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Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 31.08.2014

Nelson:

Das Tracking Point System ist halt wieder eine zusätzliche technische Komplexität, verbraucht Batterien, ist gegen EMP nicht geschützt etc (ich bin trotzem sehr begeistert von dem System). Es sollte aber gerade eben nicht das handwerkliche Können der Soldaten ersetzen und genau dahin werden solche Systeme führen.

Die grundsätzliche Idee, dass mühsame Manipulieren des Abzuges durch eine elektronische Zündung, automatische Auslösung über das Visier etc zu ersetzen ist vom Prinzip her durchaus richtig, wirft aber auch weiterführende Fragen auf. Ich bezweifle zudem, dass man im Vergleich zu einem fähigen Schützen viel Munition einsparen kann bzw dass diese Einsparungen logistisch relevant sind.

Tracking Point ist zweifelsohne ein effizientes System, aber im Krieg stehen sich oft Effizienz und Efffektivität konträr gegenüber, dass heißt ein effizientes System (insbesondere ein ökonomisch effizientes) hat oft eine geringere Effektivität. Ein "blindes Schrotflintenverfahren" (welches in Wahrheit gar nicht so blind ist weil es ja ein gezielt angewendetes Konzept wäre) kann also effektiver sein, zumal Infanteriekampf im besonderen Maße durch psychologische Faktoren geprägt ist.

Ich bin daher zwiespältig gegenüber solchen Systemen und befürworte sie uneingeschränkt nur unter der Prämisse dass zugleich das Können der Infanteristen im Umgang mit den Schützenwaffen erhöht wird.

Zitat: und an die ein Granatwerfer montiert werden kann, der dann idealerweise ebenfalls an die Zielhilfeelektronik angeschlossen wird.

Ein solches System gibt es in Israel, dass MPRS System - mit dem man noch darüber hinaus jeden 40mm Unterlaufgranatwerfer in eine Airburst-Waffe verwandeln kann die dann alles kann was ein modernes Granatgewehr auch kann (nur mit mehr Wirkung bei geringerer Kadenz). Das MPRS System würde ich beispielsweise beschaffen und sehe es in meinen TOE immer vor.

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Interessantererweise könnte man hier beispielsweise zusammen mit dem USMC einsteigen dass sich auch sehr für dieses System interessiert und Israel führt es ja gerade eben zur Zeit auch ein.

Zitat:Gurtgefütterte MGs des gleichen oder eines größeren Kalibers würde ich weiterhin wenigstens auf Zug-Ebene mitführen, um selbige auch im indirekten Feuer sowie gegen Deckungen einsetzen zu können.

Sehe ich auch so: gurtgefütterte (S)MG sollten unabhängig von den Infanterie-Gruppen als eigenständige Trupps auf Zug- oder Kompanieebene geführt werden. Insbesondere unabhängige SMG Trupps auf Kompaniebene sind sehr sinnvoll. Eine hochinteressante Waffe in diesem Kontext ist das LWMMG, dass die praktische effektive Reichweite und Wirkung eines .50er SMG hat, aber nur 11 kg wiegt und dies bei deutlich höherer Kadenz als die ultraleichten .50er SMG welche zur Zeit paralell dazu entwickelt wurden:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=JNB7khjOSXc">http://www.youtube.com/watch?v=JNB7khjOSXc</a><!-- m -->

Meiner Meinung nach wäre das auch die perfekte Koaxialwaffe bei Panzern, dafür müsste man halt eine schwerere Fahrzeuggestützte Version im gleichen Kaliber schaffen.

Zitat:Ohne kinetischen Teil kann mehr Munition mitgeführt werden, die Waffe ist leichter und somit besser zu handhaben und der kinetische Teil wird meiner Ansicht nach nur dann benötigt, wenn die Entfernung für Granaten zu gering ist.

Die Südkoreaner haben hier diverse Lösungen getestet. Das praktische Problem beim Granatgewehr ist immer die geringe Magazinkapazität (4 oder 5 Schuß) und die geringe Wirkung pro Schuß. Ohne kinetischen Teil an der Waffe muss man zudem immer zur kinetischen Waffe wechseln und das kostet Zeit was gerade bei der heutigen Geschwindigkeit und Dynamik immens nachteilig ist. Und eine kinetische Waffe muß man ohnehin mitführen, also kann man diese auch gleich anbauen, da man das Gewicht ohnehin mitführt. Das höhere Gewicht der Kombiwaffe macht diese zudem ruhiger und nimmt Rückstoß bei Einsatz der Granaten raus.

Mehr Mun hast du zudem so oder so nicht dabei, kannst aber beim Leerschießen des Magazins sofort auf die kinetische Waffe umsteigen und erzeugst so kein Zeitfenster. Gerade im OHK können zudem die Situationen und Kampfentferungen derart schnell wechseln dass ein ständiges Umgreifen Gelegenheiten verschenkt.

Zitat: da man mit einer leichten, notfalls einhändig zu führenden Waffe im Nahkampf schneller reagieren kann als mit einem 6-Kilo-Monster.

