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(Allgemein) Bundeswehrreform(en) - Druckversion

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Re: Bundeswehr-reform(en) - parabellum - 04.11.2014

Ich hab es schon ein paar Mal geschrieben, das Problem liegt nicht an den vorhandenen Finanzmitteln, sondern wie diese verwendet werden. Die Bundeswehr muss erstmal lernen mit Geld richtig umzugehen, bevor man auch nur daran denken kann den Verteidigungshaushalt aufzustocken (wenn das überhaupt notwendig ist).

Personalmanagement, Gebäude- und Anlagenmanagement, Materialerhaltung, Beschaffungswesen, die militärische Grundorganisation im Allgemeinen ist ein ineffizienter, bürokratischer Moloch. Hier muss man ansetzen.

Nur als ein paar Beispiele:
- man hat es immernoch nicht geschafft die Anzahl der Zivilbeschäftigten auf die Zielgrößen zu reduzieren
- Verwaltungsabläufe sind immernoch personal- und zeitineffizient (PDF-Datei wird von Person A ausgedruckt und ausgefüllt, an Person B weitergeleitet und ergänzt und von Person C wieder in das System eingepflegt)
- Das Beschaffungsmanagement ist oftmals nicht in die Forderungen der Truppe zu bedienen, die Truppe stellt unrealistische, falsch priorisierte Anforderungen (es gab in den letzten 25 Jahren vier Vorhaben zum Bau eines Marder-Nachfolgers).
- Man unterhält zu viele kleine Standorte in ganz Deutschland verteilt


Re: Bundeswehr-reform(en) - parabellum - 07.11.2014

Falls es jemanden interessiert, die Bestände an militärischem Großgerät im Jahr 2013:

http://www.un-register.org/NationalHoldings/CountryDetail.aspx?Register_Id=2311


Re: Bundeswehr-reform(en) - Vanitas - 13.11.2014

Interessanter Artikel in der Welt zu den aktuellen "Plänen" des Verteidigungsministeriums:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article134280801/Bei-der-Bundeswehr-geben-die-Planlosen-den-Ton-an.html

Zitat:Aus den Unterlagen für den Haushaltsausschuss ist nun ersichtlich, wie das Wohlfühlprogramm für die Soldaten finanziert werden soll. Rund 290 Millionen Euro, die eigentlich für die Beschaffung der Fregatte "F125" eingeplant waren, sollen genutzt werden, um die Maßnahmen der Attraktivitätsagenda zu bezahlen.

Ein "haushaltspolitisches Himmelfahrtskommando" nennt das Tobias Lindner, Finanzexperte der Grünen. "Die gesetzlichen Ansprüche ihrer Soldaten aus dem Attraktivitätsgesetz kann von der Leyen nur decken, weil es zufällig zu Problemen im Rüstungsbereich kommt." Auch eine mittelfristige Finanzplanung für die neuen Ansprüche der Soldaten und später anfallende Zahlungen für die Fregatte vermisst Lindner: "Kurzfristig mag die Ministerin ein Problem gelöst haben, häuft aber in der Zukunft ungedeckte Schecks auf."
Für die neuen Boxer gebe es ebenfalls noch keine durchgerechnete Vorsorge, bemängelt Lindner. Dabei sind die Transportpanzer nicht die einzigen neuen Fahrzeuge, über die das Ministerium nachdenkt. Auf Anfrage der "Welt" teilte das Wehrressort mit, auch eine Aufstockung der 225 Kampfpanzer vom Typ Leopard II werde geprüft. Außerdem stelle man "konzeptionelle Überlegungen" über die Entwicklung eines Leopard-Nachfolgers an. Ein solches Main Ground Combat System war bereits 2012 mit Frankreich vereinbart worden.



