Krieg im 21. Jahrhundert
Seit vielen Jahren schreibe ich ja davon, dass man neue Formen von Aufklärungs-Kompanien benötigt, welche Aufklärung, spezifische Methoden des Kampfes und Drohnen miteinander verbinden. Das reicht von Small Kill Teams (Verbund aus Scharfschützen, Maschinengewehren und Granatwerfern auf Trupp/Gruppen Ebene), über organische leichte elektronische Kriegsführung (LEKE) - bis hin zu Einheiten welche Aufklärung wie Kampf vor allem mit Drohnen liefern, und dies alles im Verbund einer Kompanie.

Die US Armee experimentiert nun aus Erfahrungen der Ukrainer heraus mit genau solchen Aufklärungs-/Drohnen Kompanien:

https://www.twz.com/land/new-scout-unit-...y-u-s-army

Diese neue Einheit wird interessanterweise Multi Purpose Company genannt (MPC).

Zitat:The MPC integrates drone capability with long-range fires with EW all in the same organization.

Also exakt das, was ich schon seit langer Zeit dazu geschrieben habe.

Zitat:“You can look at it as like a movement-to-contact type company,” Army Maj. Matthew Marshall, the division’s Force Management Officer, told The War Zone exclusively. “Basically, this is the smallest element out front of the battalion and the brigade, looking to find and fix the enemy forces."

The goal is to peel away several layers of command “to decrease the amount of time from eyes on the target to lethal effects,” Marshall said. Augmented by an EW team and a Fire Support Team (FiST), the MPC conducted reconnaissance with ground, aerial, and electromagnetic sensors, the Army pointed out.

The MPC concept calls for these soldiers to operate a short distance ahead of the rest of the brigade, Marshall added.

“There is nothing in doctrine right now, because this is a test concept, but our initial best guesstimate is that we’re looking at roughly like three to four kilometers in front of the main body,” he said.

Und das bedeutet natürlich auch größere Kompanien, um diese Fähigkeiten auf dieser Ebene in ausreichander Quantität zusammen stellen zu können. Womit wir schlussendlich bei der Fahne als neuer Größeneinheit landen würden. Interessant ist auch die Anaologie zur BTG. Die BTG ist ja eigentlich ein gemischter Vorausverband für eine Brigade / Division. So wie hier diese neue Form der Kompanie ein gemischter Vorausverband für ein Bataillon / Regiment ist, wenn auch mit einem stärker auf Aufklärung hin ausgerichteten Gesamtkonzept (logsicherweise).

Die MCP besteht in den aktuellen Tests aus:

Zitat:The scout platoon, with about 31 soldiers, was made up of scout snipers and troops using Javelin anti-tank weapons and other weapons capabilities, as well as PDW’s C-100 surveillance drones, according to Marshall.

Wobei man die Javelin hier aktuell nur als Substitut benutzt und diese sollte das Konzept übernommen werden durch zielsuchende Munition / Drohnen ersetzt werden. Damit hätte man genau die Kombination aus Scharfschützengewehren, Maschinengewehren größerer Reichweite und Drohnen von welcher ich schon länger schreibe.

Zitat:The mortar platoon, with about 23 soldiers, has Humvees and trailers, 120 millimeter mortars, and a fire direction sergeant to help coordinate indirect fire with the scouts.

Das ist meiner Meinung nach fragwürdig (Aufwand / Nutzen Verhältnis). Zum einen könnte man das Kaliber verkleinern, dann wären die Mörser durchhaltefähiger (Munitionsverbrauch) und zugleich leichter und beweglicher und man könnte in paar mehr davon mitführen. Zum anderen stellt sich auch hier die Frage, inwieweit nicht Drohnen auch diese Rolle übernehmen können (weniger Wirkung im Ziel, aber präziser und damit von gleicher Feuerkraft).

Zitat:The Lethal Unmanned Systems (LUS) platoon, with about 26 soldiers, uses Switchblade 600 loitering munitions as strike weapons and Anduril Ghost drones for surveillance. It is also equipped with Stinger MANPADS and Drone Defenders to counter adversary drones.

Beispielsweise könnte man zwei solcher Drohnen Züge haben, statt dem Mörser-Zug plus Drohnen-Zug.

Zitat:The MPC platoons were augmented by two other units. One was a four-person EW team using Beast+ jamming systems. The other was a FiST, made up of a Fire Support Officer, a Fire Support Non-Commissioned Officer, and three radio operators. They boosted the MPC’s ability to call in artillery and other fire support.