Ein normales Sturmgewehr mit Unterlaufgranatwerfer wiegt auch ca 5 bis 5,5 kg und dies noch ohne Thermalsichtvisier/Elektronik (ala TP). Die koreanische Waffe ist daher im Vergleich zu dem was sie alles kann sehr leicht. Und die Reaktionsgeschwindigkeit ist im Nahkampf genau so hoch - vermutlich willst du eher auf die Behinderung beim Stürmen von Räumen etc hinaus. Aber auch hier macht es mehr Sinn, die Primärwaffe zu nehmen und gerade eben nicht auf eine Pistole/PDW umzugreifen, weil die Situation sofort wieder eine andere sein kann und weil man die Wirkung eventuell sofort braucht. OHK ist auch mit längeren Sturmgewehren genau so möglich wie mit Pistolen, dass ist nur eine Frage der Ausbildung und des Könnens.

Der normale Infanterist ist gerade eben kein Angehöriger einer SE, und deshalb kann er mit Pistolen nicht im Ansatz gut genug umgehen dass diese für ihn einen Vorteil darstellen würden. Gerade Pistolen/einhändige kurze Waffen erfordern mehr Können als eine Langwaffe !

Zitat:Momentan würde ich Granatgewehre allerdings auch nur in Kombinierten Gruppen einsetzen, wo dann Schütze A ein Granatgewehr hat und Schütze B ein Gewehr mit Granatwerfer im gleichen Kaliber

Eine Kombination aus zwei Kombi-Waffen wäre hier ebenso überlegen wie zwei Gewehre mit Granatwerfer. Weil reine Granatgewehre innerhalb einer Infanteriegruppe zu wenig flexibel sind und diese zu sehr beschränken, insbesondere im OHK.

Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen kann wären Granatgewehre auf der Ebene des Zuges/der Kompanie in eigenen Trupps bzw als Unterteil eines eigenen schweren Zuges. So was hatte ich in diversen TOE die ich schon mal aufgestellt hatte. Heute ist die Idee der BW, in schweren Jäger-Zügen schwere 40mm Granatmaschinenwaffen mitzuführen. Anstelle dieser würde ich Einheiten mit leistungsfähigen Granatgewehren (vergleichbar beispielsweise den chinesischen Konzepten dazu) vorsehen (leichter, schneller, mobiler als eine GMW). Und statt der geplanten PALR Gruppe würde ich entsprechend SMG nehmen. Und statt Scharfschützentrupps als Teil des schweren Zuges entsprechend Mörsertrupps.

Ein solcher "schwerer" Zug (Unterstützungszug) hätte dann anstelle von SSG, GMW und PALR eben GraGew, SMG und leichte Mörser. Die Frage ist allerdings, ob solche spezialisierten Verstärkungstruppen auf der Ebene einer Kompanie (gelöst von den normalen Gruppen) überhaupt Sinn machen oder ob man nicht eher die leichten Mörser in die Gruppen aufnimmt (als Kommandomörser), anstelle der GraGew auf mehr Unterlaufgranatwerfer und/oder Gewehrhandgranaten setzt und nur die SMG als gesonderte Gruppe/Trupp agieren lässt.

Die Frage ist nämlich überhaupt: wozu reine Granatgewehre wenn moderne Kommandomörser eine bessere Leistung haben, noch besser in Deckungen hinein wirken können und man für das gleiche Gewicht insgesamt mehr solcher Mörser dabei haben kann ?!

Deshalb habe ich beispielsweise zur Zeit die Idee eines schweren Zuges/Unterstützungszuges/Verstärkungszuges (mit GraGew, Ko-Mö und SMG) in meinen TOE aufgegeben und die für einen solchen Zug angedachten Waffen in die Gruppen überführt (Ko-Mö) bzw bewusst auf sie verzichtet (GraGew). Damit gewinnt die Kompanie immens an Flexibiliät, Einfachheit und Redundanz und was einfach ist, funktioniert. Jedes komplizierte Gestückel ist für die Infanterie meiner Meinung nach eine Behinderung, egal wie taktisch vorteilhaft es auf dem Papier aussehen mag.

Meiner Meinung nach muss die Infanterie von vielem was sie heute mitführen soll befreit werden !

Hin zu mehr Einfachheit und Standardisierung und hin zu viel mehr Redundanz. Deshalb würde ich ein echtes Sturmgewehr (gerne auch zusätzlich mit Tracking Point zu Kimme und Korn dazu) und Gewehrhandgranaten selbst jederzeit einem elektronisch überfrachteten Granatgewehr mit einer (gesonderten oder integrierten) PDW vorziehen.

Zitat:Das Ideal der Infanterie ist für mich allerdings der Scharfschütze, nicht das MG.

