Europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik (/showthread.php?tid=5869) |
- Turin - 18.07.2006 Zitat:Du kannst alles mythifizieren, wenn du deine Ausführungen mit höchst generalisierten Aussagen schmückst und dann plötzlich von politischen Restriktionen sprichst, die du aber weder ausführt noch deren damalige Relevanz und Zustandekommen bedenkst.Das Zustandekommen ist vollkommen uninteressant, der wesentliche Punkt ist, dass sie vorhanden waren. Und mysthifizieren tue ich überhaupt nichts, abgesehen davon finde ich es auch noch höchst bemerkenswert, wenn du mir Generalisierung vorwirfst, aber Kagan selbst vereinfachst, indem du die bei ihm festgestellte Schwäche der Europäer allein auf die Wirtschaftskraft zurückführst. Wo bitte stellt er fest, dass es allein an wirtschaftlicher Schwäche liegt, dass die Europäer schwach waren/sind? Und tut mir leid, dass ich nicht für dich zehn Seiten Text ins Forum setze, aber weder hab ich dafür die Zeit noch macht das Beiträge lesenswerter. Ich setze manchmal ein gewisses Grundwissen vorraus, wenn es daran fehlt, dann bin ich gern bereit, Detailfragen zu beantworten. Mysthik überlasse ich den Philosophen. Zitat:Hinter diesen Entwicklungen stehen immer Entscheidungen, Entscheidungen, die nunmal auch anders hätten getroffen werden können! Und es leuchtet mir kaum ein, hier davon zu sprechen, dass zwar keine wirtschaftlichen aber politischen Restriktionen bestanden.Dass es politische Restriktionen gab, zweifelst du also an? Entkolonialisierung, Blockzwänge und direkte Kriegsfolgen sind für dich also marginal? Zitat:Welchen Politikbegriff nimmst du dann überhaupt zur Grundlage?? Politik bedeutet immer die Ressourcen und Entscheidungsfähigkeiten zu haben um jene herbeizuführen. Wo also waren die Europäer politisch so eingeschränkt??Na ja, siehe oben. Zitat:Nur, was du als politische Restriktion bezeichnet, war nicht nur die sowjetische Bedrohung, sondern auch die Entwicklung einer anderen Weltsicht, einer anderen Politikkultur nach dem Zweiten Weltkrieg, auch und gerade durch die Innenwendung zur EG.Du, das bestreite ich gar nicht! Das bestreitet auch Kagan nicht. Der Punkt ist nur, dass dies nicht geschah, weil dies der bessere Weg zur Gesundung der ganzen Welt ist. Obwohl man sich das in Europa (speziell Deutschland) sicher gern einredet. Es war das logische Rezept für (West-) Europa, aber nur auf der Basis von Massenzerstörung durch 1 1/2 Weltkriege (wobei hier der europäische Kontext für die Wahrnehmung vorrangig ist). Das ist doch das, was Kagan gern (und durchaus anerkennend und lobend, wenn auch etwas blumig) das postmoderne Paradies Europa nennt. Der Punkt ist eben, dass der Rest der Welt diese Entwicklung nicht durchgemacht hat und diese Erkenntnis sich langsam aber sicher (das ist meine These, nicht Kagans) auch hierzulande wieder durchsetzen wird, gegen alle bequemen Denkmuster, die insbesondere im linken Spektrum propagiert werden. Zitat:Hier geht es um echte imperiale Macht- und Gewaltpolitik und davon sind wir noch entfernt mit unserem Aufbauhelfer und Peacekeeper Tourismus.Die graduelle Wiederannäherung ist unverkennbar. Es wird keinen Imperialismus alten Musters geben, das geht schon durch unsere nach wie vor demokratischen Gesellschaften gar nicht. Aber Guantanamo war auch in einer Demokratie möglich und der Punkt ist, dass man nicht schwarz-weiß unterteilen kann zwischen Aufbauhelfer hier und Unterdrücker da. Man schaue sich bitte die europäischen Militäreinsätze (und ganz besonders die deutschen) in den letzten zwanzig Jahren an, man werfe einen Blick auf Umfang, Ziele, Abwicklung und die Anpassung an das US-Verständnis von Auslandseinsätzen ist kaum abzustreiten. Fortsetzung folgt zu gegebener Zeit... - Tiger - 18.07.2006 @Turin Zitat:Die Schwäche der Europäer nach dem 2. WK war nur teilweise eine wirtschaftliche, zum ganze entscheidenden Teil aber ideologisch begründet. Die kläglichen Versuche, nach dem 2. WK noch Großmachtpolitik zu fahren, obwohl sie dazu politisch (nicht wirtschaftlich!) gar nicht mehr in der Lage waren, zeigt das nur umso mehr.Die