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(23.11.2020, 16:33)Quintus Fabius schrieb: Es kann überhaupt keine dummen Fragen geben. Nein - in explizit diesen drei von dir genannten Ländern war ich noch nicht persönlich. Ich kann dir aber Ägpyten, Tunesien, Mauretanien, Guinea und den Senegal anbieten, nicht dass das irgend was sagen würde. Und ich habe über mehrere Jahre nun schon recht viel mit Flüchtlingen aus Nordafrika oder die über Nordafrika gekommen sind zu tun. Aber nur weil ich irgendwo war, oder versucht habe irgendwelchen Afrikanern Deutsch beizubringen heißt natürlich mal nichts. Ich nehme mal an du willst mit deiner Frage auf etwas hinaus?!
Die wirtschaftliche Weiterentwicklung der nordafrikanischen Staaten zu behindern um Wanderungsströme in Grenzen zu halten kann keine Option sein. Dass Menschen versuchen für sich ein besseres Leben zu organisieren kann man niemandem verübeln, insofern kann man auch nicht denen die sich nach Europa aufmachen einen Vorwurf machen. Denn einer Sache muss man sich bewusst werden. Über die Möglichkeiten der Zuwanderung entscheiden die europäischen Staaten selbst und nicht diejenigen die gerne zuwandern würden. Wenn man aber umfangreiche Möglichkeiten für Zuwanderung bietet dann braucht man sich auch nicht wundern wenn diese reichlich genutzt werden.
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lime:
Ich mache gewiss niemandem einen Vorwurf der nimmt was ihm von uns völlig legal zugestanden wird. Und noch weniger mache ich irgend jemandem einen Vorwurf dass er nach einem besseren Leben strebt und dafür illegal nach Europa einwandert. WIR sind hier die allein Schuldigen und Verantwortlichen.
Zitat:Die wirtschaftliche Weiterentwicklung der nordafrikanischen Staaten zu behindern um Wanderungsströme in Grenzen zu halten kann keine Option sein.
Von behindern habe ich nichts geschrieben, ganz im Gegenteil. Wir müssen sie dringend fördern, gerade weil sonst die Migranten wirtschafftlich wie politisch zu interessant für diese Länder werden. Ich schrieb explizit, dass wir die Staaten wirtschaftliche fördern sollten, aber dies dergestalt dass sie dadurch in unsere Abhängigkeit geraten und damit beeinflussbarer werden. Wir fördern also Staaten in Nordafrika und diese übernehmen dafür unsere Drecksarbeit. Moralisch nicht einwandfrei, aber notwendig denn: wenn wir diese Staaten einfach so wirtschaftlich fördern nehmen sie dies mit, und werden dann doch die Migranten als Mittel der Politik gegen uns einsetzen.
Daher die Notwendigkeit den Wohlstand in Nordafrika zu befördern und zugleich die Länder dort wirtschaftlich immer stärker abhängig zu machen. Nur aus einer solchen Kombination heraus könnte man die Massenmigration nach Europa auf vertretbare Maße herunter fahren. Mit Moral und Ethik hat das natürlich rein wenig zu tun. Aber so läuft es, oder auch nicht - man blicke hier auf den Flüchtlingspakt mit der Türkei (Geldzahlungen für Drecksarbeit - und dem folgende der Versuch der Türkei die Migranten als politische Waffe gegen uns einnzusetzen). Das Beispiel iillustriert sehr schön wie es sich in Wahrheit verhält.
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Zitat:The Saharawi People's Liberation Army (SPLA) continues, for the fourteenth consecutive day, its intensive attacks on the positions and bases of the Moroccan occupation forces behind the Wall of Shame, according to the Communiqué No. 14 of the Ministry for National Defense.
SPLA units on Tuesday carried out successful attacks on enemy's bases and positions in the regions of Adeim Um Aglud (Auserd sector), Bkari sector, Galb Adleim (Techla sector), Fadrat Tamat (Amgala sector) and Rus Dirat (Hauza sector), stated the communiqué.
The Saharawi army units also targeted on Wednesday the entrenchments of the Moroccan enemy in the regions of Fadrat Al-Ach (Hauza sector), Amkali Azgalma (Um Draiga sector) and Mahbes sector, added the communiqué.
