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(Gestern, 16:09)Quintus Fabius schrieb: ... zum anderen oktroyiert man ihnen mit allen Mitteln auf, dass sie keine Kinder kriegen sollen, weil sie sich ja erstmal selbst beruflich und persönlich verwirklichen sollen - und dies nicht um ihnen gutes zu tun, sondern um die Verfügungsmasse der Frauen für die Wirtschaft, das Drücken der Löhne und für die Ausbeutung besser explorieren zu können. Da besteht aber ein Widerspruch zwischen den politischen Motiven und der Realität der Arbeitswelt.
Es ist ja nun wirklich nicht so, als wollten alle Firmen unbedingt mehr Frauen anstellen. Die Diskriminierung ist da ja weiterhin vorhanden, allen Bemühungen und Bekundungen zum Trotz. Man nimmt halt nur mittlerweile, was man kriegen kann.
Die Politik hingegen versucht natürlich aus rein ökonomischen Notwendigkeiten, Frauen in Arbeit zu bekommen, um die Sozialsysteme zu entlasten und den Arbeitskräftemangel zu reduzieren. Wenn man das für den Wähler mit einer Gleichberechtigungserzählung verbinden kann, umso besser.
Zitat:diese geben als Grund für die Kinderlosigkeit weit vor allem anderen an, dass 1. ihre Lebensumstände es verunmöglichen ein Kind zu kriegen
Was sicher zutrifft, aber nicht direkt eine Gleichstellungsfrage ist, sondern für potentielle Väter genauso gilt und einfach ein Problem unserer Zeit ist.
Zitat:2. dass sie keinen Partner haben dem sie vertrauen können dass er bei ihnen bleibt
Was so rein gar nichts mit politischen Umständen zu tun hat. Allenfalls könnte man hier auf die Schaffung besserer Umstände für alleinerziehende Mütter abzielen, was zwar definitiv erforderlich ist, aber die Erhöhung der Zahl von alleinerziehenden Elternschaften sollte ja nun kein erstrebenswertes Ziel sein.
Zitat:3. dass sie Druck haben im Beruf erfolgreich zu sein
Das ist die Kehrseite der Selbstbestimmung. Dieser Druck ergibt sich aber aus den beiden vorgenannten Punkten und ist daher nicht für sich zu betrachten.
Zitat:Wir bauchen daher gar nicht mehr über irgend eine Art von Verteidigung diskutieren, denn wenn diese Problematik nicht nachhaltig gelöst wird, gibt es nichts mehr zu verteidigen.
Das ist nur dann richtig, wenn der Aspekt der Zuwanderung außen vor bleibt, die ja zunehmend dafür sorgt, dass sich die Reproduktionsrate der Gesamtbevölkerung von der junger Staatsbürgerinnen abkoppelt. Das mag für viele ein Problem an sich darstellen, ist es aber defacto nicht hinsichtlich des Fortbestands der Bevölkerung Deutschlands und somit der erforderlichen Verteidigungsfähigkeit.
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muck:
Und ein weiterer wesentlicher Grund ist das überall steigende Alter von Müttern bei ihrem ersten Kind. Und eine Wehrpflicht für Frauen steigert dieses dann nochmals und reduziert damit die Reproduktion noch weiter.
https://www.aljazeera.com/news/2025/6/10...plummeting
Zitat:Roughly 40 percent of respondents cited economic barriers – such as the costs of raising children, job insecurity and expensive housing – as the main reason for having fewer children than they would like, according to the report based on an online survey conducted by the UN agency and YouGov.
the 2025 State of the World Population report found most people did indeed want children. The survey findings indicated that the world is not facing a crisis of falling birth rates but a crisis of reproductive agency.
Job insecurity and fear of the future – from climate change to war – were cited by 21 percent and 19 percent of respondents, respectively, for reasons to avoid reproducing
Only 12 percent of people cited infertility or difficulty conceiving for not having the number of children they wanted.
Und Unfruchtbarkeit nimmt bei Frauen mit höherem Alter zu, und das Alter ist der primäre Faktor für eine verminderte Fruchtbarkeit bei Frauen (und für eine geringere Qualität der Schwangerschaft).
Und eine Wehrpflicht schiebt das Alter welches jetzt schon bei 32 liegt noch weiter nach oben, auf dann 33 bis 35, und damit sinkt die Geburtenrate noch weiter.
