(Europa) Streitkräfte der russischen Föderation
Was bleibt von der russischen Flotte im Mittelmeer übrig?
RFI (französisch)
Mit dem Abzug der Marinebasis Tartus in Syrien, der vorübergehend mit dem Sturz des Assad-Regimes verbunden war, sieht sich die russische Mittelmeerflotte einer Vielzahl von Schwierigkeiten gegenüber. Ein Teil der Flotte bleibt im „Syrienkanal“ stecken. Von der spanischen Küste bis zum zentralen Mittelmeer scheint die gesamte Flotte von erheblichen logistischen und operativen Mängeln betroffen zu sein.
Publiziert am: 20/01/2025 - 17:46

Ein russisches Schiff in der Nähe des Hafens von Tartus, Syrien, am 17. Dezember 2024. Bakr Alkasem / AFP
Von: Franck Alexandre Follow | Olivier Fourt Follow
Im Westen erlitt der Konvoi aus dem Frachter Ursa Major und dem Frachter Sparta bereits Ende Dezember einen schweren Rückschlag, als dieUrsa Major am 25. Dezember vor der Küste Spaniens sank und die Lieferung von militärischer Ausrüstung für die russische Marine gefährdete.

Die Yantar in Aktion
Im zentralen Mittelmeer scheint der Aufklärungszweck des „ozeanographischen Schiffes“ Yantar (eine Einheit der russischen GUGI, die Spionage und Sabotage, insbesondere von Unterseekabeln, durchführt) weiterhin auf sensible Unterseekabel zu zielen, was durch seinen langen Einsatz und seine erratischen Bewegungen, die insbesondere südlich von Sardinien und im Kanal von Sizilien beobachtet wurden, belegt wird.

Die Yantar wurde in den letzten Tagen auch in der Nähe der Position gesichtet, an der dieUrsa Major gesunken war. Das Schiff hatte eine ungewöhnliche Ladung an Bord: 370 Tonnen schwere Kräne, die möglicherweise für einen neuen russischen Heimathafen in der Region bestimmt sind. Es handelt sich also um einen großen Verlust, insbesondere da die Kräne offensichtlich von einem westeuropäischen Hersteller gekauft wurden.

Lesen Sie auchWaswir über den russischen Frachter wissen, der im Mittelmeer gesunken ist.

Zum jetzigen Zeitpunkt können nur Hypothesen aufgestellt werden. Hat die Besatzung der Yantar versucht, sensible Materialien aus dem Wrack zu bergen? Hat sie Untersuchungen durchgeführt, um die Gründe für den Untergang zu ermitteln?
Die Yantar verfügt über eine hochentwickelte Ausrüstung (Drohnen und Unterwasserroboter), die es ihr ermöglicht, ein breites Spektrum an Unterwasseroperationen durchzuführen. Sie wurde mehrfach in der Nähe sensibler Einrichtungen im Kanal von Sizilien gewarnt, bevor sie ins östliche Mittelmeer und Anfang Januar 2025 wieder zurück ins zentrale Mittelmeer fuhr.
Seine Vorgehensweise folgt einem immer wiederkehrenden Muster, bei dem er eine stationäre Position in geringer Entfernung von Unterwasserkabeln einnimmt, um scheinbar Kartierungsaktivitäten durchzuführen.

Ein Warnschuss ?

Rauch von Warnschüssen, um die Yantar zum Ausweichen zu zwingen © Exklusives Dokument über RFI
Hochrangige Militärs erklärten RFI, dass die Yantar am 9. Januar, als sie südlich von Sardinien operierte, durch einen visuell erkennbaren Vorfall - gekennzeichnet durch eine plötzliche Rauchentwicklung einige Längen vor ihrem Bug - gezwungen wurde, sich aus dem Gebiet zu entfernen. Die gleichzeitige Anwesenheit von alliierten Militärflugzeugen in der Nähe des Schiffes lässt vermuten, dass es sich um ein Einschüchterungsmanöver handelte, das die Yantar dazu bringen sollte, ihre Aufzeichnungen einzustellen.

Wie auch immer, die Yantar scheint am vergangenen Wochenende die Straße von Gibraltar in Richtung Atlantik passiert zu haben.

