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(Allgemein) Bundeswehrreform(en) - Druckversion

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- Der_Schakal - 09.02.2006

@ Marc

Wie faulheit ist ein Kündigungsgrund beim Bund ?
Hab ich da was verpasst ?
Dann müssten ja 70 % der Soldaten entlassen werden....


- Marc79 - 09.02.2006

Nope so hab ich das nicht gemeint, es ging eher darum, das sich einige Leute verpflichten wollten und die Unfähigkeit, Faullheit und der einfache Unwille der jeweieiligen Einheiten (Pers Feldwebel) haben dafür geführt, das daraus nix wurde.
zum Beispiel ein Kumpel, mit dem ich heut noch was mach, er war mit mir auf einer Stube in Budel in der AGA. Er hat vorher Luftfahrzeuggerätemechaniker gelernt in Büchel, Zivil in der dortigen Lehrwerkstatt. Hat soweit ich weiß damals 2002 einen der besten Abschlüsse gemacht, in Büchel oder sogar Bundesweit. Wollte Feldwebel machen, hat beworben. Dann kam nach 3 Monaten raus, das das Gezi alles verschlammt hatte. Durfte neuen Antrag stellen, der wurde ebenfalls verloren. Der dritte !!! wurde dann vergessen einzureichen (so ca. eine Woche), und als der dann eingereicht wurde, wurden 2 Tornado Geschwader aufgelöst und es gab einen Einstellungsstop für tech. Fachfeldwebel. Und da kann ich mindestens noch 3 Storries erzählen.


- fieserfettsack - 10.02.2006

Das ist echt ein Problem, viele denken "ach beim Bund bekomme ich viel Geld und habe einen sicheren Job"
Diese Leute sind aber nicht bereit was dafür zu leisten. Ich spreche da auch aus subjektiver Erfahrung.

Da gab es hier schon mal einen Thread zu der vor allem Frauen beim Bund betraf.


- hawkeye87 - 10.02.2006

das problem ist vor allem, dass sich die bundeswehr wie ein gewöhnlicher / normaler arbeitgeber präsentiert und die berufliche weiterbildung (z.b. studium) meiner ansicht nach zu sehr in den mittelpunkt rückt, was dann sich dann auch wieder auf die bewerer auswirkt.


- Turin - 10.02.2006

Tja, aber offenbar zieht man ja mit der militärischeren Repräsentation weniger Bewerber und steigt deswegen auf die Karriere-Masche ein. In den USA wirds übrigens genauso gemacht, das ist gar nichts besonderes, nur kommt dort halt noch der Sternenbanner-Patriotismus hinzu.


- hawkeye87 - 11.02.2006

Zitat:Turin postete
Tja, aber offenbar zieht man ja mit der militärischeren Repräsentation weniger Bewerber und steigt deswegen auf die Karriere-Masche ein. In den USA wirds übrigens genauso gemacht, das ist gar nichts besonderes, nur kommt dort halt noch der Sternenbanner-Patriotismus hinzu.
oder man will diese bewerber aus "militärischen" gründen einfach nicht. und patriotismus ist meiner ansicht nach ein 100mal besserer verpflichtungsgrund als ein sicherer arbeitsplatz oder eine gute ausbildung. denn letztere können sich um einiges schlechter mit dem beruf "soldat" und vor allem der tätigkeit eines soldaten, nämlich kämpfen an sich, identifizieren als solche, die sich aus interesse am militär, patriotismus o.ä. verpflichtet haben. ausbildung und arbeitsplatz sollten nur boni und nicht hauptgründe für eine verpflichtung sein.

hioer zum beispiel ein werbespot des united states marine corps: elite warrios (achtung: 32mb)


- BigLinus - 16.02.2006

Der nachfolgende Link zu einem Artikel in 'Der WELT' paßt vielleicht nicht im Sinne des Initiators dieses Threads, aber er beleuchtet eine - evtl. auch erzwungene - 'Reform' im Traditionsverständnis der Streitkräfte.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/02/14/845512.html">http://www.welt.de/data/2006/02/14/845512.html</a><!-- m -->

Zitat:Luftwaffe räumt mit Vergangenheit auf
Straßenschilder von Weltkriegsfliegern in Fürstenfeldbruck abgehängt - Auch Saint-Exupéry betroffen

von Hans-Jürgen Leersch

Die Bundeswehr räumt wieder mit der militärischen Vergangenheit auf: Nach dem Streit um das nach dem Weltkriegspiloten Werner Mölders benannte Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau tilgt die Luftwaffenführung nun erneut Straßennamen, die einen Bezug zur Vergangenheit haben. Auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck in Bayern fand man gleich mehrere Straßen, die umstrittenen, aber auch nicht umstrittenen Fliegern gewidmet waren. Die Luftwaffe wählte einen, wie ein Sprecher sagt, "völlig neuen Ansatz" und hängte alle 30 Straßenschilder ab. Jeder Weg in dem Fliegerhorst heißt jetzt "Straße der Luftwaffe".

(...)



