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Senkrechtstarter für die Bundeswehr - Druckversion

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Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 25.04.2014

Heute habe ich ein wenig in der Geschichtskiste der Bundeswehr gekramt und bin in den frühen 50-60er Jahren bei der Entwicklung von Senkrechtstartern für die selbige hängen geblieben. Da die Amerikaner damals auf die VFW-Fokker 191 besonders aufmerksam wurden, später man sogar Patente dieses Flugzeuges kaufte und heute diese Technik in der F-35 verbaut ist (Schubvektor usw.). Da bereits zu dieser Zeit (1960er) in diesem Prototyp FBW, Schwenkdüsen (Schubvektorsteuerung), ein innerer Waffenschacht usw. geplant war und dieses Flugzeug später keine große Infrastruktur wie Flughäfen benötigt hätte, stellt sich mir die Frage ob solch ein Flugzeug auch nicht heute im Rahmen schneller Eingreifkräfte nicht von Interesse wäre. Gerade weil hier oftmals Truppen erst einmal nicht, oder unzureichend eingene Infrastruktur zur Verfügung haben. Dieses Flugzeug war fertig entwickelt und stand kurz vor der Einführung. Doch als man sich für den Tornado entschied wurde damit die Einführung verhindert. Ich habe hier eine sehr interessante Doku zu diesem Thema gefunden um jedem einen kleinen Einstieg in dieses Thema zu ermöglichen.

Entwicklungen dieser Zeit waren Jäger als Senkrechtstrarter, Jagdbomber als Senkrechtstarter und Transportflugzeuge als Senkrechtstarter. Dies zeigt das die deutschen, britischen (Harrier) und auch die italienischen Ingenieure ihrer Zeit weit weit voraus waren und im Hause USA das Wissen über diese Technologie sehr dünn gesäht war. Ich möchte hier auch ein wenig klar machen das absolute Spitzentechnologie nicht immer aus dem Hause USA kommen muss, oder vielmehr noch nicht einmal dort ihren Ursprung gefunden hat.

Einige Modelle:
1. EWR VJ-101
2. VFW-Fokker 191
3. Do-31
4.Kamow Ka-22

Ich möchte dringend darauf hinweisen das den damaligen Ingenieuren keinerlei Computertechnik zur Verfügung stand und diese nach alter Manier am Zeichenbrett standen und alles per Hand und Kopf erledigten.

Heutige Modelle:

1. Harrier
2. F-35 (stark in der Kritik stehend)
3. Bell-Boing V-22


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - Quintus Fabius - 25.04.2014

Was alles gerade in Deutschland mal an Militärtechnologie im Endeffekt einsatzbereit entwickelt war, erstaunt ohnehin immer wieder, beispielsweise hatten wir einen eigenen Stealth-Jäger von dem heute so gut wie niemand mehr etwas weiß:

<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=4748">viewtopic.php?t=4748</a><!-- l -->

Die VFW-Fokker 191 war mir nun ebenfalls bis dato unbekannt, vielen Dank für die Vernetzung. Machen Senkrechtstarter ganz allgemein (rein theoretisch) für die Bundeswehr Sinn? Die Antwort kann meiner Ansicht nach nur ja lauten, da wir so immens viel weniger abhängig sind von Flugplätzen und die Kampfflugzeuge auch in Dritte Welt Ländern mit unzureichender Infrastruktur von einfachen Feldern, Feldwegen usw aus einsetzen könnten und damit erheblich an Flexibilität gewinnen könnten.

Statt beispielsweise wie die Franzosen in Mali mit Hilfe von Tankflugzeugen immer aus Frankreich heraus anzufliegen, wäre es problemlos möglich, ein solches System irgendwo vor Ort zu haben und von dort aus einzusetzen womit sich die Einsatzdauer und die Zahl möglicher Einsätze drastisch erhöhen würden. Und dies eben ad hoc, ohne erst vor Ort einen ausreichend großen Flugplatz gesichert zu haben. Das gleiche gilt um so mehr bei einem Angriff auf gewisse Schwellenländer, bei denen es aufgrund feindlicher Gegenwehr (Raketen etc) schwierig sein könnte, gleich von Anfang an in ausreichender Nähe zum Operationsgebiet Flugzeuge zu stationieren, wenn man auf Flugplätze angewiesen ist, weil diese unter feindlichem Beschuss liegen würden.

