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RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - ObiBiber - 30.09.2022

Bzgl Ursachen gibt es 2 große Probleme…
Verfügbarkeit Hardware (IT Technik ist auf dem Weltmarkt aufgrund Lieferengpässe schwer zu bekommen)
und IT Software…Integration der neuen Systeme…
Teile davon sind aber auch auf den bestehenden Einheiten nötig und auf auf den F126…
also eher ein grundsätzliches Problem wie ein spezielles K130 Problem…
ein 3. Los k130 würde nur Sinn machen wenn dieses nahtlos und 100% identisch (gleiches Hard und Software) wie das 2. Los gebaut werden würde…


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - Seafire - 30.09.2022

Wenn es am FüWAS liegt ........

Das FüWES war schon bei der F125 das Problem. Möglicherweise wurde deshalb die F126 bei den Holländern eingekauft. Allerdings drückt man hier Thales (NL) auch ein Deutsches Radar rein. Eigentlich sind sie Experten für X und S-Band Radar Systeme. Demnach haben Sie bei der F-126 aber mit einem X-Band und C-Band (Hensoldt TRS-4D) zu tun.
Höffentlich nicht ein Kernproblem zwischen Hensoldt und Thales Produkten.


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - DeltaR95 - 30.09.2022

(30.09.2022, 10:49)iRUMO schrieb: Die Verzögerungen sind doch auf die umfangreichen Änderungen zwischen erstem und zweitem Los zurückzuführen, richtig? Führen diese Änderungen denn zu einer entscheidenden Steigerung des Einsatzwertes (oder anderer Kriterien wie Kampfkraft, Überlebensfähigkeit etc.)?

Umfangreiche Änderungen kann es doch gar nicht gegeben haben, immerhin hat man sich doch damals so um eine europaweite Ausschreibung "gedrückt"? War ja ein "Nachbau"... Angel

K130 2. Los ist von den Fähigkeiten nicht weiter als das erste Los und der Einsatzwert identisch - ja, es gibt jetzt einen "richtigen" Drohnenhangar, das war es dann aber n.m.K. schon


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - Ottone - 30.09.2022

FüWES und Hardware für das zweite Los sind halt nicht 15 Jahre alt - wobei die Hardware auf dem ersten Los schon mindestens einmal mindestens teilweise erneuert wurde. Das Argument für nicht verfügbare Hardware finde ich schwierig, normalerweise nimmt man was es gerade an MOTS/COTS gibt. Es kann also nur um spezielle militärische Komponenten gehen, aber was soll das sein? Netzwerkkomponenten, Firewalls, Server, Schlüsselgeräte, Konsolen und Endgeräte will mir als Ursache nicht recht in den Kopf, denn das Rad ist hier nicht neu zu erfinden, nur pannensicher(er) zu machen.

Einzig neue Anforderungen zum Schutz vor elektromagnetischen Angriffen könnte ich mir als showstopper vorstellen.


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - OG Bär - 30.09.2022

(30.09.2022, 10:49)iRUMO schrieb: Die Verzögerungen sind doch auf die umfangreichen Änderungen zwischen erstem und zweitem Los zurückzuführen, richtig? Führen diese Änderungen denn zu einer entscheidenden Steigerung des Einsatzwertes (oder anderer Kriterien wie Kampfkraft, Überlebensfähigkeit etc.)?

Eine vorzeitige Ablösung des ersten Loses müsste schließlich gerechtfertigt sein. Sollte der Gedanke nur dem nachvollziehbaren Wunsch nach Einheitlichkeit folgen, so ist die Frage, ob die Korvetten der richtige Startpunkt für mehr Vereinheitlichung des Großgeräts der BW sind.

Vielleicht wäre das Geld auch besser in einer stärkeren Bewaffnung der existierenden Einheiten, d. h. mehr als vier RBS15 Mk3 je Korvette, angelegt ...

@iRUMO,

gemäß Artikel in der ESUT sind es nicht. Scghiffbaitechnisch soll alles gemäß Plan laufen. Die Porbleme liegen aussagegmäß woanders:

Zitat ESUT, die aus dem Rüstungsbericht Juni zitieren:

"Im jüngsten Rüstungsbericht, der im Juni veröffentlicht wurde, heißt es denn auch in ungewohnter Schärfe zu dem Korvetten-Vorhaben: „Die Boote 6 bis 8 befinden sich in der Ausrüstung in Hamburg. Schiffbaulich befinden sich die Boote im Terminplan. Aufgrund von Minder- und Schlechtleistungen des Unterauftragnehmers (UAN) der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) K130 für das Führungs- und Waffeneinsatzsystems (FüWES) kommt es zu Verzögerungen für das Einsatz- und Betriebsunterstützungszentrum sowie für die Boote 6 bis 8 von ca. zwei Jahren. Eine weitere Verzögerung im Rahmenterminplan durch das Einsatzsystem ist weiterhin möglich.“

Zitat Ende.


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - Seafire - 01.10.2022

Das 2. Los hat statt TRS-3D Radar ein TRS-4D.
Dieses hat unter anderem 250 km Reichweite statt 200 km und hat eine 150 statt 750 tracking capacity.


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - iRUMO - 01.10.2022

Was bedeutet "150 statt 750 tracking capacity"?


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - DeltaR95 - 01.10.2022

(01.10.2022, 10:51)iRUMO schrieb: Was bedeutet "150 statt 750 tracking capacity"?

