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(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis? - Druckversion

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RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 24.03.2022

kato:

Für die Pioniere auf Brigade-Ebene braucht man gar kein eigenes Bataillon. Eine Pionier-Kompanie wird einfach dem Unterstützungs-Bataillon unterstellt und von dort geführt und mitversorgt. Schon spart man sich in der Division nicht weniger als 3 Bataillonsstäbe und die entsprechenden Stabs- und Versorgungskompanien ein. Mit den freiwerdenden 3 Pionier-Kompanien wird das Pio-Bataillon auf Div-Ebene auf Regimentsgröße gebracht. Schon hat man statt 4 Pio-Bataillonen mit 4 Bataillonsstäben nur noch 1 Regiment mit 1 Regimentsstab. Entsprechend können auch die sonstigen angehängten Elemente (Versorgung etc) reduziert werden.

Aufklärung entsprechend: statt 4 Aufklärungs-Bataillonen hat man nur noch 1 Aufklärungs-Regiment. 1 gemischte Späh-Kompanie (3 Spähzüge, 1 leichter Spähzug, 1 Zug mit UAV und 1 Radarzug) wird Brigadetruppe - sie könnte alternativ ebenfalls dem Unterstützungs-Bataillon unterstellt werden, oder einem Stabs- und Fernmeldebataillon. Entsprechend entfällt die Stabs- und Versorungs-Kompanie des Aufklärungs-Bataillons auf Brigade-Ebene.

Oder wollte man die Aufklärungs-Truppe insgesamt deutlich vergrößern, könnte man andenken eine solche gemischte Späh-Kompanie in jedes Kampftruppen-Bataillon einziehen, analog zum Jägerbataillon 291 - oder als Kompromiss dazwischen könnte man eine solche Kompanie in das Jäger-Bataillon der Brigade einziehen und dieses dann in einem größeren Umfang zur Aufklärung befähigen (wiederum analog zum Jäger-Bataillon 291). Entsprechend könnte man die Aufklärungs-Züge der schweren Kompanien in den Bataillonen in diese Späh-Kompanien überführen, so dass das Personal für diese auch aus den schweren Kompanien der Bataillone her kommt. So viele Möglichkeiten !

Aus dem Rest zuzüglich weiterer Einheiten wird das Aufklärungs-Regiment gebildet. Das Personal kann man problemlos aus den eingesparten Stabs- und Versorgungskompanien der nicht mehr vorhandenen Brigade-Bataillone entnehmen. Schon spart man sich nicht weniger als 3 Bataillons-Stäbe und den entsprechenden Anhang ein. Auf eine Division gerechnet sind das allein schon 6 Stabs- und Versorgungskompanien, ohne dass man einzigen Späh- oder Aufklärungszug weniger hätte, sondern im Gegenteil insgesamt mehr Aufklärungskräfte hätte, wie von dir berechtigt gefordert!

Wie könnte nun so eine Brigade aussehen?

Brigade bisher (Beispiel ist die 41te):

Stabs-/Fernmeldekompanie, Aufklärungsbataillon 6, Jägerbataillon 413, Panzergrenadierbataillon 411, Panzergrenadierbataillon 401, Panzergrenadierbataillon 908, Panzerpionierbataillon 803, Versorgungsbataillon 142

Brigade neu:

Stabs-/Fernmeldebataillon (beinhaltet 1 gemischte Späh-Kompanie), Panzergrenadier-Regiment (beinhaltet 1 gemischte Späh-Kompanie), Panzergrenadier-Regiment (beinhaltet 1 gemischte Späh-Kompanie), Unterstützungs-Bataillon (beinhaltet 1 Panzerpionier-Kompanie)

Statt 7 Bataillons-Stäben gibt es nur noch 2 Bataillons-Stäbe und 2 Regiments-Stäbe. Man spart nicht weniger als 3 komplette Bataillonsstäbe und deren Anhang ein. Die ganze Brigade fällt kompakter aus, hat deutlich mehr Aufklärungskräfte und zwar dort wo sie gebraucht werden, ist beweglicher und leichter zu führen und es werden Kräfte frei für die neu aufzustellenden oder zu verstärkenden Divisions-Truppen. Die Aufklärungs-Kräfte in den Kampftruppen-Regimentern kommen zudem von den Aufklärungs-Zügen der schweren Kompanien der bisherigen Bataillone her, ergänzt um entsprechende Drohnen und Radar-Einheiten. Entsprechend ist der Aufwuchs weitgehend Personal-Neutral und man hat trotzdem mehr Auflkärungskräfte insgesamt.