Rein praktisch aber ist hier und heute kein solches Flugzeug für einen Kauf vorhanden und ein solches selbst neu aufzulegen nicht finanzierbar. Die F-35B ist zudem kein Senkrechtstarter (sie kann lediglich senkrecht landen) und die Harrier sind obsolet. Die V-22 wiederum kein Kampfflugzeug und ihr Aufgabengebiet können günstigere Helikopter genau so wahrnehmen.

Bei der Aufzählung sollte man meiner Meinung nach nicht die Jak-38 und insbesondere die Jak-141 vergessen, deren Technologie im Endeffekt heute die Grundlage für die F-35B stellt!

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Jakowlew_Jak-38">http://de.wikipedia.org/wiki/Jakowlew_Jak-38</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Jakowlew_Jak-141">http://de.wikipedia.org/wiki/Jakowlew_Jak-141</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.yak.ru/ENG/FIRM/HISTMOD/yak-141.php">http://www.yak.ru/ENG/FIRM/HISTMOD/yak-141.php</a><!-- m -->


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 25.04.2014

@QF:

Zitat:Bei der Aufzählung sollte man meiner Meinung nach nicht die Jak-38 und insbesondere die Jak-141 vergessen, deren Technologie im Endeffekt heute die Grundlage für die F-35B stellt!

Die Grundlage?? In der verlinkten Doku ist eingentlich ein anderes Flugzeug genannt welches die Grundlage für die F-35 stellt. Und da hat sich er Ingenieur auch ziemlich missmutig zu geäußert. Nämlich die VFW-Fokker VAK 191 B deren Technologie in die F-35 eingeflossen ist. Aber das ist oftmals die Strategie der USA. Andere entwickeln lassen und dann selber die Knete damit verdienen. Sehr schlau!
Aber darauf wollte ich nicht unbedingt hinaus. Da die VFW-Fokker VAK 191 B fertig entwickelt ist, könnte man nicht auf der Grundlage dieses Wissens einen neuen Jagdbomber der 5-6 Generation bauen. Die Antriebstechnik und Steuerung ist erforscht. FBW wird heute ebenfalls verwendet. Was hier meiner Meinung nach im Vordergrund der Entwicklung stehen würde wäre die Avionik und ob man sich Tarnung leisten will oder nicht.
Auch mit Hinblick auf zukünftige JSS wäre die Anschaffung solch eines Flugzeuges von Interesse.
Für mich steht da der Nutzen den man daraus ziehen würde klar im Vordergrund. So könnte man dann hingehen den EF nur behelfsmäßig als Übergangslösung für Luft/Bodenaufgaben nutzen und langfristig als Tornadoersatz diesen neuen Jagdbomber einführen. Natürlich sind die finanziellen Mittel heute eher als gering einzustufen und deshalb ist es selbstverständlich mehr als unwahrscheinlich das solch ein System eingeführt wird.
Mit Hinblick aber auf die geforderten Fähigkeiten der NATO (schnelle Krisenreaktionskräfte usw.) würde dies meiner Meinung nach bei der BW eine klaffende Lücke in Bezug auf die Anschaffungs eines reinen Jagdbombers schließen.
Denn meiner Meinung nach sind Mehrzweckkampfflugzeuge immer nur eine Randlösung. Also ein Mittelweg. Es wird niemals perfekt den Luftkampf, sowie als auch den reinen Bodenkampf erfüllen. Siehe EF usw. Für die Zukunft wird man meiner Meinung nach also garnicht drum herum kommen langfristig wieder ein reinen Jagdbomber zu entwickel. Sei es bemannt, oder unbemannt!


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - GermanMilitaryPower - 25.04.2014

Wäre einfach grandios ...