Broensen:
Zitat:Das ist nur dann richtig, wenn der Aspekt der Zuwanderung außen vor bleibt, die ja zunehmend dafür sorgt, dass sich die Reproduktionsrate der Gesamtbevölkerung von der junger Staatsbürgerinnen abkoppelt. Das mag für viele ein Problem an sich darstellen, ist es aber defacto nicht hinsichtlich des Fortbestands der Bevölkerung Deutschlands und somit der erforderlichen Verteidigungsfähigkeit.
Menschen sind keine beliebige Formmasse aus der man machen kann was man will. Es ist genau diese (sozialistische) Illusion, welche Gesellschaften das Genick bricht.
Es ist keine Bevölkerung die da kommt, sondern es sind andere Völker und damit sinkt die Verteidigungsfähigkeit ebenfalls.
Um den Aspekt der psychologischen, sozialkulturellen und moralischen Faktoren nochmals aufzugreifen: die Moral ist wesentlicher als das Material für die Verteidigungsfähigkeit.
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(Gestern, 16:21)Quintus Fabius schrieb: Junge Frauen wären eigentlich am besten mit um die 18 Jahre herum schwanger. Stattdessen ist das Durchschnittsalter beim ersten Kind inzwischen bei um die 31 Jahre (steigend), was schlicht und einfach zu spät ist. Aus rein biologischen Gründen - je älter die Frau, desto schwieriger wird es überhaupt schwanger zu werden, desto mehr Behinderungen und Problemschwangerschaften gibt es und desto weniger Kinder können insgesamt gezeugt werden usw. Ich weiß, dass du in mehr Kindern einen Vorteil siehst, während ich im Gegenteil weniger Kinder für erstrebenswert erachte. Daher liegt hier bei uns beiden natürlich ein elementarer Zielkonflikt vor.
Zitat:Das Zeitalter der freiwilligen Wehrpflicht und der kinderlosen Mütter .....
 Welch schöner Flüchtigkeitsfehler.
Zitat:Frauen wären hier wegen ihrer körperlichen Verfasstheit für den Dienst im Schützengraben sogar besser geeignet weil körperlich durchhaltefähiger. ... Womit wir aber in Wahrheit zum wesentlichsten Aspekt kommen, der Frage der Moral / Kampfbereitschaft / Selbstdisziplin.
Weshalb ich von "persönlicher" und nicht von "körperlicher" Eignung sprach.
Zitat:Frauen und Männer unterscheiden sich psychologisch zu sehr, als dass eine Mischung von beiden keine Leistungsminderung bedeuten würde.
Es gibt genauso positive Effekte aus der Ergänzung der unterschiedlich ausgeprägten Eigenschaften der Geschlechter und Persönlichkeiten.
Zitat:sie sind leistungsschwächer weil Frauen auf der psychologischen und sozialen Ebene die Kampfmoral beeinträchtigen.
Das halte ich für eine absolute Fehleinschätzung.
Allenfalls mag ich zugestehen, dass zwischengeschlechtliche Beziehungen und Umgangsformen negativen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit einer gemischten Kampfeinheit haben können, wenn diese nicht gut geführt wird.
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(Gestern, 16:30)muck schrieb: Die Geburtenrate geht weltweit drastisch zurück Was absolut zu begrüßen ist.
(Gestern, 16:56)Quintus Fabius schrieb: Es ist keine Bevölkerung die da kommt, sondern es sind andere Völker und damit sinkt die Verteidigungsfähigkeit ebenfalls. Womit wir bei den unterschiedlichen Vorstellungen von Gesellschaft, Volk, Nation etc. angekommen wären, an denen wir beide eben nicht zusammenfinden können.
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Bin ich in Wahrheit also doch kein Vertreter der Linkspartei ....
Zum von Garten-Grenadier schon angesprochenen Waschmichabermachmichnichtnass und dem üblichen Not in my Backyard:
https://www.ipsos.com/de-de/wehrpflicht-umfrage
Zitat:Nur ein Drittel der weiblichen Befragten (33 %) präferiert eine Wehrpflicht für beide Geschlechter.
Genau wie bei den Alten, welche nicht mehr betroffen sind und die deshalb natürlich vollumfänglich für eine Wehrpflicht sind, damit die Jungen für sie und ihren materiellen Wohlstand sterben: Rules for thee but not for me.
