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Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 06.12.2013

Eine der am wenigsten bekannten Schützenwaffen ist der große Bruder der Remington ACR, der von Magpul entwickelt wurde.

Die Waffe ist ein Sturmgewehr im Kaliber .308, und trägt merkwürdigerweise den Namen von Ahmed Shah Massoud (ehemaliger Kommandeur der Nordallianz), das

Magpul Massoud

<!-- m --><a class="postlink" href="http://photos.imageevent.com/smglee/ss2008/huge/DSCN0491.JPG">http://photos.imageevent.com/smglee/ss2 ... CN0491.JPG</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://forum.guns.ru/forums/icons/forum_pictures/001802/1802284.jpg">http://forum.guns.ru/forums/icons/forum ... 802284.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tactical-life.com/wp-content/uploads/2010/01/massoud.jpg">http://www.tactical-life.com/wp-content ... assoud.jpg</a><!-- m -->

Äußerlich entspricht die Waffe weitgehend der Remington ACR. Sie ist ungefähr 5 cm länger und sie ist ungefähr gleich schwer. Trotzdem ist der Rückstoß im Endeffekt identisch, wofür ein revolutionäres Innenleben, ein Carbonlauf und andere State-of-the-Art Technologien sorgen.

Hier mal ein Artikel zu der Waffe:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tactical-life.com/magazines/guns-and-weapons/magpuls-new-massoud-762mm/">http://www.tactical-life.com/magazines/ ... oud-762mm/</a><!-- m -->

Eine absolute Besonderheit ist, dass die Waffe auf diverse andere Kaliber umgebaut werden kann, wobei dann nur der Lauf ausgewechselt werden muss. Des weiteren soll die Waffe im extremsten Ausmass zuverlässig sein, wozu der hohe Gasdruck des größeren Kalibers genutzt wird.

Anfänglich wollte man wohl mit der Kombi: Massada / Massoud auf eine Kombination wie beim FN SCAR (Mk16 und Mk17) hinaus. Während das Massada dann im Laufe der Jahre zur Remington ACR wurde, blieb dass Massoud stecken und wurde nicht weiter beachtet.

Wenn man davon ausgeht, dass die .223 aufgrund ihrer geringeren Leistung in Zukunft an Körperpanzerung immer scheitern wird, und dass aus ökonomischen Gründen aber ein neues Kaliber (wie die 6,5mm Grendel) nicht bezahlbar sein wird, wäre dass Massoud eine hochinteressante Option für ein neues Sturmgewehr.

Insbesondere wäre es als Ablösung für das G36 der Bundeswehr interessant ! Man würde so mit dem Massoud und dem HK121 wieder zum Kaliber .308 zurück kehren und hätte wieder ein Einheitskaliber über alle Kugelwaffen hinweg und würde damit den unsäglichen Kalibermix der zur Zeit vorherrscht beenden.

Die Waffen würden dann im Rahmen einer späteren Kampfwertsteigerung den Umstieg auf ein anderes Kaliber immens erleichtern (beispielsweise wenn die USA auf ein anderes Kaliber irgendwann umsteigen würden). Man könnte dann mit dem Kaliber mitziehen und trotzdem das gleiche System weiter verwenden.

Anstelle der MG4 könnte man dann Mk48mod1 beschaffen, und diese als llMG verwenden.

Die Bundeswehr könnte so mit einer Mischung aus Massoud, Mk48mod1 und HK121 mit nur einem Kaliber alle Kugelwaffen-Typen abdecken, von einer ultrakompakten MP/MK Version, über einen Standard-MK, eine ZFG oder gar lMG Version des Massoud (mit Wechsellauf) hin zu einem echten lMG mit Wechsellauf und einem UMG.

Der Preis für die Beschaffung würde sich binnem kurzen allein schon durch die Kosteneinsparungen aufgrund der verwendeten Munition herein holen lassen. Auf Dauer wäre es dann auch denkbar, die .308 mit Polymerhülsen kampfwertzusteigern und damit Gewicht (und Metall) einzusparen.

Gerade für die Bundeswehr bzw eine kleine Lösung (in Bezug auf die Ablösung der G36) wäre dass Massoud daher eine hochinteressante Option, die eventuell dann HK in Lizenz für Magpul fertigen könnte (so wie Remington die ACR für Magpul fertigt).