Ein deutscher mittlerer Träger mit Senkrechtstartern ...

Schade, dass die F35B Wahl der Engländer und Italiener ist. Der Tornado ist ein gutes Beispiel für die gute Zusammenarbet dieser 3 Länder.


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - Erich - 25.04.2014

seinerzeit war die Überlegung, dass die Flugplätze (Start- und Landebahnen) nach kürzester Zeit nicht mehr benutzbar sind, und daher nur Senkrechtstarter eine entsprechende Luftfähigkeit gewährleisten würden.
Die NATO hat sich dann (mit Ausnahme der Harrier) anders entschieden. Ich selbst bin davon nicht überzeugt. Ich denke, nicht nur Fighter sondern auch Transportflugzeuge wie die Do31 wären nach wie vor - inzwischen natürlich mit besseren Leistungsdaten - von Interesse, auch im Exportmarkt (wie viele ausgebaute Flugfelder gibt`s z.B. in den Schwellenländern?)


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 25.04.2014

Ja schade ist es schon. Aber ich denke das die alle erst einmal was gemeinsame Großprojekte (siehe EF, NH-90 usw.) die Schauze voll haben. Da ist es einfacher was im Ausland einzukaufen, bzw. dortige Projekte zu subventionieren und dann daran partizipieren zu dürfen. Die Forderungen der einzelnen Armeen sind oftmals zu unterschiedlich. Das läßt ein Projekt ins stocken geraten und wird niemals fertig. Siehe EF, A-400m, Tiger, NH-90 usw. Dieses Multikulti EU Entwicklungsgesülze hat nur eines gezeigt. Es klappt nur wenig was man gemeinsam anpackt. Betrachtet man alleine die PARS-3 LR. War ein trinationales Projekt und alle sind ausgestiegen. Die Franzosen weil sich sich damals nur für den Tiger HAP und gegen den HAC entschieden haben und die Engländer schneller ein verfügbares Produkt brauchten weil der Irakkrieg vor der Türe stand und PARS noch nicht verfügbar war.
Aber nun nochmals zu den Senkrechtstartern......
Basteln wir uns mal einen auf Basis der VFW-Fokker VAK 191 B mit Mega facelift usw. Welche Forderungen sollte er für die BW eurer Meinung nach erfüllen? Das ist ein reines Gedankenspiel.


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 25.04.2014

Erich schrieb:seinerzeit war die Überlegung, dass die Flugplätze (Start- und Landebahnen) nach kürzester Zeit nicht mehr benutzbar sind, und daher nur Senkrechtstarter eine entsprechende Luftfähigkeit gewährleisten würden.
Die NATO hat sich dann (mit Ausnahme der Harrier) anders entschieden. Ich selbst bin davon nicht überzeugt. Ich denke, nicht nur Fighter sondern auch Transportflugzeuge wie die Do31 wären nach wie vor - inzwischen natürlich mit besseren Leistungsdaten - von Interesse, auch im Exportmarkt (wie viele ausgebaute Flugfelder gibt`s z.B. in den Schwellenländern?)

Was die Do31 angeht würde ich bestätigen. Auch für Spezialmissionen (siehe Boing V-22) wie Evakuierung von Staatsbürgerns usw. Wäre auch ne Lücke bei der BW. Eine von vielen. Es ist aus meiner Sicht unbegreiflich warum man sich dagegen entschieden hat.


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - Quintus Fabius - 25.04.2014

WideMasta:

Zitat:Die Grundlage?? In der verlinkten Doku ist eingentlich ein anderes Flugzeug genannt welches die Grundlage für die F-35 stellt

Die Triebwerkstechnologie der F-35B basiert auf der Jak-141, die USA haben nach dem Zusammenbruch der UdSSR Ende des Jahrtausends die Technologie in Russland eingekauft. Die Doku ist hier eindeutig falsch.

Zitat:Da die VFW-Fokker VAK 191 B fertig entwickelt ist, könnte man nicht auf der Grundlage dieses Wissens einen neuen Jagdbomber der 5-6 Generation bauen.

