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Russland vs. Ukraine - Druckversion

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RE: Russland vs. Ukraine - lime - 21.06.2022

(20.06.2022, 22:31)Quintus Fabius schrieb: Und selbst wenn sie siegen, was dann? Die ganzen Fernwirkungen kommen erst noch, und auch ein Verhandlungsfrieden wird hier jetzt auf Dauer keinen Frieden mehr bringen. Wenn Russland verliert wird es zwingend einen Folgekrieg geben. Gewinnt Russland, wird es einen Folgekrieg geben. Bleibt es "unentschieden", wird es einen Folgekrieg geben. In keinster Weise wird das jemals wieder gut werden, für Dekaden nicht.

Der ganze Krieg ist ein Desaster ohnegleichen. Was Russland damit vom Zaun verbrochen hat, vor allem zu unserem Schaden (vor allem langfristig gesehen), ist so dermaßen jenseits von allem. Zwingend muss man jetzt dafür Russland so weitgehend wie nur irgendwie möglich schädigen.

Die Fernwirkungen resultieren aber Größtenteils auf den Sanktionen und nicht auf dem Krieg selbst. Den "unserem Schaden" hat man sich im Westen selbst angetan weil man reagiert hat ohne die Reaktion vorher zu durchdenken. Vermutlich hat man Rußland damit sogar einen weiteren Gefallen getan, denn manchmal ist die Drohung eben stärker als die Ausführung selbst und in Rußland hat man nun bemerkt dass das Instrument der Sanktionen gar nicht so schlimm ist, wie man vorher immer befürchtet hat. Durch den Krieg kann man (Rußlandund andere Rohstoffexporteure) nun sogar durch stark steigende Rohstoffpreise mittel- oder sogar langfristig weitere Gewinne erzielen. Das Interesse diesen Krieg zu beenden wird russischerseits bald auf Null sein, wenn man dort erst richtig realisiert hat dass es ökonomisch vorteilhaft für Rußland ist diesen Krieg auf kleiner Flamme noch Jahre köcheln zu lassen.


RE: Russland vs. Ukraine - Pogu - 21.06.2022

(20.06.2022, 22:31)Quintus Fabius schrieb: Krieg ist unbeherrschbares Chaos. Der Versuch dieses Chaos auch nur zu bändigen, zu ordnen und vorschriftsgemäß zu führen ist falsch. Wer in diesem Chaos besser zurecht kommt hat eher den Vorteil.

Mit diesen Deinen Worten würde ich jedes Ausbildungshandbuch beginnen lassen ...

(20.06.2022, 22:31)Quintus Fabius schrieb: Das ist das obskurste überhaupt. Warum erst jetzt? Warum jetzt? Warum nicht von Beginn an? Die russische Eloka scheint erst jetzt langsam so richtig loszulegen. Warum?

Im 2. Weltkrieg schon war dies eine latente Frage. Der russische Kriegsbetrieb zeichnet sich durch den Bedarf einer ausgedehnten Einschwingphase aus. Das war noch nie anders.

Und es gibt da noch einen Punkt. Man könnte die Frage auch so stellen: Warum erfahre ich das erst jetzt? Warum jetzt? Warum nicht von Beginn an? Die russische Eloka scheint erst jetzt in meiner Wahrnehmung richtig loszulegen. Warum?

(20.06.2022, 22:31)Quintus Fabius schrieb: Die Russen umgekehrt brauchen keinerlei Qualität, sie sind geradezu darauf spezialisiert mit möglichst schlecht ausgebildeten Truppen zu agieren. Das ist bei denen tatsächlich real das Konzept, die Doktrin, die Idee des ganzen. Langfristig gesehen ist diese Grundausrichtung der Armee für die Russen sehr vorteilhaft. Sie benötigen keinen wirklich gut ausgebildeten Ersatz und können daher viel eher ihre Verluste einfach ersetzen.

