- Holger - 06.11.2003
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Zitat:Die Legende von der größten Schiffskatastrophe der Geschichte, bei der 1933 im Eismeer 12000 Gefangene umgekommen sein sollen, führt tief in Stalins Schreckensreich
Durch die Bücher russischer Schriftsteller und westlicher Historiker geistert seit Jahrzehnten ein Phantom-Schiff, genauer: eine Phantom-Tragödie, die alle Tragödien der Seefahrt im 20. Jahrhundert, vom Untergang der Titanic bis zur Estonia-Katastrophe, in den Schatten stellt. An Bord des Frachters Dshurma, so will es die Überlieferung, sollen im Winter 1933/34 im Packeis des arktischen Ozeans 12000 Strafgefangene erfroren sein. Obwohl man über die Katastrophe nur wenig weiß, wird die Geschichte seit nunmehr über fünfzig Jahren kolportiert und findet sich bei Alexander Solschenizyn und Andrej Sacharow genauso wie bei dem bekannten amerikanischen Sowjetologen Robert Conquest. Mal wurde sie dramatisch ausgeschmückt, mal auch in Zweifel gezogen, aber nichtsdestotrotz fleißig am Leben erhalten. Es fragt sich, warum Hollywood sie noch nicht entdeckt hat. Aber vielleicht ist sie ja einfach zu düster für die Traumfabrik. Denn angeblich hat kein einziger der Häftlinge das Drama in den eisigen Laderäumen überlebt; nur die Besatzung sei, halb wahnsinnig geworden, mit dem Leben davongekommen. (...)
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