Man könnte es, aber die Kosten dafür wären untragbar hoch und wie sehr ein solches überehrgeiziges Projekt einen Staat ausbluten kann zeigt die F-35 sehr gut auf. Stattdessen sollten wir die USA dahin gehend unterstützen, dass die F-35 wirklich ein Erfolg wird und dass kann, was sie können soll.

Zitat:Auch mit Hinblick auf zukünftige JSS wäre die Anschaffung solch eines Flugzeuges von Interesse.

Da ich ein Gegner von maritimer Rüstung für Deutschland bin und ein entschiedener Gegner eines JSS bin ich naturgemäß dagegen. Wir sind eine Landmacht und Seemächte gibt es in Europa bereits genug. Was uns viel eher fehlt ist echter strategischer Lufttransport.

Zitat:Denn meiner Meinung nach sind Mehrzweckkampfflugzeuge immer nur eine Randlösung. Also ein Mittelweg.

Heute gibt es de facto keinen Unterschied zwischen Mehrzweckkampfflugzeugen und Jagdbombern mehr, im Endeffekt sind alle modernen Mehrzweckkampfflugzeuge Jagdbomber per definitionem.

Ich kann dir allerdings zustimmen, dass Mehrzweckkampfflugzeuge einen Schwerpunkt beim Luft-Boden Einsatz haben sollten und dass sie primär leichte Bomber sein sollten bzw dass die Zukunft im Luftkrieg eher leichten Bombern als Jägern gehört.

Zitat:Für die Zukunft wird man meiner Meinung nach also garnicht drum herum kommen langfristig wieder ein reinen Jagdbomber zu entwickel.

Ein leichter Bomber der nebenbei auch noch Jagdaufgaben übernehmen kann wäre noch konsequenter und als Stealth-Flugzeug für die zukünftige Kriegsführung auch deutlich überlegen.

Sollte ein solches Flugzeug ein VTOL sein? Meiner Meinung nach nein, weil dadurch die Kosten zu stark steigen würden und die F-35 schon klar aufgezeigt hat, wie immens schwierig ein solches Flugzeug zu realisieren ist.

Zitat:Was die Do31 angeht würde ich bestätigen. Auf für Spezialmissionen (siehe Boing V-22). Wäre auch ne Lücke bei der BW.

Es gibt immer und überall Lücken: beispielsweise fehlen Wasserflugzeuge die auf dem Wasser landen können usw usf gerade im Bereich Spezialmissioonen könnte man sich bis zum geht nicht mehr ausbreiten so viele Lücken tun sich da auf.

Aber wozu ein Senkrechtstarter für solche Einsätze wenn normale Helikopter hier bereits ausreichend sind?!


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 25.04.2014

@QF:

Also das Deutschland eine reine Landmacht ist kann und darf man so nicht im Raume stehen lassen. Wir leben vom Export in Übersee. Da braucht es eine funktionierende Marine. Daher machen Schiffe wie JSS schon Sinn.
Das die Kassen empty sind haben wir ja oben bereits aufgeführt. Darum geht es nicht. Es geht um einen taktischen Vorteil den man aus der Anschaffung eines Senkrechtstarters ziehen kann. Und die sind bei dem Missionsprofil der BW gegeben.
Eines der Hauptprobleme der F-35 ist ihrer Software. Diese birgt extreme Gefahren und Risiken. Alles Touchscreen. Wenn das Teil ausfällt ist ENDE!!! Das ist sicherlich nur eines von vielen Problemen die dieses Flugzeug hat. Daher bin ich generell gegen die F-35. Und wenn die Ingenieure sagen das da deutsche Technik im Bereich Triebwerk verbaut ist kann man das schon glauben. Die USA haben bei der Weiterentwicklung Hilfe aus Russland erhalten. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Und nur weil die F-35 EXTREM aus dem Ruder gelaufen ist heißt es nicht das es bei anderen auch so wird. Ein weiterer Grund warum die F-35 noch nicht fertig ist ist, dass diese die Army, Navy und US-Luftwaffe eingeführt werden soll. Das läßt ebenfalls den zeitlichen und finanziellen Rahmen sprengen.
Wenn du aber hingehst wie bei einer BW und sagst das du einen reinen Jagdbomber haben willst dies die Entwicklung einfacher macht. Es müßten nicht mehrere Quellen bedient zu werden die alle zufrienden sein müssen.