Quelle: https://allafrica.com/stories/202011270503.html
Mit westsaharischer Propaganda kenne ich mich nun gar nicht aus. Das Statement ist aber aller Wahrscheinlichkeit mit Vorsicht zu geniessen. "Successful attacks" kann auch einfach "Angriffe" heissen, egal ob erfolgreich oder nicht.
Tante Wiki listet für die POLISARIO-Streitkräfte ein ganzes Sammelsurium an alter Sowjettechnik, aber auch Exoten wie EE-9, Kürassier und französische Radpanzer. Vieles davon Beute aus dem früheren Krieg. Dazu die obligaten BM-21. Je nach Klarstand ist also etwas mehr Feuerkraft als AK-47/RPG vorhanden.
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Ich habe mal in die News in französischsprachigen Mediengecheckt
Und nichts Neues mehr seit:
Am 13 November haben die FAR (Marokko) dieStrasse zum Grenzübergang von Guerguerat (Mauritanien/Sahara/Marokko) wieder geöffnet. Sie wurde von 4 Polisario Pickups blockiert. Und anschliessend hat die FAR das umliegende Gelände gesäubert.
Und wohl auch die "Sandmauer" schon 2700 km lang verlängert.
https://telquel.ma/2020/11/25/a-guerguer...ns_1702785
Alos viel Polisario Propaganda
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Legislative in Marokko: Islamisten an der Macht erleiden eine spektakuläre Niederlage zugunsten der Liberalen
France 24 (französisch)
Veröffentlicht am: 09.09.2021 - 07:20
[Bild: https://www.france24.com/fr/afrique/2021...%C3%A9raux]
Ein Wahllokal in Casablanca, 8. September 2021 © Abdelhak Balhaki, Reuters Text von: FRANKREICH 24 Folgen 5 Minuten Die islamistische PJD-Partei, die ein Jahrzehnt lang an der Spitze der marokkanischen Regierung stand, erlitt bei den Parlamentswahlen am Mittwoch im Maghreb-Königreich eine spektakuläre Niederlage zugunsten liberaler Parteien, die dem Königspalast nahestehen.
Route für die PJD.
Die islamistische Partei, die zehn Jahre lang an der Spitze der marokkanischen Regierung stand, erlitt bei den Parlamentswahlen am Mittwoch (8. September) nach vorläufigen Ergebnissen des Innenministeriums eine spektakuläre Niederlage. Eine unerwartete Niederlage zugunsten der dem Königshaus nahestehenden liberalen Parteien, während die Wahlbeteiligung etwas höher war als bei der letzten Wahl im Jahr 2016.
Die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD, gemäßigter Islamist) bricht zusammen und sinkt von 125 Sitzen in der scheidenden Versammlung auf 12, sagte Innenminister Abdelouafi Laftit während einer Pressekonferenz, weit hinter RNI und PAM mit 97, 82 bzw von 395 Abgeordneten).
Das RNI, das der Regierungskoalition angehört, wird von einem wohlhabenden Geschäftsmann, Aziz Akhannouch, geleitet, der als nahe am Palast beschrieben wird. Und die PAM, die wichtigste Oppositionspartei, wurde 2008 vom derzeitigen königlichen Berater Fouad Ali El Himma gegründet, bevor er 2011 zurücktrat. Die älteste Partei Marokkos, die Mitte-Rechts-Partei Istiqlal (Unabhängigkeit), feiert mit einem Zuwachs von 32 Sitzen ein bemerkenswertes Comeback.
Das Ausmaß der Niederlage der Islamisten ist insofern unerwartet, als Medien und Analysten trotz fehlender Umfragen davon ausgingen, dass die PJD immer noch die ersten Plätze belegen würde. Lange auf die Opposition beschränkt, hoffte die PJD, für eine dritte Amtszeit in Folge als Regierungschef zu kandidieren.