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 17.12.2013

HK hat nun endlich !!!!! und detailliert das G36 untersuchen lassen und als Vergleichssystem ein AK47/AKM benutzt. Dazu gab/gibt es einen detaillierten technischen Bericht der hier: bis vor kurzem eingesehen werden konnte:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heckler-koch.com/de/militaer/unternehmen/news/detail.html?tx_z7protecteddownloads_pi1">http://www.heckler-koch.com/de/militaer ... nloads_pi1</a><!-- m -->[file]=Sturmgewehr-G36-Technischer-Untersuchungsbericht-16-12-2013.pdf

Hab ihn da noch heute früh lesen können (zur Zeit nicht verfügbar)

Die üblichen Happy HK Friends haben sich auch schon zu Wort gemeldet:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://augengeradeaus.net/2013/12/g36-jetzt-meldet-sich-hecklerkoch/">http://augengeradeaus.net/2013/12/g36-j ... cklerkoch/</a><!-- m -->

Trotz gewisser (geringer) Mängel und bestimmter einzelner falscher Aussagen ist der Test insgesamt trotzdem sehr gut und der Bericht exakt das, was HK von Anfang an hätte machen sollen, statt planlose Presseerklärungen zu veröffentlichen. Der Bericht hat etliches an Vertrauen in HK für mich wiederherstellen können - exakt so einen Bericht hätte HK von Anfang an kommentarlos als Antwort auf alle Vorwürfe veröffentlichen müssen.

Ergänzend noch mal von den HHKF - das auszugsweise Protokoll des BAAINBw:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://augengeradeaus.net/2013/11/g36-das-baainbw-protokoll/">http://augengeradeaus.net/2013/11/g36-d ... protokoll/</a><!-- m -->

Schlußendlich kann man HK keinen Vorwurf machen: die Firma hat exakt geliefert, was bestellt wurde. HK wäre jederzeit und sofort in der Lage gewesen, deutlich bessere Waffen zu bauen und könnte dies immer noch. Wenn man mal sieht, wie weit man schon 1990 war und wie wenig sich seit dem getan hat, dann ist dass beschämend, aber natürlich nicht die Schuld von HK.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - WideMasta - 17.12.2013

@Quintus Fabius:

Hab ich es dir nicht gesagt?!?! :mrgreen:
Eines finde ich an diesem Bericht besonders interessant. Nämlich das HK in Bezug auf Wirkung im Ziel genau das sagt was ich schon seit langem sage... Nämlich das es wohl doch nicht von der NATO (und damit auch BW) so gut war sich vom 7,62mm abzuwenden. Heute jammern alle über 5,65x45 und das Taliban mit ihren AKs mehr Wirkung im Ziel haben und die BW-Truppen im infanteristischen Kampf mit dem Sturmgewehr das nachsehen haben. Denn das steht da mit anderen Worten genauso geschrieben.
Meine Prognose für die Zukunft! Das Neue wird 7,62mm :wink: Oder man wird die beiden Kaliber bei Sturmgewehren führen.
Wird sich nur dann zeigen ob man HK 417 oder die SCAR-H beschafft. Tippe mal auf HK 417, da die KSK bereits solche Modelle hat. :lol:


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Marc79 - 18.12.2013

Ich denke auch das man da 2 Gleisig fahren könnte:

1. G27 und MG5 für die Kampftruppen und
2. G36 und MG4 für die Unterstützungskräfte

War das nicht auch mal mit dem G11 und dem G41 gedacht gewesen.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - WideMasta - 18.12.2013

Marc79 schrieb:Ich denke auch das man da 2 Gleisig fahren könnte:

1. G27 und MG5 für die Kampftruppen und
2. G36 und MG4 für die Unterstützungskräfte

War das nicht auch mal mit dem G11 und dem G41 gedacht gewesen.

Keine Ahnung :?: Ich weiß nur eines, nämlich das die BW gerade schon derzeit dabei ist eine gewisse Anzahl an G3A4 bis das eine Lösung für ein neues Sturmgewehr vorliegt (wohl im gleichen Kal.) kampfwertsteigern zu lassen. So wie im übrigen auch das MG3 bis das neue MG 5 ausgeliefert ist. Und da die BW gerade mal mächtig Gas geben muss in Sachen neuer Ausrüstung für den Infanteristen, ist es hier auch unumgänglich als schnelle Beschaffungsmaßnahme hier eine gewisse Anzahl von altem Gerät zu modernisieren. Also bis das Neue eingetroffen ist. Der BW kann es nur gut tun. Schlecht finde ich es nicht. In Sachen Kal. 7,62 war es ein Fehler sich immer komplett an den Amerikanern zu orientieren und innerhalb der NATO auf 5,65 zu standardisieren. Im Einsatzalltag wie in Afg ist nur eines zu beobachten. Fast alle füllen derzeit wieder ihre Arsenale mit 7,62 auf :lol:. oder reaktivieren alte Bestände! Siehe BW


