23.10.2024, 11:25
Mit gleich zwei Artikeln befasst sich ESuT mit dem aktuellen konvntionellen U-Boot Programm der Inder, die ja bisher - teilweise unter Lizenzvereinbarung - solche Tauchboote aus Deutschland, Frankreich und Russland bezogen haben.
Anlass ist der bevorstehende Besuch vom Bundeskanzler in Indien - und das sollte auch für das Forum ein Anlass sein, sich diesen Programmen zu widmen. Da ich trotz mehrfachem Durchblättern (bin ich wirklich schon so blind?) nichts gefunden habe, mach ich nun den entsprechenden Strang auf.
1. Strategische U-Boot-Kooperation Deutschlands – U-Boot-Technologie im Indischen Ozean
2. Bringen die indisch-deutschen Regierungskonsultationen den Durchbruch für U-Bootlieferungen an Indien?
Anlass ist der bevorstehende Besuch vom Bundeskanzler in Indien - und das sollte auch für das Forum ein Anlass sein, sich diesen Programmen zu widmen. Da ich trotz mehrfachem Durchblättern (bin ich wirklich schon so blind?) nichts gefunden habe, mach ich nun den entsprechenden Strang auf.
1. Strategische U-Boot-Kooperation Deutschlands – U-Boot-Technologie im Indischen Ozean
Zitat: Während die geopolitischen Spannungen im Indischen Ozean zunehmen, steht ein entscheidendes Ereignis bevor. Die deutsch-indischen Regierungskonsultationen am 24. Oktober in Neu-Delhi könnten das P-75I-Projekt der indischen Marine maßgeblich voranbringen. Unter dem Motto „Growing Together with Innovation, Mobility and Sustainability“ wird Bundeskanzler Olaf Scholz an den Gesprächen teilnehmen, um die bilaterale Zusammenarbeit zu stärken. Das U-Boot-Projekt ist durchaus bedeutsam für die deutsche Industrie, da es innovative Technologien fördert und neue Märkte erschließt.
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Die Modernisierung und Erweiterung der indischen Marineflotte ist ein entscheidender Schritt, um den maritimen Herausforderungen, insbesondere der wachsenden Präsenz der chinesischen Marine, effektiv zu begegnen. Das P-75I-Projekt, das die Beschaffung von sechs neuen U-Booten vorsieht, ist ein zentraler Bestandteil dieser Strategie. Diese U-Boote sollen nicht nur die bestehende Flotte ergänzen, sondern auch den Weg für die Entwicklung und Produktion einheimischer U-Boot-Modelle ebnen.
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Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Indien seine U-Boot-Flotte nicht nur durch Neubauten, sondern auch durch die Modernisierung bestehender Einheiten stärkt. So wurde kürzlich ein Vertrag mit thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) zur Überholung und Modernisierung des U-Bootes INS „Shankush“ unterzeichnet, welches Teil der in den 1980-er Jahren gebauten HDW-Klasse 209 Typ 1500 ist. Dies deutet auf eine langfristige Strategie hin, die sowohl die Erneuerung als auch die Erweiterung der U-Boot-Flotte umfasst.
Die Entscheidung Indiens, weitere „Scorpène“-U-Boote zu bestellen, steht noch aus und wird durch den hohen Preis beeinflusst.
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Strategische Meeresverteidigung: Indiens Weg zur maritimen Selbstständigkeit
Das ambitionierte P-75I-Projekt markiert einen Wendepunkt in Indiens Streben nach maritimer Selbstständigkeit durch die Beschaffung von sechs konventionellen U-Booten, die auf heimischem Boden gefertigt werden sollen. Dieses Vorhaben unterstreicht die Bedeutung der „Indigenization“, indem es vorschreibt, dass mindestens 60 Prozent der U-Boot-Komponenten aus indischer Produktion stammen müssen. Trotz der Herausforderungen, die sich aus langwierigen Beschaffungsprozessen, geringen Gewinnmargen und rechtlichen Streitigkeiten ergeben, die in der Vergangenheit zu erheblichen Verzögerungen führten, zeigt das Projekt nun Fortschritte. Die Abkehr einiger Bieter, darunter tkMS, aufgrund dieser Schwierigkeiten wurde durch eine Neubewertung der Ausschreibung im Jahr 2023 umgekehrt, was zu einer erneuten Beteiligung von tkMS führte. In der Folge kam es zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen tkMS und MDL (Mazagon Dock Shipbuilding Limited), die eine gemeinsame Vermarktung und Produktion der U-Boote anstrebt. Mit dem Typ-214IN (India) bietet tkMS ein hochmodernes U-Boot an, das den neuesten Stand der T-214-Serie repräsentiert.