Und/oder man baut diesen Aspekt aus und hat mehr EloKa dabei, womit man diese in der Rolle der Drohnenabwehr aus den Drohnenzügen heraus ziehen könnte. Dann wäre das die Aufgabe des EW Zuges die Drohnenabwehr mittels EloKa zu betreiben. Womit die Drohnenzüge mehr Leute frei hätten für die Drohnen.

Eine mögliche Alternativstruktur wäre meiner Meinung nach:

Drohnen-Zug (Drohnen und Feuerleitkräfte)
Jäger-Zug (Scharfschützen, MG, Drohnen mit einem Schwerpunkt auf Panzerabwehr)
Mörser-Zug (leichte 98mm Mörser und Feuerleitkräfte)
EK-Zug (Drohnenabwehr und LEKE)
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Es scheint weitgehend Einigkeit darüber zu herrschen, daß Geschwindigkeit der entscheidende Faktor ist – und hier wählt jede Großarmee einen eigenen Ansatz, um sie zu erreichen.

Die Russen setzen dabei auf ihr BTG-Konzept, das man plakativ als „Artillerie voraus!“ zusammenfassen könnte. Ihre Strategie besteht darin, Feuerkraft bereits vor Ort zu haben, unmittelbar einsatzbereit und mit sofortiger Wirkung "entfesselbar".

Die Chinesen wiederum setzen mit ihren HIMOB-CA-Bataillonen (High-Mobility – Combined Arms) auf extreme Mobilität, um den entschleunigenden Raupeneffekt zu minimieren – denn dieser bremst einen Großteil der Vorteile aus, die hochmobile Stoßtruppen lukrieren können.

Der Typ westliche Großarmee hingegen wiederum versucht, so sieht es jedenfalls für mich aus, noch einen weiteren Schritt voraus zu sein, indem er das Koordinationsdickicht lichtet: Entfernen von Zwischenebenen (Befehlsebenen) und Herabsetzung der durchschnittlichen Reaktionsdichte. Durch die Reduzierung von Befehlsebenen und die Verringerung der durchschnittlichen Reaktionszeit verkürzen sie ja nicht nur den Zeitraum zwischen Entscheidungsfindung und Handlung, sondern minimieren zugleich die Häufigkeit aufklärbarer Ereignisse für den Gegner (neuralgisch!).

Die Überwindung der Trägheit erfordert bekanntlich mechanisch den größten Kraftaufwand. Während Russland und China – zumindest theoretisch – versuchen, den einmal erreichten Schwung optimal zu nutzen, setzt der Westen offenbar darauf, „einen Zug voraus“ zu sein. Sie beschleunigen nicht nur, sie sind schneller im vollen Schwung, theoretisch zumindest.
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Ich stimme zu, dass alle in der Theorie hier das gleiche Ziel haben, mehr Geschwindigkeit, und allesamt diesbezüglich dann Strukturen schaffen wollen, die diese erhöhen, aber meiner Ansicht nach lassen alle, auch der Westen TM dabei einen der wesentlichsten Aspekte außer Acht: die Frage der militärischen Kultur und die direkt mit dieser gekoppelte Art und Weise der militärischen Führung.

Bleiben wir beim Westen TM: allen Lippenbekenntnissen zu Auftragstaktik, Mission Command, Mutual Trust, Maneuver Warfare usw. usf. werden die westlichen Streitkräfte völlig konträr zu dem was man vermuten könnte immer langsamer. (auch die Russen und Chinesen sind immer langsamer geworden, aber dass nur am Rande).

Die Panzerfahrzeuge sind heute schneller als sie es jemals waren und dies auch in schwierigem Gelände, mit höherer Reichweite, stärkerer Motorisierung und einer viel besseren Logistik dahinter. Man hat völlig neue technische Möglichkeiten, vernetzte Kriegsführung und Führung von Verbänden in Echtzeit, KI Unterstützung usw usw, und trotzdem ist heute alles langsamer als früher.

Und nun will man also durch Reduzierung von Befehlsebenen und durch das Herunterziehen von Fähigkeiten auf weiter unten befindliche Ebenenen die Geschwindigkeit erhöhen. Meiner Meinung nach wird dies scheitern, aus den gleichen Gründen warum westliche Streitkräfte im allgemeinen langsamer geworden sind.

