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(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis? - Druckversion

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RE: Bundeswehr – quo vadis? - Grolanner - 21.04.2023

Vermutlich Rundumleuchten für Helme und Warnwesten...


RE: Bundeswehr – quo vadis? - lime - 21.04.2023

(21.04.2023, 23:03)alphall31 schrieb: Welche Aufgabe hat dieser Stab überhaupt wenn er zivil besetzt ist ?

Ein typischer Wasserkopf eben.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 22.04.2023

Soll angeblich wieder weitgehend so werden wie der alte Planungsstab den man ja 2012 aufgelöst hat:

https://de.wikipedia.org/wiki/Planungsstab_des_Bundesministers_der_Verteidigung

Nur größer und mit mehr Funktionen was die Steuerung von Informationen angeht. Das wird meiner Meinung nach dann im Endeffekt eine der entscheidenden Filterstellen sein die dann festlegt was der Minister von der Realität mitkriegt oder nicht.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - FJ730 - 29.04.2023

Na ja ... Fremdenlegion light? https://www.tagesspiegel.de/politik/staatsburgerschaft-nach-funfjahrigem-dienst-fdp-will-bundeswehr-fur-auslandische-bewerber-offnen-9738746.html

Aber warum nicht? Die Argumentation finde ich grdsl schlüssig. US, FR, GB haben (etwas anders gelagert) ja auch ähnliche Modelle. Je nachdem wie man es aufzieht könnte vielleicht was Gutes bei herumkommen. Motivierte, robuste junge Leute mit viel Ehrgeiz, die einfach mal eine Chance brauchen sind mit Sicherheit dabei.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 07.05.2023

Die meiner Ansicht nach zu weit weg führende Diskussion über das Verhältnis von Gesellschaft - Grundgesetz - Bundesverfassungsgericht und Judikatur habe ich hierhin verschoben:

https://www.forum-sicherheitspolitik.org/showthread.php?tid=5109&page=6


RE: Bundeswehr – quo vadis? - lime - 08.05.2023

Bundeswehr bis 2045 klimaneutral?

Fahrzeuge bis 15 Tonnen mit Wasserstoff und Akku betreiben?

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/bundeswehr-klimaneutral-100.html


RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 12.05.2023

Es würde auf jeden Fall billiger werden , Wasserstoff kann man selber herstellen . Aber glaubt wirklich jemand das sich der Staat die Einnahmequelle Nummer eins wegnehmen lässt . Warum wohl e Mobilität ohne Alternative.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - ObiBiber - 12.05.2023

Der Rahmenvertrag über 229 Puma 2. Los wurde heute unterschrieben…
zunächst werden 50 Pumas abgerufen

zusätzlich sollen 12 weitere PZH2000 aus dem vorhandenen Rahmenvertrag abgerufen werden…
25 Mio Vorlage kommt wohl in der nächsten Sitzung

STH dazu auf eine guten Weg

es geht voran


RE: Bundeswehr – quo vadis? - HansPeters123 - 12.05.2023

Ja Pistorius hatte vor ein paar Wochen gesagt er hat zu einigen Beschaffungsthemen eine relativ zeitnahe Deadline gesetzt im Ministerium geht dann scheinbar doch relativ fix wenn mal wirklich bisschen Druck da ist von oben.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - alphall31 - 12.05.2023

Was ist daran fix , man will ja schon wieder die nächsten Haubitzen in Ukraine abschieben. Rheinmetall kriegt seit Jahren die ersatzteillieferung nicht auf die Reihe und braucht Jahre um die erste ersatzbestellung zu leisten.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - DeltaR95 - 13.05.2023

(12.05.2023, 18:30)ObiBiber schrieb: Der Rahmenvertrag über 229 Puma 2. Los wurde heute unterschrieben…
zunächst werden 50 Pumas abgerufen

zusätzlich sollen 12 weitere PZH2000 aus dem vorhandenen Rahmenvertrag abgerufen werden…
25 Mio Vorlage kommt wohl in der nächsten Sitzung

STH dazu auf eine guten Weg

es geht voran

Stimmt, damit sinkt der Stückpreis dank "Skaleneffekt" von 30 Mio. EUR pro Fahrzeug auf "nur" noch 21 Mio. EUR pro Fahrzeug... Rund 5 Mrd. EUR für 229 Schützenpanzer? Das Geld scheint ja immer noch sehr locker zu sitzen, wenn man sowas als realistische Beschaffungsoption betrachtet...