Das könnte die Notwendigkeit einer prinzipiell längeren Einschwingphase erklären. Zudem muß man sich stets vor Augen halten, daß die russische (sowjetische und ex/-sowjetische) Strategie/Taktik/Operationskunst vollständig auf strenger Arithmetik basiert.

(20.06.2022, 22:31)Quintus Fabius schrieb: In keinster Weise wird das jemals wieder gut werden, für Dekaden nicht.

Nun, ein Merkmal jedes Krieges ab einer gewissen Dimension (grundsätzlich erfüllt mit mehr als zwei involvierten Kriegsparteien).


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 21.06.2022

lime:

Das ist ja eine dieser Fehlentwicklungen, dass zwar das russische Volk selbst mit der Zeit erhebliche Nachteile durch diesen Krieg erleiden wird - aber dann bauen die halt wieder mehr Kartoffeln hinter der Datscha an, und dass die russischen Eliten davon querschnittlich sogar noch profitieren und ihren obszönen Reichtum noch weiter mehren werden können.

So wie es aktuell läuft wird die russische Kleptokratie bald tatsächlich keinen Grund mehr haben überhaupt je mit diesem Krieg aufzuhören, allenfalls ihn auf ein geringeres Niveau runter zu fahren um die Kosten so weit zu senken wie möglich um damit die Gewinnspanne noch weiter zu erhöhen.


BLICK VON OSTEN (Stand 19.06.2022)

Zitat:Einsatzsituation an der Front

Sie ist gekennzeichnet durch die endgültige Beendigung der zweiten Stufe des sogenannten militärischen Spezialoperation. Die Offensive der Streitkräfte der Russischen Föderation und der Streitkräfte der LDNR (die dem Kommando der Streitkräfte der Russischen Föderation vollständig unterstellt sind, falls das immer noch jemand nicht verstanden haben sollte) im Donbass ist vollständig verpufft. Offenbar haben unsere Truppen die Grenze ihrer Offensivfähigkeiten erreicht, und jetzt ist maximal zu erwarten, dass sie das Industriegebiet von Sewerodonezk einnehmen und die Überreste des Brückenkopfs der Streitkräfte der Ukraine am Sewerski "quälen". In allen anderen Gebieten gab es eine Betriebspause in Sachen aktiver Feindseligkeiten.

Während der fast zwei Monate dauernden Schlacht erlitten beide Seiten (im Verhältnis zur Gesamtzahl der beteiligten Soldaten und Ausrüstung) enorme Verluste. In Bezug auf die Kampfkraft haben die Ukrainer merklich mehr verloren, aber sie können die Verluste mit westlicher Hilfe ausgleichen, und selbst wenn sie noch eine eindeutige Niederlage im Donbass erleiden sollten, haben sie ihre wichtigsten strategischen Reserven noch nicht eingesetzt und sich auch dann noch eindeutig an die Verteidigungsstrategie gehalten welche sie in dieser Operatiopn ausgewählt haben. Wenn wir die vergangene Operation aus militärtheoretischer Sicht bewerten, ist es im Allgemeinen falsch, auf beiden Seiten von "Sieg" zu sprechen:

- Die russischen Truppen haben es versäumt, die gesetzten strategischen Ziele zu erreichen oder ihnen auch nur wesentlich näher zu kommen (die vollständige Befreiung des Donbass ist fast so weit entfernt wie Anfang Mai). Gleichzeitig gelang es ihnen (teilweise wieder mein Erwarten), eine Reihe wichtiger Gebiete und großer Siedlungen (Popasnaya, Krasny Liman, Severodonetsk) einzunehmen, die Streitkräfte der Ukraine hinter den Seversky Donets zu drängen und eine Reihe von Einheiten und Formationen der Streitkräfte der Ukraine zu zerstören.

