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Aufgaben Panzerbesatzung - Diogenes - 19.03.2025 Ich würde gerne von aktiven oder ehemaligen Soldaten wissen, welche Aufgabe eine Panzerbesatzung neben der Bedienung hat. provokativ gefragt: was machen die den ganzen Tag? Hintergrund: In Friedenszeiten sind Manöver die Ausnahme. Selbst in Kriegszeiten ist das Gefecht nicht Alltag. Ich würde gerne wissen, ob es nicht Sinn ergebe, das die Besatzung ihren Panzer auch warten und instand setzen kann. Oder ist das schon Teil ihrer Aufgaben? RE: Aufgaben Panzerbesatzung - alphall31 - 19.03.2025 Bestimmte Fristen müssen sie auf jeden Fall erledigen . Muss ja jeder Fahrer bei der Bw. Das kettenklopfen ist eigentlich auch bekannt. RE: Aufgaben Panzerbesatzung - Diogenes - 19.03.2025 Erstmal Danke für die Antwort. Kannst du ein Beispiel für die Fristen nennen? Könnte eine Panzerbesatzung eine beschädigte Kette wechseln oder ander Reparaturen durchführen? Als Tätigkeit für Wehrpflichtige, kann ich mir z.B. Ladeschütze im Panzer sehr gut vorstellen. 3 Monate Grundausbildung, 6 Monate Ladeschützeausbildung (oder 3 oder 9, keine Ahnung) und kurz danach endet der Wehrdienst. Man geht in die Reserve über und wird im Kriegsfall eingezogen und als Ladeschütze eingeplant. Was bedeutet es hauptberuflich Ladeschütze zu sein? Wie lange ist man Ladeschütze? Wie muss ich mir den Alltag vorstellen. RE: Aufgaben Panzerbesatzung - Delbrueck - 27.03.2025 (19.03.2025, 05:10)Diogenes schrieb: Erstmal Danke für die Antwort. Kannst du ein Beispiel für die Fristen nennen? Also ich habe damals während meiner Wehrdienstzeit (W9) in den 00er Jahren eine Kette am Leopard 1A5 gewechselt, dafür brauchten wir alle vom Zug und einen Bergepanzer. Wir wussten was wir danach getan hatten. Die Fachausbildung zum Richt- und Ladeschützen dauerte damals 2 Monate. Wir waren einmal zur Ausbildung in Altengrabow und einmal auf dem TrpÜbungsplatz Munster. In Munster hatten wir eine 72-Stunden-Übung mit Begegnungsgefecht. Eigentlich wirst Du niemals nur zum Ladeschützen ausgebildet, sondern immer beides, sprich Richt- und Ladeschütze, damit Du beides beherrscht. Der Ladeschütze lädt nur die Hauptwaffe, die Bordkanone (105 oder 120mm), und das Blenden-MG, sowie ggf. das Fla-MG und er beseitigt technische Störungen am Blenden-MG. Falls das Fla-MG auf seiner Seite oben an seiner Luke montiert ist und er den Befehl, bspw. im Sinne von Fliegerabwehr aller Truppen, dazu bekommt, dann bedient er es auch. Da die Waffenanlage und das gesamte Prozedere am Leopard 1A5 und Leopard 2A4/5 ähnlich sind, hätte ich auch als Reservist im Ernstfall auf einem Leopard 2 dienen können. Derzeit haben wir so wenige Kampfpanzer, dass es wohl nicht dazu kommen wird. Es werden in der Reserve ja zur Zeit außer in Fachverwendungen nur Infanteristen für Wachaufgaben benötigt und selbst hierfür haben wir nicht genügend Material. Der Alltag als Wehrpflichtiger war relativ gut, weil in meinem Zug viele Panzer funktionierten, der Panzer, auf dem ich gedient habe, ist m. Erinnerung nach nie ausgefallen, dies sah in den anderen Zügen der Kompanie viel schlechter aus. Dort funktionierte dann bspw. nur ein KPz von vieren. Wir sind häufig auf dem Standorttruppenübungsplatz gefahren und haben geübt, wir haben bspw. die anderen Wehrpflichtigen, die Schulterglatzen, also die Wehrpflichtigen, die in ihrer Grundausbildung waren, mit unseren Optik und unserem WBG überwacht oder unserer Fahrer wurde ausgebildet gut mit dem Kommandanten zusammen zu wirken. Wir haben auch sehr oft den Stellungswechsel geübt, also an eine Kuppe heranfahren, dann die Schussabgabe simuliert, um anschließend im Rückwärtsgang zurück zu fahren, um dann abermals an einer anderen Stelle, Kuppe, Knick usw, erneut simuliert zu feuern. Dann gab es immer einmal in der Woche technischen Dienst, sprich den Panzer nach Vorschrift warten: schmieren, fetten, reinigen, auftanken usw. Alles im allen nicht sonderlich außergewöhnlich. Aber da wir ein Truppenteil waren, der nicht zu den Krisenreaktionsstreitkräften (KRK) gehörte, deshalb hatte unser Bataillon, teilaktiv nannte sich das, nur noch 3 Kompanien, die Stabskompanie, eine Kampfkompanie (in der ich diente) und eine Kompanie, in der die die Wehrpflichtigen ihre Grundausbildung bekamen, deshalb mussten wir viel Wache schieben und weil Panzerkompanien nicht besonders viel Personal haben, deshalb waren wir sehr oft dran. Die Panzerschützen, also Panzersoldaten, die noch kein Gefreiter oder Obergefreiter sind, durften keine Wache schieben, weil die Wach-ATN, die Befähigung zur Wache, die erwarb ein Panzerschütze erst am Ende seiner AGA (Allgemeine Grundausbildung). Einen zivilen Wachdienst gab es damals noch nicht. |