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(Allgemein) Bundeswehrreform(en) - Druckversion

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Re: Bundeswehr-reform(en) - Quintus Fabius - 26.01.2016

Der wesentlichste Teil ist Seite 34 bis 37. Eigentlich alle Probleme mit und in dieser sogenannten Armee resultieren aus den dort beschriebenen Missständen:

Zitat:In der Bundeswehr besteht eine Struktur, in der das Bestreben, Fehler zu vermeiden, einen sehr hohen Stellenwert hat, was im Einzelfall zur Vermeidung von Verantwortung überhaupt führen kann. Dies betrifft nicht nur die Rüstungsprobleme, sondern viele Bereiche. Eine Mentalität der Absicherung nach allen Seiten, fehlender Mut zu eigenen Entscheidungen, sie lieber Nachfolgern
zu überlassen und möglichst jedes nur denkbare Risiko gerichtsfest zu vermeiden, sind nicht selten.
Auch Bürokratie und Überregulierung charakterisieren diese Struktur. Verantwortung verliert sich in der „Mitzeichnungsbürokratie“. Das Prinzip des „Führens mit Auftrag“ wird ausgehöhlt.

Zitat:Eine derart übersteigerte Absicherungsmentalität ist riskant, denn militärische Führer müssen in der Lage sein, sich in kürzester Zeit auch Situationen zu stellen und Entscheidungen zu treffen, bei denen nicht die Möglichkeit besteht, alle relevanten Fragen vorab zu klären oder sich nach allen Seiten abzusichern.

Und hier:

Zitat:Eine Überforderung ist mit den Grundsätzen der Inneren Führung nicht vereinbar. Das gilt
ebenso für eine menschenunwürdige, demütigende und ehrverletzende Behandlung von Rekrutinnen und Rekruten durch Ausbilder. Solche Ausbilder begehen nicht nur ein Dienstvergehen, sie zerstören damit ihre Autorität. Das innere Gefüge in der Truppe und das damit verbundene Vertrauensverhältnis von den Untergebenen zu den Vorgesetzten können nachhaltig beschädigt werden.

So weit so gut, was aber für praktische Beispiele für menschenunwürdige Behandlung folgen ?

Zitat:Beispielsweise beklagten drei Soldatinnen den Ablauf ihrer Grundausbildung in ihrer gemeinsamen Einheit. Die Ermittlungen bestätigten in Teilen die Beanstandungen. Bei der Waffenausbildung waren für jede fehlerhafte Handhabung der Waffe unberechtigterweise Liegestütze durchzuführen.

Zitat:Bei einem Eingewöhnungsmarsch wurde nicht ausreichend Rücksicht auf die individuelle
Leistungsfähigkeit der Rekrutinnen und Rekruten genommen. Sie mussten in den ersten Tagen der
Grundausbildung das Laufen und Joggen in den neu empfangenen Kampfstiefeln durchführen. Zwei Rekrutinnen schieden bereits nach wenigen Tagen aus dem Dienst der Bundeswehr aus.

Zitat:Bürokratie
Viele Soldatinnen und Soldaten monieren eine zunehmende Überregulierung und Bürokratisierung ihres
Arbeitsalltags, die diesen erschwert und zuweilen auch den primären Auftrag in den Hintergrund rücken lässt. Hierzu werden nachfolgend einzelne Beispiele aus dem Truppenalltag genannt, die für sich genommen das Problem jedoch nur anreißen können, denn es ist vielschichtiger, als es mit Einzelfällen zu belegen wäre.

Überbordende Bürokratie und fehlende Flexibilität als Grundproblem in der Bundeswehr finden sich auch in weiteren Kapiteln des Berichts.



Re: Bundeswehr-reform(en) - WideMasta - 27.01.2016

BIs 2030 sollen 130 Mrd. € in Ausrüstung investiert werden!