Das Ideal der Infanterie und Vorbild für eine mögliche Konzeption ist für mich eher der Fernspäher. Anbei: etliche Scharfschützen verwendeten und verwenden SMG für ihre Aufgabe und man kann auch mit einem MG als Scharfschütze agieren. Das grundsätzliche Bild: Tarnung, Repetiergewehr, präziser Einzelschuss könnte durchaus auch anders aussehen. Ein Scharfschütze könnte auf größere Entfernungen ebenso gut mit einem Granatwerfer oder auch mit einem MG arbeiten.

Dies führt zu einem weiteren meiner Meinung nach wesentlichen Punkt: alle nicht-redundanten Waffen (Schwerpunktwaffen) müssen getarnt agieren, also gerade eben so wie ein Scharfschütze. Die zwingende Schlußfolgerung daraus sind beispielsweise Schalldämpfer für alle MG/(S)MG !!


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Nelson - 01.09.2014

Ich war tatsächlich von der Zeit ausgegangen, die man braucht, um eine Waffe von einem Ziel auf das nächste zu richten. Und da müsste doch die leichtere Waffe besser abschneiden, weil weniger Masse bewegr werden muss.

Was die Schießausbildung angeht, so bin ich ganz bei dir. Gerade im Berufsheer muss es möglich sein, das bestmögliche an der Waffe zu fordern und zu erhalten. Gleichzeitig könnte so ein System, so es preislich denn erschwinglich wird, wenn man einige hunderttausend abnimmt, aber auch die Leistung schlechter geübter Wehrpflichtiger oder Milizionäre drastisch verbessern.
Das Trackingpoint nicht gegen EMP gesichert ist sehe ich als kein so großes Problem, denn wenn EMP im spiel ist, sind entweder Kernwaffen dabei-dann hat die Infanterie eh verloren- oder der Gegner könnte genauso gut auch gleich konvontionelle Granaten nehmen. Der Batterieverbrauch ist da schon schlimmer, auch wenn die mögliche Kommunikation zwischen den Waffen auch ihre taktischen Vorzüge hat. Wenn der Führer kontrollieren kann, auf was seine Leute zielen, kann er auch eher koordinieren, wer wann auf was schießt.

Viel Sprengstoff bei der Infanterie ist natürlich eine feine Sache, allerdings sehe ich Kommandomörser nicht als zwingende Konkurrenz zum Granatgewehr, denn das direkte richten ist vergleichsweise einfacher zu beherrschen als der Bogenschuss per Mörser, die Umstellung von Sturmgewehr auf Granatgewehr dürfte leichter gehen, weil das taktische Verhalten sich nicht ändern muss. Kommandomörser hingegen benötigen soweit ich weiß immer einen knienden Schützen und genügend freies Schussfeld nach vorne und nach oben, mithin also eine andere Deckungsart.

Schallgedämpfte MG hätten ihre Vorteile, allerdings ist ihre Munition sinnvoller Weise eigentlich immer Überschallschnell, mithin schwer zu dämmen, und Schalldämpfer sollen alles andere als kühlend wirken, somit würden sie die Lebensdauer der Rohre oder die Kadenz beschneiden. Hinzu kommt ein gewisser ballistischer Leistungsverlust durch die im Rohr abfezapften Gase.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 01.09.2014

Nelson:

Das bewegen der Waffe von Ziel zu Ziel hängt in der Praxis nicht vom Gewicht der Waffe ab. Ob die Waffe jetzt 1 kg mehr wiegt oder weniger ist irrelevant, relevant ist beim schnellen Vorgehen in Häusern/Räumen die Länge der Waffe, also ihre Abmessungen.

Bei der Bekämpfung mehrerer Ziele schneidet die leichte Waffe von der Geschwindigkeit her nicht besser ab und von der Trefferwahrscheinlichkeit her sogar schlechter ab als die schwerere Waffe - weil diese ruhiger in den Händen liegt und damit Bewegungsimpulse sich weniger auswirken. Bei vielen schnellen Schüssen hintereinander steigt die schwerere, vorderlastigere Waffe zudem weniger nach oben.

In engen verwinkelten Gängen, Räumen etc sind aber kürzere führigere Waffen von Vorteil im Vergleich zu langen Waffen die unter solchen Bedingungen ein größeres Können voraus setzen. Zudem ist das gefechtsmäßige Vorgehen mit schwereren Waffen kräfteraubender, diese im Anschlag zu halten und verschiedene Anschlagsarten hin und her zu wechseln erschöpft die Arme schneller und reduziert damit in Bezug auf die Zeit die Trefferwahrscheinlichkeit.

Zitat:Wenn der Führer kontrollieren kann, auf was seine Leute zielen, kann er auch eher koordinieren, wer wann auf was schießt.

Und genau das ist einer dieser grundlegenden Fehler zur Zeit, der Kontrollwahn, der immer extremer um sich greifende Führungswahn (von ganz oben alles bis nach ganz unten steuern wollend). Führung muss eine Dienstleistung für die Soldaten sein, dem Kämpfen also untergeordnet und dieses unterstützend, nicht umgekehrt.

