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ISIS und Co. - Druckversion

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Re: ISIS und Co. - Erich - 25.09.2014

phantom schrieb:...
.... Für mich, der zugegebenermassen nicht Einblick in die Feinheiten hat, ist es unwichtig wer jetzt welche Interpretation verfolgt. Wichtig wäre, dass wir uns mit den arabischen Staaten darauf einigen, dass diese Koranstelle vom heiligen Krieg in Zukunft nicht mehr so ausgelegt werden darf.
...

Wenn wir da einen Schritt weiterkommen und die arabischen Staaten auch selbst einsehen, dass sie sich reformieren müssen, seh ich die Zukunft durchaus positiv. Eine Misere wie diese, hat eben oft auch eine Selbstreinigung zur Folge, dass die Bürger auch bei Sympathie mit der Scharia, eine zu extreme Auslegung als Gefahr für den eigenen Staat erkennen / kritischer damit umgehen. Man muss ja Dinge immer selbst erfahren, bis man checkt, dass der eingeschlagene Weg nicht der Beste ist.
Moment - Religion ist keine Staatsangelegenheit, sondern nach unserer Denkweise zunächst Privatsache.

Und was die Auslegung des Koran betrifft, vergleich einfach einmal mit der Auslegung der Bibel:
- bei katholischen Christen gibt es die "Letztinterpretation" durch den Papst,
- bei evangelischen Christen gibt es das "päpstliche Lehramt" (Unfehlbarkeit in Glaubensfragen) nicht,
-- da entscheiden die Gläubigen selbst, was sie jetzt für richtig halten (überspitzt gesagt)
-- und ähnlich ist es bei vielen Sunniten,
-- jeder halb ausgebildete Imam nimmt z.B. bei ISIS diese Auslegungshoheit für sich in Anspruch, sobald er ein paar Suren aus dem Koran auswendig rezitieren kann


Re: ISIS und Co. - Erich - 26.09.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unterstuetzung-fuer-us-militaer-grossbritannien-beschliesst-luftangriffe-auf-is-miliz-im-irak-1.2148448">http://www.sueddeutsche.de/politik/unte ... -1.2148448</a><!-- m -->
Zitat:26. September 2014 18:33

Unterstützung für US-Militär
Großbritannien beschließt Luftangriffe auf IS im Irak


Das Parlament hat entschieden: Die Briten beteiligen sich mit Luftschlägen am Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" im Irak. Premier Cameron deutete mögliche weitere Angriffe in Syrien an.

....



Re: ISIS und Co. - Erich - 27.09.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-im-irak-westliche-allianz-fliegt-luftangriffe-auf-rakka-a-994147.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 94147.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrien: Westliche Allianz fliegt Luftangriffe nahe IS-Hauptstadt

Der Westen erhöht den Druck auf die islamistische Terrormiliz IS: Kampfflugzeuge haben offenbar die Region um die IS-Hauptstadt Rakka bombardiert. Der türkische Präsident Erdogan fordert den Einsatz von Bodentruppen.

Samstag, 27.09.2014 – 18:31 Uhr ...
Clever, der türkische Ruf nach Bodentruppen - da die USA das dezidiert nicht wollen, können die Türken selbst "aufopferungsvoll" die Truppen entsenden, und damit sowohl die Aufrüstung der Kurden verhindern (nicht mehr nötig) wie den eigenen Einflussbereich stärken


Re: ISIS und Co. - Erich - 28.09.2014

Die Luftangriffe scheinen ISIS nicht nennenswert geschwächt zu haben - sie sind bisher wohl nur dazu geeignet, dort verteidigende Kräfte zu entlasten, wo ISIS zu einer Offensive angetreten ist, ohne aber tatsächlich den Vormarsch verhindern zu können ... schreibt jedenfalls Spon
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/ain-al-arab-us-luftangriffe-koennen-vormarsch-des-is-nicht-stoppen-a-994166.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 94166.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrien: Luftangriffe können Vormarsch des IS nicht stoppen

Die US-geführte Allianz verstärkt ihre Luftangriffe auf den "Islamischen Staat". Doch die Terrormiliz zeigt sich davon kaum beeindruckt: Erstmals hat sie eine Kurdenstadt an der syrisch-türkischen Grenze beschossen.