Beteiligung auf dem Vormarsch
Es wird an König Mohammed VI. liegen, einen Regierungschef aus der Partei zu ernennen, die den Wahlgang gewonnen hat, der für eine fünfjährige Amtszeit für die Bildung einer Exekutive verantwortlich ist. Er wird Nachfolger des Generalsekretärs der PJD, Saad-Eddine El Othmani. Die endgültigen Ergebnisse sollen am Donnerstag, 9. September, bekannt sein. Die Beteiligungsquote erreichte landesweit 50,35 %, so die neueste Zahl des Innenministers.
Sie hatte bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2016 auf 43 % und bei den letzten Kommunalwahlen im Jahr 2015 auf 53 % gedeckelt. Aber zum ersten Mal haben rund 18 Millionen Wähler ihre 395 Abgeordneten am selben Tag wie ihre Kommunal- und Regionalvertreter gewählt. Was die Enthaltung reduzierte.
Die Wahlbeteiligung war in den südlichen Regionen hoch, die den von Marokko kontrollierten Teil des umstrittenen Territoriums der Westsahara umfassen.
Vorwürfe wegen "schwerwiegender Unregelmäßigkeiten"
Im Jahr 2011 verabschiedete Marokko eine neue Verfassung, die dem Parlament und der Regierung weitreichende Vorrechte einräumt. Entscheidungen und Orientierungen in Schlüsselsektoren gehen jedoch weiterhin von Initiativen König Mohammeds VI. aus. Zuvor hatten die Islamisten "schwerwiegende Unregelmäßigkeiten" gemeldet, darunter "die obszöne Geldverteilung" in der Nähe von Wahllokalen und "Verwirrung" auf einigen Wahllisten, weil Bürger dort ihren Namen nicht finden.
Die Abstimmungen fanden "unter normalen Umständen" statt, versicherte Abdelouafi Laftit, abgesehen von "Einzelfällen".
"Eingeständnis des Scheiterns"
Das Ende des kurzen Wahlkampfes, geprägt durch das Ausbleiben großer politischer Treffen wegen Covid-19, war bereits von Vorwürfen des Stimmenkaufs vergiftet worden. Eine lebhafte Kontroverse hat in den letzten Tagen auch die PJD dem RNI entgegengestellt. Der ehemalige Regierungschef und ehemalige Generalsekretär der PJD Abdelilah Benkirane hatte den Chef des RNI, Aziz Akhannouch, mit einer roten Kugel beschossen, weil er meinte, für die Regierungspräsidentschaft brauche man "einen Politiker mit Integrität".
Seit 2007 Landwirtschaftsminister Aziz Akhannouch entgegnete, die Kritik der Islamisten sei "ein Eingeständnis des Versagens" und "sollen nur Zwietracht säen". Der Minister, an der Spitze eines der größten Vermögen des Landes, hat bereits in der vorherigen Regierung eine Schlüsselrolle gespielt und wichtige Ressorts wie Wirtschaft und Finanzen oder Industrie kontrolliert.
Neue Reformen
Erstmals seit den ersten Wahlen in Marokko im Jahr 1960 wurde die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus nach der Zahl der registrierten Wähler und nicht nach der Zahl der Wähler berechnet. Diese neue Berechnungsmethode sollte kleine Parteien zu Lasten großer Parteien begünstigen. Aber nur die PJD hatte sich dagegen ausgesprochen, da sie sich bereits als "falsch" betrachtete. Der Wahlwettbewerb war durch das Fehlen einer klar definierten Polarisierung der politischen Entscheidungen gekennzeichnet. Nach der Abstimmung werden die politischen Parteien aufgefordert, "einen Pakt" zu schließen, der aus einem "neuen Entwicklungsmodell" resultiert, das eine "neue Generation von Reformen und Projekten" vorwegnimmt, wie Mohammed VI kürzlich versprochen hat.
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Zitat:Streit um Westsahara
EU-Gericht kippt Übereinkünfte mit Marokko
Westsaharas Unabhängigkeitsbewegung Polisario hat vor einem EU-Gericht ein Urteil erstritten, das erhebliche diplomatische Auswirkungen haben könnte. Das Gericht erklärte Teile von Abkommen mit Marokko für nichtig.
