Sudan - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Sudan (/showthread.php?tid=712) |
RE: Sudan - Schneemann - 21.04.2023 Und auch in den gegenwärtigen Kämpfen im Sudan scheinen die Berufsgangster von Wagner wohl ihre Finger mit drin zu haben. Und dabei unterstützen sie anscheinend ausgerechnet die RSF... Zitat:Evidence emerges of Russia’s Wagner arming militia leader battling Sudan’s armyhttps://edition.cnn.com/2023/04/20/africa/wagner-sudan-russia-libya-intl/index.html Schneemann RE: Sudan - Schneemann - 16.06.2023 Nochmals zur Rolle von Wagner im Sudan: Zitat:Kill, terrorize, expel: Testimonies detail atrocities by Wagner-backed militia in Sudanhttps://edition.cnn.com/2023/06/16/africa/darfur-sudan-wagner-conflict-cmd-intl/index.html Genau genommen spielt Wagner der Politik des Kreml in mehrfacher Hinsicht in die Hände: Die Aktionen dieser PMC stützen einerseits irgendwelche willfährigen und skrupellosen Warlords (und helfen bei der Ausbeutung von lokalen Bodenschätzen, die in Moskaus Kriegskasse gehen), andererseits destabilisieren sie aber auch Staaten oder zumindest Teile von Staaten durch Gewalt und Willkür und sorgen so für zunehmende Flüchtlingsbewegungen. Und diese wiederum, wenn sie bis nach Europa gelangen, sorgen dort für enorme innenpolitische Spannungen und ggf. das Erstarken von rechtspopulistischen Kräften, die wiederum meistens Kreml-freundlich sind. Es ist insofern ein tückischer Kreislauf, den der Kreml hier am köcheln hält und der es ihm ermöglicht, mehrere "Fliegen" mit einer Klatsche zu schlagen. Die Frage, die sich hierbei also stellt, ist jene, ob man diesen "dreckigen Krieg" in brutaler Konsequenz nicht mitführen sollte? Schneemann RE: Sudan - lime - 16.06.2023 (16.06.2023, 16:40)Schneemann schrieb: Und diese wiederum, wenn sie bis nach Europa gelangen, sorgen dort für enorme innenpolitische Spannungen und ggf. das Erstarken von rechtspopulistischen Kräften, die wiederum meistens Kreml-freundlich sind. Es ist insofern ein tückischer Kreislauf, den der Kreml hier am köcheln hält und der es ihm ermöglicht, mehrere "Fliegen" mit einer Klatsche zu schlagen. Da könnte die EU Rußland ganz schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Einfach die EU-Migrationspolitik auf eine realistische Ebene bringen. Leider spielen dabei Deutschland und einige kleinere Staaten den großen Bremsklotz. Insofern ist man an daraus resultierenden Gewinnen der sogenannten Rechtspopulisten selbst schuld. Scheinbar wollen die Ampel und Co unbedingt in Spanien und Frankreich rechte Regierungen an die Macht bringen, denn anders kann man sich das Handeln der "Open Borders"-Fraktion nicht erklären. Sollte dies allerdings passieren dann verliert genau diese Fraktion ihren noch vorhandenen Handlungsspielraum, denn mit Spanien und Frankreich auf der rechten Seite wird die Meinung der Ampel zum Thema völlig irrrelevant. RE: Sudan - Schneemann - 16.06.2023 @lime Zitat:Da könnte die EU Rußland ganz schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Einfach die EU-Migrationspolitik auf eine realistische Ebene bringen. Leider spielen dabei Deutschland und einige kleinere Staaten den großen Bremsklotz. Insofern ist man an daraus resultierenden Gewinnen der sogenannten Rechtspopulisten selbst schuld. Scheinbar wollen die Ampel und Co unbedingt in Spanien und Frankreich rechte Regierungen an die Macht bringen, denn anders kann man sich das Handeln der "Open Borders"-Fraktion nicht erklären. Sollte dies allerdings passieren dann verliert genau diese Fraktion ihren noch vorhandenen Handlungsspielraum, denn mit Spanien und Frankreich auf der rechten Seite wird die Meinung der Ampel zum Thema völlig irrrelevant.Oft einig sind wir uns nicht (Stichwort: Brexit). Ich weiß. Aber in der Hinsicht stimme ich dir mal ausnahmsweise in Teilen zu (wobei ich nicht annehme, dass deutsche Politiker eine rechte