Auch wenn man Befehlsebenen weglässt, sind die Führungsstrukturen heute zu einem Problem geworden. Es gibt nicht nur zu viele Stäbe, zu viele Offiziere, zu viele Befehlsebenen, die Stäbe und entsprechenden HQ sind darüber hinaus viel zu groß, viel zu aufwendig und viel zu komplex geworden.

Man ist darüber hinaus in diesen (Frage der militärischen Kultur) immer stärker Prozessorientiert und nicht Ergebnisorientiert. Der bloße Prozess der Führungstätigkeit tritt immer mehr in den Vordergrund, anstelle der eigentlichen Zielsetzung, die Führung gerät damit immer mehr zum Selbstzweck.

Deshalb schreibe ich ja seit Jahren schon immer wieder mal von der Führungs- und Sanitätswehr als Bezeichnung für die Bundeswehr. Es ist aber nicht die Führung, welche den Gegner vernichtet, seine Streitkräfte zerschlägt, strategische Effekte erzielt, sondern Führung ist eigentlich eine zuarbeitende, dienende, Unterstützungsleistung, die es den eigentlich relevanten, eigentlich im Mittelpunkt stehenden Kampfverbänden erleichten soll ihren Auftrag auszuführen.

Nun werden viele einwenden, dass das doch Allgemeinplätze sind, dass die Bundeswehr die Auftragstaktik verinnerlicht hat, dass das weglassen von Befehlsebenen doch genau in diese Richtung geht, dass der Krieg heute (angeblich) komplexer ist als früher und daher komplexere Führungsstrukturen notwendig sind, dass die Führung doch durch Digitalisierung, Vernetzung und moderne wissenschaftliche Methoden der Effizienzsteigerung schneller und besser ist als es früher überhaupt denkbar ist, aber genau darin liegt das Problem: in der Fehlwahrnehmung des eigenen Handelns, dass man die sich aus der Technologie entstehenden Reboundphänomene nicht versteht und dass die Zielsetzung des gläsernen Krieges in welchem die Führung in Echtzeit alles zugleich steuert der Natur des Krieges entgegen läuft, die sich nicht verändert hat.

Meiner rein privaten Meinung nach fördern zu lange Friedenszeiten in Armeen einen bestimmten Typ von Soldat und dieser übernimmt dann zunehmend auch Führungspositionen, sucht sich seinesgleichen, und zieht sich seinesgleichen nach - und dieser Typ von Soldat ist einer der eben von seinem Grundcharakter her nicht gut mit Chaos umgehen kann. Das sind Menschen, die von ihren psychologischen Fähigkeiten und ihrer Intelligenz her nicht dem eigentlichen Wesen des Krieges entsprechen. Ihnen fehlt es an Amoralität, an krimineller Energie, an einer Intelligenz die Chaos liebt und die erst recht darin auftrumpfen kann, an der Ablehnung von Ordnung und Struktur, zugleich aber fehlt es an Vertrauen in untergeordnete Ebenen, ist man zu Machtgierig, zieht zu viel persönliches Glück aus Kontrolle, Machtausübung (deshalb wird diese zum Selbstzweck), eigener Karriere und der Befriedigung des persönlichen Ehrgeizes. Ich halte ganz viele heutige westliche Offiziere charakterlich als nicht für den Krieg geeignet.

Das habe ich schon sehr lange so empfunden, schon sehr früh, bereits 1997 als ich in der Bundeswehr die ersten Einblicke darin erhielt wie Offiziere heute vom Charakter her sind und ich fragte mich lange, ob ich denn da der einzige bin der dies so sieht und ob meine Ansichten dazu überhaupt richtig sind. Ich hatte damals schon den Eindruck, dass die ganzen Offiziere, auch die Kameraden welche solche werden wollten und insbesondere die höheren Offiziere von bestimmten psychologischen Typen dominiert wurden, dass ein bestimmter Typ von Mensch dort häufiger vorkommt und dass diese Charaktere anders sind, als die Offiziere der Wehrmacht früher, als die Offiziere welche im Zweiten Weltkrieg kämpften. Das damals ein anderer Menschenschlag die Streitkräfte führte. Und ich bekam damals schon den Eindruck, dass die Führung viel zu langsam ist, viel zu Regel- und Ordnungsbezogen, und viel zu Prozessorientiert.