Diese homöopathischen Dosen sind kein "Es geht voran!", sondern ein "Es geht unverändert so weiter, als ob es die veränderte Sicherheitslage in Europa nicht gäbe!". Zur Erinnerung ein Zitat aus 2021 (!):

Zitat:Um den Schützenpanzer Marder nach 50 Jahren Nutzungsdauer endgültig abzulösen, plant das Heer ein zweites Los mit 210 Schützenpanzer Puma. Der für Mitte 2021 geplante Vertragsabschluss musste u.a. wegen der schlechten Verfügbarkeit der Pumas verschoben werden. Jetzt soll eine Entscheidung möglicherweise 2022 fallen.

Das heißt der Unterschied zwischen "tiefstem Frieden" und "grundlegend veränderter Sicherheitslage" führt zu einer Neubewertung des 2. Los in Summe von 19 (!) Fahrzeugen?

Bei allen gebührendem Zweckoptimismus, ich erkenne hier nach wie vor eine unverändert von fiskalpolitischen Zwängen diktierte Ausrüstungspolitik. Welche DIREKT (also nicht schon vor 2022 geplanten) durch den Krieg in der Ukraine bedingten Beschaffungen sind denn wirklich durchgelaufen in den letzten 15 Monaten? Ich vermag mich an keine erinnern, die mir den Schluss erlauben würden, man hätte den Bedarf der Bundeswehr anhand der veränderten Sicherheitslage grundlegend reflektiert und neu bewertet.

Es gibt nach wie vor keine grundlegenden Änderungen in der Verfahrenslandschaft. Den CPM hätte man mit "Federstrich" von oben außer Kraft setzen können - eine Vorlage auf dem Dienstweg an das BMVg, klare Entscheidung mit Paraphe und ab in die Umsetzung. Solange sich dieser bürokratische Apparat aus Ministerium, Planungsamt, Teilstreitkräften oder neudeutsch Organisationsbereichen nicht grundlegend hinsichtlich des CPM neu positioniert werden wir in 2035 noch keine LV/BV befähigte Bundeswehr haben.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - GermanMilitaryPower - 13.05.2023

100% Zustimmung Delta. Und das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Teilbereiche.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Broensen - 13.05.2023

(13.05.2023, 09:45)DeltaR95 schrieb: Das heißt der Unterschied zwischen "tiefstem Frieden" und "grundlegend veränderter Sicherheitslage" führt zu einer Neubewertung des 2. Los in Summe von 19 (!) Fahrzeugen?

Das ist zu sehr vereinfacht betrachtet. Damals sollten die 210 Exemplare komplett in die Truppe kommen. Aktuell sind aber nur noch 111 dafür vorgesehen, die Gesamtzahl reduziert sich also sogar um 99 Stück, der Rest ist Vertrags-Reserve.
Die ursprünglichen Planungen sahen ja vor, weitere Bataillone vom Marder auf den Puma umzurüsten. Ein Teil der Neubewertung ist es aber nun, diese Bataillone mit Radpanzern auszustatten. Ich persönlich halte das bekanntermaßen für einen hirnrissigen Plan und für alles andere als "Zeitenwende" oder LV/BV-Befähigung. Objektiv gesehen bedeutet das aber für die Puma-Nachbestellung, dass diese gar nicht mehr der Umrüstung weiterer Bataillone dienen soll, sondern lediglich dem Aufbau einer Umlaufreserve. (Für die beiden Bataillone der X37 sind die Pumas schon im 1.Los vorhanden, es waren nur wegen den ständigen Nachrüstungen bisher noch nicht genug davon gleichzeitig verfügbar, um die Marder dort zu ersetzen.)