<!-- m --><a class="postlink" href="http://augengeradeaus.net/2016/01/mehr-geld-fuer-ausruestung-von-der-leyen-will-trendwende-im-verteidigungshaushalt/">http://augengeradeaus.net/2016/01/mehr- ... shaushalt/</a><!-- m -->

Edit:

Wird bedeuten das man hoffentlich auch genug Ersatzteile und die dazugehörigen Wartungsverträge abschließt um endlich mal einen deutlich höheren Klarstand bei Gerätschaften zu haben. Auch die Upgradekooperation in Sachen EF mit England/BAE könnte bedeuten das die BW am Ende doch mehr EF/vieleicht doch noch Tranche 3b erhält. Wobei ja bisher nur von einer Angleichung der Sensoren gesprochen wurd. Kann nur heißen das die deutschen EFs mehr erhalten, da die englischen ja schon damit ausgestattet sind. Auch würde mich im Rahmen dessen interessieren, ob die deutschen Tranche 3a EFs für die CFTs vorbereitet werde. Deswegen interessant, weil eigentlich erst die Tranche 3b dafür vorgesehen ist. Also hier wieder die Frage ob die Dinger überhaupt mit dem nötigen Aufwand integriert werden können? Aus meiner Sicht wär ich aber schon froh wenn die EFs das komplette, sehr gute Sensorpaket (Praetorian).
Auch bei den Pumas soll ja nachgesteurt werden (war die rede davon). Dann kommt da noch das neue Stgw und einiges andere. Sind wir mal gespannt!!


Re: Bundeswehr-reform(en) - Nightwatch - 27.01.2016

WideMasta schrieb:BIs 2030 sollen 130 Mrd. € in Ausrüstung investiert werden!
Ja und? Rechne mal die Inflation und den steigenden Bundeshaushalt raus. Das ist nicht viel mehr als ein Nullsummenspiel und wird genau Garnichts ändern.


Re: Bundeswehr-reform(en) - WideMasta - 27.01.2016

Hierzu ergänzend

<!-- m --><a class="postlink" href="http://augengeradeaus.net/2016/01/die-neue-grossgeraete-liste-weg-von-den-obergrenzen/">http://augengeradeaus.net/2016/01/die-n ... ergrenzen/</a><!-- m -->


Re: Bundeswehr-reform(en) - WideMasta - 27.01.2016

Nightwatch schrieb:
WideMasta schrieb:BIs 2030 sollen 130 Mrd. € in Ausrüstung investiert werden!
Ja und? Rechne mal die Inflation und den steigenden Bundeshaushalt raus. Das ist nicht viel mehr als ein Nullsummenspiel und wird genau Garnichts ändern.

Hat die Nachricht nicht mehr als einen informativen Charakter??? :roll: Warten wir mal ab was es bringt!

Ach ja... für unsere Marinefetischisten....JSS ist komplett gestrichen und wird nicht weiter verfolgt. Eine multinationale Verwirklingung in Form einer Teilhabe look like Niederlande wird realisiert! Damit wären die Luftschlösser auch endlich mal beseitigt!

Ergänzend:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-vonderleyen-101.html">http://www.tagesschau.de/inland/bundesw ... n-101.html</a><!-- m -->


Re: Bundeswehr-reform(en) - Quintus Fabius - 27.01.2016

Weder Geld noch die Ausrüstung sind relevant und noch so viel Geld würde die Kampfkraft nicht wieder herstellen, solange der entscheidende Mangel: die militärische Kultur nicht wiederhergestellt wird.

Die BW ist von ihrer inneren Kultur, von ihrer Mentalität, von ihrer Einstellung, von ihrer "Führung" verfault und verkommen bis in die Wurzeln. Egal wieviel neue Farbe man draußen drauf streicht, egal wieviele frische Zweige man außen ankleben will, der Kern des Stammes und seine Wurzeln sind verfault, erstarrt und:

Entscheidungsunfähig! Handlungsunfähig! Kriegsunfähig!

Feige, Ich-Bezogen, Narzistisch, Karrieregeil, Geldgeil, Versteinert in Denken und Fühlen, Check-Listen Offiziere welche nicht einen einzigen Tag in einem echten Krieg bestehen könnten haben diese Armee so gründlich ruiniert, ihrer Seele und ihres Wesens beraubt, dass kein treuer und guter Soldat der unteren Ebenen jemals diese Armee wird wieder aufrichten oder gar seinem Auftrag ernsthaft wird nachkommen können.