Samstag, 27.09.2014 – 21:47 Uhr Beirut - Die Luftangriffe auf den "Islamischen Staat" werden immer heftiger: Am Samstag griffen Flugzeuge des von den USA geführten Anti-IS-Bündnisses erstmals Stellungen der Dschihadisten in Dörfern nahe Ain al-Arab an, bestätigte das US-Zentralkommando in Tampa (Florida). Aber die Bombardements, an denen auch Kampfflugzeuge aus Saudi-Arabien, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emirate beteiligt waren, konnten den IS bisher offenbar nicht aufhalten.

Stattdessen sollen Raketen der IS-Terrormiliz am Samstag die Kurdenstadt Ain al-Arab getroffen haben.
...

An den Bombenangriffen auf den IS beteiligen sich auch Frankreich und mehrere arabische Staaten. Die Europäer fliegen ausschließlich Angriffe im Irak, die Araber konzentrieren sich auf Syrien. Nach Angaben der unabhängigen irakischen Nachrichtenseite Al-Sumaria bombardierte die französische Luftwaffe am Samstag IS-Stellungen im westlich von Bagdad gelegenen Falludscha.
...



Re: ISIS und Co. - hunter1 - 28.09.2014

Man wird mit den Luftangriffen in Syrien auch nur schweres Gerät und feste Einrichtungen ("Kommandozentralen", Ölanlagen, allfällige Bunker) ausschalten können. Luftnahunterstützung wird es in Syrien nicht geben. Jedenfalls nicht solange, bis das Assad-Regime einen Freipass dafür erteilt (tut es aber nicht). Ergo kann man vorderhand keine Angriffe mit leichten Waffen durch den IS verhindern.

Davon abgesehen: die Luftangriffe haben gerade erst begonnen. Es ist ein Witz, bereits jetzt pfannenfertige Resultate zu fordern. Aber naja, der Spiegel halt.

Interessant wäre eher eine Antwort auf die Frage, ob die irakische Armee inzwischen was gegen den IS auf die Reihe kriegt.


Re: ISIS und Co. - Erich - 28.09.2014

Anscheinend sind die Probleme im Irak soweit ruhig, dass die USA auch in Syrien aktiv werden können:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article132702972/USA-bombardieren-Islamisten-bei-Kobani.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... obani.html</a><!-- m -->
Zitat:15:23

USA bombardieren Islamisten bei Kobani

Mit Luftangriffen versuchen die USA nahe der syrischen Stadt Kobani, den Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat auf die türkische Grenze aufzuhalten. Die Kurden mobilisieren selbst 1800 Kämpfer
.
...
btw.:
Ich hatte geschrieben:
Zitat:...
Clever, der türkische Ruf nach Bodentruppen - da die USA das dezidiert nicht wollen, können die Türken selbst "aufopferungsvoll" die Truppen entsenden, und damit sowohl die Aufrüstung der Kurden verhindern (nicht mehr nötig) wie den eigenen Einflussbereich stärken
- anscheinend interpretieren auch andere die türkische Haltung in der Richtung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tuerkei-fluechtlinge-101.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... e-101.html</a><!-- m -->
Zitat:Ankaras eigener Syrien-Plan

IS und Kurden - zwei Probleme der Türkei

Stand: 28.09.2014 14:59 Uhr

Nach wie vor fliehen syrische Flüchtlinge vor dem IS in die Türkei. Am liebsten würde Präsident Erdogan eine Schutzzone für sie in Nordsyrien einrichten und damit mehrere Probleme auf einmal lösen: den IS zurückdrängen und kurdische Gebiete in Syrien kontrollieren.
...

