Shangri-La-Dialog
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Shangri-La-Dialog
Der Shangri-La-Dialog ist eine internationale Konferenz, die seit 2002 jährlich vom International Institute for Strategic Studies veranstaltet wird. Sie findet im Shangri-La Hotel in Singapur statt. Thema sind Verteidigung und Sicherheit im asiatisch-pazifischen Raum.

Shangri La Dialog 2025
https://www.iiss.org/events/shangri-la-d...ogue-2025/
Der IISS Shangri-La Dialogue gilt als Asiens führender Verteidigungsgipfel und ist ein einzigartiges Treffen, bei dem Minister über die drängendsten Sicherheitsherausforderungen der Region diskutieren, wichtige bilaterale Gespräche führen und gemeinsam neue Ansätze entwickeln. Die Veranstaltung 2025 findet vom 30. Mai bis 1. Juni in Singapur statt.

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#2
Shangri-La-Dialog: Frankreich bekräftigt sein strategisches Engagement im Indopazifik
EMA (französisch)
Leitung: Armeeministerium / Veröffentlicht am: 27. Mai 2025
Wenige Tage vor Beginn des Shangri-La-Dialogs in Singapur stellte Kapitän Nicolas Rossignol, Vertreter der Generaldirektion für internationale Beziehungen und Strategie (DGRIS), bei einer Pressekonferenz im Armeeministerium die Herausforderungen der französischen Teilnahme an diesem wichtigen Gipfeltreffen zur Sicherheit im Indopazifik vor.

Vor dem Hintergrund einer Neuordnung der geopolitischen Gleichgewichte, die durch einen zunehmenden Druck auf das Völkerrecht und die Verflechtung von Krisen gekennzeichnet ist, bekräftigt Frankreich sein Engagement für regionale Stabilität und Sicherheit.

„Es ist unerlässlich, einen engen und kontinuierlichen Dialog mit den ansässigen Nationen aufrechtzuerhalten“, betonte Kapitän Rossignol und unterstrich die Bedeutung einer langfristigen aktiven Präsenz in der Region. Der vom International Institute for Strategic Studies (IISS) organisierte Shangri-La-Dialog ist eines der einflussreichsten Foren in Südostasien.

Jedes Jahr kommen dort Verteidigungsminister und strategische Akteure aus rund vierzig Ländern zusammen. Die Ausgabe 2025, die vom 30. Mai bis zum 1. Juni stattfindet, wird von einem Novum geprägt sein: Zum ersten Mal wird ein europäischer Staatschef – der Präsident der Französischen Republik – die Eröffnungsrede des Gipfels halten. „Ein starkes Symbol für die Tiefe unserer Beziehungen zu dieser Region“, betonte der Offizier und fügte hinzu, dass diese Rede auch „die Anerkennung des Einflusses Frankreichs auf der internationalen Bühne“ zum Ausdruck bringe.

Eine strukturierte und an die aktuellen Herausforderungen angepasste Strategie
Frankreich ist heute das einzige europäische Land, das über Gebiete und ständige Streitkräfte im indopazifischen Raum verfügt. In dieser Eigenschaft verfolgt es eine Strategie, die auf vier Säulen ruht: Verteidigung seiner Überseegebiete, Förderung des Völkerrechts und des Multilateralismus, Stärkung der regionalen Stabilität und Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels.

„Trotz der erhöhten Sicherheitsrisiken auf europäischer Ebene nimmt Frankreich seine Verantwortung im indopazifischen Raum weiterhin voll und ganz wahr“, betonte Kapitän Rossignol. Diese Strategie basiert auch auf einer genauen Analyse der regionalen Dynamiken, die in vier Teilregionen unterteilt sind: den nördlichen und südlichen Indischen Ozean, den Südpazifik und Ostasien. Dieser Ansatz ermöglicht eine Anpassung der eingesetzten Mittel, sei es zur Bekämpfung der Piraterie, zur Sicherung der Seewege oder zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des illegalen Handels.

Verstärktes operatives und diplomatisches Engagement
Die aktuelle Phase ist Teil einer dynamischen Entwicklung. Die kürzlich in der Südchinesischen See stationierte Flugzeugträgergruppe Clémenceau 25 ermöglichte zahlreiche multilaterale Übungen mit wichtigen Partnern wie Singapur, Indonesien, den Philippinen und der 7. US-Flotte.

Gleichzeitig unterstreicht der Besuch des französischen Staatspräsidenten in Vietnam, Indonesien und Singapur die Intensität der diplomatischen Beziehungen zu dieser Region. Auf multilateraler Ebene beteiligt sich Frankreich an zahlreichen regionalen Foren: dem Raisina-Dialog in Indien, dem Seoul Defense Dialogue, dem Beijing Xiangshan Forum in China und dem Strategischen Dialog in der Mongolei.