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Das P-75I-Projekt könnte nicht nur die deutsch-indische Partnerschaft weiter vertiefen, sondern auch dazu beitragen, Indiens Abhängigkeit von russischer Militärtechnologie zu reduzieren. Diese Ausschreibung sollte daher nicht nur aufgrund ihrer wirtschaftlichen, sondern auch ihrer politischen Vorteile bewertet werden.
2. Bringen die indisch-deutschen Regierungskonsultationen den Durchbruch für U-Bootlieferungen an Indien?
Zitat:Am 21. Oktober gab das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) bekannt, dass Bundeskanzler Olaf Scholz am 24. Oktober zu den 7. Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen nach Neu-Delhi reisen wird. Sie stehen unter dem Motto “Growing Together with Innovation, Mobility and Sustainability”. Neben einem offiziellen Austausch mit dem indischen Premierminister Narendra Modi stehen am 25. Oktober eine gemeinsame Plenarsitzung aller Teilnehmenden der Regierungskonsultationen unter dem Vorsitz der beiden Regierungschefs auf dem Programm sowie ein gemeinsamer Auftritt auf der 18. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft, die vom 24. bis zum 26. Oktober in Neu-Delhi stattfindet.
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Bei seinem Besuch in Indien im Sommer 2023 fuhr Verteidigungsminister Boris Pistorius die Absichtserklärung für ein U-Boot-Projekt ein. Der deutsche U-Bootbauer tkMS und die indische Mazagon Dock Shipbuilders, Mumbai, zeichneten im Juni 2023 ein Memorandum of Understanding über potentielle Entwicklung und möglichen Bau von bis zu sechs U-Booten mit außenluftunabhängigem Antrieb.
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Im August 2024 berichtete Global Flow Control, dass sich die indische Marine für den Bau von sechs U-Booten in Zusammenarbeit mit Deutschland ausgesprochen hätte.
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Aus deutscher Produktionslinie setzt die indische Marine bisher vier U-Boote des Typs 209 ein, die in den 1980er Jahren von HDW in einer deutsch-indischen Kooperation fertiggestellt wurden. Sie fahren in Indien unter der Klassenbezeichnung Shishumar. Die Baunummern eins und zwei wurden von HDW in Kiel gebaut, während Mazagon Dock Shipbuilders Limited in Mumbai die Boote drei und vier fertigte. Ab 2016 wurden Modernisierungsvorhaben an zwei der vier U-Boote vertraglich vereinbart und realisiert. Als weiteres Rüstungskooperationsvorhaben genehmigte die Bundesregierung im September 2023 den Export deutscher Motoren für indische Kampfpanzer.
Kann Berlin der ausländischen Konkurrenz trotzen?
Um das auf über mehr als fünf Milliarden Euro geschätzte U-Boot-Geschäft buhlen Madrid und Seoul ebenso wie Paris. Die französische Regierung kann auf eine erfolgreiche Rüstungszusammenarbeit mit Indien zurückblicken. Die 2005 unterzeichneten Verträge für U-Boote vom Typ Scorpène und die 2016 abgeschlossenen Verträge für Rafale-Flugzeuge haben Indien im Zeitraum 2012-2021 zum führenden Abnehmer französischer Rüstungsprodukte in Asien und zum zweitgrößten weltweit gemacht. Im Oktober 2023 wurden die zwischen Indien und Frankreich laufenden Verhandlungen über den Erwerb von 26 neuen Rafale für die Marine und drei neuen Scorpène-U-Booten fortgesetzt.
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Die indische Marine betreibt derzeit 17 dieselgetriebene U-Boote und zwei mit ballistischen Flugkörpern bewaffnete U-Boote mit Nuklearantrieb. Während die beiden strategischen U-Booten Eigenbauten sind, besteht die restliche U-Boot-Flotte einem Mix aus sowjetischer bzw. russischer Produktion sowie französischer und deutscher Herkunft. Dabei wurden die Boote der beiden europäischen Hersteller teilweise in Indien produziert.