- Dem ukrainischen Kommando gelang es im Allgemeinen, seine Hauptaufgabe zu lösen - im Gebiet von Donezk und Gorlowka zu bleiben, die Niederlage der Hauptkräfte seiner Donezk-Gruppe zu verhindern und Zeit zu gewinnen, um neue weitere Reserven zu schaffen. Gleichzeitig war das Ergebnis schwere Verluste und ein Rückgang der Moral eines Teils der Truppen.

Im Allgemeinen kann daher das Ergebnis der Mai-Juni-Schlacht im Donbass als ein "Unentschieden" bezeichnet werden. Generell neigte sich die Waage aber (meiner subjektiven Meinung nach) leicht in Richtung Kiew. Wieso den? - Die Antwort ist elementar: Aufgrund des Zeitgewinn. Die Streitkräfte der Russischen Föderation konnten die Streitkräfte der Ukraine nicht einmal teilweise vollständig einkesseln und ausschalten. Wäre dies gelungen, hätten die Ukrainer ihre Verbände ohne entsprechende Veteranen ganz neu formieren müssen was die Widerherstellung der Kampffähigkeit erheblich behindert hätte.

Das bedeutet umgekehrt natürlich nicht, dass der russische Generalstab keine Reserven mehr zur Verfügung hätte. Es gibt Reserven - sie wurden von April bis Anfang Mai mit Hochdruck vorbereitet. Neue Einheiten und Formationen werden zusammengestellt – jedoch führte deren Aufstellung und Versorgung (gemäß dem idiotisch-ostentativen Wunsch „a la Hitler 1944“ möglichst viele Einheiten und Formationen auf dem Papier zu haben“) zu einem deutlichen Mangel bei den Einheiten welche sich bereits im Kampf befanden und trug damit zu den großen Verlusten der im Kampf stehenden Militäreinheiten bei. Das Ergebnis ist, dass völlig unerfahrene Einheiten an die Front geschickt werden, so dass man im Gegensatz zu den Ukrainern die Erfahrung der an der Front stehenden Einheiten viel weniger nutzen kann. Dazu kommen noch aus dem ersten Angriff ausgeblutete und wieder aufgefüllte Verbände.

Das Bild der Ukrainer ist jedoch seit neuestem ungefähr dasselbe: viele neue Einheiten aus Rekruten und einige vorzeitig herausgezogene Einheiten, die den "Fleischwolf von Donezk" gemieden haben. Wie lange die Betriebspause dauern wird und wann der eigentliche Sommerkampf um die Initiative beginnen wird (von einem großartigen Geist, nämlich R. Kadyrov wurde alles einfach als "schnelle und effektive Phase "angekündigt") - ich weiß es nicht. Der Zeitraum bevor es erneut ernsthafter losgeht könnte von einer Woche bis zu anderthalb Monaten betragen. Aber kaum mehr.

Es ist unwahrscheinlich, dass unser Militär in der Lage sein wird, den Beginn einer neuen Offensivoperation bis zum Herbst hinauszuzögern und die ständig wachsenden Angriffe auf Donezk und das Territorium der Russischen Föderation selbst bis dahin weiter zu ertragen. Oder besser gesagt, es ist unwahrscheinlich, dass die politische Führung eine solche Zurückhaltung tolerieren kann. Ebenso die Streitkräfte der Ukraine - nach schweren Verlusten an der Front braucht ihre militärpolitische Führung dringend einen großen (oder zumindest den Anschein nach großen) militärischen Erfolg.

Ich gehe immer noch davon aus, dass die Schlacht einen "gegen-multidirektionalen Charakter" haben wird. Das heißt, russische Truppen greifen in einer Region an und die Streitkräfte der Ukraine in einer anderen. Darüber hinaus werden beide Seiten versuchen, den Gegner bei einer erfolgreichen Verteidigung in Kombination mit Gegenangriffen zu binden. An der Front von Donezk wird es wahrscheinlich für einige Zeit "ruhig" werden (was keineswegs ein Ende des terroristischen Beschusses von Donezk durch die Streitkräfte der Ukraine und von Kämpfen von lokaler Bedeutung bedeutet). Ich gehe vorsichtig von zwei Hauptschlachten in der Gegend von Cherson und Charkow aus. Zumindest ist in Richtung Cherson hinter der Front eine ziemlich große Schlagkraft der Streitkräfte der Ukraine konzentriert, welche bisher nicht an der Ablenkungsoffensive in Richtung Cherson teilgenommen hat.