Regierung in Frankreich an der Macht sehen wollen). Und mit der Teilnahme am "dreckigen Krieg" meinte ich, dass wir eben auf die russische Variante einsteigen sollten. D. h.: Vielleicht hebt mal ein "unerklärliches" Kommando im Sudan oder in Mali ein Lager der PMC Wagner aus, vielleicht wirft mal ein "unbekannter" Jet ein 2.000-Pfund-JDAM auf einen Wagner-Compound im Sudan ab? Maybe, such is life... Nun ja, vermutlich sollte ich weniger Tom Clancy lesen. Schneemann RE: Sudan - lime - 18.06.2023 (16.06.2023, 22:10)Schneemann schrieb: @lime Also den Bombenangriff könnte ich mir theoretisch noch vorstellen, das Zuschlagen eines anonymen Kommandos eher nicht. Würde da das Risiko als zu hoch ansehen doch enttarnt zu werden. Die Frage wäre welche Reaktionen so ein Bombenangriff hervorrufen würde... RE: Sudan - Schneemann - 20.09.2023 Angriffe auf Milizen und vermutlich Wagner-Einheiten im Sudan - möglicherweise ist die kolportierte Variante des "dreckigen Krieges", wie hier im Juni meinerseits angemerkt, schon weiter vorangeschritten als bislang bekannt... Zitat:CNN-Bericht über Drohenattackenhttps://www.n-tv.de/politik/Greift-Kiews-Geheimdienst-Wagner-im-Sudan-an-article24408573.html Schneemann RE: Sudan - Schneemann - 25.12.2023 Angesichts der aktuellen Weltlage ist der interne Konflikt im Sudan in den letzten Wochen und Monaten etwas aus dem Fokus geraten. Dabei ist die Lage vor Ort nachwievor alles andere als ruhig. Der Machtkampf zwischen den Rapid Support Forces (die von der Wagner-Gruppe und vermutlich auch den Emiraten unterstützt werden) und den Sudanese Armed Forces tobt weiterhin. Und erstere Gruppierung hat wohl in den letzten Tagen einen taktischen Erfolg erringen können... Zitat:Sudan war: General Burhan blames fall of Wad Madani on 'negligence'https://www.bbc.com/news/world-africa-67801561 Ferner: Zitat:Thousands Flee as Sudan's War Spreads to Crucial Aid Hubhttps://allafrica.com/view/group/main/main/id/00087976.html Schneemann RE: Sudan - voyageur - 28.12.2023 Der mächtige Militärchef der FSR, der sudanesische General "Hemetti", besucht Ostafrika. RFI (französisch) Der sudanesische General "Hemetti" reiste am Donnerstag, den 28. Dezember, nach Uganda am Mittwoch nach Äthiopien. Der Anführer der "Rapid Support Forces" (RSF), die sich seit April im Krieg mit der Armee im Sudan und General al-Burhan befinden, hatte sich mit dem ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni getroffen. Im Sudan häufen sich in letzter Zeit die diplomatischen Initiativen, um das Land aus dem Bürgerkrieg zu führen. Veröffentlicht am: 28/12/2023 - 13:35 [Bild: https://s.rfi.fr/media/display/0ed0199c-b0f8-11ed-9792-005056bf30b7/w:980/p:16x9/2023-02-19T144146Z_525325484_RC23EZ9POS3I_RTRMADP_3_SUDAN-POLITICS.webp] [Der stellvertretende Leiter des sudanesischen Souveränen Rates, General Mohamed Hamdan Dagalo, genannt "Hemetti", spricht am 19. Februar 2023 bei einer Pressekonferenz im Hauptquartier der Schnellen Unterstützungsstreitkräfte in Khartum, Sudan. REUTERS - MOHAMED NURELDIN ABDALLAH Durch: RFI General Mohamed Hamdane Daglo, auch bekannt als "Hemetti", Major der paramilitärischen Kräfte, die im Sudan gegen die Armee kämpfen, ist am Donnerstag, den 28. Dezember, in Äthiopien eingetroffen, einen Tag nach einem Besuch in Uganda, seinen ersten Auslandsreisen seit Beginn des Konflikts, wie die äthiopische Regierung bekannt gab, berichtet AFP. Die Reisen fanden zu einer Zeit statt, in der die ostafrikanische Organisation Intergovernmental Authority on Development (IGAD) - der sowohl Uganda als auch Äthiopien angehören - ihre Bemühungen verstärkt, General "Hemetti" und den Armeechef General Abdel Fattah al-Burhane an den Verhandlungstisch zu bringen. "Der Anführer der sudanesischen paramilitärischen schnellen Unterstützungskräfte, General Mohamed Hamdane Daglo, kommt heute in Addis Abeba an", teilte das