Re: Bundeswehr-reform(en) - Quintus Fabius - 28.11.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-von-der-leyen-klaert-anschaffung-neuer-hubschrauber-a-1005198.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 05198.html</a><!-- m -->

Zitat:Am Ende stand der "Global Deal" nur noch für die missglückte Verhandlung über den Kauf neuer Hubschrauber für die Bundeswehr. Zu teuer, zu viel - und für die Marine noch nicht einmal das Wunschgerät. So lautete das dürftige Resultat einer Vereinbarung, die vor mehreren Jahren zwischen dem Wehrressort und der Firma Airbus geschlossen wurde.

Zitat:Zuletzt legte die neue Ministerin Ursula von der Leyen die Vereinbarung erst einmal auf Eis. Nun ist nach Informationen von SPIEGEL ONLINE endlich die Frage geklärt, wie es mit dem Geschäft weitergeht. Das Verteidigungsministerium und die Firma Airbus Helicopters einigten sich auf eine neue Rahmenvereinbarung zu dem Kauf der Fluggeräte.

Zitat:Bereits in den Jahren 1998 und 2000 wurde der Kauf von über 200 Transporthubschraubern NH 90 und Kampfhubschraubern des Modells Tiger vereinbart. Als 2011 im Zuge der Bundeswehrreform bei einer verkleinerten Truppe nur noch weniger Material gebraucht wurde, wurde mit Airbus nachverhandelt. Die Stückzahlen wurden verringert, der Marine-Hubschrauber kam hinzu. Der Preis jedoch blieb insgesamt etwa gleich.

Zitat:Nun ist der neue Vorschlag auf dem Tisch. Rund 8,5 Milliarden Euro wird er das Verteidigungsministerium kosten. Wichtigster inhaltlicher Punkt dabei: Die hohen Kosten der Anschaffung wenigstens beim Transporthubschrauber NH 90 sollen zwischen mehreren Ländern aufgeteilt werden. So sollen 22 Helikopter bestellt werden. Sie sollen zwar in Deutschland stationiert sein, jedoch gemeinsam mit mehreren Partnerländern betrieben werden.

Zitat:Mit dieser Klausel in der Vereinbarung soll der NH 90 zu einem positiven Beispiel für das Prinzip Pooling and Sharing werden.

Zitat:Mit der Lösung kommt das Verteidigungsministerium besonders den Abgeordneten der Koalition entgegen, die sich ein solches Vorgehen gewünscht hatten.

Zitat:Laut dem internen Papier soll nun auch endgültig der umstrittene Marine-Hubschrauber MH 90 Sea Lion bestellt werden. Um die Anschaffung der 18 Modelle hatte es immer wieder Diskussionen gegeben, denn die Marine hatte sich ursprünglich ein anderes Modell gewünscht. Nun soll der Sea Lion kommen, allerdings wird er unter besonderer Beobachtung stehen: Das Verteidigungsministerium will ein neues Risk Management-Prinzip am Marine-Hubschrauber einsetzen.

Zitat:Vom Kampfhubschrauber Tiger bestellt das Verteidigungsministerium nun wieder elf Flieger mehr, allerdings verzichtet das Haus dafür auf ein Ersatzteilpaket. Nun sollen stattdessen elf ältere Tiger aussortiert werden und als Ersatzteillager ausgeschlachtet werden.

Und falls im Pooling das Risk-Managment ein weiteres Sharing verunmöglicht, werden die Pools geshared und damit die Sustainability trotz mangelnder Ersatzteile als minimum specified strength gewährleistet......


Re: Bundeswehr-reform(en) - ObiBiber - 01.12.2014

also letztendlich erhält die Bundeswehr:
82 x NH90 (wie ursprünglich geplant)
22 x NH90 (Optional, Stationierung in Deutschland, Betrieb mit Polen)
18 x MH90 (als SeaKing Ersatz)
--------------
122 x NH/MH90

68 x Tiger (wobei 11 davon als Ersatzteillager dienen und die verbleibenden 57 Stück sollen eine taugliche Variante sein)

beim NH90 hoffe ich jetzt einfach mal das die aktuellen Probleme mit Elektronik und Triebwerken sich lösen...
MH90 hoffe ich auch dass man aus den aktuellen Problemen anderer Staaten lernt... und von Anfang an etwas taugliches erhält.
die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt... der Zug ist hier genauso abgefahren wie bei A400M und Eurofighter... man muss nun also schauen dass man das Beste da draus macht und für die Zukunft lernt...