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 18.12.2013

Marc79:

Zitat:1. G27 und MG5 für die Kampftruppen und
2. G36 und MG4 für die Unterstützungskräfte

Zur Zeit geht es den genau umgekehrten Weg:

das MG4 wird als Teil des Systems IdZ primär von Kampftruppen geführt, während die HK121 als MG5 primär erst mal an die Unterstützungskräfte gehen.

Und auch das MG5 ist nicht so der Brüller. Es ist mehrere Kilogramm schwerer als vergleichbare bereits verfügbare Waffen und teuerer als vergleichbare Systeme. Die primäre Eigenschaft ist absolute Zuverlässigkeit, aber die hat ein PKM auch und das wiegt nur 7,5 kg im Vergleich zu den gemittelt 10,5 kg des HK121 ....

WideMasta:

Zitat:Eines finde ich an diesem Bericht besonders interessant. Nämlich das HK in Bezug auf Wirkung im Ziel genau das sagt was ich schon seit langem sage... Nämlich das es wohl doch nicht von der NATO (und damit auch BW) so gut war sich vom 7,62mm abzuwenden.

Genau das ist einer der Punkte, die ich mit Mängel bzw Falschausagen meine. Im Endeffekt ist das aber nicht verwunderlich: HK will Gewehre verkaufen. Ein Umstieg vom Kaliber ist nur mit einem neuen Gewehr möglich (das G36 kann nicht auf die .308 umgebaut werden). Das sind natürlich versteckte Marketingmaßnahmen von HK (was man aber einem privatwirtschaftlich agierenden Unternehmen nicht vorwerfen kann).

Zitat:Wird sich nur dann zeigen ob man HK 417 oder die SCAR-H beschafft. Tippe mal auf HK 417, da die KSK bereits solche Modelle hat

Wenn die beiden zur Auswahl stünden natürlich immer das HK417, weil es von HK ist und weil man niemals nie wieder bei der BW eine Schützenwaffe der Konkurrenz kaufen wird. Tatsächlich aber wäre es am besten, endlich technisch weiter zu schreiten und auf Hülsenlose Munition umzusteigen. Dafür ist die BW aber viel zu verzagt und hängt viel zu sehr am Rockschoß der Amis.

Das HK417 ist zwar gut (hab ja selber die Zivilversion davon privat) aber es ist am Ende auch nur der evolutionäre Höhepunkt eines schon mehrere Jahrzehnte alten Systems. Kaliber wie Waffe sind angesichts der technischen Möglichkeiten eigentlich anachronistisch.

Zitat:Im Einsatzalltag wie in Afg ist nur eines zu beobachten. Fast alle füllen derzeit wieder ihre Arsenale mit 7,62 auf

Und haben damit genau so wenig Erfolg wie mit der .223, denn die Mannstoppwirkung der .308 ist innerhalb der üblichen Kampfdistanzen nicht größer. Der Grund warum immer mehr MG in dem Kaliber wieder reaktiert werden liegt vor allem an der höheren effektiven Kampfentfernung und weil die Taliban uns mit ihren PKM aus der Distanz zusammen geschossen haben. Auf diese Distanzen sind aber Flächenwaffen, insbesondere moderne Granatwerfer noch deutlich besser.

Ich bin aber trotzdem der gleichen Meinung, dass die .308 besser wäre, dies jedoch aus einem anderen Grund:

Für Kriege der nahen Zukunft wird die Frage von Schutzwesten immer wesentlicher werden. Selbst AP Munition in .223 wird schon bald nicht mehr in der Lage sein, die von unseren Gegnern zunehmende getragenen Schutzwesten/Helme zu durchdringen.

Ein Umstieg auf die 6,5mm Grendel wäre zwar noch besser, aber teurer. Angesichts der knappen Kassen wäre eine Widerbelebung der .308 wegen der höheren Durchschlagskraft gegen feindliche Schutzwaffen daher tatsächlich sehr sinnvoll.