Seitdem hat sich dies meiner Wahrnehmung nach nicht verbessert. Ganz im Gegenteil, immer mehr werden die bloßen Formen vor den Inhalten betont, wachsen die Stäbe von der Größe her immer weiter und wird immer mehr Arbeit durch die Stäbe und Führungsstrukturen verrichtet. Denn das ist auch ein interessanter Umstand: die Arbeitsleistung in Form von geleisteten Arbeitsstunden, bedrucktem Papier, versandten Befehlen, Einholen von Informationen, Informationsverarbeitung und Auswertung, neuen weiteren Befehlen usw usf der Führung nimmt immer mehr zu. Wenn man Führungsarbeit sozusagen als eine Art Produkt sieht, welches die Führung herstellt, dann ist seit Jahrzehnten die Menge dieses Führungsproduktes, dieser Führungsarbeit pro Kopf der Armee gesehen ständig gestiegen. Die Führung verrichtet also heute sehr viel mehr Arbeit als früher - und genau darin lag und liegt meiner Meinung nach das Problem und daraus resultiert eine immer weiter sinkende Geschwindigkeit.

Da alle anderen Handlungen, alle andere Arbeit von Streitkräften eben an dieser immer weiter wuchernden Führungsarbeit hängen, von dieser abhängig sind und von ihr bestimmt werden, immer mehr Offiziere in immer kürzerer Zeit immer mehr Führungsprodukt herstellen, wird gerade eben dadurch meiner Überzegung nach die Geschwindigkeit bei allem anderen immer weiter reduziert. Die Führung, welche immer besser werden will, immer schneller, immer effizienter, immer effektiver, lähmt mit ihrer Mehrarbeit immer mehr den ganzen Rest und macht ihn langsamer. Das ist für viele kontraintuitiv. Dazu kommt noch das Problem, dass die Technologie es immer mehr ermöglicht, immer weiter nach unten hinein zu befehlen, immer mehr in Echtzeit zu befehlen, immer mehr erteilte Befehle zeitnah auf Umsetzung zu kontrollieren, immer mehr Informationen zu verarbeiten. Das Problem ist, dass wir heute zu viel Informationen verarbeiten, im Versuch nur keine Fehler zu machen, überlegen zu sein und gegenüber dem Gegner dadurch einen Vorteil zu genierieren. Auch das ist kontraintuitiv. Zudem greifen hier viele Rebound-Phänomene und werden Systeme welche eigentlich eine Beschleunigung bringen sollten in der praktischen Realität zu Bremsklötzen.

Deshalb schreibe ich beispielsweise, seit ich das IdZ System kennen lernen durfte gegen dieses an und sehe in der aktuellen Form und Art und Weise der Vernetzung mehr Probleme als Nutzen. Jahrelang kam ich mir damit sehr allein vor.

Daher war ich nicht wenig amüsiert, als schlussendlich im Jahr 2022 das Buch - Something Rotten - Land Command in the 21st Century - von Jim Storr heraus kam. Schlussendlich beschrieb der Autor mit besseren Worten, und unter Verwendung der Kriegswissenschaft exakt das, was ich schon 1997 dumpf und mehr im Unterbewusstsein wahrgenommen hatte. Seit ich das Buch habe, habe ich es inzwischen schon mehrfach gelesen.

Im Kontext der Frage der Geschwindigkeit, des Rennens zur Geschwindigkeit im modernen Krieg kann ich es jedem an militärischen Fragen interessierten Leser nur absolut empfehlen. Rein für mich eines der besten militärwissenschaftlichen Bücher

über das Problem des Widerspruch zwischen Zielsetzung und Methode in den heutigen westlichen Streitkräften:

https://wavellroom.com/2022/05/17/someth...jim-storr/

Was der Autor meiner Ansicht nach noch etwas zu wenig beachtet ist die Veränderung vom Nebel des Krieges hin zum Kaleidoskop des Krieges. Die heutige Kaleidoskopartige Natur des Krieges (einfach eine neue, andere Form von Nebel) bedingt ebenfalls massiv das Wachstum der Führungsarbeit und dass mehr Führungsprodukt hergestellt wird, weil man meint, damit dem Kaleidoskop Herr zu werden. Dieses ist aber einfach nur die neue Form des Nebel des Krieges, der sich in seiner Natur eben nicht geändert hat.