Präsident Recep Tayyip Erdogan erwägt, Bodentruppen ins Nachbarland Syrien zu schicken. Das nämlich passt zu seinem Plan: "Es muss eine Flugverbotszone im Norden Syriens eingerichtet werden; die muss natürlich streng überwacht werden. Zweitens muss eine Schutzzone eingerichtet werden innerhalb des Gebietes von Syrien."
...

In dieser Schutzzone möchte die Türkei dann die vielen Flüchtlinge aus Syrien ansiedeln. Kurdische Gruppen sehen diesen Plan sehr skeptisch, denn diese Schutzzone im Norden Syriens würde Teile des kurdischen Siedlungsgebietes abdecken.

Die Kurden könnten in dem Gebiet dann nicht mehr selbst eine regionale Verwaltung aufbauen. Stattdessen hätten dort die Besatzungsarmeen das Sagen, zum Beispiel die türkischen Bodentruppen, die Erdogan angekündigt hat.
...



Re: ISIS und Co. - Erich - 30.09.2014

inzwischen bereitet sich Ankara wohl auf einen massiven Einmarsch vor
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/kampf-gegen-is-extremisten-ruecken-auf-kobane-vor-13182299.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 82299.html</a><!-- m -->
Zitat:„Islamischer Staat“ in Syrien
Terrormiliz vor Kobane - Türkei mobilisiert 10.000 Soldaten

Die Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ steht Berichten zufolge nur noch zwei Kilometer vor der syrisch-kurdischen Stadt Kobane. Das türkische Militär hat 10.000 Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt.
30.09.2014 ...

Die IS-Extremisten versuchen seit Tagen, Kobane einzunehmen. Sie kontrollieren bereits Dutzende Dörfer im Umland der Stadt. Die Orte liegen an der türkischen Grenze in einer Enklave, die bislang von kurdischen Volksschutzeinheiten kontrolliert wird.

Das türkische Parlament dürfte in Kürze die Weichen für eine direktere Beteiligung des Militärs am Kampf gegen den IS in Syrien stellen. Für Donnerstag wurde mit der Abstimmung über einen Antrag der Regierung gerechnet, der noch am Dienstag eingereicht werden sollte. Vorgesehen ist eine Ausweitung des Mandats, das ursprünglich dafür gedacht war, kurdische Rebellen in deren Rückzugsgebieten im Nordirak zu bekämpfen und die Türkei gegen jegliche Bedrohung durch syrische Regierungstruppen zu schützen.

...
und die Süddeutsche Zeitung schreibt dazu
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-und-islamischer-staat-warum-ankara-jetzt-panzer-schickt-1.2153823">http://www.sueddeutsche.de/politik/tuer ... -1.2153823</a><!-- m -->
Zitat:...

Erdoğan hat gesagt, Luftangriffe seien nicht ausreichend, um die IS-Milizen zu besiegen. Möglich ist deshalb, dass die Türkei, anders als die USA und ihre arabischen Verbündeten, Bodentruppen in Syrien einsetzt. Der Präsident fordert die Einrichtung einer "Sicherheitszone" (Pufferzone) auf der syrischen Seite der Grenze, die von türkischen und internationalen Truppen geschützt werden könnte. Die Zeitung Sabah berichtete, 10 000 türkische Soldaten stünden dafür nach Verabschiedung der Resolutionen bereit, weitere 5000 Soldaten würden in Reserve gehalten. Die Zone solle sich 20 bis 30 Kilometer nach Syrien hinein erstrecken und Ain al-Arab umfassen.

Ein rasches Eingreifen könnte auch deshalb erfolgen, weil türkische Soldaten in Syrien Medienberichten zufolge von IS-Kämpfern umstellt wurden. Die Soldaten bewachen auf syrischem Boden das Mausoleum von Süleyman Shah, dem Großvater des ersten osmanischen Sultans. Es liegt innerhalb Syriens auf einem exterritorialen Stück Land, das zur Türkei gehört. Die regierungsnahe Zeitung Yeni Safak berichtete am Dienstag unter Berufung auf arabische Stammesführer, rund 1100 IS-Kämpfer hätten die 36 türkischen Soldaten am Vorabend eingekesselt. Die Terrormiliz kontrolliere außerdem den wichtigsten Zugangsweg zum Grab, das rund 30 Kilometer südlich der umkämpften syrischen Stadt Ain al-Arab liegt. Schon im März hatte die Regierung in Ankara erklärt, ein Angriff auf das Gelände werde als Angriff auf die Türkei gewertet.
...