Die ganzen Führungs-Informations-Systeme wie beispielsweise das IdZ System kranken an genau dieser verfehlten Konzeption, an der falschen Idee die Soldaten steuern zu wollen (und genau darauf laufen diese Systeme hinaus). Kontrolliert und steuert der Führer worauf seine Leute schießen, dann senkt dass die Geschwindigkeit im Handeln der Gruppe, es macht den ODAA Loop der Gruppe langsamer und einen schnelleren ODAA Loop als der Gegner zu haben ist gerade im Infanteriegefecht wesentlich. Koordination des Feuers durch einen Führer ist daher oft ein Fehler und führt zum Gegenteil dessen was man damit eigentlich will, nämlich einer verminderten Effektivität.

Zitat:Viel Sprengstoff bei der Infanterie ist natürlich eine feine Sache, allerdings sehe ich Kommandomörser nicht als zwingende Konkurrenz zum Granatgewehr, denn das direkte richten ist vergleichsweise einfacher zu beherrschen als der Bogenschuss per Mörser,

Angesichts der heutigen Möglichkeiten ist das Mörserfeuer inzwischen sehr präzise und für jedermann sehr leicht einsetzbar, das ist gerade eben der Punkt. Noch nie zuvor waren Mörser so einfach zu bedienen und so genau.

Mörser kann man zudem auch aus voller Deckung heraus einsetzen und über Hindernisse hinweg welche Granatgewehre blockieren. Zudem sind sie selbst mit moderner Zielelektronik immer noch einfacher und robuster als Granatgewehre und sie sind auch bei einem Ausfall der Elektronik immer noch weiter verwendungsfähig (dann halt mit der reduzierten Präzision wie früher) während ein in der Optik/Elektronik beschädigtes Granatgewehr völlig unbrauchbar ist.

Zudem ist die Flächenwirkung erheblich größer als beim Granatgewehr: heute gibt es 60mm Munition für Mörser mit der Wirkung die früher die stärksten 81mm hatten.

Zitat:Kommandomörser hingegen benötigen soweit ich weiß immer einen knienden Schützen und genügend freies Schussfeld nach vorne und nach oben, mithin also eine andere Deckungsart.

Moderne Kommandomörser kann man auch im direkten Richten einsetzen, also beispielsweise aus einem Raum heraus direkt nach vorne. Und ein freies Schußfeld nach vorne brauchen Granatgewehre, aber Mörser gerade eben nicht (wenn oben frei ist).

Zitat:Schallgedämpfte MG hätten ihre Vorteile, allerdings ist ihre Munition sinnvoller Weise eigentlich immer Überschallschnell, mithin schwer zu dämmen,

Es geht nicht darum, leise zu schießen, sondern die Herkunft des Feuers zu verbergen. Der Überschallknall der Geschosse beim Passieren ist daher irrelevant. Ziel ist hier lediglich, das Mündungsfeuer vollständig zu unterdrücken und den Mündungsknall so zu verzerren dass er nur schwer geortet werden kann.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 03.09.2014

Hier noch eine Doku zum Tracking Point System welches wirklich beachtliche Leistungen verspricht:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=npOfuPPXLQQ&list=UUk4HKSGFRMXpZoXMSmU9dQg&index=1">https://www.youtube.com/watch?v=npOfuPP ... Qg&index=1</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/user/trackingpoint/videos">https://www.youtube.com/user/trackingpoint/videos</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=YBC8IFWC1P0">https://www.youtube.com/watch?v=YBC8IFWC1P0</a><!-- m -->

Das System hat noch folgende Probleme:

Es ist nicht ausreichend stoßfest, es ist nicht ausreichend gegen feinen Staub geschützt, es verbraucht Akkus und es funktioniert nur in einem Temperaturbereich von -20 bis +50 Grad allerhöchstens. Im Sommer bzw in Wüstenländern kann eine Waffe diese Temperaturen leicht erreichen, ebenso bei längerem Feuer/Dauerfeuer. Ebenso kann umgekehrt die Temperatur auch durchaus mal geringer sein. Vor allem aber die Empfindlichkeit gegen Hitze stellt meiner Meinung nach ein primäres Problem dar, da ein militärischer Einsatz von Waffen immer viel Hitze in diesen verursacht.

Ein parallel verfolgter Ansatz ist gelenkte Kugelmunition:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=vX8Z2MDYX3g">https://www.youtube.com/watch?v=vX8Z2MDYX3g</a><!-- m -->

Der Ansatz des Tracking Point Systems erscheint mir jedoch wesentlich sinnvoller.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 14.09.2014

General Dynamics hat schon vor Jahren angekündigt, zielsuchende 81mm Mörsermunition entwickeln zu wollen. Damit hätten dann 81mm Mörser die gleiche immense Präzision wie die entsprechenden 120mm Systeme. Der erhebliche Vorteil aber wäre, dass man bei gleichem Gewicht mehr Schuß dabei hat und dass die Flächen-Wirkung der Schüsse (obwohl jeder selbst für sich alleine weniger Wirkung hat) zusammen größer ist als die eines Feuers mit 120mm Präzisionsmunition.