Zudem hätten so alle Kugelwaffen wieder ein Einheitskaliber, insbesondere alle MG und MK.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 30.12.2013

Eine weitere interessante Option ist es, dass Kaliber .308 weiter zu entwicklen, ohne an den Abmessungen des Kalibers etwas zu verändern. Durch Veränderung der Treibladung wie der Geschosse könnte gerade aus der .308 noch erheblich mehr Leistung heraus geholt werden.

Die ersten Munitionshersteller versuchen sich bereits darin:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/2013/12/26/lapua-308-special-ammo/">http://www.thefirearmblog.com/blog/2013 ... cial-ammo/</a><!-- m -->

Zitat:For 2014, Lapua will introduce a new .308 Win load the company says is specially tailored to shorter barreled, semi-automatic rifles like the AR-10 and SCAR-H.

According to Lapua, the load is designed for optimal performance from barrels as short as 12″ and as long as 20″. The load uses a 170 grain FMJ-BT bullet and achieves 2460 fps from a 16″ barrel. A low flash powder used in the load.

The company claims this round “routinely” produces sub-MOA groups at 300 meters with “quality auto rifles.”

Dies Patronen zusammen mit dem Magpul Massoud wären schon eine hochinteressante Option.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Redhead - 04.01.2014

Hm, die 7,92 x 33 wurde ja geschaffen weil die lange Patrone zu stark war für ein Schnellfeuer. Daher auch die 7,62 x 39 beim AK47. Nachher wurde bei der Nato von 7.62 x 51 auf die 5,56 x 45 abgerüstet. Und jetzt wieder auf die 7,62 x 51 zurück? Dann sind wir wieder dort wo wir vor 40 Jahren standen oder aber Problem mit dem Rückstoss nicht gelöst oder?

An anderer Stelle wurde mir einmal gesagt, dass die Mittelpatrone bzw. deren Konzept Ende des Krieges veraltet gewesen sei. Aber was soll dann verwendet werden? Wird man mit eine Patrone für Maschinenkarabiner und MG auskommen? Vielleicht setzt sich die 6,5 m Grendel durch?

Hatte bisher angenommen, dass vor allem die US-Army mit ihren kurzen M4 ein Problem hat und die anderen nicht.

Aber vielleicht auch wieder Zeit, dass man einsieht, dass bei aller Luftüberlegenheit der Sieg am Boden errungen wird und daher die Bodentruppen erstklassige Waffen brauchen.

Soweit ich weiss, schiessen die Schweizer mit ihren Sturmgewehr 90 und halten die Läufe länger als die der Natotruppen und jetzt eine Frage an die Experten unter uns. Die Schweizer verwenden eine Patrone mit einem schwereren Projektil als Natostandard, statt 55 Grains sollen es 62 Grains seien. Trägt das viel bei zu Durchschlagskraft?


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 05.01.2014

Redhead:

Was verstehst du unter Durchschlagskraft?

Die Gw Pat 90 ist weniger anfällig für Wind und Ablenkung durch Gräser, kleinere Zweige usw und hat eine bessere Mannstoppwirkung gegen Weichziele (bei Lauflänge des Standard StGW90). Die Patrone ist auch präziser. Die Durchschlagskraft ist jedoch nicht höher.

Die Durchschlagskraft gegen Schutzwesten, härtere Deckungen usw hängt nicht primär vom Geschossgewicht, sondern von der Geschosskonstruktion ab, und den im Geschoss verwendeten Materialien und welche Stärke/welchen Anteil diese haben. Deshalb hat die deutsche 7,62x51mm beispielsweise eine geringere Durchschlagskraft als die US-Amerikanische, aber zugleich beispielsweise eine deutlich größere Mannstoppwirkung! Und die Schweizer Munition hat eine bessere Mannstoppwirkung, aber keine bessere Durchschlagskraft.

Das Schweizer Sturmgewehr 90 ist im weiteren immer noch eines der besten der Welt.

Zitat:Hatte bisher angenommen, dass vor allem die US-Army mit ihren kurzen M4 ein Problem hat und die anderen nicht.

Das M4 ist vor allem deshalb ein Problem, weil bei der geringen Lauflänge ein Teil der Energie der Treibladung einer 5,56x45mm NATO einfach ohne Wirkung bleibt - weil die Kugel den Lauf bereits verlassen hat, bevor der entstandene Gasdruck ausreichend genutzt wurde.