Das ist also eigentlich konsequent im Sinne der eigenen Doktrin mit dem Ziel der Einsatz- und Durchhaltefähigkeit für LV/BV. Der Fehler liegt in diesem Fall nicht in der zu geringen Stückzahl, sondern bei der zuvor dafür aufgestellten Doktrin. Die ist halt Mist.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 13.05.2023

Das ist ja in einigen Punkten so der Fall, dass man vollmundig erklärt man tue jetzt etwas, aber in Wahrheit tut man entweder das was ohnehin schon vor dem Krieg so geplant war oder sogar weniger. Nehmen wir beispielsweise den geplanten Stellenabbau im Ministerium. War auch schon vorher so geplant, wurde nur nie praktisch durchgeführt. Nun soll meiner Kenntnis nach sogar weniger abgebaut werden als ursprünglich abgebaut hätte werden sollen und dass wird dann als revolutionäre Reform gefeiert.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Broensen - 14.05.2023

Aufreger: Der Generalinspekteur trägt Uniform!(SZ) Confused

Zitat:Es sind ungewöhnliche, fast schon historische - und umstrittene Aufnahmen. Die Fotos zeigen den neuen Generalinspekteur Carsten Breuer bei seinem hierzulande bisher allenfalls als Randnotiz vermerkten Besuch vor einer Woche in Kiew. In Flecktarn-Uniform ist der höchstrangige deutsche Soldat darauf zu sehen - im Kriegsgebiet, an der Seite des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow und führender ukrainischer Militärs, ebenfalls in Uniform....

In der Bundeswehr kommen die Bilder, die Breuer von sich machen ließ, bisher nicht überall gut an. So rücke man immer stärker in eine sichtbare Rolle als Kriegspartei, ist von Soldaten zu hören....

"Die Ukraine kämpft für uns alle", sagt Breuer
Inzwischen haben sich die Dinge weiterentwickelt, hat Deutschland auch Panzer an die Ukraine geliefert. Doch über Breuers Kiewer Kleidungswahl sind auch im Bundestag nicht alle glücklich. "Der Auftritt in Uniform ist inakzeptabel", sagt Ali Al-Dailami, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und verteidigungspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, der SZ. Die Symbolik widerspreche den Beteuerungen der Bundesregierung, dass Deutschland weder Kriegspartei sei noch werde, so Al-Dailami: "Dieser Fehltritt des ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr war unnötig provokativ und trägt nicht zur Deeskalation bei."....

Auf einem Gruppenbild sind auch die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen und der Leiter des Ukraine-Sonderstabs, Brigadegeneral Christian Freuding, der künftig Pistorius' neuen Planungs- und Führungsstab leiten wird, zu sehen. Freuding war zuvor schon oft in der Ukraine, vermied aber öffentliche Auftritte in Uniform und war in der Regel in ziviler Kleidung unterwegs. Auf dem Bild trägt auch er Uniform. Von Breuers Vorgänger als Generalinspekteur, Eberhard Zorn, gibt es solche Aufnahmen nicht, er ist nicht in die Ukraine gereist.

Wenigstens macht die Union bei dem Blödsinn nicht auch noch mit:
Zitat:Der CDU-Verteidigungspolitiker und Oberst a.D., Roderich Kiesewetter, verteidigt den Auftritt Breuers in Uniform. "Das macht uns nicht zur Kriegspartei. Vielmehr sollten wir stolz sein, dass Deutschland die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf unterstützt und die Bundeswehr auch bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten einen wesentlichen Beitrag leistet", sagt er: "Wir positionieren uns deutlich auf der Seite der Ukraine, die völkerrechtswidrig von Russland angegriffen wird. Wir positionieren uns somit auf der Seite des Rechts." Dazu sollte man als Verteidiger der internationalen Ordnung auch öffentlich stehen: "Sie sind dort im Dienst für die Sicherheit Deutschlands und nicht als Privatperson."