(Zweiter Weltkrieg) Unit 731
#1
Aus aktuellem Anlaß ein Thread zur sogenannten "Einheit 731", einer japanischen Spezialeinheit, die u. a. biologische und chemische Waffen an Gefangenen teste und andere barbarische Verbrechen beging, die den Menschenversuchen in deutschen KZs in nichts nachstanden...
Zitat:Japan probes possible WWII prisoner experiment site

Excavations are beginning at the site of a former medical school in Japan which could yield evidence of war-time experiments on prisoners.

The site in western Tokyo is said to be linked to Unit 731 of the Japanese Imperial Army, which used prisoners for biological warfare experiments. The excavation was ordered after a former nurse came forward.

Toyo Ishii said workers were made to bury dozens of bodies there after the surrender at the end of World War II. Ms Ishii, now 88, first came forward several years ago. [...]

Japan's government has never formally acknowledged that the atrocities of Unit 731 took place. But witnesses and former soldiers have provided accounts of the work of the unit, which had its main base in eastern Heilongjiang province in China, then part of Japanese-controlled Manchuria.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-pacific-12521395">http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-pacific-12521395</a><!-- m -->

Schneemann.
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#2
Hier auch ein interessanter Link zum Thema:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenversuch">http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenversuch</a><!-- m -->

Auch die USA waren bei solchen Versuchen kein unbeschriebenes Blatt.
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#3
Es gibt dazu zwei sehr gute Spielfilme:

Men behind the Sun

Philosophy of a Knive

Beide sind allerdings nichts für zarte Gemüter. Interessant ist vielleicht zu wissen: dass kein Angehöriger dieser Einheit jemals bestraft wurde: die wurden allesamt von den Amis rekrutiert und arbeiteten dann im weiteren für die USA.

Japan hatte zum Ende des Zweiten Weltkrieges eigentlich das fortschrittlichste B-Waffen Programm weltweit und etliche B-Waffen einsatzbereit.

Wenn man sich zum Teil bizarren Aktionen der Einheit genauer ansieht, dann fällt auf, dass da etliches nicht mal in einem pseudo-wissenschaftlichen Ansatz erklärbar ist, sondern allein durch psychische Krankheiten und extremsten Sadismus einiger der Angehöriger dieser Einheit. Etliche "Versuche" waren nichts weiter als bizarre Folterorgien.

Viele Angehörige dieser Einheit machten auch in Japan nach Kriegsende noch steile Karrieren. Es gab im weiteren auch noch andere solche Einheiten in der japanischen Armee die mit B-Waffen und Menschenversuchen experimentierten, die aber heute so gut wie unbekannt sind.
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#4
Zitat:dass kein Angehöriger dieser Einheit jemals bestraft wurde: die wurden allesamt von den Amis rekrutiert und arbeiteten dann im weiteren für die USA.
Jein, nicht direkt. Es war eher ein Deal, so wie er auch mit manchen Naziverbrechern ausgehandelt wurde, wonach die Unit 731-Führungspersonen Straffreiheit erhielten, wenn sie den Amerikanern ihre "Erkenntnisse" überlassen würden. Und diejenigen, die sich bereit dazu zeigten, lebten dann in Japan unbehelligt bis ans Ende ihrer Tage (etwa Ishii und Masaji). Einige, die man erwischte - weil sie 1945 nicht schnell genug nach Japan fliehen konnten -, etwa General Kiyoshi Kiwashima, wurden verurteilt (allerdings von den Sowjets).
Zitat:Wenn man sich zum Teil bizarren Aktionen der Einheit genauer ansieht, dann fällt auf, dass da etliches nicht mal in einem pseudo-wissenschaftlichen Ansatz erklärbar ist, sondern allein durch psychische Krankheiten und extremsten Sadismus einiger der Angehöriger dieser Einheit. Etliche "Versuche" waren nichts weiter als bizarre Folterorgien.
Das ist sicherlich richtig. Ich muss dazu sagen, ich war entsetzt über die offenkundige Sinnlosigkeit der Menschenversuche (etwa das Entnehmen von Organen an lebenden bzw. nichtnarkotisierten Opfern). Selbst mit "medizinischer Forschungsabsicht" kann man sowas nicht entschuldigen. Es gibt nicht mal einen Ansatz, mit welchem man solche barbarischen Vorgehensweisen überhaupt halbwegs herleiten könnte. Es haben sich insofern in jedem Falle tiefste Abgründe aufgetan...sicher ein Grund, weswegen die Einheit in Japan totgeschwiegen wurde...

Schneemann.
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#5
Zitat:Und diejenigen, die sich bereit dazu zeigten, lebten dann in Japan unbehelligt bis ans Ende ihrer Tage (etwa Ishii und Masaji).

Wobei ich es beispielsweise interessant finde, dass etliche der weiteren Lebensläufer dieser Leute voller Widersprüche und Lücken sind. So heißt es beispielsweise auch in anderen Quellen, dass Ishii längere Zeit in den USA lebte während andere behaupten, er habe dann in Japan gelebt.

Zitat:Einige, die man erwischte - weil sie 1945 nicht schnell genug nach Japan fliehen konnten -, etwa General Kiyoshi Kiwashima, wurden verurteilt (allerdings von den Sowjets).

Und dies obwohl die den Russen den exakt gleichen Deal angeboten habe - Infos und Zusammenarbeit gegen Verschonung. Die Russen haben sie trotzdem exekutiert oder noch schlimmer, einige auch an die Chinesen ausgeliefert.

Ein Grund könnte sein, dass vermutlich mehrere hundert russische Kriegsgefangene bei Menschenversuchen dieser Einheit auf zum Teil extrem bizarre Weise umgebracht worden sind.