Wie wäre es eigentlich mal mit einer Volksabstimmung darüber, bei welcher nur die tatsächlich Betroffenen abstimmen ? Wie wäre es, wenn man einfach mal junge Frauen fragen würde, ob sie überhaupt für Deutschland mit der Waffe kämpfen wollen ?!
https://www.merkur.de/politik/wehrpflich...09616.html
[quote]Besonders drastisch wird die Ablehnung bei der Frage nach der Verteidigungsbereitschaft: 72 Prozent der Frauen sagten in einer Forsa-Umfrage klar „Nein“ auf die Frage, ob sie Deutschland mit der Waffe verteidigen würden, wie das rbb-Inforadio kürzlich berichtete.
Also lasst uns junge Frauen zwangsrekrutieren, dann wird ihre bereits jetzt mangelnde Verteidigungsbereitschaft sicher abnehmen und sie werden in Scharen in die Schützengräben ziehen um sich dort für die Pfründe wohlhabender Senioren zu opfern ...... denn nichts überzeugt mehr und beflügelt den Kampfgeist, als für eine amorphe von der Regierung geformte sogenannte Bevölkerung zu kämpfen, die nach belieben umdefiniert werden kann. Wann wird endlich verstanden, dass die Träume des Sozialismus vom neuen Menschen jeder Grundlage entbehren.
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Noch eine rein praktische Frage: wo sollen eigentlich die ganzen wehrpflichtigen Soldatinnen untergebracht werden, wie werden sie logistisch versorgt? (von Damenhygieneartikeln bis hin zu Klos und Duschen).
Und was macht man mit den wehrpflichtigen Soldatinnen welche dann während ihrer Wehrpflichtzeit schwanger werden? Müssen die dann nachdienen? Oder leisten sie dann Wehrpflicht in speziellen Schwangeren-Kompanien?
Moment ... vielleicht ist das ja die Lösung !  jede Schwangere wird sofort entlassen und ihre Wehrpflichtzeit gilt ferner als abgegolten.
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(Gestern, 18:56)Quintus Fabius schrieb: Noch eine rein praktische Frage: wo sollen eigentlich die ganzen wehrpflichtigen Soldatinnen untergebracht werden, wie werden sie logistisch versorgt? (von Damenhygieneartikeln bis hin zu Klos und Duschen).
Und was macht man mit den wehrpflichtigen Soldatinnen welche dann während ihrer Wehrpflichtzeit schwanger werden? Müssen die dann nachdienen? Oder leisten sie dann Wehrpflicht in speziellen Schwangeren-Kompanien?
Moment ... vielleicht ist das ja die Lösung ! jede Schwangere wird sofort entlassen und ihre Wehrpflichtzeit gilt ferner als abgegolten.
Warum werden hier immer die 150% Lösungen propagiert? Wie hat das mit Wehrmachtshelferinen im WK 2 funktioniert. Man kann mit den deiner Meinung nach, nicht für den Schützengraben geeigneten Frauen, durchaus die rückwärtigen Dienste von Männern entlasten. Damit kann man den Männermangel ausgleichen. Aber vielleicht fragst du mal die IDF, was sie mit den vielen Frauen machen.
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Lest ihr überhaupt was ich schreibe? Gerade für den Schützengraben wären Frauen geeignet, so man sie denn dafür verschwenden wollte.
Ich fass mal nochmal ein paar Argumente zusammen:
Eine Wehrpflicht für Männer und Frauen würde volkswirtschaftliche Kosten im Bereich um die 70 Milliarden Euro pro Jahr verursachen. Eine Studie des Ifo Institutes kam auf einen Rückgang der Wirtschaftsleistung pro Jahr auf ebenfalls bis zu 70 Milliarden Euro.
Erfahrungen aus Ländern wie Schweden und Norwegen zeigen, dass selbst bei einer formal geschlechtsneutralen Wehrpflicht die tatsächliche Umsetzung höchst selektiv erfolgt und ein deutliches Motivationsgefälle zwischen den Geschlechtern besteht.
Das Gender Care Gap wird vollständig ignoriert.
Die Bundeswehr müsste massiv investieren um Frauen mit geringem Kampfwert überhaupt eine Wehrpflicht zu ermöglichen. Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis.
Weniger als 30% der Frauen stehen auch nur einem Wehrdienst positiv gegegenüber, 72% aller jungen Frauen würden Deutschland nicht (militärisch) verteidigen.
Selbst in Israel (Spezialfall der Spezialfälle) sind Frauen in Kampfeinheiten selten, obwohl sie dort dienen dürfen. Biologische, psychologische wie funktionale Faktoren bedingen, dass Frauen hier nie "gleichberechtigt" dienen werden. Und nein, es ist kein Vorteil wenn die rückwärtigen Dienste überwiegend von Frauen gestellt werden.