Das gleiche gilt aber auch für alle anderen Kurzvarianten von Sturmgewehren wie das G36C, G36K, HK416C, HK 416 D10RS, SG551, SG 552 Commando, usw usw


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - hunter1 - 06.01.2014

Zitat: Die Schweizer verwenden eine Patrone mit einem schwereren Projektil als Natostandard, statt 55 Grains sollen es 62 Grains seien. Trägt das viel bei zu Durchschlagskraft?
Eine Geschichte, die ich in dem Zusammenhang mal gehört habe: NATO-Standardmunition soll für Schweizer Sturmgewehre brauchbar sein, umgekehrt aber nicht, damit im Kriegsfall Beutemunition für die NATO unbrauchbar wäre. Ist das plausibel?


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 07.01.2014

Das ist eine Urban Legend, die allerdings in der Schweiz immer noch recht verbreitet ist. Tatsächlich kann die Gw Pat 90 problemlos aus allen Waffen verschossen werden, die Nato Standard Kaliber haben. Umgekehrt erbringt allerdings die Nato Munition aus einem Schweizer Sturmgewehr 90 eine deutlich reduzierte Leistung, weil sie sich nicht so gut stabilisiert (wegen der anderen Anordnung der Züge).


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 11.01.2014

Analog zur MP5 SD hat nun Heckler und Koch jeweils eine schallgedämpfte Version der HK416/417 heraus gebracht: die MR556-SD und die MR762-SD:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.documentcloud.org/documents/1003208-proof-sd-suppressor-system-product-sheet-jan-2.html">http://www.documentcloud.org/documents/ ... jan-2.html</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.documentcloud.org/documents/1003207-proof-sd-suppressor-system-product-sheet-jan-2.html">http://www.documentcloud.org/documents/ ... jan-2.html</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://blogs.militarytimes.com/gearscout/2014/01/07/heckler-koch-introducing-mr556762a1-sd-with-oss-suppressor-and-new-handguard/">http://blogs.militarytimes.com/gearscou ... handguard/</a><!-- m -->

Abgesehen davon, dass das Mündungsfeuer wegfällt und die Waffe deutlich leiser ist (im OHK ein immenser Vorteil), wird zudem von HK behauptet, dass das gleiche System den Rückstoß erheblich mindert, womit die 7,62x51mm NATO probemlos benutzbar würde.

Anbei: ich habe seit jeher den Einsatz von Schalldämpfern/Schallunterdrückern bei Sturmgewehren gefordert: weil das Mündungsfeuer unsichtbar wird und die Waffe auch in Räumen ohne Schädigung der Ohren benutzbar ist.

Die MR762-SD wäre daher eine sehr interessante Option für einen Ersatz des G36 ! MG (HK121) und MK (StGW) hätten damit wieder das gleiche Kaliber, und die Waffe hätte einen Rückstoß geringer als das G36, ohne Mündungsblitz und mit verzerrtem Schußklang.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/2014/01/07/hk-mr556-sd-mr762a1-sd-modular-rail-system-oss-suppressors/">http://www.thefirearmblog.com/blog/2014 ... ppressors/</a><!-- m -->


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 13.02.2014

Für zukünftige Schützenwaffen wird es eine interessante Option sein, "intelligente" Optiken mit dem Abzug zu kombinieren und elektrische Abzüge zu installieren. Damit würde ein Großteil des Verreißen wegfallen. Statt einen Abzug zu ziehen, drückt man nur noch sachte auf einen Knopf und löst damit ohne verziehen den Schuß, vergleichbar einem Stecher-Abzug.

Durch weitere Verkleinerung der entsprechenden Einheiten und die immer weiter steigenden Fähigkeiten der Rechner wird es zudem möglich sein, Wind wie Entfernungsmessung in das Zielfernrohr zu integrieren - und dann dieses so zu beschaffen, dass es sich selbst automatisch auf das Ziel einstellt.

Damit fällt vor allem bei weiten Schüssen dass ganze Ermitteln von Distanz, Wind, ZF Einstellung weg und Scharfschützen bräuchten keinen Beobachter als Begleiter mehr (dieser könnte stattdessen ein zweites SSG mitführen mit gleicher Ausrüstung wodurch sich die Feuerkraft verdoppeln würde. Vor allem würde sich die Zeit von der Identifizierung bis zur Bekämpfung drastisch vermindern. Und auch weniger begabte Schützen könnten so mit ihren Sturmgewehren auf bis 800 m viel leichter treffen, womit man keine gesonderten DMR mehr bräuchte.