Und das ist jetzt mal nur eine recht konservative und moderate Umgestaltung.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Broensen - 24.03.2022

Danke Quintus, brauch' ich nicht mehr so viel dazu schreiben. Smile

Schon vor einiger Zeit hab ich hier eine Neuinterpretation der Jägerbataillone zur Diskussion gebracht, bei der diese mit den Aufklärungsbataillonen zusammengeführt und fortan für Späh- und Jagdeinsätze im Brigadeumfeld eingesetzt werden sollten, um gerade eben die Aufklärungskapazitäten zu erhöhen. Auf diese Art er- bzw. behält die Brigade eine vielfältige und durchsetzungsfähige Aufklärungskomponente, während die spezialisierteren und weitreichenderen Fähigkeiten bei der Division gebündelt werden. Aufklärung auf Brigadeebene muss mMn eh stärker in die Kampftruppen integriert werden. Im Gegenzug kann dann auf Divisionsebene auch noch ein reines Infanterieregiment bereit stehen, dass bei Bedarf dann konzentriert mehr Kampfkraft zum Einsatz bringen kann, als es die Bataillone auf Brigadeebene könnten.

Auch das ist natürlich nur eine Möglichkeit und führt hier langsam auch zu weit in Richtung Wunschkonzert, aber der Punkt bleibt der selbe: Man darf jetzt nicht einfach zur Beseitigung vermeintlicher Lücken mit zusätzlichen Einheiten ergänzen, sondern muss die vorhandenen Kräfte auffüllen, ausstatten und sinnvoll umstrukturieren. Unsere Divisions- und Brigadestrukturen sind ja nicht zu klein, sondern "hohl", schwerfällig und auch einfach nicht mehr zeitgemäß.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 25.03.2022

Das etwas mehr im Detail auszuführen ist ja in diesem Kontext kein Wunschkonzert, sondern soll hier explizit nur der Illustration eines grundlegenden Prinzips dienen. Von daher halte ich das (noch) für völlig unproblematisch.

Fakt: wir haben Fähigkeitslücken, diese müssen geschlossen werden.

Variante A: wir stellen Einheiten auf und reihen diese zwischen die bestehenden Einheiten ein, so dass die Lücke dadurch geschlossen wird. Dies erfordert mehr Personal und erhöht die Zahl der Einheiten.

Variante B: wir gliedern die Einheiten um, schaffen dadurch Freiräume und decken die Fähigkeiten mit der Umgliederung ab. Die Zahl der Einheiten bleibt gleich oder sinkt, und optional kann man die Sache Personalneutral gestalten.

Einen wesentlichen Punkt habe ich in diesem Kontext noch vergessen, den kato hier angesprochen hat, nämlich die Frage, wie man die Luftraumverteidigung / Heeresluftabwehr in die bestehenden Strukturen einbaut. Man kann die Lösung dafür in einer Variante B sehr viel leichter und effizienter erreichen als in einer Variante A.

Ein Beispiel:

Auf der Ebene eines Bataillons ist die unterste spezialisierte Luftraumverteidigung (also keine FWS mit GMW etc zur Nächstbereichsabwehr, sondern das darüber) in der schweren Kompanie am sinnvollsten. Nur sind die schweren Kompanien bereits jetzt überladen.

Wenn man nun das Aufklärungs-Bataillon der Brigade auflöst, kann man aus Teilen des Aufklärungs-Bataillons und den Teilen der schweren Kompanie die sich um Aufklärung und Streitkräftegemeinsame Feuerunterstützung drehen eine eigene Aufklärungs-Kompanie für das Bataillon aufstellen.

Zugleich wird damit in der schweren Kompanie Platz frei für die Luftraumverteidigung. Und Personaltechnisch wird einiges im Bereich Stäbe und Versorgung frei, welches man dafür verwenden kann.