für den Betrieb der Helis würde ich eine andere Struktur erwägen:
4 Heeresfliegerstandorte mit je:
24 x NH90
12 x Tiger
12 x EC645
12 x CH53 GA
================
also insgesamt:
96 x NH90
48 x Tiger
48 x EC645
48 x CH53 GA

von diesen 4 könnte dann eines Multinational zusammen mit Polen und den Niederländern betrieben werden...
die restlichen NH90 (8 Stück), Tiger (11 Stück), CH53 (?? Stück) können als Ersatzteilspender oder Ersatzmaschinen gesehen, oder auch teilweise weiterveräußert werden...

zusätzlich hätte die
KSK 15 x EC645 und die
Marine noch 18 x MH90 , 22 x SeaLynx
Helis

ich denke es macht Sinn dass die Helis zusammen betrieben werden und auch zusammen trainiert wird... da im Einsatz dies meist auch der Fall ist.
Die EC645 würde ich zusätzlich zu den 15 Stück für die KSK anschaffen... da ich hier eine perfekte Ergänzung zu NH90 und Tiger sehe... und diese sehr günstig im Betrieb sind...


Re: Bundeswehr-reform(en) - ObiBiber - 12.12.2014

ein neur Vorschlag der CSU

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bundeswehr-journal.de/2014/csu-fordert-moderate-erhoehung-des-verteidigungsetats/">http://www.bundeswehr-journal.de/2014/c ... ungsetats/</a><!-- m -->

die Überschriften geben die Richtung für die nächsten Jahre vor:
Zitat:„Wer nur passiv zusieht, der schadet deutschen Interessen“
Zitat:Bereit, mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen
Bedingung um dies leisten zu können
Zitat:Einsatzbereite Streitkräfte mit erstklassiger Ausrüstung
Zitat:Drastisch veränderte Rahmenbedingungen verlangen ein neues Weißbuch

alles nachvollziehbar... auch dass das eine das andere bedingt...

Zitat:Drastisch veränderte Rahmenbedingungen verlangen ein neues Weißbuch

Beim Thema „Verteidigungshaushalt“ macht sich die CSU stark für eine „moderate Erhöhung“ des Budgets und schlägt vor: „Genehmigte und bereitgestellte Mittel sollen künftig im Etat des Bundesverteidigungsministeriums verbleiben, auch wenn es beim Abruf dieser Mittel zu Verzögerungen kommt. Investive Ausgaben und Betriebskosten müssen künftig besser ausbalanciert werden.“

Auch zur erneuten Herausgabe eines Weißbuches äußert sich die CSU eindeutig. Im Leitantrag erklären die Unionspolitiker: „Die jüngsten sicherheitspolitischen Entwicklungen und die gemeinsamen Entscheidungen in unseren Bündnissen – Europäischer Rat 2013, NATO-Gipfel 2014 – fordern eine Bestandsaufnahme und Definition der Grundlagen deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die dem Konzept des vernetzten Ansatzes gerecht werden. Als bewährte Grundlage deutscher Außen- und Sicherheitspolitik diente bisher das Weißbuch. Mit Blick auf die drastisch veränderten Rahmenbedingungen ist das Weißbuch 2006 durch ein neues zu ersetzen.“

ich finde den Vorschlag gut dass nicht genutzte Mittel aus dem Haushalt zusätzlich im nächsten Jahr bereitstehen und nicht mehr verfallen...
auch eine moderate weiter Steigerung des Budgets macht Sinn
jedoch sehe ich das Weißbuch als zwingende Voraussetzung!!! hier sollte festgehalten werden was die Bundeswehr leisten können muss/soll und daraus ergibt sich dann eine Struktur, Ausrüstung und Finanzmittel die dazu nötig sind. Das Weißbuch sollte meiner Meinung nach umgehend erstellt werden und noch 2015 bereit stehen!!