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 25.04.2014

@QF:

Zitat:Es gibt immer und überall Lücken: beispielsweise fehlen Wasserflugzeuge die auf dem Wasser landen können usw usf gerade im Bereich Spezialmissioonen könnte man sich bis zum geht nicht mehr ausbreiten so viele Lücken tun sich da auf.

Aber wozu ein Senkrechtstarter für solche Einsätze wenn normale Helikopter hier bereits ausreichend sind?!

Frag das mal die Amerikaner als damals ihre Rettungsaktion (Geiseln) in Richtung Iran MEGA gescheitert ist. Das war der Grund für die Entwicklung der Boing V-22 und warum sie heute existiert.
Eine Legitimation dafür gibt es also schon. Auch weil diese Fortbewegung deutlich schneller ist wie ein Helikopter und die Reichweite ebenfalls!!


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - kato - 29.04.2014

Quintus Fabius schrieb:Die Triebwerkstechnologie der F-35B basiert auf der Jak-141
Naja, nur die Grundkonzeption - nämlich ein vorwärtiges Lifttriebwerk zur Stabilisierung eines Vektor-Nozzle-Systems zur verwenden.

Die Yak-141 verwendet dabei drei Triebwerke (zwei vorwärtig, eins separat Lift), die elektronisch abgestimmt werden. Die F-35B verwendet ein einziges Triebwerk, an das mechanisch ein Turboprop als Lift gekoppelt ist.

Erich schrieb:seinerzeit war die Überlegung, dass die Flugplätze (Start- und Landebahnen) nach kürzester Zeit nicht mehr benutzbar sind, und daher nur Senkrechtstarter eine entsprechende Luftfähigkeit gewährleisten würden.
Naja, zu der Zeit war man aber auch noch beim Starfighter und bastelte in Richtung Zero-Length-Launch...

WideMasta schrieb:Auch weil diese Fortbewegung deutlich schneller ist wie ein Helikopter und die Reichweite ebenfalls!!
Eine V-22 hat gegenüber einem Eurocopter X3 noch ganze 10% Geschwindigkeitsvorsprung...

WideMasta schrieb:Dieses Multikulti EU Entwicklungsgesülze hat nur eines gezeigt.
Was hat das bitte mit der EU zu tun? :roll:

Sämtliche multinationalen militärischen Entwicklungsprojekte hat immer noch die NATO verbrochen, liefen/laufen über die NATO oder liefen/laufen als bilaterale Projekte. Punkt.


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - Quintus Fabius - 29.04.2014

Last Dingo (whq forum) hat mal vor ein paar Jahren eine eigentümliche Idee vorgestellt, nämlich leistungsfähige echte Senkrechtstarter (echte VTOL) zum Abfangen von Stealth-Flugzeugen zu benutzen. Dazu sollten die VTOL Flieger irgendwo am Boden getarnt warten bis ein Stealth Flieger nahe genug für IR ist und dann aufsteigen und diesen im IR Bereich abfangen.

Zitat:Also das Deutschland eine reine Landmacht ist kann und darf man so nicht im Raume stehen lassen. Wir leben vom Export in Übersee. Da braucht es eine funktionierende Marine. Daher machen Schiffe wie JSS schon Sinn.

Der größte Teil unserer Exporte geht in andere EU Länder. Im weiteren sollten wir uns eingestehen, dass wir die internationalen Seewege gegen ernsthafte Störungen mit einem oder zwei JSSS nicht sichern können, weil diese dafür völlig unzureichend sind. Wozu also so viel Geld dafür verschwenden? Gegen Störungen wir Piraten wäre hingegen Marineinfanterie als Schutz auf den Handelsschiffen wesentlich sinnvoller und kostengünstiger. Und zum aktiven Jagen der Piraten wären wiederum Drohnen überlegen, zumal man diese im Dual Use auch über Land verwenden könnte.