Die EU muss nach einem Urteil des Gerichts der Europäischen Union Abkommen mit Marokko nachbessern, weil die "Zustimmung des Volkes der Westsahara" fehle. Wie das Gericht mitteilte, sind Entscheidungen in den Bereichen Landwirtschaft und Fischerei des EU-Ministerrats mit Marokko nichtig. [...] Die Westsahara war bis 1975 eine spanische Kolonie und wurde nach Abzug der Spanier zum Großteil von Marokko annektiert, was von den meisten Staaten aber nicht anerkannt wird. Die Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario, die einen Teil des Gebietes beherrscht, strebt seit langer Zeit einen Abzug Marokkos aus der Westsahara an. Sie wird von Algerien unterstützt. [...]
Das Gericht stellte fest, die Westsahara sei kein Teil Marokkos. Deshalb hätten die Verträge zwischen der EU und Marokko für die Westsahara keine Gültigkeit. Die Polisario dürfe im Sinne des Völkerrechts klagen, da die "Rolle und die Repräsentativität der Klägerin geeignet sind, ihr die Klagebefugnis vor den Gerichten der Union zu verleihen". Die Organisation Western Sahara Resource Watch wertete das Urteil als "bedeutenden Sieg für das Volk der Westsahara".
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika...a-103.html
Schneemann.
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Zitat:Die Baustelle ist wieder eröffnet, EU muss sich zwischen Algerien und Marokko entscheiden. Weckducken geht nicht mehr, sonst werden wieder bald Migranten an den Zäunen der spanischen (Afrika)enklaven rütteln.
Westsahara: "Die Polisario-Front hat das Recht, das saharauische Volk vor Gericht zu vertreten".
https://www.france24.com/fr/afrique/2021...en-justice
Veröffentlicht: 30/09/2021 - 08:23
[Bild: https://s.france24.com/media/display/bcc...NR3W6.webp]
Auf diesem Dateifoto vom 23. November 2020 fährt ein Bulldozer an einem von marokkanischen Soldaten bewachten Hügel an der Straße zwischen Marokko und Mauretanien in Guerguerat, Westsahara, vorbei.
Auf diesem Dateifoto vom 23. November 2020 fährt ein Bulldozer an einem von marokkanischen Soldaten bewachten Hügel an der Straße zwischen Marokko und Mauretanien in Guerguerat, Westsahara, vorbei. Fadel Senna, AFP
Text von: Jean-Luc MOUNIER
Die Westsahara, ein seit Jahrzehnten zwischen Marokko und der Polisario-Front umstrittenes nicht-autonomes Gebiet, stand am Mittwoch erneut im Mittelpunkt der Debatte. Ein europäisches Gerichtsurteil hat den Unabhängigkeitskämpfern "das Recht gegeben, das saharauische Volk vor Gericht und in geschäftlichen Angelegenheiten zu vertreten", wie Erik Hagen, Mitglied der NGO Western Sahara Resource Watch, gegenüber France 24 erklärte.
Die Entscheidung war von den Unabhängigkeitskämpfern der Polisario-Front erwartet worden, die die Anrufung des Gerichtshofs der Europäischen Union wegen der als "strittig" angesehenen Abkommen zwischen Marokko und der EU über die Westsahara initiiert hatten. Der Europäische Gerichtshof entschied am Mittwoch, den 29. September, zu ihren Gunsten und erklärte die beiden Handelspartnerschaftsabkommen für nichtig.
In einer gemeinsamen Erklärung, die unmittelbar nach der Bekanntgabe des Gerichts in Brüssel veröffentlicht wurde, verpflichteten sich die EU und Marokko, ihre "strategische Partnerschaft" fortzusetzen. Die Polisario-Front begrüßte einen "triumphalen Sieg" und sprach von einer "historischen" Entscheidung für die saharauische Sache.
Die Westsahara, die im Mittelpunkt des Interesses steht, ist nach Angaben der UNO seit 1963 ein nicht selbstverwaltetes Gebiet. Es ist seit über 45 Jahren zwischen Rabat und den von Algerien unterstützten saharauischen Unabhängigkeitskämpfern umstritten. Die ehemalige spanische Kolonie mit einer Fläche von 266.000 km² und mehr als einer halben Million Einwohnern wird im Wesentlichen von Marokko kontrolliert, das 80 % dieses wüstenähnlichen Gebiets mit phosphatreichem Untergrund und einer fischreichen Küste besitzt.