Ausweitung des sowjetischen Einflusses in Osteuropa schuf neue politische und militärische Voraussetzungen, der Schutz des eigentlichen Hoheitsgebietes blieb wichtig. In dieser Situation auch noch ernsthaft Grossmachtpolitik zu fahren hätte die Ressourcen z.B. von Grossbritannien überfordert. Immerhin war ja schon das Deutsche Reich im 1.Weltkrieg damit gescheitert. Zitat:Der Mythos von der "Entscheidung" Europas zur Abkehr vom Machtpolitik und Hinwendung zu akzentuierter Verhandlungsdiplomatie ist und bleibt für mich daher exakt das, ein Mythos.Frankreich, das ja durch die deutsche Teilung bedingt kein "Frontstaat" war, konnte sich eine Grossmachtpolitik schon eher erlauben und hat sie, wenn auch in deutlich geringerem Masstab bis heute beibehalten. - Schneemann - 18.07.2006 Tiger schrieb: 1.) Zitat:Die Ausweitung des sowjetischen Einflusses in Osteuropa schuf neue politische und militärische Voraussetzungen, der Schutz des eigentlichen Hoheitsgebietes blieb wichtig. In dieser Situation auch noch ernsthaft Grossmachtpolitik zu fahren hätte die Ressourcen z.B. von Grossbritannien überfordert. Immerhin war ja schon das Deutsche Reich im 1.Weltkrieg damit gescheitert.2.) Zitat:Frankreich, das ja durch die deutsche Teilung bedingt kein "Frontstaat" war, konnte sich eine Grossmachtpolitik schon eher erlauben und hat sie, wenn auch in deutlich geringerem Masstab bis heute beibehalten.Wobei man hier anmerken sollte, dass beide Staaten - Frankreich und Großbritannien - nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch einige Jahre lang versucht haben, Großmachtpolitik zu betreiben (Indochina, Afrika, Flottenreduzierungen). Erst der Suez-Konflikt von 1956 hat einen mehr oder minder deutlichen Strich unter diese Ambitionen gesetzt, als massive sowjetische Drohungen und auch amerikanische Proteste einen Abzug der beiden Staaten aus der Kanalzone erzwangen. Insofern haben die damals existierenden Groß-, bzw. Supermächte erst rund zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg die britischen und französischen Ambitionen gebremst. Im Nachhinein war der Aufbau der französischen Atommacht ("Force de Frappe") auch eine Folge dieser Entwicklung, weil man es in Frankreich nicht ertragen hatte, quasi so von den Sowjets und Amerikanern als Großmacht ausgebremst worden zu sein. Schneemann. - Erich - 13.08.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/forschung/104085.html">http://www.ftd.de/forschung/104085.html</a><!-- m --> Zitat:Frankreich startet Militärsatelliten - BigLinus - 18.09.2006 Zitat:FTD: Europäer entwickeln RaketenschutzschildQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanztreff.de/ftreff/popup_news_druck.htm?id=26614109&sektion=topthemen&awert=&u=0&k=0">http://www.finanztreff.de/ftreff/popup_ ... t=&u=0&k=0</a><!-- m --> Die Rückkehr der Raketenabwehr - BigLinus - 22.09.2007 Im Rahmen einer Veranstaltung des Regionalkreises Schleswig-Holstein der Deutschen Atlantischen Gesellschaft in Kooperation mit der Hermann Ehlers Akademie, dem Verband der Reservisten der Bundeswehr e.V. und der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. hält Dr. Hans Rühle, der ehem. Leiter des Planungsstabes im BMVg einen Vortrag mit anschließender Aussprache zum Thema: Die Rückkehr der Raketenabwehr - Thema der nationalen und internationalen Diskussion. Termin: Mittwoch, 10.10.2007 Beginn: 19:00 Uhr Ort: Hermann Ehlers Akademie, Gurlittstrasse 3, Kiel Anmeldung: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutscheatlantischegesellschaft.de/cms/upload/einladungen/2006/2007/101007Ruh.pdf">http://www.deutscheatlantischegesellsch ... 007Ruh.pdf</a><!-- m --> Hierzu ein Einstieg zu diesem Thema von Dr. Rühle vom 04.04.2007 mit dem Titel: Iranische Raketenrüstung - Eine wachsende Bedrohung Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutscheatlantischegesellschaft.de/cms/upload/reden/Hans_Ruehle_-_Iranische_Raketenruestung.pdf">http://www.deutscheatlantischegesellsch ... estung.pdf</a><!