Der Clou aber wäre, dass es vom 81mm Kaliber heute ultraleichte (unter 20 kg für das System) Stummelmörser gibt, die man auch auf der Ebene einer Kompanie oder eines Zuges mitführen könnte (so man will). Solche ultraleichten 81mm Mörser würden eine immense Feuerkraft und Reichweite auch sehr weit unten ermöglichen und zudem ein Einheitsmörserkaliber in Aussicht stellen, bei dem die fahrzeuggestützten Mörser und die abgesessenen Mörser das gleiche Kaliber verwenden. Die logistischen Vorteile wären erheblich, ökonomisch wär dies eine sehr gute Lösung.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.generaldynamics.com/news/press-releases/detail.cfm?customel_dataPageID_1811=17373">http://www.generaldynamics.com/news/pre ... 1811=17373</a><!-- m -->

Inzwischen sieht es so aus, dass solche Mörsermunition verfügbar ist. Das würde zum ersten Mal ein Einheitsmörserkaliber möglich machen, bei dem abgesessene ultraleichte Mörser und Fahrzeuggestützte Mörser ein und dasselbe Kaliber haben, und trotzdem die hohe Präzision der gelenkten Mörsermunition genutzt werden könnte.

Meiner rein persönlichen Meinung nach aber sollte man stattdessen bewusst auf Kommando-Mörser im 50mm und 60mm setzen und dafür fahrzeuggestützt weiter auf die 120mm. Das ist zwar weniger ökonomisch, aber im Ergebnis der Arbeit effektiver. Dafür sollte man im Gegenzug solche Kommando-Mörser in jeder Gruppe haben. Die Vielzahl der Kommandomörser und der Umstand dass heutige 60mm Munition bereits die Wirkung von bisheriger 81mm Munition erzielt (wenn auch ungelenkt) sprechen ganz klar dafür, mehr Mörser kleineren Kalibers einzusetzen. Und auf der Fahrzeuggestützten Ebene ist wiederum die höhere Reichweite der 120mm entscheidend (dazu kommt noch der wesentliche Faktor dass damit härtere Ziele eher bekämpft werden können).


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 14.09.2014

Ein Artikel von Think Defence über zukünftige Kugel-Kaliber und aktuelle Schützenwaffenprogramme:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thinkdefence.co.uk/2013/11/usa-force-rest-nato-change-calibres/#Where_to_next">http://www.thinkdefence.co.uk/2013/11/u ... re_to_next</a><!-- m -->

Erwähnenswert in diesem Kontext sind die folgenden Programme:

Zitat:The 2014 CLAWS and LDAM programs

In early November 2013, at the US National Defence Industry Association (NDIA) symposium, held at Picatinny Arsenal, the US Army announced that it had initiated a new ‘Caliber Configuration Study’ to support two new programs:

Zitat:LDAMLightweight Dismounted Automatic Machine-gun

Envisioned to replace the Medium Machine Gun and possibly the HMG (.50 BMG). This will be a weapon similar to the GD .338 Norma MMG, but calibre is again open and will be TBD from the CCS study.

Und im Endeffekt ist dass genau das LWMMG von General Dynamics, dass man aber aus unklärbaren Gründen nicht will. Aber wozu eine Waffe neu entwickeln, wenn es diese schon gibt ?!

Zitat:CLAWSCombat Lightweight Automatic Weapon System

This is envisioned to replace legacy weapons with a modular small arms system including a carbine, assault rifle, SDM/ DMR rifle and SAW / LMG.

Tt may also include a subcompact weapon. The requirement mandates that weapons should reconfigurable by the operator with interchangeable barrels, stocks, accessories, etc. All must be designed ‘within the art of the possible’, i.e. they should incorporate evolutionary technology, not revolutionary Star Wars technology.

The calibre is TBD from the pending CCS study.

Und das macht ebenfalls wenig Sinn, wenn man nicht eine signifikante Verbesserung der Leistung erzielt und das ist bei dieser "Ziel"setzung nicht zu erwarten.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 15.09.2014

Zunehmend gewinnt ja der zivile Sektor Einfluss auf die Schützenwaffen, und dies auch völlig zurecht, kommen gerade von dort oft bessere Systeme als sie vom Militär in mühsamer Zusammenarbeit mit der Rüstungsindustrie geschaffen werden. Ein Beispiel ist die Übernahme der Zivilversion des HK417, des MR308 durch die Bundeswehr (anstelle der eigentlich angedachten Militärversion HK417S).

Deshalb will ich mal einen Maschinenkarabiner vorstellen, der rein aus dem zivilen Sektor kommt, aber meiner Meinung nach die Ideen und Prinzipien die ich für einen Maschinenkarabiner hätte perfekt verkörpert: das sogenannte DAR15.