Aktuell sollte es darum gehen sich die Zukunft nicht zu verbauen indem Mittel für Materialerhaltung gestrichen werden (was dazu führt dass auch neue Fahrzeuge schnell veralten und wieder kaputt gehen, was wiederum zur Folge hat dass für teures Geld Ersatz beschafft werden muss)
auch ist es wichtig bei Neuaufträgen darauf zu achten dass diese Waffen auch noch nach einem Weißbuch relevant bleiben (nicht dass die Luftwaffe oder die Marine komplett abgeschafft wird und ich gerade 5 neue Schiffe bestellt habe) :-P ...außerdem müssen Wasserdichte Verträge mit richtigen Strafzahlungsmöglichkeiten bei Minderleistung/Verspätung die Grundlage aller neuen Aufträge sein...

Um den aktuellen Investitionsstau aufzulösen halte ich es für sinnvoll dass NACH einem Weißbuch die Mittel die in den letzten 5 Jahren nicht abgerufen worden sind ZUSÄTZLICH und einmalig dem Gesamtbudget zur Verfügung gestellt werden!!!

aus diesem Topf können dann aktuelle nötige zusätzliche Mittel für Materialerhalt und Beschaffung (A400M, Eurofighter, NH90, MKS180, MEADS) gestemmt werden ohne wiederum andere dringend nötige Beschaffungen in der Zukunft zu blockieren!!

Hiermit wird in den nächsten 2-3 Jahren dann nur das Missmanagement der letzten Jahre beseitigt!
somit wäre die Bundeswehr in vielleicht 5 statt 15 Jahren wieder einigermaßen gut aufgestellt...
aber wie gesagt...
VORAUSSETZUNG hierfür ist ein stimmiges Gesamtkonzept mit den Namen Weißbuch 2015/2016!!!

Nachtrag: diese zusätzlichen Mittel (einmalbetrag) aus nichtgenutzen vergangenen Haushalten könnten Haushaltstechnisch mittlerweile sogar als "Investitionmaßnahme" gekennzeichnet werden
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/nato-statistikaenderung-macht-waffen-zu-investitionen-a-989822.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 89822.html</a><!-- m -->
ein Einmalbetrag würde auch zukünftige Haushalte von Herrn Schäuble nicht belasten...außerdem werden Investitionen ja auch gegengerechnet :-P


Re: Bundeswehr-reform(en) - Quintus Fabius - 12.12.2014

Zitat:Einsatzbereite Streitkräfte mit erstklassiger Ausrüstung

Das ist so eine Sache, die sich in einem Aufbau aufgrund der Beschränkung der Mittel gegenseitig ausschließen kann. Wenn man sich zu sehr auf die Ausrüstung konzentriert, kann dadurch die Einsatzbereitschaft sogar nachlassen bzw gemindert werden.

Besser wäre das Ziel, einsatzbereite Streitkräfte mit erstklassigem Können zu haben, statt eine Armee mit Goldrandlösungen die aber handwerklich kriegsunfähig ist.

Zitat: daraus ergibt sich dann eine Struktur, Ausrüstung und Finanzmittel die dazu nötig sind.

Gerade bei der Bundeswehr würde ich einen Schwerpunkt auf militärische Kultur, Moral, Disziplin, Doktrin, militärisches Können, Taktik usw legen, und dieser Schwerpunkt sollte weit über die bloße Struktur hinaus gehen. Die Ausrüstung ist demgegenüber meiner Meinung nach inzwischen sogar zweitrangig. Die lebendige Wehrkraft stellt meiner Überzeugung nach in der Bundeswehr inzwischen das größere Problem dar.