Die Anzahl an Objekten, die ein Radar gleichzeitig tracken (verfolgen) kann - das ist eher ein Wert, der durch die Rechenleistung des Radar-Processing bestimmt ist, bevor Tracks wegen Überlast weggeworfen werden. Clutter, Fehltracks und ähnliches zählen da mit rein und reduzieren die in der Realität erzielbare Anzahl an Tracks.

TRS-4D/ROT kann 1000, TRS-3D/16 Baseline D 750 - gemäß den Hensoldt Prospekten.

Die genannten 250 km sind die instrumentierte Reichweite eines Radars, d.h. wie lange das Radar "technisch betrachtet" Echos von Objekten empfangen kann - in der Realität ist der Wert de facto nur sekundär von Bedeutung.

Wichtig ist die Leistung gegen Zieltypen, dort gibt Hensoldt für das TRS-4D/ROT 100 km für einen "Fighter" an, dass zeigt schon, wie weit die operative Reichweite unter der instrumentierten liegt - na ja, bei den 250 km kriegt man vielleicht noch Echos von einer B52 oder einer 747...

TRS-4D und 3D sind beide im C-Band unterwegs, d.h. gleiche physikalische Bedingungen und immer noch das Kompromiss-Band für Schiffe und Boote, mit nur einem taktischen Radar, d.h. für K130 unverändert eine solide Lösung, aber ich würde von der Leistung her beim Sprung auf TRS-4D eher weniger Leistungsgewinn erwarten - da wäre eher AESA und die Möglichkeiten der Softwareanpassung des Radars für unterschiedliche Missionsprofile eine nennenswerte "neue" Fähigkeit für K130.


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - iRUMO - 01.10.2022

Danke für die Erklärung!


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - Pmichael - 01.10.2022

Das 2. Los hat unter anderem zwei Kilometer mehr Kabel verbaut als das 1. Los, das ist kein simpler Neubau sondern man hat das über 20 Jahre alte Entwurf wahrlich zugebaut.


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - iRUMO - 22.10.2022

Die schwedische Marine stattet derzeit ihr Korvetten der Visby-Klasse mit Torpedos aus. Gäbe es bei den K130 auch diese Möglichkeit oder sind diese schiffbautechnisch zu "zugebaut"?

Gleiche Frage bzgl. der Verdoppelung der Anzahl der Seeziellenkflugkörper von vier auf acht. Könnten die K130 somit nicht einen größeren Beitrag für LV/BV leisten?


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - Broensen - 22.10.2022

(22.10.2022, 10:01)iRUMO schrieb: Könnten die K130 somit nicht einen größeren Beitrag für LV/BV leisten?

Also wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, dann leisten die K130 im BV-Szenario ihren Beitrag primär als Sensorplattform und weniger als Waffenträger.


RE: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse) - Kul14 - 22.10.2022

(22.10.2022, 10:01)iRUMO schrieb: Die schwedische Marine stattet derzeit ihr Korvetten der Visby-Klasse mit Torpedos aus. Gäbe es bei den K130 auch diese Möglichkeit oder sind diese schiffbautechnisch zu "zugebaut"?

Gleiche Frage bzgl. der Verdoppelung der Anzahl der Seeziellenkflugkörper von vier auf acht. Könnten die K130 somit nicht einen größeren Beitrag für LV/BV leisten?

Das ist eher eine Frage der Zielsetzung. Die Korvetten sind für den Überwasserkampf in Randmeeren ausgelegt, daher ist hier eher ein kleineres Schiff gefragt. Wenn wir anfangen aus der Korvette eine Fregatte zu machen werden wir Abstriche bei der Stückzahl machen müssen. Eine Marine brauch letztendlich nicht nur kampfstarke Schiffe, sondern auch eine gewisse Masse.

Bei den Seezielflugkörpern ist es durchaus denkbar diese Anzahl zu erhöhen. Ob wir damit die Kampfkraft der K130 massiv erhöhen ist aus meiner Sicht fraglich, da wir so ja keine neuen Fähigkeiten erlangen. Die K130 muss ja sowieso öfters einen Hafen anlaufen.

Die K130 besitzt keinerlei Sensoren für die Ubootjagt, sie könnte die Torpedos also gar nicht nutzen. Aus meiner Sicht würde die Einrüstung von Seaspider zur Selbstverteidigung Sinn machen, aber darüber hinaus sehe ich keinen Bedarf. Es gibt nur wenige russische Uboote in der Ostsee...

Eine Weiterentwicklung der K130 würde für mich neben der Abwehrfähigkeit gegenüber Torpedos eher eine flexiblere Bewaffnung besitzen, nicht unbedingt eine stärkere.


RE: Verwendung Sondervermögen Bundeswehr - Broensen - 07.11.2022

(30.10.2022, 02:21)Broensen schrieb: Ein Budget von NULL erlaubt auch keine sechste Korvette des 2. Loses. Also müsste diese aus dem Ep14 finanziert werden. Dass diese Entscheidung aber zeitgleich mit der Absage der Finanzierung über das Sondervermögen gefallen sein soll, halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Lag ich da etwa falsch? Könnte mal jemand hinter der Paywall nach neuen Informationen suchen?

K130: Besteht das dritte Korvettenlos nur aus einem Boot? (ESuT)


RE: Verwendung Sondervermögen Bundeswehr - 26er - 07.11.2022

@Broensen:

Lt. diesem Artikel wird eine einzelne, d.h. 6. K130 als drittes Los über EP14 finanziert wird. Begründung ist die Verzögerung beim 2. Los.