Frauen in Kampfeinheiten senken deren Wert genau so wie Frauen in rückwärtigen Diensten. Die Leistungsminderung gilt hier überall.
Frauen werden dann als Kriegsgefangene russischen Kriegsverbrechern in die Hände fallen, wie will man das rechtfertigen ?!
Es wird massiven gesellschaftlichen und juristischen Widerstand gegen eine Wehrpflicht für Frauen geben, bereits die normale Wehrpflicht wird Probleme ohne Ende bereiten und die Kampfkraft senken.
Und eine Wehrpflicht für Frauen ist grundgesetzwidrig und eine Änderung des Grundgesetzes praktisch nicht möglich.
Worüber disktuieren wir hier also überhaupt ?! Das hat doch rein gar nichts mit militärischen Notwendigkeiten zu tun, sondern mit einem in diesem Kontext völlig verfehlten Gerechtigkeitswahn.
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(Gestern, 18:50)Quintus Fabius schrieb: https://www.ipsos.com/de-de/wehrpflicht-umfrage Nichts anderes hatte ich selbst schon vor einer Woche angeführt und auch entsprechend eingeordnet:
(24.08.2025, 14:07)Broensen schrieb: Tatsächlich wünscht sich aber sogar ein Drittel der Frauen eine Wehrpflicht für beide Geschlechter. Das ist eine deutliche Mehrheit derer, die überhaupt eine Wehrpflicht unterstützen.
Es wird also auch von Frauen selbst als Benachteiligung betrachtet, wenn sie bei einer Wehrpflicht außen vor bleiben.
[Bild: https://i.postimg.cc/4NTPjPf1/Bild-2025-...412063.png] Das ist doch hier ein entscheidender Aspekt: Wer grundsätzlich gegen die Wehrpflicht ist, wird auch keinesfalls für die Frauen-Wehrpflicht sein. Also spielt die Meinung derer für die konkrete Fragestellung erstmal keine Rolle. Entscheidend für die Gerechtigkeitsfrage zwischen Männern und Frauen ist lediglich der Anteil der im Allgemeinen eine Wehrpflicht befürwortenden Frauen, die eine solche Wehrpflicht dann auch auch für's eigene Geschlecht fordern. Und das ist dann halt eine klare Mehrheit.
Ansonsten müsste man erst noch eine Erhebung vornehmen, wie Frauen dazu stehen würden, eine ohnehin unabwendbare Wehrpflicht nicht auf Männer zu beschränken. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass dadurch nicht insgesamt mehr Menschen eingezogen werden würden. So differenziert sind Umfragen aber leider nicht.
Zumal ja auch diese Statistiken auf eine klassische Wehrpflicht abzielen und eben nicht auf einen allgemeinen Dienst. Somit kommen natürlich auch viele Argumente gegen eine Frauen-Wehrpflicht zum Tragen, die sich nicht aus Gerechtigkeitsdenken ergeben, sondern aus der realen Dysfunktionalität der "alten" Wehrpflicht in unserer heutigen Gesellschaft und der Vorstellung, in dieses System jetzt auch noch kopflos irgendwie Frauen rein zu stopfen.
Zitat:... denn nichts überzeugt mehr und beflügelt den Kampfgeist, als für eine amorphe von der Regierung geformte sogenannte Bevölkerung zu kämpfen, die nach belieben umdefiniert werden kann. Wann wird endlich verstanden, dass die Träume des Sozialismus vom neuen Menschen jeder Grundlage entbehren.
Das ist kein sozialistisches Gedankengut und es kann auch nicht die Rede sein von einer durch die Regierung betriebenen Umformung der Gesellschaft. Die Gesellschaft entwickelt sich und formt sich selbst um. Das war schon immer so. Zuwanderung war auch schon immer prägender Bestandteil dieses Prozesses. Da muss man gar nicht mal auf die Entstehung der US-Gesellschaft schauen, es reichen schon die hiesigen Beispiele von Hugenotten, Ruhrpolen etc. Jeder Versuch, solchen Entwicklungen dauerhaft entgegen zu wirken, ist ebenso eine Utopie wie die Vorstellung einer funktionierenden multikulturellen Gesellschaft, die selbst keine einende Identität entwickelt.