Re: ISIS und Co. - Erich - 01.10.2014

Die IS steht unmittelbar vor der türkischen Grenze, was zu entsprechend massiven Bombardements führt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/kobane/is-extremisten-tuerkischer-grenze-koalition-bombardiert-dschihadisten-kobane-30114098">http://www.gmx.net/magazine/politik/kob ... e-30114098</a><!-- m -->
Zitat:IS-Extremisten an türkischer Grenze - Koalition bombardiert Dschihadisten bei Kobane

Aktualisiert am 01. Oktober 2014, 16:02 Uhr Seit Tagen versuchen die IS-Extremisten, die kurdische Stadt Kobane in Nordsyrien einzunehmen. Das internationale Bündnis versucht, die Dschihadisten zu stoppen. Auch die Türkei rüstet sich zum Kampf.
...
Und was bei erfolglosen Bombardements wohl für die Türkei der willkommene Anlass sein dürfte, den eigenen Einflussbereich mittels eigener Truppen auf den kurdischen Nordteil Syriens auszuweiten.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/parlamentssitzung-in-ankara-tuerkei-will-freie-hand-fuer-militaereinsatz-in-syrien-13184457.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 84457.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkei will freie Hand für Militäreinsatz in Syrien

Die Terrormiliz IS steht an der Grenze der Türkei. Die Regierung in Ankara will vom Parlament die Erlaubnis für mögliche Schläge gegen die Extremisten. Auch von der Schaffung einer „Sicherheitszone“ auf syrischem Territorium ist die Rede.

01.10.2014, von Rainer Hermann ....
Ich frage mich, warum das noch nicht geschehen ist. Ich vermute mal, dass die Türkei massive Anschläge im eigenen Land befürchtet - und solange die Touristengeschäfte dadurch beeinträchtigt werden könnten, ist das die "Achilles-Ferse" der Türken.


Re: ISIS und Co. - Mitleser - 01.10.2014

Wann ist denn die türkische Armee zuletzt im größeren Maßstab ausgerückt ?


Re: ISIS und Co. - Sapere Aude - 02.10.2014

Mitleser schrieb:Wann ist denn die türkische Armee zuletzt im größeren Maßstab ausgerückt ?

In den 90igern im Konflikt mit den Kurden.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkisch-kurdischer_Konflikt">http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrki ... r_Konflikt</a><!-- m -->


Re: ISIS und Co. - phantom - 02.10.2014

Erich schrieb:Und was bei erfolglosen Bombardements wohl für die Türkei der willkommene Anlass sein dürfte, den eigenen Einflussbereich mittels eigener Truppen auf den kurdischen Nordteil Syriens auszuweiten.
Das ist doch verzweifelte Versuch von ISIS einen Keil in die Koalition zu treiben. Die Kurden sind wahrscheinlich am Boden die Gruppe, die ISIS am meisten schaden kann. Auf der anderen Seite sind Kurden und Türken spinnefeind. Wenn ich jetzt ISIS wäre, würde ich versuchen die Türken in den Krieg zu zwingen. Das kann sich für sie langfristig auszahlen, weil die Kurden sich möglicherweise nicht mehr auf ISIS sondern auf die Türken konzentrieren müssen.

Zitat:Türkei will freie Hand für Militäreinsatz in Syrien
Das würde ich nicht akzeptieren, denn die Gefahr besteht, dass die Türkei in einem Aufwasch noch das Kurdenproblem "löst".