Bataillon bisher:

1 Stabs-/Versorgungskompanie, 3 Kampf-Kompanien, 1 schwere Kompanie (beinhaltet Aufklärung, Feuerleitkräfte etc)

Bataillon neu (nach Auflösung des Aufklärungs-Bataillons):

1 Stabs-/Versorgungskompanie, 1 Aufklärungs-Kompanie (beinhaltet Aufklärung, Feuerleitkräfte etc), 3 Kampf-Kompanien, 1 schwere Kompanie (beinhaltet Luftraumverteidigung)

Oder wenn man eine Regimentsstruktur andenken will, um die Zahl der Stäbe noch weiter zu reduzieren (also 1 Regiment statt 1,5 Bataillone pro Brigade - weshalb ich in meinem Beispiel auf 2 Regimenter kam):

1 Stabs-/Fernmeldekompanie (beinhaltet EloKa), 1 Aufklärungs-Kompanie, 4 Kampf-Kompanien, 1 schwere Kompanie (beinhaltet Luftraumverteidigung), 1 Versorgungs-Kompanie

Jetzt steigt zwar die Zahl der Kompanien auf Bataillonsebene (bei einem Regiment ohnehin), dafür aber sinkt die Zahl der Bataillone in der Brigade deutlich und sind die Aufklärungs-Kräfte auf Brigade-Ebene dort wo sie hingehören (direkt bei der Kampftruppe) und wo sie im V-Fall ja ohnehin wären, den das Aufklärungs-Bataillon würde ja dann nie geschlossen agieren. Die ganze F-Gliederung wäre daher viel näher an der V-Gliederung, die Brigaden wären damit deutlich besser führbar und meiner Meinung nach näher an den Anforderungen und Erfordernissen des modernen Krieges.

Das grundlegende Prinzip ließe sich dann natürlich nach unten (Kompanie-Ebene) weiter fortführen. So dass man hier jeweils mehrere Kompanien zu de facto extrem kompakten Bataillonen (Fahnen) ohne größere eigene Versorgungs-Elemente zusammenfasst, und diese dann wiederum aus stärkeren Zügen bestehen lässt usw. Beispielsweise:

1 Stabs-/Aufklärungs-Fahne (beinhaltet Fernmelder, EloKa und Aufklärung), 2 Kampf-Fahnen, 1 Unterstützungs-Fahne (beinhaltet schwere Kompanie und Versorgung)

Nun kann man als Gegenargument bringen, dass dies ja eine Milchmädchenrechnung ist, man damit nur alles verschiebt etc, aber: das entscheidende ist, dass so die Zahl der Stäbe und der Wasserkopf drastisch abnehmen, dass die Verantwortung und Entscheidung jeweils möglichst weit nach unten gebracht werden und dass man so vor allem anderen die Fähigkeitslücken personalneutral stopfen kann und die Verbände trotzdem kampffähig bleiben und weder zu komplex noch verschachtelt werden.

Und der entscheidende Punkt ist hier das Wort Personalneutral. Den die entscheidende Begrenzung ist hier die Personalfrage, nicht Geld und Mittel, sondern die Menge der zur Verfügung stehenden Soldaten wird in Zukunft das Problem sein und wie kato es so richtig anmerkt müssen diese auch untergebracht werden, müssen Standorte haben, benötigen Kasernen etc.

Wenn man es schafft durch Umgliederung des bestehenden statt einer Ergänzung des bestehenden durch Neues die Fähigkeitslücken zu stopfen, dann löst dies gerade eben die angesprochene Unterbringungs- ,Stationierungs- und Standortfrage gleich sekundär ebenfalls mit, den dann benötigen wir eben keine 4 Bataillonsäquivalente mehr pro Division, sondern die Division bleibt wie sie ist, nur dass die Zahl der Stäbe in der Division deutlich vermindert wurde.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - GermanMilitaryPower - 01.04.2022

Aus Bundeswehr-Sondervermögen - Luftwaffe soll 40 Milliarden Euro bekommen

Zitat: Rund 27 Milliarden Euro sollen in die Verbesserung der Führungsunterstützung und moderne Fluggeräte fließen. Erst kürzlich hatte das Bundesverteidigungsministerium die Beschaffung von 35 US-Tarnkappenjets F-35 angekündigt. Das Heer solle 17 Milliarden Euro und die Marine 10 Milliarden Euro erhalten. Das nächste Treffen zur Beratung über den Fonds dürfte am Montag im Kanzleramt stattfinden, verlautete weiter aus den Kreisen.

https://www.n-tv.de/politik/Luftwaffe-soll-40-Milliarden-Euro-bekommen-article23241483.html


RE: Bundeswehr – quo vadis? - ObiBiber - 02.04.2022

(01.04.2022, 23:46)GermanMilitaryPower schrieb: Aus Bundeswehr-Sondervermögen - Luftwaffe soll 40 Milliarden Euro bekommen


https://www.n-tv.de/politik/Luftwaffe-soll-40-Milliarden-Euro-bekommen-article23241483.html