Inwieweit sich meine Vorhersagen bewahrheiten, wird die Zeit zeigen. Es fällt mir schwer, eine hohe Genauigkeit im Bereich "Ereignis / Zeitpunkt des Ereignisses" zu beanspruchen, ohne irgendeine valide Informationen aus militärischen Quellen des Hauptquartiers zu haben und daher muss ich Schlussfolgerungen auf der Grundlage des Informations-"Mosaiks" und meiner eigenen Gedanken zu ziehen.



RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 21.06.2022

Noch ein paar aktuelle Analysen:

https://warontherocks.com/2022/06/the-most-dangerous-phase-for-ukraine/

https://warontherocks.com/2022/06/strange-debacle-misadventures-in-assessing-russian-military-power/

https://warontherocks.com/2022/06/in-denial-about-denial-why-ukraines-air-success-should-worry-the-west/

https://mwi.usma.edu/urban-operations-in-ukraine-size-ratios-and-the-principles-of-war/


RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 21.06.2022

@Quintus
Zitat:Das ist ja eine dieser Fehlentwicklungen, dass zwar das russische Volk selbst mit der Zeit erhebliche Nachteile durch diesen Krieg erleiden wird - aber dann bauen die halt wieder mehr Kartoffeln hinter der Datscha an, und dass die russischen Eliten davon querschnittlich sogar noch profitieren und ihren obszönen Reichtum noch weiter mehren werden können.
Das sehe ich auch so. Die Frage dies sich daraus ableiten kann, wäre allerdings, ob uns dies nicht nützt? Wenn sich der quasi "perverse" Reichtum der herrschenden Schichten vermehrt, aber zugleich das normale Volk stärker verarmt und sich einschränken muss, so wäre denn die Frage, inwieweit dies - in Kombination mit entsprechenden Kriegsverlusten - nicht zu einer Umsturzstimmung beiträgt. Manches mag die Propaganda auffangen und manches in Russland dauert auch länger, aber irgendwann reicht es der Bevölkerung dann doch. Und dann wäre es gut möglich, dass das hier im Forum schon ab und an skizzierte Umsturzszenario greift.

Anbei ist die Lage um Kaliningrad derzeit eine sehr angespannte:
Zitat:RUSSISCHE EXKLAVE

Moskau: Litauen begrenzt „feindselig“ Lieferungen nach Kaliningrad

Moskau wirft Litauen vor, den Frachttransit in seine Exklave Kaliningrad zu behindern – und droht mit „Reaktionen“. [...] Sollte der Frachttransit zwischen Kaliningrad und dem Rest Russlands über litauisches Gebiet nicht rasch vollständig wiederhergestellt werden, behalte sich Russland „das Recht auf Handlungen zum Schutz seiner nationalen Interessen vor“, drohte das Außenministerium in Moskau am Montag. Brüssel betonte, die Maßnahmen stünden im Einklang mit EU-Sanktionen, kündigte aber eine Überprüfung der Leitlinien zu den Strafmaßnahmen an.

Nach Angaben des russischen Außenministeriums wurde der litauische Geschäftsträger in Moskau einbestellt, um gegen die „provokanten“ Maßnahmen zu protestieren. Die Restriktion der Warenlieferungen verstößt aus russischer Sicht gegen ein Abkommen zwischen Russland und der EU aus dem Jahr 2002. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis wie auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärten jedoch, die Maßnahmen stünden im Einklang mit den von der EU wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kaliningrad-russland-wirft-litauen-blockade-vor-und-droht-18116997.html

Ich beobachte das schon seit ein paar Tagen und sehe hier ein erhöhtes Eskalationsrisiko. Und ich erinnere noch mal daran, dass die russischen Raketenkomplexe dort die deutsche Küste in wenigen Minuten erreichen könnten...