-- m --> - hoj - 18.02.2008 Zitat:Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy bringt eine Idee zur Aufstellung von elitären Verteidigungskräften der Europäischen Union auf der Basis der sechs größten Mitgliedsländer dieser Organisation - Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Spanien und Polen - hervor. <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20080218/99502250.html">http://de.rian.ru/world/20080218/99502250.html</a><!-- m --> Würde auch Zeit. - Marc79 - 22.02.2008 Wenn es in Deutschland eine Erhöhung auf 2 % BIP kommt, fress ich einen Besen, mit allem dran. Dass wäre auf den Zahlen des Jahres 2007 eine Erhöhung um fast 79%. BIP 2007 1802,4 €, bei einem Wehretat von ca. 28.381 000 000 €. Das entspricht etwas mehr als 1,57%. Daraus ergibt sich ein 2 % Wehretat von ca. !36.048.000.000 €!. Das glaub ich erst wenn ich es seh. Wäre aber nicht schlecht für die Bundeswehr. - hoj - 22.02.2008 Zitat:EADS signs agreement with Titanium suppliers in Kazakhstan <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eads.net/1024/en/pressdb/pressdb/20080208_eads_titanium.html">http://www.eads.net/1024/en/pressdb/pre ... anium.html</a><!-- m --> - Yioun - 03.03.2008 Das mit den 2% Verteidigungsetats klappt eh nie. Auch die NATO gibt ihren Mitgliedern eine wünschenswerte Mindestrate, dran halten tut sich keiner. Und die 10 000 von jedem Land sind auch unerreichbar. NRF funktioniert ja bekanntlich auch nicht, warum sollte es in der EU gehn? Aber das man über solche Pläne spricht ist gut. - Erich - 22.05.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/welt_print/article2000273/Weltpolitik_ohne_Regeln.html">http://www.welt.de/welt_print/article20 ... egeln.html</a><!-- m --> Zitat:16. Mai 2008, 04:00 Uhr - Wiskhy - 22.05.2008 Kann mir mal einer erklären warum Nato- Flugzeuge zwischen Norwegen und Grönland Patrouillen müssen um russische Fernbomber zu beschatten!? Das ist doch das gleiche Machtgehabe wie die Patroillen Flüge der russischen Fernbomber selbst. Und der Steuerzahler in Russland und hier kan diese Spiele der Hern in Unformen dann wieder bezahlen!!! - Raider101 - 30.05.2008 Solange die Politiker in den Mitgliedstaaten nicht wirklich Komptenzen in Verteidigungs- und Aussenpolitik an eine Zentrale abgeben, wirds nicht mit einer soliden europäischen Verteidigung. Solange jeder sein eigenen Süppchen kocht gibts nichts. Die EU hat 25 Mitglieder die auf einen Nenner zu bringen ist aussichtlos. Die EU ist eine Bürokratisches Monster! Europa schafft es doch nicht mal eine Standardisierung von Waffensystemen herzustellen. Es werden nicht ein SPz oder KPz gekauft sondern 5 verschieden in Stückzahlen von 150 bis 450 Stück. Der arme Logistiker der im Ernstfall diesen Ausrüstungsflickenteppich betreuen darf. - Erich - 30.05.2009 ich bin provokant: diese Information stelle ich mal hierhier, weil die Errichtung eines französischen Stütpunktes am Golf (in Konkurrenz zu den USA?) auch Rückschlüsse auf die zugrunde liegende Sicherheitspolitik zulässt Zitat:Im Januar 2008 hatte der französische Präsident Sarkozy am Rande eines Staatsbesuches in den Vereinigten Emiraten eine erweiterte militärische Kooperation vereinbart.ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz (Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->) Luftverteidigung im Raum der europäischen Union - blasrohr - 19.08.2009 Ich bin noch nicht lange im Forum, daher will ich erstmal versuchen mein Wissen über die Verteidigungsstrukturen des europäischen Luftraumes verbessern. Bekannt ist mir zum Beispiel die Extended Air Defence Task Force. Aber mir fehlen Einschätzungen der technischen und operativen Einsatzfähigkeit. Liesse sich ein Luftschlag ala Iraqi Freedom von den Europäern abwehren? Mir ist es egal von wem dieser Angreiff kommen würde, seien es nun Russland, Schweiz oder der Kaiser von China. Nur das Sachthema zählt. zur Erklärung: erfolgreiche Luftverteidigung bedeutet für mich die materiellen und personellen Verluste des Aggressors in nichtakzeptabele Höhen zu treiben, wie bei der Luftwaffe gegen England im WWII -und die Handlungsfähigkeit der eigenen Bodentruppen durch Deckung aus der Luft auf dem eigenen Territorium zu erhalten |