Re: ISIS und Co. - Erich - 02.10.2014

Das türkische Parlament hat jedenfalls "grünes Licht" gegeben
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/tuerkei-is-krieg-30117216">http://www.gmx.net/magazine/politik/tue ... g-30117216</a><!-- m -->
Zitat:Türkei zieht gegen IS in den Krieg

Aktualisiert am 02. Oktober 2014, 19:21 Uhr
Die türkische Regierung darf zum Kampf gegen Terrororganisationen wie die IS-Milizen ab sofort Soldaten nach Syrien und in den Irak schicken. Das Parlament in Ankara verabschiedete ein Mandat für solche Einsätze in den Nachbarländern.
...
und damit ist klar - der türkische "Kampf gegen IS" wird auch die Kurden in Mitleidenschaft ziehen - denn im Nordirak kontrollieren die Kurden das Grenzgebiet zur Türkei, nicht die IS.
Und die Türkei wird weiterhin Organisationen wie Ableger der Muslim-Brüder oder die Freie Syrische Armee unterstützen, während die Kurden allenfalls auf Unterstützung aus dem Westen (und dem Iran) erhoffen können.
V.d.L. hat den Kurden gegenüber heute entsprechende Aussagen gemacht
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausbildung-von-peschmerga-kaempfern-von-der-leyen-der-is-ist-unser-gemeinsamer-feind-13186899.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausb ... 86899.html</a><!-- m -->
Zitat:Ausbildung von Peschmerga-Kämpfern

Von der Leyen: „Der IS ist unser gemeinsamer Feind“

Die Verteidigungsministerin steht unter Druck: immer mehr internationale Verpflichtungen, Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr und der „Foto-Ministerin“-Vorwurf. Nun besuchte von der Leyen in Hammelburg die Ausbildung kurdischer Kämpfer.

02.10.2014 ...

... Der „Islamische Staat“ sei gut finanziert und mit moderner Waffentechnik ausgerüstet, während die kurdischen Soldaten größtenteils mit veralteten Waffen noch aus Sowjetzeiten kämpfen müssten. Von der Leyen kündigt an, die Ausbildung an der „Milan“ sei erst der Anfang, „die Zusammenarbeit wird sicher fortgesetzt und intensiviert“. Zudem werde die Bundeswehr Ärzte in den Nordirak schicken, um Minen-Opfer zu behandeln.
...
- ob diese Aussagen dann auch halten?


Re: ISIS und Co. - Erich - 05.10.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/is-terror-109.html">http://www.tagesschau.de/ausland/is-terror-109.html</a><!-- m -->
Zitat:"Islamischer Staat" in Syrien

Schwere Kämpfe um Kobane

Stand: 05.10.2014 18:49 Uhr Trotz andauernder Luftschläge der USA und ihrer Verbündeten greift die Terrormiliz "Islamischer Staat" die syrische Grenzstadt Kobane mit unverminderter Härte an. Die IS-Kämpfer feuerten Raketen, Mörser- und Panzergranaten auf die Stadt ab, wie das Syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte berichtete. Laut kurdischen Angaben rückten die Dschihadisten bis auf einen Kilometer an die größtenteils von Kurden bewohnte Stadt heran.

...
Auch im Irak setzten Kämpfer des "Islamischen Staats" ihren Vormarsch ungeachtet der internationalen Militäroffensive fort. In der von ihnen am Donnerstag eroberten Stadt Hit, rund 140 Kilometer westlich von Bagdad, richteten sie am Sonntag sechs irakische Soldaten öffentlich mit Kopfschüssen hin, wie Augenzeugen berichteten. Die Eroberung von Hit war der jüngste Erfolg der Extremisten in der Provinz Anbar, in der sie das irakische Militär aus ihren Hochburgen wie Falludscha bisher vergeblich zu vertreiben versucht.
...



Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 08.10.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.com/news/world-middle-east-29524140?ocid=socialflow_twitter">http://www.bbc.com/news/world-middle-ea ... ow_twitter</a><!-- m -->

Zitat:If Kobane falls it will be a serious set-back for the Kurds. But it will inevitably also raise fundamental questions about the scope and capacity of the US air campaign to combat IS, and about the diverse goals of the anti-IS coalition that the US has assembled.