>> Lesen Sie: Westsahara: 45 Jahre Konflikt und Verhandlungen "im Sande verlaufen
Diese Situation hält seit 1975 an, als Spanien den Norden und die Mitte des Gebiets an Marokko und den Süden an Mauretanien abtrat. Die Polisario-Front lehnte diese Annexion von Anfang an ab, wobei sie schnell von Algerien unterstützt wurde, dem es nicht gefiel, dass über die Zukunft der saharauischen Gebiete ohne Rücksprache mit ihm entschieden wurde. Die Unabhängigkeitskämpfer fordern ein Referendum über die Selbstbestimmung der Westsahara, was Marokko stets abgelehnt hat.
Das Gebiet ist seit 1980 durch eine von Marokko errichtete "Verteidigungsmauer" abgetrennt, was zu einer Abwanderung der lokalen Bevölkerung geführt hat. Heute leben schätzungsweise zwischen 100.000 und 200.000 saharauische Flüchtlinge in diesen Lagern, die 1.800 km südwestlich von Algier nahe der Grenze zu Marokko liegen. Im Jahr 1991 führte der Krieg zwischen Marokko und der Polisario-Front zu einem Waffenstillstand, allerdings nur unter der Bedingung, dass ein Referendum über die Selbstbestimmung abgehalten werden konnte.
Erik Hagen, Mitglied der NGO Western Sahara Resource Watch, analysiert für France 24 diese Entscheidung.
Wie kann die Entscheidung des Gerichtshofs der Europäischen Union, zwei Verträge zwischen der EU und Marokko für nichtig zu erklären, als Rückschlag für Rabat gewertet werden?
Erik Hagen: Die Westsahara ist der wichtigste internationale Fall für Marokko. Rabat sucht immer noch nach verschiedenen Methoden, um in dieser Frage politische und diplomatische Legitimität zu erlangen: Dies geschieht durch Handelsabkommen mit multinationalen Unternehmen, internationale Exporte von Produkten oder Fischereiabkommen.
Das Urteil des EU-Gerichtshofs vom Mittwoch betrifft die beiden wichtigsten Abkommen des Landes mit der EU.
Rabat hat 144 marokkanische Unternehmen - von denen viele auf saharauischem Gebiet ansässig sind - für den Export nach Europa zertifiziert. Die Tatsache, dass die Abkommen nicht mehr gültig sind, hindert Marokko daran, Produkte in die EU zu exportieren. Außerdem wird die Präsenz der EU-Flotte in den an die Westsahara angrenzenden Gewässern zum ersten Mal reduziert (Anmerkung der Redaktion: Das aufgehobene Fischereiprotokoll zwischen der EU und Marokko sollte 128 EU-Schiffen vier Jahre lang Zugang zu den Fischgründen in den marokkanischen Atlantikgewässern, einschließlich vor der Westsahara, gewähren).
Was bedeutet diese EU-Entscheidung für die Polisario-Front?
Der Standpunkt des Gerichtshofs, dass die Polisario-Front die Vertreterin des saharauischen Volkes ist, ist eine rechtliche Anerkennung - diese Aussage stand in einer UN-Resolution - und vor allem ein politisches Signal. Die Erklärung des EU-Gerichtshofs ist eindeutig: Wichtig an diesem Urteil ist, dass die Polisario-Front nun das Recht hat, das saharauische Volk vor Gericht und in Handelsangelegenheiten zu vertreten.
Außerdem änderte das Gericht in seinem Urteil zwei wichtige Worte im Vergleich zu den Entscheidungen des Europarats von 2019. Es ersetzte das Wort "konsultieren" durch "zustimmen", was für die Saharauis überhaupt nicht dasselbe bedeutet (im Urteil heißt es: "Das Gericht stellt fest, dass, wenn eine Regel des Völkerrechts die Zustimmung einer Partei oder eines Dritten verlangt, der Ausdruck dieser Zustimmung die Gültigkeit der Handlung, für die sie verlangt wird, bedingt", Anm. d. Red.).