Re: Bundeswehr-reform(en) - WideMasta - 12.12.2014

Die CSU weiß warum sie das will. Die meisten Rüstungsschmieden hocken im Freistaat B. Big Grin
Generell soll es mir aber wurscht sein. Recht haben sie! Am sonsten kann ich QF im letzten Abschnitt nur beipflichten. Die Humane Substanz die derzeit der BW zuläuft schafft massenhaft die Eignungstests nicht mehr. Verweichlichte XBox360 und PS3 Generation welche man als Kinder nicht mehr in den Wald zum spielen geschickt hat. Ich kanns nur immer wieder sagen......Deutschland schafft sich ab Big Grin


Re: Bundeswehr-reform(en) - Nightwatch - 24.02.2015

Zitat:ZUSATZFRAGE: Es ging um den Boxer-Bestand der Bundeswehr. Wie viele davon sind einsatzbereit?

GERHARTZ: Zum Lieferstand: In der Beschaffung befinden sich insgesamt 272 Boxer. Davon sind gut 200 an uns ausgeliefert worden. Das heißt, die Lieferung dieses Loses, also dieses Bedarfs in Höhe von 272, werden wir erst nächstes Jahr abschließen, falls die Industrie denn auch pünktlich liefern wird.

Zur derzeitigen Einsatzbereitschaft: Ich habe jetzt keine konkrete Zahl dazu vorliegen, wie viele von diesen ca. 200 Boxern am heutigen Tag einsatzbereit sind. Aber Sie können immer davon ausgehen, dass wir gerade bei neuen Systemen ‑ diese Diskussion hatten wir auch schon in den letzten Wochen hier geführt ‑ immer einen Einsatzbereitschaftsstand von etwa 50 Prozent bis 60 Prozent haben. Aber ich kann Ihnen auch dazu keine konkrete Zahl nennen.

Was auf jeden Fall noch an Zahlen mitzunehmen wäre, und das zeigt auch unseren hohen Bedarf: Wir haben im Rahmen der diesjährigen Haushaltsaufstellung ‑ diese Initiative kam entsprechend auch vom Parlament ‑ gesagt, dass dieser Bedarf in Höhe von 272 Boxern für die Neuausrichtung der Streitkräfte zu gering ist. Wir haben hier einen Mehrbedarf in Höhe von weiteren 131 Boxern angemeldet, und im Rahmen der Haushaltsaufstellung haben wir jetzt auch schon eine Verpflichtungsermächtigung bekommen. Das heißt, wir werden diesen Bedarf in Höhe von 272 Boxern noch einmal um 131 erhöhen. Dann werden wir den Stand erreichen, dass von unseren sechs Panzerbataillonen, wenn ich hier einmal ins Detail gehen darf, lediglich 75 Prozent ausgestattet sein werden.

Das heißt, selbst wenn wir diesen Bedarf, diese weiteren 131 Boxer zusätzlich bekommen sollten, werden wir nicht umhin kommen können -‑ das ist in der Praxis nicht schön, aber es geht eben nicht anders ‑, das entsprechende Gerät zu rotieren. Der Fachbegriff ‑ ich möchte ihn eigentlich gar nicht nennen ‑ nennt sich „dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“, und er ist in der Praxis genauso schlimm, wie er sich anhört. Das heißt, selbst dann würden wir lediglich über 75 Prozent der Ausstattung unserer Bataillone verfügen. Das heißt, wir sind noch weit von einer Vollausstattung entfernt, die wir uns zukünftig einmal wünschen würden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://augengeradeaus.net/2015/02/dokumentation-bpk-23-februar-boxer-fuer-litauen-nva-panzer-fuer-irak-sealion/#more-18519">http://augengeradeaus.net/2015/02/dokum ... more-18519</a><!-- m -->

'dynamisches Verfügbarkeitsmanagement ist in der Praxis genauso schlimm wie es sich anhört'

Was ist denn da auf einmal kaputt?


Re: Bundeswehr-reform(en) - Mondgesicht - 24.02.2015

Offensichtlich befindet sich der Oberst in der komfortablen Situation, auf die Defizite hinweisen zu können.
Man erkennt die sich wandelnde sicherheitspolitische Lage.

Der Oberst hat Oberwasser und man darf bei den STreitkräften unangenehme Dinge ansprechen.