Senkrechtstarter daher aus Maritimen Gründen zu fordern (für ein JSS bzw einen kleinen Trägeer) halte ich für grundfalsch. Senkrechtstarter wären hingegen primär für eine offensive Rolle an Land für die BW sehr gut geeignet, um für den Angriff bzw Operationen in Dritte Welt Ländern flexibler zu werden und schneller und weiter vorne Flugzeuge einsetzen zu können.

Ein eigenes Stealth-VTOL der Bundeswehr wäre daher natürlich ein absoluter Traum! Das wäre natürlich wunderbar wenn wir so etwas als EF Nachfolger innerhalb der nächsten 10 Jahre beschaffen würden/könnten. Aber das ist leider ein Projekt außerhalb unserer praktischen finanziellen Möglichkeiten, auch wenn es theoretisch finanzierbar wäre.

Vielleicht könnte man auf Basis der Lampyridae und der Yak-141 so etwas günstiger bauen und die Elektronik und hervorragenden Sensoren des EF darin recyceln?! Konsequent als leichter Jagdbomber ausgelegt mit entsprechenden Netzwerkfähigkeiten, dass wäre natürlich einfach perfekt.

Wenn es rein theoretisch gelingen sollte, ein solches Flugzeug günstiger zu machen als die F-35, könnte so ein Flieger auch ein Exporterfolg werden.

Anbei: wie wollen wir den deutschen Senkrechtstarter denn nennen? Gibt es Namensvorschläge ?!

Ich wage mal einen Anfang: Orkan


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 29.04.2014

Also was würde dagegen sprechen wie damals bei dem Tornado ein Gemeinschaftsprojekt zu machen. Bin zwar wie erwähnt kein Freund von so etwas, aber alleine aus finanziellen Gründen geht es nicht anders. Italien zum Beispiel. Die wollen nämlich aus dem F-35 Programm raus. Warum wollen sie raus? Unter anderem weil sie keine Technologieteilhabe daraus erhalten. Die Amerikaner lassen sich wohl alles gerne bezahlen, aber nicht gerne in die Karten schauen. Siehe EuroHawk und noch viel weniger eine F-35. Bei europäischen Pragrammen ist das anders. Die Technik ist bereits erforscht. Es muss also nur ein Konzept her. Wenn also ein Konzept auf Basis der VFW-VAK-191 durchführbar wäre, wäre dies interessant. Wie könnte also ein Konzept für Orkan auf dieser Basis aussehen. Also rein Stealth, oder nur auf Stealth optimiert? Als Mehrzweckkampfflugzeug, oder reiner Jagdbomber?Flugleistung, Geschwindigkeit, Bewaffnung, Avionik, Sensorik usw. ? Oder noch besser...... ließen sich überhaupt Stealtheigenschaften auf Basis dieses Typs verwirklichen? Sage einfach mal nur sehr begrenzt bis garnicht. Stellt sich die Frage. Brauche wir wirklich Stealth für solch ein Flugzeug? Dann bemannt, oder unbemannt?


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - Quintus Fabius - 30.04.2014

Meine rein persönliche Meinung wobei ich von Luftkriegsführung keine Ahnung habe:

Das Flugzeuge sollte als reines Stealth-Flugzeug konzipiert sein. Es sollte als reiner leichter Jagdbomber und echtes VTOL ausgelegt sein. Mit internen Waffen (voller Stealth) sollte VTOL möglich sein, mit außen angehängten Waffen ein konventioneller Start. Die Waffenlast muß nicht so groß sein um die Reichweite des Flugzeug nicht zu stark zu verkürzen. Es müsste nicht so wendig sein (da muß es nicht mithalten), aber es sollte schnell sein (gesteigerte Waffenwirkung/Waffenreichweite) Es sollte nur bemannt zu fliegen sein und netzwerkfähig. Vor allem anderen aber sollte es möglichst robust und wartungsarm sein.