Und ähnliches gilt eben auch innergesellschaftlich wie z.B. hinsichtlich geschlechtsspezifischer Aspekte. Das entwickelt sich von alleine. Eine Regierung kann das verzögern oder beschleunigen, aber weder verordnen, noch aufhalten. Das geschieht innerhalb der Gesellschaft und hat dabei umgekehrt Rückwirkungen auf die Politik. Es ist ja nicht so, dass sich irgend ein Politiker mal ausgedacht hat, es wäre doch eine tolle Idee, bspw. Homosexualität zu erfinden und möglichst viele Menschen dazu zu nötigen, homosexuell zu werden. Im Gegenteil haben sich Autoritäten der Vergangenheit ausgedacht, die ihnen unterworfenen Gesellschaften nach ihren eigenen Vorstellungen umzuformen und zu vereinheitlichen. Mit zunehmender Demokratisierung und Selbstbestimmung der Menschen verlieren diese Jahrhunderte andauernden Bemühungen heute an Wirkung und die freien Gesellschaften nehmen sich vermehrt heraus, die alten Konformitäten zu überwinden. Das kann man für falsch halten, nicht zuletzt hatte diese Konformität ja auch ihre Gründe und unbestreitbaren Vorteile für die Gesellschaften, aber es ist eben keinesfalls eine Entwicklung von oben, sondern das Gegenteil ist der Fall. Nur wird das natürlich von jenen nicht so empfunden, die der Konformität mehr Wert zumessen als der Individualität und die manchen fehlgeleiteten Aktionismus heutiger Medien- und Volksvertreter mehr Bedeutung zumessen als diese verdient haben.
(Ja, weiter Bogen, hab's selbst gemerkt....  )
(Gestern, 19:48)Quintus Fabius schrieb: Ich fass mal nochmal ein paar Argumente zusammen Die meisten deiner Argumente sind mMn auf die Einbeziehung von Frauen in einen klassischen Wehrdienst bezogen und gelten teilweise ganz allgemein für einen solchen, auch unabhängig von der Einbeziehung von Frauen. Daher sind sie (teilweise) gar nicht falsch, aber eben allein auf diesen Umstand bezogen.
Bei dem Fazit kämen wir dann sogar insofern zusammen, dass ich einen ohnehin blödsinnigen Wehrdienst nicht auch noch auf Frauen ausweiten würde, was ihn noch weniger sinnvoll werden ließe.
Aber bei einem weiter gefassten und nachhaltig gestalteten Dienst, der tatsächlich sinnvoll wäre, könnten und müssten eben mMn auch Frauen gleichgestellt einbezogen werden. Insofern folge ich lediglich deinen praktischen Argumenten, nicht jedoch denen zur Gerechtigkeit und dem ihr zugrunde liegenden Gesellschaftsbild.
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Hab leider nur wenig Zeit:
Zitat:Wer grundsätzlich gegen die Wehrpflicht ist, wird auch keinesfalls für die Frauen-Wehrpflicht sein. Also spielt die Meinung derer für die konkrete Fragestellung erstmal keine Rolle. Entscheidend für die Gerechtigkeitsfrage zwischen Männern und Frauen ist lediglich der Anteil der im Allgemeinen eine Wehrpflicht befürwortenden Frauen, die eine solche Wehrpflicht dann auch auch für's eigene Geschlecht fordern. Und das ist dann halt eine klare Mehrheit.
Exakt das meinte ich mit der Umdeutung von Begriffen, Zielinversion usw. - wenn also 30% der Frauen für eine Wehrpflicht für beide Geschlechter sind, dann ist dass die Mehrheit der Frauen, denn die anderen Frauen sind irrelevant, weil sie sowohl gegen eine Wehrpflicht für Frauen als auch gegen die Verteidigung Deutschlands mit der Waffe sind. Man braucht also nur das "richtige" Verständnis des Begriffes Mehrheit. Und genau das meinte ich, als ich davon schrieb, dass diese verbale Integration von nicht auslösbaren Konflikten zwischen Teilzielen dazu führt, dass die Sprache beliebig wird - was höchst problematisch ist.
72% der Frauen wollen Deutschland nicht mit der Waffe in der Hand verteidigen, aber weil 33% laut dieser Umfrage für eine Wehrpflicht für beide Geschlechter sind und dies mehr ist als 23% die für eine Wehrpflicht für Männer sind, spielen diese 72% keine Rolle, denn die wahre, echte, richtige Mehrheit will eine Wehrpflicht für beide Geschlechter und deshalb müssen alle Frauen Wehrpflicht leisten. Das ist genau dieses Neusprech, welches diese Gesellschaft zersetzt (noch weiter zersetzt als es die Umstände ohnehin schon tun).
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