Krieg ist eine Kunst, keine Stabsarbeit.
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Im Kern geht es darum, die aktuellen Trends umzukehren: weniger Führungslast, weniger überbordende Kontrolle, weniger Bürokratie – dafür mehr Eigeninitiative, pragmatische Lösungen und eine Führungskultur, die sich nicht als Selbstzweck versteht, sondern als Ermöglicher schneller und schlagkräftiger Truppen. So weit so gut. Aber jetzt kommt's:

Wenn Lippenbekenntnisse in den Tank geschüttet werden, bewegt sich nichts mehr. Dann braucht es irreversible Maßnahmen, die unbedingt Wirkung zeigen. Das geht nur disruptiv.

▪︎ Sofortige Auflösung aller Stäbe über Divisionsebene:
• Kein permanentes Generalstabswesen, nur temporäre Einsatzstäbe.
• Statt riesiger Planungsstäbe nur kleine, hochmobile "Kriegsräte" je nach Einsatz.
• Alle Offiziere über der Brigadeebene müssen sich "aktiv" an Übungen und Kriegssimulationen beteiligen.
• Einführung von „autonomen Kampfgruppen“ ohne Zwischenstäbe.
• Immer da, wo von dieser Forderung eine Ausnahme gesucht wird, ist eine Experimentiereinheit (notfalls als billige Computersimulation) aufzustellen, um daran zu erlernen wie es nun doch OHNE Ausnahme geht. Experimentiereinheiten sind „Totmannschalter“ gegen Reformbremsen.

▪︎ Ende der Bürokraten-Offiziere (Wehrbeamte):
• Kein Offizierslaufbahn-Modell mehr, das über die Verwaltung läuft.
• Wer über Bataillonsebene führen will, muß vorher seine konkreten Beiträge vorweisen können, mit welchen er seinen bisherigen Bereich kriegsnäher ausgebaut hat.
• Abschaffung von n Prozent aller Lehrgänge, die nicht direkt mit Führung in Gefechtslagen zu tun haben.
• „Kriegstauglichkeit“ als einzige Laufbahnbewertung. Die gesamte Beförderungspraxis wird auf den Prüfstand gestellt: Keine Beförderung mehr ohne nachgewiesene operative Exzellenz. Das bedeutet: Wer Kriegsszenarien realistisch meistern kann, darf und soll weiter aufsteigen.

▪︎ Zweijährige „Kriegsakademie“ als Pflicht für alle höheren Offiziere:
• Keine Verwaltung, keine Prozesstheorie – nur Taktik, Strategie und psychologische Kriegsführung.
• Praktische Tests in realistischen Gefechtsübungen, um „Kriegstauglichkeit“ zu beweisen.
• Offiziere, die nicht bestehen, werden in administrative Tätigkeiten ohne operative Verantwortung versetzt.
• Führungspersonal wird regelmäßig unter unvorhersehbaren Bedingungen getestet (ähnlich der sowjetischen „Maskirovka“-Taktik).
• Kein geführtes Training – Offiziere und Soldaten müssen ohne externe Kontrolle handeln.
• Die ganze Laufbahn ist eine Strecke mit vielen Stationen mit der Möglichkeit des kontrollierten Scheiterns oder Chancen des kontrollierten Scheiterns. Das ist wie der Hörtest oder Sehtest in vielen Berufen. Und wie in anderen Berufen mit regelmäßigen Fähigkeitskontrollen gilt: Wer scheitert, wird nicht weiter befördert.


▪︎ Kein Live-Tracking der Soldatenbewegungen durch höhere Stäbe
• Digitalisierung wird nicht genutzt, um Mikromanagement in Echtzeit zu betreiben.
• Führungsebene bekommt aggregierte Lagebilder, keine exakten Soldatenpositionen.
• Alle Übungen werden nach realistischen Feindbildern aufgebaut.
• Jährlicher Streß-Test (pönalisierbar): Einheiten müssen unter minimalen Kommunikationsmöglichkeiten Kriegssituationen bewältigen.
• Streßtests in umgekehrter Befehlskette: Mindestens einmal jährlich muß jede Befehlsebene simulieren, was passiert, wenn sie plötzlich wegfällt (z. B. Brigadeführung fällt aus – kann das Bataillon trotzdem agieren?).


Die drei Hauptzutaten des hier beschriebenen Menüs sind:
Kriegstauglichkeit, Beweise und Scheitermöglichkeit.
1. Es geht um die Kriegstauglichkeit.
2. Jede Annäherung dahin soll eine bewiesene sein.
3. Wer nicht Schritt halten kann, geht nicht mit.
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