Schneemann


RE: Russland vs. Ukraine - voyageur - 21.06.2022

Zitat:Ich beobachte das schon seit ein paar Tagen und sehe hier ein erhöhtes Eskalationsrisiko. Und ich erinnere noch mal daran, dass die russischen Raketenkomplexe dort die deutsche Küste in wenigen Minuten erreichen könnten...

Und sind die Truppen die dort Litauen unterstützen sollen, kampfbereit ??


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 21.06.2022

Schneemann:

Zitat:dann wäre es gut möglich, dass das hier im Forum schon ab und an skizzierte Umsturzszenario greift.

Das hatten wir hier ja schon mehrfach als Thema. Das Problem hierbei ist, dass ein solcher Umsturz keineswegs eine Verbesserung der Lage wäre, sondern eine Verschlechterung. Die Kräfte welche dann zwingend an die Macht kämen würden Putins Kleptokratie wie den Gipfel von Vernunft und Ratio aussehen lassen.


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 21.06.2022

Um sich das Ausmaß des russischen 24/7 Artilleriefeuers mal vor Augen zu führen, hier ein Vorher / Nachherbild:

Vorher:

https://twitter.com/Nrg8000/status/1535647905528565760/photo/1

Nachher:

https://twitter.com/Nrg8000/status/1535647905528565760/photo/2

Und das gezeigte Landstück wurde noch nicht mal besonders stark beharkt.


RE: Russland vs. Ukraine - Nightwatch - 22.06.2022

Der Drohnenhype findet sein absehbares Ende

Zitat:‘It’s Not Afghanistan’: Ukrainian Pilots Push Back on U.S.-Provided Drones

There are some situations in which the drones could find use, such as in direct action on the front lines, the pilots said. “It could be useful,” said an active-duty Ukrainian fighter pilot who asked to be identified by his call sign, Juice. “It could widen our strike capabilities on the front lines.” But they also doubted that the Gray Eagles would be likely to survive more than a mission or two, making them not worth the cost of using the $10 million unmanned vehicles.

The Ukrainian pilots said that their Air Force has mostly pulled back strikes using Turkish Bayraktar drones, also known as TB-2s, which proved effective at stopping Russian armored advances during the battle of Kyiv. “They were very useful and important in the very first days, stopping those columns, but now that they’ve built up good air defenses, they’re almost useless,” said Moonfish, the Ukrainian fighter pilot. Ukrainian troops are limiting the use of Bayraktars to rare special operations and attack missions, the pilots said.


https://foreignpolicy.com/2022/06/21/ukraine-us-drones-pushback/


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 22.06.2022

Die genannten Argumente gelten aber vor allem für "größere" Drohnen. In Bezug auf kleine Quadrokopter und zielsuchende Munition sieht die Welt wieder gleich anders aus. In der Ukraine sind laut Kämpfern welche dort an der Front verwundet worden vor allem die kleinen Drohnen ein immenses Problem, während man vor "größeren" Drohnen keinerlei Achtung mehr hat. Die werden als eine Art 1WK Fliegerei beschrieben. Unmengen von kleinen Quadrokoptern aber machen der Truppe dort das Leben immens schwer und zwar auf beiden Seiten. Angeblich setzen nämlich inzwischen die Russen ebenfalls immer mehr solche kleinen Drohnen ein.


RE: Russland vs. Ukraine - Nightwatch - 22.06.2022

Ja natürlich, insofern streiche Drohne setze UCAV.