Re: Bundeswehr-reform(en) - Quintus Fabius - 27.01.2016

Verfault bis ins Mark:

Zitat:Das aktive Regelungsmanagement nach dem die bisherigen Dienstvorschriften und Erlasse unter dem Begriff „Regelung“ geführt werden und nicht mehr in Papierform, sondern nur noch im Portal „Regelungen ONLINE“ im Intranet der Bundeswehr elektronisch veröffentlicht sind, hat zu
Kritik bei Soldatinnen und Soldaten geführt. Als problematisch wird empfunden, dass nur noch in Ausnahmefällen Druckversionen erhältlich sind. Zum einen ist nicht jeder Arbeitsplatz, für den ein Computer vorgesehen ist, auch mit einem solchen ausgestattet. Zum anderen sind eine Reihe von Aufträgen ohne verfügbaren Computer zu erledigen, bei denen aber bestimmte Vorschriften präsent
sein müssen. Ausbilder einer Ausbildungskompanie kritisierten zum Beispiel, dass sie mit selbst zusammengestellten Kopien der Vorschriften in unförmigen A4-Akten-Ordnern die Ausbildung im Gelände durchführen müssten. Insoweit sollten auf Anforderung Vorschriften in gedruckter Version und gegebenenfalls auch im Taschenformat zur Verfügung gestellt werden.

Zitat:Auch im Bereich des Meldewesens sieht sich die Truppe einer zunehmenden Bürokratisierung ausge-setzt. Von Dienststellen der Bundeswehr sind in der Regel mehrere verschiedene Meldeverpflichtungen und Meldeverfahren zu beachten. Im Vordergrund stehen dabei das Einsatzmeldewesen der Bundeswehr, das Meldewesen „Sofortinformation der Leitung des Bundesministeriums der Verteidigung“ sowie das fach- und aufgabenbezogene Meldewesen nach Maßgabe der sachlich zuständigen Stellen des Bundesministeriums der Verteidigung. Im Zusam-menhang mit den zum 1. Mai 2015 umfassend neu gefassten komplexen Regelungen A-200/5 „Meldewesen der Bundeswehr“ und A-2640/34 „Meldewesen innere und soziale Lage der Bundeswehr“ treten in der Umsetzung Schwierigkeiten bei Dienststellen auf.

Zitat:Kompaniefeldwebel verbringen mittlerweile einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit mit der Bearbeitung von Personalangelegenheiten und ähnlich gelagerten Verwaltungstätigkeiten. Die Betroffenen berichten in diesem Zusammenhang von erheblicher Mehrarbeit aufgrund einer Fülle neuer Vorschriften. Diese könnten kaum handlungssicher angewandt werden, da die notwendige Ausbildung hierfür fehle. Verstärkt wird diese Entwicklung durch den Wegfall von Dienstposten für Mannschaftssoldaten, die die Büro-arbeit unterstützen könnten. In vielen Fällen wird be-
klagt, dass für die Personalbearbeitung teilweise drei Viertel der zur Verfügung stehenden Arbeitszeit aufgewendet werden müsse.

Aber dafür ist die BW laut eigenen Angaben ja Logistikweltmeister ?!

Zitat:In den Bereichen Beschaffung von Material und Bestellung von Ersatzteilen werden die nach der Gesetzes- und Erlasslage einzuhaltenden Verfahren von den Bedarfsträgern vor Ort als langwierig und als mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden beschrieben. So ordne beispielsweise das Materialverwaltungsprogramm SAP Verbrauchsmaterial wie Nägel oder Dichtungen einerTeilstreitkraft zu. Ein für das Heer codierter Nagel könne nicht an die Marine herausgegeben werden.

Zitat:Über sechs Monate dauerte die Beschaffung einer Kaffeemaschine für die Besatzung eines Tenders im Einsatz. Für die 100 Besatzungsmitglieder musste derweil der Kaffee per Hand mit Filter aufgegossen werden. Die Verzögerungen entstanden unter anderem durch eine fehlerhafte Haus-haltsmittelzuweisung verbunden mit der erst auf Nachfrage erfolgten Beauftragung zur Beschaffungsdurchführung.

Aber zum Glück kontrollieren die Offiziere im Kriegseinsatz per Helmkamera und Mini-Drohne minutiös die Anzugsordnung und vergeben Disziplinarstrafen deswegen und bauen Hundezwinger nur mit deutschem Material nach deutschen DIN Normen.

usw usw usw


Re: Bundeswehr-reform(en) - Silvanus - 27.01.2016

Was ist mit den MEADS passiert hab ich die überlesen oder sind die nicht aufgelistet?


Re: Bundeswehr-reform(en) - xiphias - 27.01.2016

da wird einem ja angst und bange...