Ja…hatte ich auch gelesen…wenn man auf die Details achtet nicht verwunderlich
Für die Luftwaffe wird ja auch der STH beschafft und die Boden gebundene Luftabwehr gestärkt…
beides Projekte die Geld kosten und die man auch dem Heer zurechnen könnte…
außerdem F35 und Eurofighter ECR…und und…das kostet

Beim Heer wiederum ist das größte Einzelprojekt das 2. Los Puma… das wird dieses Jahr aber wohl im normalen EPL14 abgerechnet …de Rest eher viel viel Kleinprojekte

bei der Marine ist es so dass da viele große Projekte bereits letztes Jahr auf den Weg gebracht wurden…
da stehen viele kleine Dinge an… die eher im zweistelligen Mio Bereich kosten… oder die so lange Laufzeiten haben dass sie nicht mehr über das Sondervermögen berechnet werden…abgesehen davon das 3. Los Korvetten für ca 2-3 Mrd €

denke bei der Rechnung werden die 20 Mrd für Munition noch extra gerechnet…die verteilen sich ja auf die TSK


RE: Bundeswehr – quo vadis? - FJ730 - 05.04.2022

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/sondervermoegen-komplett-fuer-die-bundeswehr-5386964


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Broensen - 05.04.2022

(05.04.2022, 18:19)FJ730 schrieb: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/sondervermoegen-komplett-fuer-die-bundeswehr-5386964
Zitat:Wir gehen davon aus, dass wir 2025 eine Division mit etwa 15.000 Frauen und Männern vollständig modernisiert der NATO zur Verfügung stellen können – ausgebildet, ausgerüstet und somit voll einsatzbereit. Wir haben dahingehend mit den Vertretern der Industrie gesprochen. Ich gehe davon aus, dass sie ihre Zusagen einhalten werden. Bis dahin ist unser Ziel, die dafür drei nötigen Brigaden mit je 5.000 Soldatinnen und Soldaten nacheinander komplett auszurüsten. 2023 führen wir die VJTF Very High Readiness Joint Task Force der NATO, diese Brigade wird danach all ihr Material behalten. Anschließend wird die Panzerbrigade 12, die bereits über den Puma in der neuesten Version verfügt, voll ausgestattet. Und schließlich die deutsch-französische Brigade, die auch schon guten Ausstattungsstand hat.

Also haben wir dann eine Division von 15 Tsd. in 3 Brigaden je 5 Tsd., von denen eine die D/F ist. Also keine Divisionstruppen, dafür ein Aufwuchs der D/F oder wahlweise die vollständige Integration der französischen Anteile. Während die Gebirgsjäger außen vor bleiben....

Ja, ich weiß dass es so nicht gemeint ist, aber muss denn immer alles so falsch verkürzt werden? Undecided


RE: Bundeswehr – quo vadis? - ObiBiber - 05.04.2022

Bekommt die D/F Brigade dann schon die neuen Boxer CRV?
Die zwei Schweren Brigaden bekommen ja wohl erstmal Material aus dem vorhandenen Bestand
von wie vielen Leoparden und Pumas sprechen wir hier dann!?
spannend wird dann zeitnahe das Material für die 2 weiteren Divisionen zu beschaffen…
da zählt dann Masse!
vor allem auch viel Unterstützungskräfte, aber auch neue Artillerie auf Basis Boxer RCH


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 05.04.2022

Ist so trotzdem eine sehr gute Zusammenstellung für eine Division. Und würde auch perfekt ohne die französischen Anteile funktionieren. Beispielsweise:

Die Jäger-Bataillone der D/F Brigade können de facto als zwei Späh-Kampfgruppen eingesetzt werden.
Jede der beiden schweren mechanisierten Brigaden hätte so eine entsprechende Späh-Kampfgruppe. Das Artilleriebataillon der D/F sowie das Unterstützungs-Bataillon können de facto dann als Divisionstruppen gelten - ebenso die beiden Jäger-Bataillone, zugleich hat die Brigade hier eine Infanterie-Reserve.