Darüber hinaus hat die DGRIS seit 2023 rund zwanzig bilaterale Dialoge mit ihren asiatischen Partnern geführt, einige davon im „2+2“-Format, an denen das Armeeministerium und das Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten beteiligt waren.
Eine bekräftigte europäische und regionale Zusammenarbeit

Die französische Strategie fügt sich auch in den größeren Rahmen der Europäischen Union ein. Frankreich beteiligt sich aktiv an zwei regionalen Initiativen: „Enhancing Security Cooperation in and with Asia“, die sich auf Cybersicherheit und Krisenmanagement konzentriert, und „CRIMARIO“, die darauf abzielt, strategische Seewege durch den Ausbau von Kapazitäten und den Austausch von Informationen zu sichern.

„Diese Strategie ist eine konkrete Umsetzung des vom Präsidenten der Republik vertretenen Konzepts der strategischen Autonomie“, erklärte Kapitän Rossignol. Sie zielt darauf ab, „unseren Partnern ein umfassendes Angebot zu unterbreiten, das ihnen den Schutz ihrer Souveränität und einen Beitrag zur regionalen Stabilität ermöglicht“.

Mit Spannung erwartete französische Teilnahme

Der Armeeminister wird in der vierten Plenarsitzung des Shangri-La-Dialogs sprechen, die den neuen Konflikträumen gewidmet ist: Cyberspace, Tiefsee und Weltraum. Diese Rede wird neben der Ansprache des Präsidenten einer der Höhepunkte des Gipfels sein.

Die französische Teilnahme an diesem Gipfel findet im Rahmen des 60-jährigen Jubiläums der bilateralen Beziehungen zwischen Frankreich und Singapur statt, was dieser Ausgabe eine sowohl strategische als auch symbolische Bedeutung verleiht. "Der Shangri-La-Dialog ist ein strategisches Treffen mit hoher Sichtbarkeit. Er ermöglicht es Frankreich, sein operatives Engagement zu unterstreichen und seine Position als zuverlässiger, kohärenter und respektierter Akteur in der indopazifischen Region zu bekräftigen", schloss Kapitän Rossignol.
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#3
In der Veranstaltung hat Macron seine Vision einer neuen Weltordnung vorgestellt:
Zitat:...
„Wir wollen kooperieren, aber von niemandem abhängig sein“, sagte Macron. Sein Aufruf: eine „Koalition der Unabhängigen“ – Länder, die sich weder vereinnahmen noch einschüchtern lassen wollen, die strategische Autonomie suchen und gemeinsam an einem regelbasierten Multilateralismus arbeiten. Diese solle so überzeugend sein, das sich langfristig auch China und die USA anschließen.

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Sowohl die Asean-Staaten als auch die EU seien betroffen von einer „Erosion der Allianzen“ und dem Ende eines berechenbaren Ordnungsrahmens. Die Lösung, so Macron, könne nur in verstärkter Zusammenarbeit liegen – bei Verteidigung, Technologie, nachhaltigem Handel und Sicherheit.

„Europa und Asien sind enger miteinander verflochten, als wir dachten“, sagte Macron. Beide Regionen müssten in einer Welt zunehmender Machtkonkurrenz ihre Souveränität verteidigen. „Wir müssen gemeinsam den Anspruch erheben, nicht zu bloßen Kollateralschäden geopolitischer Entscheidungen zu werden, sondern unser eigenes Modell zu verteidigen – durch gemeinsame Standards, offene Märkte und nachhaltige Kooperation.“

Besonderes Augenmerk legte Macron auf die Vermeidung von Doppelstandards: Wer Russlands Angriffskrieg in Europa dulde, dürfe sich nicht wundern, wenn China sich ähnliches in Taiwan oder im Südchinesischen Meer herausnehme. Gleichzeitig forderte er, auch in Gaza das Völkerrecht ernst zu nehmen und humanitäre Standards zu verteidigen. Nur wer konsistent sei, könne weltweit für eine regelbasierte Ordnung eintreten.
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mit der Vision rennt Macron bei mir offene Scheunentore ein.
Erich hat schon vor Jahrzehnten geschrieben, dass nach dier Bipolarität nun eine multiporale Weltordnung entstehen würde - und die einzelnen Kulturkreise oder Regionen auch beschrieben.

Und was die Gleichbehandlung von Völkerrechtsverstößen betrifft, ist Macron ebenfalls meiner Meinung Big Grin.
Wir können uns keine "Doppelbödigkeiten" leisten.
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#4
Hegseth:

https://www.defensenews.com/pentagon/202...ia-speech/

Zitat:But the shift reflected the Trumpian view of the region Hegseth offered — one in which countries may need to choose between dueling superpowers and U.S. allies should do far more to counter China’s threat.


Einfach gestrickte Menschen betreiben einfach gestrickte Politik.
Auch in Asien wird man Trumps größtenteils ignorieren und ihn mit einfachen Gesten im Zaun halten. Eine (ohnehin geplante) Bestellung F35 und Trump kann sich in der Heimat als großartiger Dealmaker feiern lassen.

China hat diesmal keine hochrangige Regierungsvertreter geschickt. Man will wahrscheinlich der Trump Administration keine Gelegenheit für eine politische Show bieten.
Das weiße Haus ist mittlerweile zur Jerry Springer Show internationaler Politik geworden. Das wird sich China nicht antun
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