Es handelt sich um ein AR15 System welches von DAR in Zusammenarbeit mit Henning Hoffmann entwickelt wurde. Ich bin extrem begeistert von diesem Gewehr:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dar-germany.com/fileadmin/dar/uploads/Presse/2013-08_Waffenkultur.pdf">http://www.dar-germany.com/fileadmin/da ... kultur.pdf</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://feuerkampf-und-taktik.blogspot.de/2014/01/neuheiten-bei-dar.html">http://feuerkampf-und-taktik.blogspot.d ... i-dar.html</a><!-- m -->

Ich will einige wesentliche Kernpunkt aufgreifen, welche ich ganz allgemein für Schützenwaffen beim Militär für wesentlich halte und die in dem Artikel zum DAR15 perfekter ausgeführt wurden als ich es mit Worten könnte:

Zitat:Akademie 0/500 geht mit dem Projekt des 0/500 DAR-15 weiter den Weg von Einfachheit und Minimalismus, wie er auch unsere Schießkurse prägt. Wir stellen den Schützen und die Schießtechnik in den Mittelpunkt. Die Waffe soll so wenige Anbauteile wie möglich haben, aber dennoch Treffer über 500 Meter ermöglichen.

Zitat:Eine wichtige Maßgabe des Konzeptes ist das Waffengesamtgewicht: Ungeladen und ohne Zusatzoptik soll die 16,75“ Ausführung weniger als 3 kg wiegen,

Zitat:Ein von der D.A.R. GmbH neu entwickelter Lauf mit einer Super-Light Kontur reduziert das Waffengewicht ganz erheblich. Das Rohr selbst wiegt mit 690 g nur unwesentlich mehr als ein Stück Butter. Der Lauf besitzt einen 1/8“ Drall und ein .223 Wylde Patronenlager. Wodurch Munition des Kalibers 5,56x45 mm mit höherer Präzision verschossen werden kann.

Zitat:Der Lauf ist absolut freischwingend. Beim klassischen AR-15 sind Lauf und Handschutz über die Barrel-Nut gekoppelt. DAR hat eine neue Vorderschaftaufnahme konstruiert, die den Lauf wirklich frei schwingen lässt. Der Handschutz wird direkt auf das Gehäuseoberteil geflanscht. Dies hat zur Folge, dass die Barrel-Nut keine Belastungen mehr zu tragen hat, was sich nochmals präzisionsfördernd im Gesamtsystem bemerkbar macht.

Zitat:Modell: 0/500 DAR-15 M5, Hersteller: D.A.R. GmbH; Lichtenntanne, BRD Waffenart: Selbstladebüchse (direct impingement), Kaliber: .223 Rem / Wylde, Lauflänge: 425 mm (16,75“)
Drall: 1:8“, rechts, Mündungsgewinde: ½“-28 UNEF, Gesamtlänge: 85 bis 93 cm, Gewicht: 2,9 kg

Gerade wenn man ein Konzept des gezielten Einzelschusses mit einem Maschinenkarabiner (zusammen mit gurtgefütterten MG) verwenden will (meines wäre ein anders, aber das ist ja eine ganz andere Sache), dann wäre ein Maschinenkarabiner wie das DAR15 eine wahre Schützenwaffe des 21 Jahrhunderts, gerade weil es auf das wesentliche reduziert ist und gerade darin ein Maximum an Leistung erzielt. Essenzielle Leistung, statt elektronische Spielereien - Minimalismus statt Übertechnisierung - meiner Ansicht nach wird das im Krieg von morgen ein wesentlicher Faktor sein.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 02.10.2014

Hier mal ein neuer Maschinenkarabiner aus Singapur der jetzt 2014 in der endgültigen Version vorliegt:

STK BMCR

Bullpup Modular Combat Rifle

[Bild: https://farm8.staticflickr.com/7338/12588279624_4eeeca216d.jpg]

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.all4shooters.com/en/news/rifles/2014/ST-Kinetics-BMCR-Bullpup-Modular-Combat-Rifle-Eurosatory-2014/">http://www.all4shooters.com/en/news/rif ... tory-2014/</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.all4shooters.com/en/news/rifles/2014/ST-Kinetics-BMCR-Bullpup-Modular-Combat-Rifle-Eurosatory-2014/ST-Kinetics-BMCR.jpg?resize=600x">http://www.all4shooters.com/en/news/rif ... esize=600x</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://2.bp.blogspot.com/-RMI1Dq1NYug/UwBTJMgc62I/AAAAAAAACE8/fewYbjE6GkA/s1600/STK+rifles+13+Feb+2014+blog.jpg">http://2.bp.blogspot.com/-RMI1Dq1NYug/U ... 4+blog.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://kementah.blogspot.de/2014/02/a-look-at-worlds-shortest-bullpup-rifle.html">http://kementah.blogspot.de/2014/02/a-l ... rifle.html</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://3.bp.blogspot.com/-ccZXO2dlT10/UwBUHyNR2EI/AAAAAAAACFY/BFc8lhHgSFU/s1600/STK+rifle+16+Feb+2014+blog4.jpg">http://3.bp.blogspot.com/-ccZXO2dlT10/U ... +blog4.jpg</a><!-- m -->

Es handelt sich tatsächlich um den in seiner Lauflänge kürzesten und im Vergleich einen der leichtesten Bullpup-Maschinenkarabiner der Welt.