Die Panzergrenadier-Brigade 37 ist panzerlastig für eine PzGren Einheit und insgesamt schön ausgewogen. Mit organischer Brigade-Artillerie und alles dann auf dem neusten Stand ein sehr schlagkräftiger Verband:

Stabskompanie
Fernmeldekompanie (evtl Aufwuchs zu einem Bataillon?)
Aufklärungsbataillon 13
Panzerbataillon 363
Panzerbataillon 393
Panzergrenadierbataillon 371
Panzergrenadierbataillon 391
+ Artilleriebataillon
Panzerpionierbataillon 701
Versorgungsbataillon 131

Dazu die Panzer-Brigade 12:

Stabskompanie
Fernmeldekompanie (evtl Aufwuchs zu einem Bataillon?)
Aufklärungsbataillon 8
Panzerbataillon 104
Gebirgspanzerbataillon 8
Panzergrenadierbataillon 112
Panzergrenadierbataillon 122
+ Artilleriebataillon
Panzerpionierbataillon 4, Bogen
Versorgungsbataillon 4, Roding, Pfreimd

Alles sehr schön symetrisch und man kann es auch für den Einsatz als eine binäre Gliederung betreiben.

2 Aufklärungs-Bataillone, 2 Jäger-Bataillone mit starkem Aufklärungs-Anteil, 4 Panzer-Bataillone, 4 Panzergrenadier-Bataillone, 3 Artillerie-Bataillone

Wäre insgesamt eine ziemlich gute Division. Nimmt man dann die französischen Anteile noch hinzu, hat man nochmal ein Infanterie-Regiment extra und ein Panzerspäh-Regiment, könnte man beide ebenfalls als Divisionstruppen sehen.

Die einzig verbleibende Frage ist dann, wo und wie genau man die Luftraumverteidigung einzieht.


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 05.04.2022

https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-rechnungshof-bericht-1.5561048

Zitat:Rechnungshof rügt Verschwendung bei der Bundeswehr

Nachlässig ausgegebene Steuergelder, mieses Projektmanagement, zu wenig Schutz vor Korruption - die Rechnungsprüfer des Bundes kritisieren die Bundeswehr scharf.

Etliche Millionen Euro für ungenutzte Software, elektronische Akten, die nicht ausgereift sind, ein Cyber-Lagezentrum, das nicht pünktlich einsatzbereit sein wird, und mangelnder Schutz vor Korruption im Beschaffungsamt - die Rechnungsprüfer des Bundes üben scharfe Kritik an der Bundeswehr. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht listen sie Beispiele für einen nachlässigen Umgang mit Steuergeldern und für schlechtes Projektmanagement auf.

Kay Scheller, Präsident des Rechnungshofes, erklärte am Dienstag, die kritisierten Fälle seien "exemplarisch": "Sie zeigen die Herausforderungen, wenn die Bundeswehr jetzt die enormen Haushaltsmittel wirksam und wirtschaftlich für Beschaffungen einsetzen will." Der Bericht sollte am Dienstag dem Bundestag übergeben werden.

Der Bericht führt auch einen Fall auf, der ganz direkt die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr betrifft. Vor fünf Jahren hatte die Bundeswehr damit begonnen, eine deutsche Cyberabwehr aufzubauen. Dazu gehört ein Lagezentrum, das sie in Einsätzen mit teils geheimen Informationen unterstützen soll. Im kommenden Jahr, wenn Deutschland die Führung der schnelleren Eingreiftruppe der Nato übernimmt, soll es einsatzbereit sein.

Das Cyberzentrum wird deutlich später fertig als geplant

Doch obwohl laut Rechnungshof schon mehr als 60 Millionen Euro in das Projekt geflossen sind, sei das Lagezentrum "noch weit davon entfernt", der Bundeswehr und den Nato-Partnern ein modernes Lagebild liefern zu können. Die Prüfer führen die Versäumnisse auf eine "unzureichende Planung" zurück.

Die Bundeswehr sei von "üblichen Verfahren" abgewichen -eigentlich, um schneller ans Ziel zu kommen. Nun ist das Gegenteil der Fall. Es fehlt an qualifiziertem Personal; so war etwa die Stelle der Projektleitung anderthalb Jahre lang nicht besetzt. Außerdem war nicht ausreichend präzisiert, was die neue Software leisten muss. Im August 2021 erklärte der IT-Dienstleister, er könne nicht pünktlich gewährleisten, dass die Programme in der Lage seien, geheime Informationen zu übertragen. Auch ihm fehle Personal. Das eingeplante Geld würde nicht reichen, das Lagezentrum ließe sich "unter den geforderten Bedingungen" nicht betreiben.