Konventionelle Kampfdrohnen sind auf dem modernen Gefechtsfeld nicht überlebensfähig. Loitering Munitions und Kleinstdrohnen sind eine andere Kategorie für deren Bekämpfung man schon auf unterster taktische Ebene auch zwingend neue Waffensysteme benötigt.


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 22.06.2022

Noch spezifischer könnte man konventionelle MALE UCAV setzen. Diese entsprechen aber oft auch nicht mehr dem aktuellen technischen Stand der Dinge, das gilt auch für die TB2 welche heillos überschätzt wird (worauf ich ja schon damals beim Krieg zwischen Armenien und Azerbeidschan mehrfach verwiesen hatte).

Allgemein:

Die Russen schrauben angeblich massiv an ihrer Führung herum, und es wurde anscheinend der Oberbefehlshaber ausgetauscht, unter anderem hier kurz zusammen gefasst:

https://twitter.com/TheStudyofWar/status/1539410031019532288?cxt=HHwWgIC96YvRit0qAAAA

Zitat:The #Kremlin recently replaced the commander of the #VDV forces, may have fired the commander of the SMD, and appointed a new overall cmdr of #Russian forces in #Ukraine, indicating ongoing dysfunction in the Kremlin’s conduct of the war.

Eine allgemeine aktuelle Zusammenfassung:

https://www.understandingwar.org/sites/default/files/Russian%20Operations%20Assessments%20June%2021.pdf

Und mal wieder der Verweis auf die letzten Tage bei Militaryland (Pro Ukrainisch):

https://militaryland.net/


Analysen über:


den Mangel an Infanterie bei den Russen:

https://www.youtube.com/watch?v=AKewF8_SiIs

über die Kriegswirtschaft in Russland und der Ukraine:

https://www.youtube.com/watch?v=qGGwO99fQaI



Und beschließend noch Strelkov zur Lage am 21.06. - spar ich mir die Übersetzung:

https://twitter.com/mdmitri91/status/1539171388178702336?cxt=HHwWgICxjaCOntwqAAAA


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 22.06.2022

Ein Film über die Zerstörung ukrainischer M777 Haubitzen durch russische Artillerie, gefilmt von einer russischen Aufklärungsdrohne:

https://twitter.com/RALee85/status/1539404590570946568

Die M777 wurden schon in beachtlichen Anteilen durch die Russen niedergemacht. Die Ukrainer bräuchten eigentlich dringendst reichweitengesteigerte Munition, um mit solchen Haubitzen außerhalb der Reichweite der russischen Ari bleiben zu können.


RE: Russland vs. Ukraine - lime - 23.06.2022

(22.06.2022, 22:30)Quintus Fabius schrieb: Ein Film über die Zerstörung ukrainischer M777 Haubitzen durch russische Artillerie, gefilmt von einer russischen Aufklärungsdrohne:

https://twitter.com/RALee85/status/1539404590570946568

Die M777 wurden schon in beachtlichen Anteilen durch die Russen niedergemacht. Die Ukrainer bräuchten eigentlich dringendst reichweitengesteigerte Munition, um mit solchen Haubitzen außerhalb der Reichweite der russischen Ari bleiben zu können.

Wäre interessant zu wissen wie treffsicher die russische Ari ist. Von dem Video allein kann man das nicht ableiten, denn es werden ja keine Fehlschüsse dokumentiert. Auch ist nicht bekannt welcher Abstand zum Ziel bestand.


RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 23.06.2022

Zitat:Ein Film über die Zerstörung ukrainischer M777 Haubitzen durch russische Artillerie, gefilmt von einer russischen Aufklärungsdrohne:

https://twitter.com/RALee85/status/1539404590570946568

Die M777 wurden schon in beachtlichen Anteilen durch die Russen niedergemacht. Die Ukrainer bräuchten eigentlich dringendst reichweitengesteigerte Munition, um mit solchen Haubitzen außerhalb der Reichweite der russischen Ari bleiben zu können.
Die Aufnahme ist sicherlich ganz interessant, aber irgendwie kommt mir der Beschuss (vielleicht sieht man aber auch nicht alles) etwas planlos und schlecht gezielt vor und scheint eher weniger Wirkung zu hinterlassen. Und man muss bedenken, dass Trommelfeuer nicht nur für den Gegner eine Herausforderung darstellt, sondern dass dieses auch zu Lasten der eigenen Systeme geht. Grob nimmt der Abnutzungsgrad massiv zu, wenn ich wirklich Tag und Nacht eine Feuerwalze veranstalte, d. h. die Geschütze leiern aus, nutzen sich ab, werden ungenauer, werden "ausgeschossen". Und wenn noch hinzu kommt, dass die Systeme zumindest in Teilen mutmaßlich eher älter und schlechter gewartet sind, so potenziert sich dieser Umstand. Vielleicht liege ich aber auch falsch...

Zur Rolle Indiens:
Zitat:Trotz Sanktionen

Indien zertifiziert russische Tankschiffe

Westliche Firmen haben aufgehört, russischen Tankern die ausreichende Sicherheit und Seetüchtigkeit zu bescheinigen. Ein indisches Register bietet den Dienst weiter an – und hilft Russland so beim Ölverkauf. [...] Nach offiziellen Angaben stellt Indien die Sicherheitszertifizierung für Dutzende von Tankern bereit, die von einer in Dubai ansässigen Tochtergesellschaft des führenden russischen Schifffahrtskonzerns Sovcomflot betrieben werden. [...]

Der Wegfall der Zertifizierungen und auch Versicherungen für russische Schiffe war als ein effektives Mittel angesehen worden, um eine von Russlands Haupteinnahmequellen versiegen zu lassen. [...] Die USA haben ihre Ölimporte aus Russland bereits gestoppt, die EU will bis Ende des Jahres aussteigen. Dagegen haben sowohl Indien als auch China ihre Öleinfuhren aus Russland seit dem Angriff auf die Ukraine deutlich erhöht. [...]
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/indien-zertifiziert-trotz-sanktionen-russische-tankschiffe-a-1ca92d75-a61f-4a26-9453-a8225e3e788d

Zum Streitpunkt Kaliningrad:
Zitat:UKRAINE-KRIEG

Kaliningrad-Blockade: Litauen wirft Russland Lügen vor – Streit spitzt sich zu

Russland warnt den Westen aufgrund der Blockade der russischen Exklave Kaliningrad durch Litauen. Die USA stellen sich vor den „Nato-Verbündeten“. [...]

Derzeit würden sich Passagiere frei über litauisches Staatsgebiet nach Kaliningrad bewegen können, wird die Präsidentin von BBC zitiert. Lediglich 1 Prozent des russischen Frachtverkehrs seien von der „Blockade“ betroffen. Litauen hatte am Samstag (18. Juni) den Transit von Stahl und Metallen im Zuge der EU-Sanktionen unterbunden. Daraufhin drohte Russland mit Vergeltung. Beschlossen wurden die Sanktionen bereits im März, jedoch mit einer dreimonatigen Übergangsfrist. [...] Russland hat Litauen im Streit um Transitbeschränkungen nach Kaliningrad mit Vergeltung gedroht. Eine Antwort werde „nicht im diplomatischen, sondern im praktischen Bereich liegen“, wenn die EU ihre Restriktionen nicht aufhebe, drohte Maria Sacharowa, russische Außenamtssprecherin, in einem Pressebriefing am Mittwoch. [...]

Die Bundesregierung hat Russland vor einer Eskalation in Litauen gewarnt. „Von Russland angekündigte Gegenmaßnahmen weisen wir deswegen klar zurück“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin.
https://www.fr.de/politik/news-russland-litauen-kaliningrad-ukraine-krieg-exklave-blockade-zr-91621996.html

Schneemann