Re: Bundeswehr-reform(en) - Vanitas - 24.02.2015

Was mich wundert: Klar dass die 75% Ausstattung bei 4 aktiven PzBtl und 2 gekaderten Btl hinhaut, aber was hat denn der Boxer mit den PzBtl zu tun (außer dass die wohl FüFz Boxer bekommen werden). Ich dachte immer dass die hauptsächlich an die Jäger- und PzGren-Truppe gehen. :?:

Gut, andererseits ist der Herr von der Luftwaffe...


Re: Bundeswehr-reform(en) - Mondgesicht - 24.02.2015

Ist doch auch egal. Der Mann hat sich halt unwissentlich geirrt.

Auf jeden Fall haben wir auch mit 400 Boxern noch 140 Stück zuwenig.
Das ist wichtig, dass es auf der PK gesagt wurde.


Re: Bundeswehr-reform(en) - ObiBiber - 24.02.2015

Zitat:Ist doch auch egal. Der Mann hat sich halt unwissentlich geirrt.

Auf jeden Fall haben wir auch mit 400 Boxern noch 140 Stück zu wenig.
Das ist wichtig, dass es auf der PK gesagt wurde.

Zitat:Was mich wundert: Klar dass die 75% Ausstattung bei 4 aktiven PzBtl und 2 gekaderten Btl hinhaut, aber was hat denn der Boxer mit den PzBtl zu tun (außer dass die wohl FüFz Boxer bekommen werden). Ich dachte immer dass die hauptsächlich an die Jäger- und PzGren-Truppe gehen. :?:

finde ich auch sehr interessant... ich sehe den Boxer aber auch eher bei den Panzergrenies...
leichte Infanterie würde ich mich EAGLE IV und Dingo2 ausstatten, bzw. einem potentiellen Nachfolgre AMPV ... das wäre dann leichte Kavallerie ;-)


Re: Bundeswehr-reform(en) - Quintus Fabius - 24.02.2015

Wir haben übrigens keinesweges 400 Boxer, wir haben hier und jetzt gerade mal um die 200 und davon sind höchstens 100 wirklich einsatzbereit.

Und was da fehlt? Was da kaputt ist wie Nightwatch sagt? Nichts, da fehlen primär vor allem Teile weil nicht vollständige Fahrzeuge ausgeliefert und abgenommen werden. Da gibt es reihenweise Boxer die schlicht und einfach nicht vollständig sind. Und selbst vielen vollständigen fehlt schlicht und einfach die Bewaffnung.

Deshalb wurden ja selbst zu einer internationalen Übung Boxer mit schwarz angemalten Besenstielen anstelle von MG auf der Waffenstation geschickt.

Zitat:Ich dachte immer dass die hauptsächlich an die Jäger- und PzGren-Truppe gehen

Die gehen an alle möglichen Truppen, die werden quer durch die ganze BW verkleckert.

Selbst die Gebirgsjäger erhalten Boxer! (wenn auch nur eines der drei Bataillone)

Dafür haben die Gebirgsjäger als einzige bei der BW auch heute noch 120mm Panzermörser :lol:


Re: Bundeswehr-reform(en) - Mondgesicht - 24.02.2015

Quintus Fabius schrieb:Wir haben übrigens keinesweges 400 Boxer, wir haben hier und jetzt gerade mal um die 200 und davon sind höchstens 100 wirklich einsatzbereit.

Und was da fehlt? Was da kaputt ist wie Nightwatch sagt? Nichts, da fehlen primär vor allem Teile weil nicht vollständige Fahrzeuge ausgeliefert und abgenommen werden.
Ich hatte Nightwatch eher so verstanden, was kapuut ist, dass ein Oberst auf einer solchen Pressekonferenz Mißstände anprangert. War das anders gemeint??

Ich weiss, dass wir derzeit nur 200 haben. Aber wenn alle ausgeliefert sind - 270 aus dem ersten Los plus 130 aus dem neuen zweiten Los - haben wir 400.
Da das dann nur für 75% der Truppen ausreicht, fehlen nach Adam Riese immer noch 130 bis 140 Boxer...