Die Rechnungsprüfer kritisieren zudem, auch dem Parlament gegenüber sei das Projekt "zu optimistisch" dargestellt worden. Das Verteidigungsministerium hatte laut Bericht den Prüfern gegenüber jedoch Probleme eingeräumt und erklärt, dass das Projekt seit vergangenem September unterbrochen sei. Noch in diesem April werde eine Entscheidung über die Zukunft erwartet. Frühestens Mitte 2024 sei das Lagezentrum einsatzbereit. Das wäre mindestens ein Jahr später als geplant.

In einem anderen Fall kritisieren die Rechnungsprüfer, dass die Bundeswehr zwischen 2006 und 2019 mehr als 50 Millionen Euro für Software ausgegeben hat, die sie nicht oder kaum benutzt. "Die Ausgaben für den Erwerb und die Pflege ungenutzter Software waren unnötig und unzulässig", heißt es im Bericht, von "Fehleinkäufen" ist die Rede, und weiter: "Die Bundeswehr hat damit gegen Haushaltsrecht verstoßen." Wenn das Ministerium nicht handle, fielen bis auf Weiteres jährliche Kosten von fünf Millionen Euro an.

Nach Ansicht des Rechnungshofs muss sich das Verteidigungsministerium im Beschaffungsamt der Bundeswehr, einer Großbehörde mit mehr als 7000 Dienstposten, ernsthafter mit der Gefahr durch möglicherweise korrupte Mitarbeiter auseinandersetzen.

Eigentlich sollen Beschäftigte nicht länger als fünf Jahre auf besonders korruptionsgefährdeten Dienstposten eingesetzt werden. Sollte dennoch längere Verwendung notwendig sein, müsse die Dienstaufsicht verstärkt werden. Der Rechnungshof, der diese Kritik schon in der Vergangenheit mehrmals vorgebracht hat, sieht hier weiterhin eine "mangelhafte Kontrolle seitens des Ministeriums".



RE: Bundeswehr – quo vadis? - FJ730 - 05.04.2022

https://www.n-tv.de/politik/West-Buendnis-entwickelt-Hyperschall-Waffen-article23248821.html Hab den Link auch bei Aukus reingestellt. Finde halt die Aussage vom deutschen Ministeriumssprecher interessant!


RE: Bundeswehr – quo vadis? - ObiBiber - 07.04.2022

https://soldat-und-technik.de/2022/04/streitkraefte/31172/heer-flugabwehrfaehigkeit/

Spannend..
also Integration der neuen Heeresluftabwehr in die Artillerietruppe…
und mehr als doppelt so viel Artilleriebattaillonr (ich vermute mal auf Basis Boxer RCH155)


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Quintus Fabius - 07.04.2022

9 Artillerie-Bataillone ! Für jede der 6 Brigaden ein Artillerie-Bataillon und noch 2 Artillerie-Bataillone auf Divisions-Ebene und dann hat man noch eines für die D/F Brigade übrig. Wenn das mit dem RCH zeitnah umgesetzt wird (und das wäre problemlos möglich), würde das allein die Kriegsfähigkeit des Heeres enorm voran bringen !

Und die Luftraumverteidigung weitgehend in die Artillerie einzuziehen ist exakt das was ich zum ersten Mal 1997 so rum geäußert habe. LART - Luftabwehr-Artillerie. Eine exzellente und absolut richtige Entscheidung !


RE: Bundeswehr – quo vadis? - ObiBiber - 07.04.2022

(07.04.2022, 19:29)Quintus Fabius schrieb: 9 Artillerie-Bataillone ! Für jede der 6 Brigaden ein Artillerie-Bataillon und noch 2 Artillerie-Bataillone auf Divisions-Ebene und dann hat man noch eines für die D/F Brigade übrig. Wenn das mit dem RCH zeitnah umgesetzt wird (und das wäre problemlos möglich), würde das allein die Kriegsfähigkeit des Heeres enorm voran bringen !

Und die Luftraumverteidigung weitgehend in die Artillerie einzuziehen ist exakt das was ich zum ersten Mal 1997 so rum geäußert habe. LART - Luftabwehr-Artillerie. Eine exzellente und absolut richtige Entscheidung !

Ich denke auch dass dies bzgl Kriegstauglichkeit des Heeres mit die wichtigste Maßnahme ist…
hoffen wir auf zeitnahe Umsetzung 😊


RE: Bundeswehr – quo vadis? - Leuco - 07.04.2022

Ist für euch aus den Aussagen schon herauszulesen ob auch die Raketenartillerie aufwachsen wird oder wird der Aufwuchs nur die Rohre betreffen?