Schwierigkeiten vor der Küste Syriens

Der sichtbarste Engpass ist Tartus, wo sich mehrere Amphibienschiffe, darunter dieIvan Gren und dieAleksandr Otrakovsky, sowie die Frachtschiffe Sparta und Sparta II, die Baltic Leader und der TankerSkobelev im Kanal von Syrien konzentrieren. Die Logistikschiffe sind nicht in der Lage, die Hunderte von Containern und Landfahrzeugen zu laden, die nach dem Sturz von Baschar al-Assad auf den ehemaligen russischen Marinestützpunkt gelangten. Bis heute haben sich die neuen syrischen Behörden nicht öffentlich zu den Bedingungen für den Zugang zu den Hafenanlagen von Tartus geäußert. Ohne die Genehmigung der neuen Herren in Damaskus scheint die Aussicht auf einen geordneten militärischen Rückzug Russlands unerreichbar zu sein.

Im selben Sektor häufen sich die technischen Defekte. Der Wasserentsalzer derAleksandr Otrakovsky soll ausgefallen sein, während die Treibstofftanks des Schiffes undicht sind. Die Schäden häufen sich, wenn man tagelang vor Anker liegt, ohne die Infrastruktur zu nutzen, die für die Wartung von militärischen Schiffen notwendig ist.

Der Verlust des Hafens von Tartus macht es notwendig, verschiedene Häfen in der Region, insbesondere in Ägypten und Libyen, anzulaufen, um die Schiffe zu versorgen.

Diese zersplitterte Logistik macht die Schwäche der russischen Position deutlich. Ohne ihr syrisches Heiligtum muss sich die russische Marine nun verteilen und mit mehreren provisorischen Stützpunkten auskommen.

Eine Kette von logistischen Fehlern


Reorganisation der russischen Ölversorgungskette, die für den erfolgreichen Abschluss des Rückzugs aus Syrien unerlässlich ist. Exklusives Dokument über RFI

Die russischen Seekapazitäten im Mittelmeer sind mit Versorgungsproblemen konfrontiert. Nach einem Zwischenstopp in Ägypten soll das Unterstützungsschiff Vyazma, das die verschiedenen russischen Einheiten mit Treibstoff und Lebensmitteln versorgen sollte, nicht mehr über ausreichende Vorräte verfügen, um die Marinegruppe zu unterstützen, berichten französische Militärs.
Auch die im östlichen Mittelmeer eingesetzten russischen Schiffe könnten unter der langen Wartezeit leiden. Es ist zu beachten, dass die Dauer der Rotationen nach Russland (ein Hin- und Rückflug kann bis zu sieben Wochen dauern) die Versorgung mit Lebensmitteln und Treibstoffen erschwert.

Fehlende Unterwasserunterstützung

Seit einigen Wochen verfügt Russland über keine Unterwasserkapazitäten mehr im Mittelmeer, da das U-Boot Noworossyisk der Kilo-Klasse am 8. Dezember Tartus verlassen musste, weil es keine technische Unterstützung am Kai gab. Nach einer Einsatzdauer von 116 Tagen war das U-Boot gezwungen, an die Oberfläche zu gehen, um durch die Straße von Gibraltar in seinen Heimathafen zurückzukehren.

Da es in diesem Gebiet keine speziellen Schleppschiffe gibt, musste die Noworossyisk Anfang Januar unter ständiger Beobachtung der westlichen Marinen an der französischen Atlantikküste entlang über Wasser fahren, bevor sie in die Ostsee zurückkehrte.

Russland versuchte Anfang Januar, die Krasnodar, ein weiteres U-Boot der Kilo-Klasse, in der Ostsee einzusetzen. Das U-Boot blieb jedoch in den dänischen Meerengen aufgrund eines technischen Defekts an seinem Begleitschiff, dem Werkstattschiff Sergey Balk, stecken. Trotz der Ankunft von Unterstützungsschiffen und Schleppern aus Kaliningrad konnte die Marinegruppe nicht weiter vorrücken und die Krasnodar kehrte schließlich am 8. Januar zusammen mit der Fregatte Soobrazitelniy und dem Schlepper Evgeniy Churov um.

. Exklusives Dokument über RFI

Die russische Marine scheint es also nicht mehr oder nur unter großen Schwierigkeiten zu schaffen, eine kohärente Flottenpräsenz im strategisch wichtigen Mittelmeer zu erreichen.
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Da wir ja erst vor kurzem mal eine Diskussion über russische abstandsaktive Schutzmaßnahmen hatten, hier mal erneut ein paar Aufnahme des Systems ARENA-M

https://x.com/wartranslated/status/1906281875917660436

Zitat:Russians are posting videos of the "Arena-M" active protection system in action, designed to intercept targets attacking both horizontally and vertically.