Erste Ansätze dazu gibt es nun bereits:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://kitup.military.com/2014/02/darpa-develops-mountable-shot.html">http://kitup.military.com/2014/02/darpa ... -shot.html</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://kitup.military.com/2012/06/new-smart-sniper-scope.html">http://kitup.military.com/2012/06/new-s ... scope.html</a><!-- m -->


Re: Handfeuerwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 12.04.2014

Shahab3 schrieb:
Zitat:Dann handelt es sich aber eben nicht um eine Carl Gustav, wie ich aufgrund deines letzten Linkes fälschlicherweise angenommen habe.

Optisch hat es halt zumindest den Eindruck erweckt, als wäre die Carl Gustav ein Vorfahr dieses iranischen 20mm AMR. Daher mein Link.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/wp-content/uploads/2013/03/Arash-rifle-20mm-iran-title.jpg">http://www.thefirearmblog.com/blog/wp-c ... -title.jpg</a><!-- m -->

Und hier mal etwas mehr Informationen zu dieser Waffe:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/2013/03/07/irans-new-arash-20mm-shoulder-fired-anti-material-rifle-with-barrett-bors-clone/">http://www.thefirearmblog.com/blog/2013 ... ors-clone/</a><!-- m -->

Zitat:Iran has developed a new 20mm anti-material rifle called the Arash.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=rtGOKov5NEA">http://www.youtube.com/watch?v=rtGOKov5NEA</a><!-- m -->

Anbei, ich hatte vor kurzem dazu eine interessante Idee:

Es gibt 20mm Einsteckläufe für Panzerfäuste, aus denen man konventionelle 20mm Mun verschießen kann. Zwar mit reduzierter Reichweite und deutlich weniger präzise als mit der iranischen Waffe, dafür rückstoßfrei und in einem leichteren kleineren System und innerhalb einer Stadt oder im Wald wird man die Reichweite gar nicht brauchen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.army.mil/article/40385/army-tests-training-rounds-for-shoulder-launched-weapon/?ref=news-home-title6">http://www.army.mil/article/40385/army- ... ome-title6</a><!-- m -->

Statt das ganze also zum Üben zu verwenden, könnte man es auch im Kampfeinsatz anwenden, und so hätte man für jede Panzerfaust wesentlich mehr Schuß dabei und könnte damit die Wirkung einer 20mm vielfach nacheinander ins Ziel bringen. Die Wirkung wäre natürlich nicht die gleiche, aber dafür wären die Kosten pro Schuß auch nur 1/100stel und man könnte so ein dutzend Schüsse pro Mann mitnehmen bei gleichem Gewicht.

Zitat:The cost of firing an 84mm tactical round is about $4,500, at least 100 times more than the two trainers, which are $40 to $50 each,

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.army.mil/article/40385/army-tests-training-rounds-for-shoulder-launched-weapon/?ref=news-home-title6">http://www.army.mil/article/40385/army- ... ome-title6</a><!-- m -->


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Nelson - 14.04.2014

Ich würde ja derzeit die "römische" Lösung vorschlagen:
Noch der früh - und mittelkaiserzeitliche Legionär beschaffte sich seine persönlichen Dienstwaffen -Pugio und Gladius - sehr wahrscheinlich privat, entweder aus Beständen der Centurie oder direkt vom "Hersteller" am Legionsstandort. Dabei gab es offenbar bestimmte Regeln - Klingenform und Klingenlänge etwa, aber Knauf und Scheide sowie Qualität der Klinge (wohl oberhalb einer gewissen Materialqualität) konnten prinzipiell weitestgehend an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Dementsprechend müsste es doch dem heutigen, gleichfalls lange dienenden Berufssoldaten ermöglicht werden können, sich das Gewehr seiner Wahl auszusuchen. Dabei könnten die Streitkräfte bestimmte, allgemeine Bedingungen durchsetzen - "Mindestanforderungen" zur Verlässlichkeit, zum einheitlichen Kaliber und zu den Abmessungen, Farbe und dergleichen. Jedes Gewehr, welches diesen Anforderungen entspricht (die dann meinetwegen auch dezentral regiments- oder Bataillonsintern leicht differieren dürften), könnte dann vom Schützen nach belieben gewählt und verbessert werden, evtl. Mängel würden durch "Mundpropaganda sehr schnell bekannt und damit theoretisch auch schneller ausgemerzt.