Bemerkenswert an dieser Waffe ist ihre besondere Robustheit gegen Schlag und Stoß, dass sie eine stärkere Erhitzung als vergleichbare Waffen (hoher Kunststoffanteil) aushält und dass der Hülsenauswurf nach vorne erfolgt. Dabei wird bei jedem Schuss sofort ausgeworfen, was Hitze aus der Waffe hinaus bringt (während beim FN F 2000 bei Einzelschüssen Hülsen in der Waffe verbleiben können, was diese erhitzt). Die ganze Waffe wurde in besonderem Maße auf die Benutzung mit Feuerstößen ausgelegt. Die Waffe ist perfekt ausbalanciert und könnte auch einhändig geschossen werden, zudem steigt sie im Feuerstoß kaum.

Zudem wurde diese Waffe im besonderen Ausmaß auf feucht-heiße Gebiete konzipiert und auf das funktionieren bei Schlamm und Wasser in der Waffe. Noch darüber hinaus ist die Waffe modular konzipiert und könnte sehr leicht in andere Kaliber, in andere Lauflängen etc umgebaut werden. Es gibt sogar eine konventionelle Ausführung dieser Waffe womit Singapur nach dem Vorbild Polens im Endeffekt zwei Ausführungen desselben Gewehrs hat.

Dies macht aber bei diesem Maschinenkarabiner eigentlich keinen Sinn (und dieser ist schon beim polnischen System fragwürdig) - da die Waffe von ST Kinetics die Hülsen ja nach vorne auswirft. Im Endeffekt haben die Chinesen mit dieser Doppelausführung derselben Systeme begonnen, mit dem Typ 95 und dem Typ 03, die Polen das Konzept mit ihrem neuen Karabiner fortgeführt und das BMCR bietet die gleiche Option, sollte ein Kunde diese wünschen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://therealsingapore.com/sites/default/files/field/image/STK%20rifles%2013%20Feb%202014%20blog.jpg">http://therealsingapore.com/sites/defau ... 20blog.jpg</a><!-- m -->

Ein hervorragender State of the Art Maschinenkarabiner welcher mal eine interessante Alternative zu anderen Systemen bieten würde.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 16.10.2014

Schiene, Kompensator und Schalldämpfer in einem, ohne große Verlängerung der Länge:

Integrated Suppressor 9mm Tavor

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=oDTqQmCN17s">http://www.youtube.com/watch?v=oDTqQmCN17s</a><!-- m -->

So was sollte auch in Gewehrkalibern gehen und bei einem Bullpup (beispielsweise dem STK BMCR) immer noch sehr kurz ausfallen.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 05.11.2014

Im folgenden Mal eine ganze Reihe sehr schöner Bilder einer AK-12:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/2014/11/03/ak-12-all-dressed-up-for-the-dance/">http://www.thefirearmblog.com/blog/2014 ... the-dance/</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/wp-content/uploads/2014/10/10295034-964472986900778-1872860478721333756-o.jpg">http://www.thefirearmblog.com/blog/wp-c ... 3756-o.jpg</a><!-- m -->

Diese Waffe wäre unter anderem in 6,5mm Grendel verfügbar, ebenso auch in allen typischen russischen oder NATO Kalibern (5,45x39, 5,56x45, 7,62x39). Bei Tests der russischen Armee hat die Waffe eine immense Befähigung im Dauerfeuer bewiesen und war besonders resistent gegen Überhitzung. Sie wäre also ein geeigneter Kandidat für ein echtes Sturmgewehr/Infantry Assault Rifle dass an die Stelle von lMG und MMG treten könnte.

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Die russische Armee ist trotzdem nicht vollauf zufrieden mit dem System, da die Präzision bei Einzelschüssen angeblich nicht hoch genug ist und man in der russischen Armee von der bisherigen traditionellen Doktrin in Bezug auf die Verwendung von Maschinenkarabinern weg will. Die bisherige Aufgabenverteilung, bei der primär die MK das Niederhalten des Feindes leisten sollten soll jetzt im Zuge der Modernisierung der russischen Armee geändert werden.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/wp-content/uploads/2014/10/10712576-964472886900788-7690725234933416594-o.jpg">http://www.thefirearmblog.com/blog/wp-c ... 6594-o.jpg</a><!-- m -->

Mein rein persönlicher Eindruck aber ist, dass man in Russland fast schon nach Gründen sucht, diese Waffe nicht zu beschaffen, da die Arsenale mehr als übervoll mit AK-74M sind und eine neue Schützenwaffe angesichts der Vielzahl von Beschaffungen daher für die russischen Streitkräfte zur Zeit wenig Sinn macht.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 06.11.2014

Eine interessante Waffe im Kontext des von mir favorisierten Sturmgewehrkonzeptes ist die Original Infantry Assault Rifle in modernisierter Form: das BAR.

Dieses kommt nun in einer völlig überarbeiteten Form als Heavy Counter Assault Rifle raus (HCAR).