Indem man das Flugzeug primär für eine Luft-Boden Rolle auslegt und sekundär für den Luftkampf (der dann mehr von den Raketen als vom Flieger geführt wird) und bewusst auf die Wendigkeit verzichtet, könnte man es vom Design her einfacher und konsequenter für seine Rolle her auslegen und somit Geld sparen. Aufgrund der VTOL Eigenschaften kann der Flieger relativ weit "vorne" agieren und braucht daher nicht zwingend eine so extrem hohe Reichweite. Der Flieger sollte zudem nicht als Marineflugzeug sondern primär für eine Nutzung von Land aus vorgesehen sein.

Aber es wäre im Vergleich dazu schon ein extremer Erfolg, auch nur 140 Eurofighter innerhalb der nächsten 4 Jahre für eine Luft-Boden Rolle hinzukriegen.


Re: Senkrechtstarter für die Bundeswehr - WideMasta - 01.05.2014

@QF:

Zitat:Indem man das Flugzeug primär für eine Luft-Boden Rolle auslegt und sekundär für den Luftkampf (der dann mehr von den Raketen als vom Flieger geführt wird) und bewusst auf die Wendigkeit verzichtet, könnte man es vom Design her einfacher und konsequenter für seine Rolle her auslegen und somit Geld sparen.

Absolut deiner Meinung. Auch der Aspekt der Agilität. Da in naher Zukunft HEL zur aktiven Selbstverteidigung zur Abwehr von LFKs eingesetzt werden und es noch andere Selbstschutzsysteme gibt, ist für mich bei einem reinen Luft/Bodenkampfflugzeug hier in Sachen Überlebensfähigkeit das Augenmerk zu legen. Aufgrund von Faserverbundwerkstoffen kann man ebenfalls das Gewicht deutlich senken, was zu einer Reichweitensteigerung führt.
Ebenso sollte es mit modernen Sensorsuiten wie IRST (Bsp. PIRATE) und AESA-Radar augerüstet sein. Moderne Helmvisiersysteme erachte ich als obligatorisch, sowie Sprachsteuerung wie beim EF.
Reiner Stealth. Da bin ich nicht deiner Meinung! Steatheigenschaften ja (siehe EF der nur 1/4 des Radarquerschnitts des Tornados haben durfte), aber reines Stealth würde die Kosten wieder extrem explodieren lassen. Systeme zur Verschleierung von Signaturen wie sie im EF und in der Rafale zu Einsatz kommen (ECM) könnten ebenfalls Verwendung finden. Weiterhin die Möglichkeit für den bodennahen Tiefstflug (Bodenfolgeradar) um feindliche Radarstellungen zu unterfliegen (siehe Tornado). All dies sind verfügbare Systeme und tragen schon genug dazu bei eigene Signaturen insofern zu reduzieren, dass eine frühzeitige Erkennung durch den Feind weit nach hinten geschoben wird. Volles Steahlt bei Kampfdrohnen wäre hier (wie es ja auch entwickelt wird) optimal. Dieses könnten dann weit vorgeschoben tief in feindliches Gebiet eindringen, Radarstellungen bekämpfen und zur elektronischen Kampfführung eingesetzt werden, so dass dann die Jagdbomber mit geringerem Risiko nachrücken können.

Zitat:Der Flieger sollte zudem nicht als Marineflugzeug sondern primär für eine Nutzung von Land aus vorgesehen sein

Auch hier bin ich anderer Meinung. Die Harrier hat gezeigt wie wertvoll diese Eigenschaft ist ein Kampfflugzeug von See als auch von Land einsetzen zu können.

Edit:

Bleibt nur noch die Bewaffnung: Auch hier würde ich um Zusatzkosten zu vermeiden fertige Systeme integrieren.
1. 1-2 BK 27 Mauser mit jeweils 200 Schuss
2. Paveway III-IV
3. Brimstone 2
4. Taurus
5. Meteor
6. Iris