Die Ukrainer haben gelegentlich russische Panzer beschossen, welche scheinbar mit diesem System ausgerüstet waren. Sie stellten aber dann fest, dass die dort scheinbar verbauten Komponenten nicht funktionsfähig sind. Man hat auch russische Gefangene gehabt welche angegeben haben, ihnen sei erzählt worden, ihre Panzer hätten funktioniernde Hardkillsysteme, aber dann stellte sich heraus, dass dem nicht so ist.

Die Technologie ist seitens der Russen seit vielen Jahren ausgereift und funktioniert, dass ist ein Fakt. Aus was für Gründen auch immer setzen die Russen sie aber im Gefecht fast nicht ein. Dasselbe mit Reaktivpanzerung. Russland hat gute Reaktivpanzerungen, aber selbst wo russische Panzer scheinbar solche drauf hatten, war dies in vielen Fällen nur eine Attrappe welche so aussehen sollte, tatsächlich aber überhaupt nicht funktionsfähig war.
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(30.03.2025, 12:07)Quintus Fabius schrieb: Russland hat gute Reaktivpanzerungen, aber selbst wo russische Panzer scheinbar solche drauf hatten, war dies in vielen Fällen nur eine Attrappe welche so aussehen sollte, tatsächlich aber überhaupt nicht funktionsfähig war.
Für die Attappe wurde mit Sicherheit genausoviel abgerechnet wie für ein echtes System
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Da kann man einen drauf lassen dass das genau so teuer abgerechnet wird. Das ist einfach so absolut irre, was die Russen diesbezüglich treiben. Und das zieht sich so durch praktisch absolut alles: Da werden beispielsweise seit Jahren abgelaufene Sowjetische Militärrationen einfach in neue Kartons verpackt und dann als neu hergestellte Militärrationen ans Militär geliefert. Die Soldaten vor Ort erhalten dann noch nicht mal die vorgeschriebene Menge davon (was aber auch nichts nützen würde). Und dann werfen sie das Zeug einfach weg und verwenden den Karton zum Feuer machen als Zunder, weil die extrem gut brennen (sind anscheinend mit irgendeiner Chemikalie behandelt und brennen selbst wenn sie naß sind, was aber NICHT intentional ist).

Panzern fehlt die Kompositpanzerung, stattdessen wurde einfach Monostahl verbaut ! Bereits der T-64 hatte Kompositpanzerung !! Surreale Zustände.

Eine russische Banzai Truppe kriegt eine Art Buggy und soll damit zu einem ukrainischen Stacheldrahtverhau rasen um diesen zu zerstören. Das Selbstmordkommando bleibt aber auf halbem Weg liegen weil der Sprit alle ist, obwohl die Nadel immer noch einen vollen Tank anzeigt (die wurde anscheinend einfach festgeklebt).
Der Sprit wurde natürlich verhökert.

Ein junger Soldat macht ein Video an seine Mutter, dass er jetzt sterben wird, weil er das notwendige Geld nicht zusammen bekommen hat um seinen direkten Vorgesetzten zu bestechen. Daher soll er jetzt gezeroed werden, also getötet werden.

Und es gibt schon wieder Einzelfälle wo russische Offiziere junge Soldaten welche an die Front kommen als Zwangsprostituierte auf den Strich schicken. Das gab es übrigens früher sogar schon im Frieden mit Wehrpflichtigen. Denn man ist ja ach so sehr gegen die Homosexualität. Und die lassen sich darauf ein, weil sie sonst halt auch einfach bei der nächsten Gelegenheit sterben. Als Front-Stricher überleben sie länger.....

Und dieser grenzenlos verkommene Dreckshaufen kollabiert einfach nicht ! Das ist das verblüffendste daran. Trotz all dieser Dinge, die in Russland sehr wohl bekannt sind rebelliert die Armee nicht und gehorchen die Soldaten. Es ist einfach erstaunlich, dass irgend jemand solche Zustände hinnimmt, zumal es ja ohnehin keinen Unterschied macht für diejenigen welche dort zum zeitnahen sterben unterwegs sind.

Derweilen äußeren reiche junge Russen bei einer Party lachend, dass dieser Krieg das beste ist was Russland passieren konnte, weil man damit zum einen den Zitat: ganzen Schrott aus den Depots loswerden und entsorgen kann der ja ohnehin in wenigen Jahren schon völlig verrottet und gar nicht mehr verwendbar gewesen wäre und dass man so den Zitat: ganzen Menschenmüll loswird, was für das russische Blut gut sei, weil man sich damit reinige und minderwertige Völker und genetischen Müll loswird.

Und die Soldaten rebellieren nicht. Es ist einfach nur erstaunlich.
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