- Königstiger - 16.02.2006

Hallo da muß man mal wieder sagen unsere Politiker kümmern sich wieder mal lieber um die vergangenheit,als das sie schauen das unser militär entlich die Ausrüstung bekommt die es braucht.:pillepalle::wall:
Gruß Königstiger


- Noratlas - 16.02.2006

Diese Bastarde! :wall: Wenn ich diesen Struck schon sehe kommt mir die Kotze hoch....Und Jung...naja,lassen wir das.


- bastian - 16.02.2006

Zitat:Diese Bastarde! Wenn ich diesen Struck schon sehe kommt mir die Kotze hoch....Und Jung...naja,lassen wir das
Um Gottes willen, Straßen dürfen nicht mehr nach alten Wehrmachtskämpen heißen, wie schrecklich...
Übrigens heißt unser Verteidigungsminister mittlerweile Jung und der hat die jetzige Schilderabhängaktion initiiert...


- Noratlas - 16.02.2006

Wer der OB der Bw ist ist mir bekannt.Was mir gegen den Strich geht ist diese
blöde und sinnfreie Leugnung unserer militärischen Geschichte.Tradition ist gerade beim Militär ein wichtiger Punkt.
Als nächstes schaffen sie noch das Edelweiß ab,oder was? :wall:
Wie Königstiger schon sagte: Es gibt wichtigeres zu tun für diese Herrschaften!

Edit:Ausserdem ist die Tilgung all dieser Namen ein Verrat an teilweise sehr guten Soldaten.Namen wie Mölders muss man nicht mit der Bezeichnung "Wehrmachtskämpe" abtun.
Ich will sie nicht glorifizieren.Doch leugnen sollten wir sie auch nicht....


- bastian - 16.02.2006

Kann man aber, ich finde nicht, daß die Bundeswehr Kasernen oder Strassen nach den "Helden" einer faschistischen Armee benennen muss oder sollte. Die Bundeswehr ist mittlerweile die Streitkraft, die die längste Tradition aller deutschen Streitkräfte überhaupt hat, wenn man die preußische Armee als deutschen Teilstaat ausnimmt. Die Bundeswehr sollte zur Pflege ihrer mittlerweile mehr als 50jährigen Tradition nicht des Rückgriffes auf die 12 Jahre Wehrmacht bedürfen. Andere Dinge wie das Balkenkreuz sind immer noch ein Symbol des deutschen Militärs.
Weiterhin finde ich nicht, daß dt. Soldaten in der Tradition alter Legion Condor Soldaten dienen sollten. Strassen oder Stützpunkte nach solchen Leute zu benennen, stellt meiner Meinung nach eine Form der "Glorifizierung" dar. Inwiefern das "verrat an sehr guten Soldaten" ist, ist mir herzlich egal, die Bundeswehr sollte sich nicht in die Traditionslinie der Armee eines faschistischen Staates stellen, wenn dann in die von Offizieren wie Stauffenberg oder Treschkow. Und Gestalten wie Rudel, der sicherlich ein sehr guter Soldat war, gehören von einer Armee mit demokratischer Tradition geleugnet.


- BigLinus - 16.02.2006

In Sachen 'Mölders' von GenLt a.D. Jörg Kuebart [ehem. Insp Lw & KG Luftflotte]

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fliegergemeinschaft.de/informationen.php?pageid=N&ID=18">http://www.fliegergemeinschaft.de/infor ... id=N&ID=18</a><!-- m -->


- hawkeye87 - 16.02.2006

@Bastian: kann man aus 50 jahren eine eigene tradition ableiten? sowohl reichswehr als auch wehrmacht können und sollten (!!) der bundeswehr als vorbild dienen, die reichswehr vor allem im bezug auf die ausbildung und der einstellung des einzelnen soldaten und zumindest große teile der wehrmacht haben von 39 - 45 zwar für eine (aus heutiger sicht schlechte, aus ihrer anfangs zumindest sicher nicht) sache gekämpft, aber das ehrenhaft und tapfer.

ps: ich mag das wort "faschistisch" nicht. absolutes totschlagargument jeder diskussion, absolut ausgelutscht und wird in der regel (nichts gegen dich Wink ) nur dazu verwendet, den gegner in die "non-political-correctness" ecke abzudrängen Wink . und wenn etwas als politisch korrekt bezeichnet wird, dann bedeutet das noch lange nicht, dass es auch historischen tatsachen entspricht.

edit: dieser artikel ist ebenfalls interessant - apropos "freiwillig" gemeldet Rolleyes


- Schandmaul - 16.02.2006

Zitat:und patriotismus ist meiner ansicht nach ein 100mal besserer verpflichtungsgrund als ein sicherer arbeitsplatz oder eine gute ausbildung.
Aber wie schon gesagt, in den USA machen das weit weniger aus Patriotismus, als aus dem Grund, dass so Unter- oder untere Mittelklasse-Menschen eine Universitätsausbildung/Fremde Länder zu sehen/Karriere machen können. Liegt auch am Universitätssystem da drüben, aber Patriotismus ist denke ich höchstens ein Nebengrund (außer in Familien, in denen jeder Soldat war, sind aber oft eher Offiziersfamilien).