Zitat:Brigadier Ben Barry, the land warfare analyst at the International Institute for Strategic Studies (IISS) in London notes that IS offensives typically begin with significant artillery preparation - several days of barrages from artillery, mortars, tanks and so on.

Attacking IS from the air however, is not easy. Their guns may be well camouflaged when not firing, and even rudimentary spotters can identify US aircraft in the vicinity.

Brigadier Barry says that the problems around Kobane illustrate "not so much the lack of a land component but the lack of any real ability to synchronise the air effort with what is taking place on the ground".

Das ist das worüber ich ja seit Jahren schreibe: wir haben den Nebel des Krieges gelüftet und siehe da, ein Kaleidoskop erzeugt und während wir dieses hin und her drehen um alle Bilder zu betrachten ändert sich die Lage am Boden zu schnell und wir werden immer langsamer und unsere Synchronisatioon und Koordination wird immer schlechter - resultierend aus dem Bemühen perfekte Entscheidungen zu treffen (perfekt vor allem mit der Zielsetzung, zivile Verluste und Kollateralschäden zu vermeiden = ritualisierte Kriegsführung).

Wir verstehen von Grund auf nicht mehr, dass gute schnelle Entscheidungen/Handlungen signifikant besser sind als perfekte langsamere Entscheidungen/Handlungen. Wir wissen Dank Drohnen inzwischen in etlichen Fällen zu viel und werden dadurch verlangsamt.

Langsamer ist aber schlechter als Unwissen. Besser ein nicht aufgeklärter Nebel des Krieges als zu langsam, Besser schnell als ein Kaleidoskop.

In der Theorie haben wir eine überlegene Aufklärung, dadurch überlegene Informationen, dadurch eine überlegene Übersicht über die Lage und können aufgrund dessen bessere Entscheidungen/Handlungen vornehmen. In Praxis scheitert diese Idee an der Komplexität des Geschehens, an der Koordination und an der Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit in der Aufarbeitung, Auswertung und Verteilung der gewonnnen Informationen.


Re: ISIS und Co. - Nightwatch - 08.10.2014

Eigentlich ist es doch ganz einfach.
Die versuchen da CAS ohne jede organische Anbindung an eine Bodenkomponente.
Sie verwenden dazu noch primär Kampfjets mit langen Anflugwegen.
Und wollen das alles ohne Kollateralschäden abgeht.

Das das so nicht wirklich funktioniert ist wirklich keine Überraschung.
Die spannendere Frage ist aber wie man auf so einen Blödsinn kommt. Liegt es daran, dass die politische Führung in Amerika einfach nicht will? Liegt es daran, dass sie keine Ahnung haben und die politische Führung sie ins Messer laufen lässt? Liegt es daran, dass die militärische Führung der politischen Führung zu hörig ist?

Militärisch ist dieses Theater doch kein Problem. Im Prinzip funktioniert das nicht anders als Afghanistan 2001. Man schickt ein paar Teams aus den spezielleren Verbänden in die Kurdengebiete, hängt sich an irgendeinen örtlichen Kommandeuer und stellt 24/7 Luftunterstützung zu Verfügung.
Offensichtlich passiert das aber nicht, es scheinen keine amerikanischen Kräfte in den unkämpften Gebieten aktiv zu sein.
Entweder weil die Administration das koste es was es wolle verhindern will oder weil irgendein schlauer Kopf auf die Idee kam, es würde reichen mit ein paar Jets Bomben auf ein paar Panzer zu werfen.
Oder beides.
Das da bei einem Dutzend Einzelschlägen pro Tag nichts bei rumkommt sollte klar sein.

Jets sind dabei eh die verkehrte Waffe. Damit kann man gut irgendwelche IS Infrastruktur im Irak bombardieren, zur taktischen Luftunterstützung vor Ort sind die Anflugwege / Stehzeiten / Waffenzuladung zu gering. Entweder man fliegt von der Türkei aus oder man lässt es sein und setzt auf einen Mix aus Reaper und Langstreckenbomber.