaltbar / bekämpfbar.
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