1. massenhaft fehlendes gerät (nicht gleichzusetzen mit fehlenden mitteln!)
2. viel zu hoher anteil an bürokratie und verwaltung
3. kein geeigneter nachwuchs (was teils auf 1+2 beruhen dürfte)

da werden auch die 130 milliarden bis 2030 - wenn es denn überhaupt dazu kommt; ist ja z.Z. bloß eine absichtserklärung von vdL - die eigentlichen probleme nicht aus der welt schaffen.

menschenunwürdige behandlung wegen ein paar liegestütze... :roll: das sah bei meiner wehrdienstzeit 2002/03 zumindest noch etwas besser aus, auch wenn sich die entwicklung da schon abzeichnete.


Re: Bundeswehr-reform(en) - Vanitas - 27.01.2016

Hier ist einigermaßen übersichtlich zuammengefasst, was für die Zukunft geplant ist:
http://www.n-tv.de/politik/Von-der-Leyen-will-140-neue-Panzer-article16862961.html

Interessant zum Thema "nachsteuern": Es sollen nur noch 342 statt 350 Puma gekauft werden,
dazu will man wahrscheinlich Marder im Dienst halten. 36 NH90 Sea Lion sollen angeschafft werden. Das JSS ist endgültig tot und Die CH-53 werden von 59 (:mrgreenSmile noch auszuwählenden Maschinen ersetzt.

Blöde Frage zum Schluss: Wozu ist das WEISSBUCH gut, das in diesem Jahr veröffentlicht werden soll?


Re: Bundeswehr-reform(en) - srg - 27.01.2016

Wenn ich mal die Bundeswehr mit der südkoreanischen Armee vergleiche kann ich eigentlich nur lachen. Da ist vermutlich sogar die syrische Regierungsarmee auf einem besseren Level.


Re: Bundeswehr-reform(en) - JSS - 27.01.2016

Vanitas schrieb:Hier ist einigermaßen übersichtlich zuammengefasst, was für die Zukunft geplant ist:
http://www.n-tv.de/politik/Von-der-Leyen-will-140-neue-Panzer-article16862961.html

Interessant zum Thema "nachsteuern": Es sollen nur noch 342 statt 350 Puma gekauft werden,
dazu will man wahrscheinlich Marder im Dienst halten. 36 NH90 Sea Lion sollen angeschafft werden. Das JSS ist endgültig tot und Die CH-53 werden von 59 (:mrgreenSmile noch auszuwählenden Maschinen ersetzt.
In dem bereits verlinkten Artikel (http://augengeradeaus.net/2016/01/die-neue-grossgeraete-liste-weg-von-den-obergrenzen/)gibt es eine Liste, in der alles feinsäuberlich aufgefächert ist.
Es heißt nicht, dass es 36 MH90 geben wird, sondern nur die 18 bereits bestellten NTH und die noch auszuwählenden 18 Hubschrauber als Sea-Lynx-Ersatz. Es kann natürlich sein, dass dabei dann am Ende der NFH herauskommt, aber es kann auch genause gut der Super-Lynx werden oder ein vergleichbares Modell.
Interessant ist, dass zusätzlich zu den 80 bestellten NH-90 noch weitere 22 hinzukommen sollen, und dem zukünftigen europäischen Hubschraubergeschwader bereitgestellt werden sollen. zusammen mit den 18 bestellten MH-90 wäre man dann bei 120 NH-90, vor der Bundeswehrreform waren 122 vorgesehen.

Die vorgesehenen 59 schweren Transporthubschrauber enthalten die 19 geplanten "Combat Search and Rescue"-Hubschrauber.

Der n24-Artikel scheint ohnehin nicht ganz sauber recherchiert worden zu sein, denn es wird auch behauptet, dass die Bundeswehr zusätzliche Panzerhaubitzen kaufen will, dass ist allerdings nicht nötig, da bereits bestehende Fahrzeuge schlichtweg einfach nicht verkauft, sondern bei bedarf einfach wieder instand gesetzt werden.

Silvanus schrieb:Was ist mit den MEADS passiert hab ich die überlesen oder sind die nicht aufgelistet?
Das ist als TVLS (taktisches Luftverteidigungssystem) aufgelistet und soll 14 mal bestellt werden.