Zitat: ich war entsetzt über die offenkundige Sinnlosigkeit der Menschenversuche (etwa das Entnehmen von Organen an lebenden bzw. nichtnarkotisierten Opfern).

Das sind ja eher noch die harmloseren Fälle. Auch die Beschaffung der Opfer spottet jeder Beschreibung: das waren nicht nur Kriegsgefangene oder politische Gegner, es wurden von der japanischen Militärpolizei auch einfach rein zufällig ausgewählte Kinder, Frauen, Säuglinge und ihre Mütter aus Nordchina zur Einheit 731 gebracht um dann dort zum Teil bestialisch ermordet zu werden.

Um die biologischen Waffen einsatzfähig zu kriegen, wurden auch diverse "Feldversuche" mit der chinesischen Zivilbevölkerung in abgelegenen Gebieten gemacht, denen vermutlich mehrere hundertausende Chinesen zum Opfer fielen. Die Versuche wurden so sorglos durchgeführt, dass den Krankheiten auch noch um die 1700 japanische Soldaten zum Opfer fielen, was von Angehörigen der Einheit auch noch gefeiert wurde.

Bei den Sezierungen an lebenden Menschen ohne Narkose (die zuvor oft mit schweren Krankheiten infiziert worden waren) wollte man eigentlich bessere Ergebnisse in Bezug auf die Diagnose und Auswertung erzielen, dass war also keinesweges Sinnlos. Offenkundig sinnlos war es eher, dass man beispielsweise gefesselte Angehörige zwang zuzusehen, bspw eine Mutter zuzusehen wie ihr Kind bei lebendigem Leib seziert wird. Das erklärt sich nur noch aus extremen Sadismus und Geisteskrankheit. Wurde aber offiziell damit begründet, dass man auch psychische Krankheiten erforschte und solche auf diese Weise hervorrufen wollte.

Auch die ständig wiederholten "Tests" von (den immer gleichen) Flammenwerfern gegen lebende Menschen, die man zum Teil dafür ohne Fesseln frei herum laufen ließ, dass lebendige Begraben von Kindern vor den Augen ihrer Mütter um damit angeblich psychische Krankheiten bei den Müttern hervor zu rufen um diese zu "untersuchen" oder das langsame und stückweise lebendige Verbrennen von Menschen (mit der Behauptung so feststellen zu können, wieviel Prozent Verbrennungen des Körpers exakt zum Tode führen) und auch etliche der immer wieder und wieder wiederholten Versuche mit Krankheitserregern, insbesondere mit Geschlechtskrankheiten (die zum Teil durcdhaus schon gut erforscht waren) waren in Wahrheit nichts anderes als perversester Sadismus ohne jeden Sinn. Gerade die sinnfreie Fixierung auf Geschlechtskrankheiten zeigt hier deutlich, welchen Geistes Kind da etliche Angehörige der Einheit waren. Und selbst da wurde noch ein Pseudovorwand gefunden: die Erforschung von Methoden um japanische Soldaten vor Geschlechtskrankheiten zu schützen, weil der Feind in China angeblich mit Absicht infizierte chinesische Mädchen und junge Frauen auf die Japaner angesetzt habe um damit deren Wehrkraft zu schwächen.....
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#6
Jeder Naziwissenschaftler war den USA und auch den Sowjets doch am Ende willkommen und erhielt die Absolution. Daran erkennt man auch, dass es einfach nur um Macht geht, die beiden Großmächte auch nur Heuchler waren bzw. noch sind... und es am Ende auch kein Kampf zwischen Gut und Böse war, sondern nur Machtkämpfe im Irrenhaus Planet Erde.
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#7
srg:

Um so erstaunlicher nicht wahr, dass die Russen die Angehörigen der Einheit 731 die ihnen in die Hände fielen vor Gericht stellten und exekutierten bzw den Chinesen auslieferten. Nachdem russische Offiziere in der Mandschurei auf die Überreste der Projekte stießen machten sie die Informationen die sie erbeuteten sogar der Weltöffentlichkeit zugänglich. Dadurch wissen wir heute überhaupt noch so viel über diese Einheit

Das ganze wurde dann aber insbesondere von den USA dann als kommunistische Propaganda abgetan und im Westen so gut wie gar nicht bekannt.

Von daher waren die Russen hier die Guten ?!

Der schlimmste japansiche Verband war im übrigen noch nicht mal die Einheit 731, sondern die sogenannte Einheit 1644 die in Mittel- und Südchina agierte und die ebenfalls Feldversuche mit biologischen Waffen durchführte und deren Angehörige trotz völlige Erfolg- und Sinnlosigkeit über Jahre daran "arbeiteten", Menschen Tierblut(aller möglichen Tiere) zu injizieren (um damit einen Ersatz für Blutkonserven aus menschlichem Blut zu finden). Die injizierten vor allem Kindern und Jugendlichen aber auch alle anderen nur denkbaren Substanzen nur um sehen was dann passiert.
Zudem waren sie in Massenvergewaltigungen von Knaben verwickelt.

Solche Handlungen fand Ishii beispielsweise pervers. Daher vergriff sich die Einheit 731 "nur" an jungen weiblichen Opfern, mit der Begründung dass diese ja in Kürze so oder so quallvoll sterben müssten, da könne man sie vorher ja auch noch mal für die Arbeitsmoral erhöhende Zwecke benutzen. Man sprach dann von rindenfreien Stämmen wenn man potentielle Vergewaltigungsopfer (jung weiblich gutaussehend) herein bekam (die Einheit 731 bezeichnete alle Menschen an denen sie sich verging als Stämme oder Holzstücke).
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