Das Tribunal ersetzte auch das Wort "Bevölkerung" durch "saharauisches Volk". Während sich das Wort "Bevölkerung" auf die Marokkaner, die sich seit 1975 in der Westsahara niedergelassen haben, und die saharauischen Flüchtlinge in Algerien beziehen kann, ist das "saharauische Volk" eine juristische Person mit einem Recht auf Selbstbestimmung - was die Polisario-Front für die Westsahara fordert.
Wird dieses Urteil zu einer Änderung des internationalen Status der Westsahara (offiziell ein nicht selbstverwaltetes Gebiet) führen?
Dieses Urteil bedeutet eine Änderung auf rechtlicher Ebene für die Polisario-Front und das saharauische Volk, aber es wird den internationalen Status der Westsahara nicht ändern. Seit den ersten Urteilen im Jahr 2015 ist die Westsahara in den Augen der europäischen Justiz von Marokko getrennt, es handelt sich um unterschiedliche Gebiete.
Mit diesem Urteil werden die europäischen Regierungen, Institutionen und sogar Unternehmen ihre Praktiken gegenüber der Westsahara wahrscheinlich endlich ändern müssen. Es geht nicht mehr nur darum, die örtliche Bevölkerung "zu konsultieren", sondern es sind auch rechtliche, politische und ethische Aspekte bei dieser Gerichtsentscheidung zu berücksichtigen.
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Marokko unterzeichnet historische grüne Partnerschaft mit der EU.
RFI (französisch)
Veröffentlicht am: 20/10/2022 - 09:55
Nasser Bourita, der marokkanische Außenminister in Rabat im März 2022. (Illustration). AFP - -
[Bild: https://s.rfi.fr/media/display/2924c0d0-...4P9FQ.webp]
Marokko wurde am Dienstag das erste Land der Welt, das eine Umweltpartnerschaft mit der Europäischen Union unterzeichnet hat. Eine sogenannte "grüne" Partnerschaft, die die beiden zukünftigen Partner in verschiedenen Projekten einander näher bringen soll.
Mit unserem Korrespondenten in Rabat, Victor Mauriat.
Energiewende, Umweltschutz und Bekämpfung des Klimawandels: Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, und der marokkanische Außenminister, Nasser Bourita, zeigten sich zufrieden mit den künftigen gemeinsamen Projekten im Umweltbereich.
Die ersten Abkommen werden in den kommenden Monaten unterzeichnet. So soll beispielsweise ein EU-Förderprogramm im Dezember 115 Millionen Euro für Marokko bereitstellen, um "den marokkanischen Land- und Forstwirtschaftssektor ökologisch zu entwickeln". Hinzu kommen 100 Millionen Euro, die bis zum ersten Quartal 2023 für die Dekarbonisierung der marokkanischen Energieversorgung bereitgestellt werden.
Abgesehen von den anstehenden Finanzvereinbarungen ist diese Partnerschaft ein Zeichen der Annäherung zwischen der EU und dem Königreich Chérifien. Letzteres hatte die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs bezüglich der umstrittenen Provinz Sahara wenig geschmeckt. Doch dank dieser grünen Partnerschaft werden weitere Kooperationen folgen, hofft Frans Timmermans.
Auf jeden Fall wird Marokko von nun an etwas mehr Zugang zu den Arkana der europäischen Institutionen haben, da das Abkommen die Teilnahme Marokkos an europäischen Programmen im Zusammenhang mit Umweltfragen vorsieht.
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Frankreich bereit zur Finanzierung der Stromverbindung zwischen Marokko und der Westsahara
France 24 (französisch)
Der französische Wirtschaftsminister plädierte am Freitag in Rabat für eine Konsolidierung der Zusammenarbeit mit Marokko im Energiebereich. Frankreich sei bereit, sich an der Finanzierung eines marokkanischen Projekts in dem umstrittenen Gebiet der Westsahara zu beteiligen.
Veröffentlicht am: 26/04/2024 - 21:53
3 min.