Was die Marine angeht, bin ich doch recht erstaunt, denn die Liste zeigt 6 Mks 180, also scheint man nach wie vor mit dem Bedarf zu Planen, der von Seiten der Marine vielfach gefordert wurde. Besonders interessant finde ich aber, dass auf der Liste das Mks 180 und die f123 parallel auftauchen und nicht eines das Andere abzulösen scheint, wobei die Info natürlich nur auf einer Liste beruht und bis 2030 noch viel Zeit ist.
Und der Ard-Artikel lässt verlauten:
Zitat:Mutmaßlich gemeinsam mit den Niederlanden könnten zwei Schiffe dieser Klasse gekauft und dann betrieben werden.
Quelle:http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-vonderleyen-101.html


Re: Bundeswehr-reform(en) - ede144 - 27.01.2016

JSS schrieb:
Vanitas schrieb:Was die Marine angeht, bin ich doch recht erstaunt, denn die Liste zeigt 6 Mks 180, also scheint man nach wie vor mit dem Bedarf zu Planen, der von Seiten der Marine vielfach gefordert wurde. Besonders interessant finde ich aber, dass auf der Liste das Mks 180 und die f123 parallel auftauchen und nicht eines das Andere abzulösen scheint, wobei die Info natürlich nur auf einer Liste beruht und bis 2030 noch viel Zeit ist.
Und der Ard-Artikel lässt verlauten:
Zitat:Mutmaßlich gemeinsam mit den Niederlanden könnten zwei Schiffe dieser Klasse gekauft und dann betrieben werden.
Quelle:http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-vonderleyen-101.html

Die MKS 180 haben mal als K131 begonnen und sollten Ersatz für die Schnellboote werden. Jetzt sind das ausgewachsene Fregatten (Zerstörer) geworden. Aber bis die zulaufen sind die F123 doch schon alt und grau und werden ausgemustert werden. Selbst wenn man mit den F125 dann einen Rotationsfaktor von 2 durchhalten kann, sind eigentlich nur 4 Fregatten permanent verfügbar, nehmen wir die 6 MKS 180 dazu, wo jetzt erstmal nur 4 ausgeschrieben werden steigt die Verfügbarkeit auf 6. Das ist auch nicht wirklich die Welt.


Re: Bundeswehr-reform(en) - Vanitas - 27.01.2016

JSS schrieb:Der n24-Artikel scheint ohnehin nicht ganz sauber recherchiert worden zu sein, denn es wird auch behauptet, dass die Bundeswehr zusätzliche Panzerhaubitzen kaufen will, dass ist allerdings nicht nötig, da bereits bestehende Fahrzeuge schlichtweg einfach nicht verkauft, sondern bei bedarf einfach wieder instand gesetzt werden.

Da hast du allerdings Recht. Es ist ein Bericht von einem typischen Reporter, der keinerlei Ahnung von der militärischen Materie hat, über die er schreibt. Hat man auch schon an der Überschrift mit den Panzern gesehen...


Re: Bundeswehr-reform(en) - Quintus Fabius - 31.01.2016

Der Bericht des Wehrbeauftragen beweist einmal mehr:

Die Bundeswehr hat kein Problem mit dem Material, kein Problem mit dem Etat, keinen Mangel den man durch mehr Geld abstellen könnte.

Das wahre Problem der Bundeswehr ist ihre innere Kultur. Jede Problemlösung muss also damit anfangen, diese innere Kultur zu ändern - und zwar drastisch zu ändern.

Um dies zu tun muss von außen, also durch ein ziviles übergeordnetes Element massiv und drastisch in die militärische Führung der BW und in die höheren Offiziersränge eingegriffen werden.

Die Lösung muss eine bestimmte Reihenfolge einhalten wenn sie gelingen soll:

1 Wir brauchen in der Führung der BW andere Leute.

2 Wir müssen denjenigen welche tauglich sind die Freiräume geben die sie für Veränderungen brauchen.

3 Wir brauchen ein anderes System der Beförderung, der Personalentwicklung und der Personalgewinnung.

4 Wir brauchen eine andere Struktur der Karrieren, andere Karrierewege, eine andere Art der beruflichen Laufbahn bei der BW.

5 Und erst dann, wenn all dies erfolgreich implementiert wurde kann man über die Doktrin nachdenken.

6 Und dann erst, dem folgend über die Struktur und

7 erst dann ergeben sich daraus überhaupt die Anforderungen in Bezug auf das Material und die Ausrüstung und erst dann macht es Sinn diese zu beschaffen.

Zuerst müssen wir die Menschen in der Bundeswehr kampfwertsteigern, und dann erst folgt das Material.