äthiopische Außenministerium in einer Nachricht auf X (ehemals Twitter) mit, zusammen mit Fotos, die zeigen, wie er beim Verlassen des Flugzeugs vom stellvertretenden Premierminister und Außenminister Demeke Mekonnen begrüßt wird. Zitat: Der Anführer der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) des Sudan, General Mohamed Hamdan Dagalo, kommt heute in Addis Abeba an. Seit Beginn des Krieges werden die Reisen von "Hemetti" unter strengster Geheimhaltung durchgeführt. Sein Aufenthaltsort ist nur selten bekannt. Sein Besuch in Uganda wäre jedoch die erste offizielle Auslandsreise des Anführers der Schnellen Unterstützungsstreitkräfte. Am Mittwoch, den 27. Januar, traf er sich mit Präsident Yoweri Museveni in dessen Residenz in Rwakitura im Südwesten des Landes. Zitat: I welcomed Gen. Mohamed Hamdan Daglo, den ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Übergangs-Souveränitätsrates von Sudan, zu meinem Landsitz in Rwakitura. Während unseres Treffens informierte er mich über die aktuelle Lage im Sudan. pic.twitter.com/B5zKWO3O98 Laut "Hemetti" wäre Kampala damit einverstanden, alles zu tun, um den Frieden zu fördern. In der Zwischenzeit sei der Offizier nach eigenen Angaben weiterhin bereit, sich mit seinem Feind zu treffen. Im Übrigen stellt das ugandische Treffen ein Gegengewicht zur Blockade der IGAD dar. Die subregionale Organisation hatte für diesen Donnerstag ein neuartiges Treffen zwischen "Hemetti" und al-Burhan angekündigt. Doch Dschibuti, das den Vorsitz der Institution innehat, hatte gerade angekündigt, es auf Januar zu verschieben, offiziell aus "technischen Gründen". Laut sudanesischen Medienberichten wünscht sich die IGAD außerdem die Anwesenheit von drei ostafrikanischen Führern, um die Gespräche zu erleichtern. Diese diplomatischen Initiativen kommen zu der von Tagad Dum am Montag hinzu. Auch die neue sudanesische Koalition aus politischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen forderte die Führer beider Seiten auf, einem dringenden Treffen zuzustimmen. Der ehemalige Übergangspremierminister Abdallah Hamdok, der seit Oktober an der Spitze der Allianz steht, schlug den Generälen "Hemetti" und al-Burhan ein solches Treffen vor. In letzter Zeit ist die afrikanische Diplomatie aktiv geworden, während die von Saudi-Arabien und den USA geleiteten Gespräche in Dschidda ins Stocken geraten sind. RE: Sudan - Schneemann - 25.02.2024 Zur immer noch bestehenden Krisenlage im Sudan - der Konflikt zwischen der sudanesischen Armee und den Rapid Support Forces, der im April 2023 ausbrach, ist nachwievor ungelöst. Aktuell hat die RSF rund 20% des Landes unter Kontrolle, zumindest in Gebieten im Südwesten des Landes (Darfur, Nordkordofan etc.) hat sie sich durchgesetzt. Und sie hat Unterstützung aus dem Tschad, aus Äthiopien und von der Wagner-Gruppe. Die reguläre Armee kontrolliert etwa 70% des Landes und wird u. a. - in seltener Einigkeit - von den Saudis, den Iranern und der Türkei (und auch mutmaßlich von der Ukraine) unterstützt. Daneben gibt es noch die Sudan People's Liberation Movement–North (SPLM–N), die beide Lager bekämpft bzw. ablehnt und die ca. 10% des Landes kontrolliert. Die Zahl der Opfer liegt bei über 10.000 Toten und 30.000 Verletzten. Dazu kommen noch geschätzt bis zu 6 Mio. Binnenflüchtlinge. Die weiterführenden Folgen sind katastrophal... Zitat:Sudan crisis sends shockwaves around the region as displacement, hunger, and malnutrition soarhttps://www.wfp.org/news/sudan-crisis-sends-shockwaves-around-region-displacement-hunger-and-malnutrition-soar Schneemann RE: Sudan - Hinnerk2005 - 16.04.2024 Zwei Karten über die Lage im Sudan. Quelle: der holländische Journalist Thomas van Linge. http://QuelleQuelle: Twitter Karte 1 vom 16. April 2023 [Bild: https://i.ibb.co/M99VpS1/Sudan-1.jpg] Karte 2 vom 15. April 2024 [Bild: https://i.ibb.co/C5RmTvr/Sudan-2.jpg] |