[Bild: https://s.france24.com/media/display/563...774DU.webp]
Eine Flagge der Westsahara, bekannt als Demokratische Arabische Republik Sahara, weht auf einem Kontrollposten außerhalb des Flüchtlingslagers Dakhla am 14. Januar 2023. © AFP
Durch:
Frankreich macht einen weiteren Schritt auf Marokko zu. Die Regierung sei bereit, sich an der Finanzierung eines 3-Gigawatt-Stromkabels zu beteiligen, das die marokkanische Stadt Casablanca mit der Stadt Dakhla in der Westsahara verbindet, sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Freitag (26. April).
"Sie werden in der Region Dakhla (Westsahara) Energie erzeugen, Sie werden sie in der großen Metropole Casablanca benötigen, Sie müssen Stromnetze bauen, um diese Energie zu transportieren. Ich bestätige Ihnen, dass wir bereit sind, uns an der Finanzierung dieser Infrastruktur zu beteiligen", sagte Bruno Le Maire während eines marokkanisch-französischen Wirtschaftsforums in Rabat.
Anfang April hatte der französische Außenhandelsminister Franck Riester bei einem Besuch in Casablanca erklärt, dass Proparco, eine auf den Privatsektor ausgerichtete Tochtergesellschaft der Agence Française de Développement (AFD), zur Finanzierung einer Hochspannungsleitung zwischen Dakhla und Casablanca beitragen könnte.
Die Westsahara ist Gegenstand eines Streits zwischen Marokko, das sie als "Südprovinzen" bezeichnet, und der von Algerien unterstützten Frente Polisario, die dort einen unabhängigen Staat beansprucht.
Der französische Außenminister Stéphane Séjourné hatte im Februar erklärt, dass Frankreich Marokkos Investitionen in der Westsahara unterstütze, und seine Unterstützung für Rabats Autonomieplan für das Gebiet bekräftigt - ein Zeichen dafür, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nach einer Zeit des diplomatischen Stillstands wieder aufgeheizt haben.
Marokko möchte, dass Frankreich seine volle Souveränität über die Westsahara anerkennt, so wie es auch die USA und viele arabische und afrikanische Länder tun.
Entwicklung kohlenstofffreier Energien
Nach einem Treffen mit seiner marokkanischen Amtskollegin Nadia Fettah schlug der französische Minister auch "eine Zusammenarbeit im Nuklearbereich mit kleinen oder mittelgroßen Reaktoren" in Marokko vor, das über keine derartigen Kraftwerke zur Energieerzeugung verfügt.
Frau Fettah erklärte ihrerseits, dass die Baustelle Energie "perfekt die Vision repräsentiert, die wir von dieser erneuerten Partnerschaft haben".
Die französische Entwicklungsagentur (AFD) würde einen Kredit in Höhe von 350 Millionen Euro gewähren, um den marokkanischen Phosphat- und Düngemittelriesen OCP bei seinen Bemühungen um eine Dekarbonisierung zu unterstützen, fügte der Finanzminister hinzu.
Zitat:Auch zu lesen
Algerien-Marokko: Ein Fall von Immobilienkonfiszierung lässt die Spannungen wieder aufleben.
Das Königreich hat in den letzten 15 Jahren stark auf erneuerbare Energien gesetzt, die derzeit 38% des erzeugten Stroms liefern, und strebt eine Steigerung auf 52% bis 2030 an. Das Land hofft außerdem, sich auf dem Markt für grünen Wasserstoff zu positionieren.
Auch die Mobilität auf der Schiene stand im Mittelpunkt der Gespräche zwischen den beiden Ministern, da das Königreich den Ausbau seiner Hochgeschwindigkeitsstrecke (LGV) nach Agadir (Süden) realisieren möchte. Der erste Abschnitt dieser Strecke, die seit 2018 Tanger (Norden) mit Casablanca (Westen) verbindet, war von dem französischen Unternehmen Alstom gebaut worden.
Bruno Le Maire ist der dritte französische Minister, der diese Woche Marokko im Rahmen der Wiederbelebung der Beziehungen zwischen den beiden historischen Verbündeten besucht, die seit 2021 von einer beispiellosen Krise erschüttert werden.
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