[Bild: http://soldiersystems.net/blog1/wp-content/uploads/2013/11/HCAR-3-440x202.jpg]

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=AvEb4PzSfx0">http://www.youtube.com/watch?v=AvEb4PzSfx0</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/2014/05/08/ohio-ordinance-works-hcar-modernized-bar/#">http://www.thefirearmblog.com/blog/2014 ... ized-bar/#</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://soldiersystems.net/2013/11/11/hcar-bar-21st-century/">http://soldiersystems.net/2013/11/11/hc ... t-century/</a><!-- m -->

Was ist nun daran besonders:

Die Waffe ist im Kern immer noch ein BAR, also ein echtes leichtes Maschinengewehr. Das heißt, sie ist grundsätzlich darauf ausgelegt im Dauerfeuer eingesetzt zu werden. Der schwere Lauf mit seiner besonderen Formgebung ist dabei noch mal eine Steigerung, ebenso die vielen Stahlteile die aus dem vollen gefräst sind. Die Waffe hat eine immense Resistenz gegen Überhitzung. Die HCAR ist wesentlich besser für Dauerfeuer geeignet als das M27 IAR (HK 416). Noch darüber hinaus ist das Kaliber für die Aufgaben eines Sturmgewehr/MG wesentlich besser geeignet als die 5,56mm des M27 IAR.

Das einzige Problem in diesem Kontext ist natürlich, dass die 30-06 sonst mit keiner anderen Waffe verwendet wird und damit Munition und Magazine nicht kompatibel sind. Man könnte aber das HCAR sehr leicht auf die 7,62 NATO oder auch auf andere Kaliber umrüsten, beispielsweise auf die 6,5mm Lapua als Ideallösung.l

Darüber hinaus aber ist sie erstaunlich präzise. Autoren der Zeitschrift Visier konnten mit dieser Waffe auf 100 m mit Fabrikmunition 1,6cm Streukreise produzieren, auf Anhieb. Damit ist diese Waffe obwohl es sich im Kern um ein Maschinengewehr handelt verblüffend präzise.

Somit könnte diese Waffe ein echtes Sturmgewehr sein und das IAR Konzept verwirklichen, indem mit einer Waffe sowohl massiv über längere Zeit Dauerfeuer abgegeben werden kann, also auch präzise Einzelschüsse möglich sind. Statt dem verwendeten (Original) Kaliber wäre diese Waffe in 6,5mm Lapua im Endeffekt weitest gehend das was ich in Bezug auf das Sturmgewehr des 21 Jahrhundert andenke.

Neben dem Ultimax 100 lMG und dem auf diesen basierenden Sturmgewehren ist das BAR HCAR nun das zweite Sturmgewehr welches auf einem lMG aufbaut. Wie das HK121 ist die Waffe ebenfalls im besonderen für die Verwendung mit Schalldämpfern ausgelegt, eine Eigenschaft die für ein MG der Zukunft absolut wesentlich ist:

[Bild: http://soldiersystems.net/blog1/wp-content/uploads/2013/11/HCAR-5-440x163.jpg]

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=t6pOTs0p9JQ">http://www.youtube.com/watch?v=t6pOTs0p9JQ</a><!-- m -->


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 07.11.2014

Und hier ein witziger Film von FPS Russia über das HCAR:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=JGsFfkw1BdQ">http://www.youtube.com/watch?v=JGsFfkw1BdQ</a><!-- m -->

Der verblüffend geringe Rückstoß ist wirklich bemerkenswert ! Ich habe schon diverse Repetierer in 30-06 geschossen und kann daher den Rückstoß des Kalibers recht gut einschätzen. Wenn man sich nun das gleiche System in einem deutlich rückstoßärmeren 6,5mm Kaliber vorstellt, hätte man damit eine Waffe, die sehr massives Dauerfeuer in einem vergleichsweise leichten System leisten kann, deutlich leichter und führiger als jedes gurtgefütterte (M)MG und dies bei gleicher Wirkung im Ziel und praktisch de facto gleicher Feuerkraft.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Nelson - 07.11.2014

Die Feuerkraft eines gurtgefütterten lMG mag das HCAR abbilden können, wenn es um gezielte Einzelschüsse geht. Durchhaltefähigkeit, Schussgeschwindigkeit usw. selbst eines "Einsatzgegners" MG 42 wird so ein HCAR nicht erzielen, da schmilzt vorher der Lauf. Für kleinere Kaliber als dem 300 Springfield sehe ich dann auch keinen großen bedarf, 6,5 mm Grendel könnte man auch in ein MG4 o.ä. einrüsten, gewichtsmäßig ist das vom HCAR auch nicht mehr weit weg.
Daher würde ich, falls die Rückstoßdämpfung wirklich so gut ist, das Kaliber raufsetzen- sagen wir auf 7,62, 7,92 (lang) oder .338 Lapua, um damit und mit Trackingpoint ein vergleichsweise handliches Scharfschützengewehr zu schaffen, welches ohne große Probleme halbautomatisch funktioniert. Das wäre dann allerdings natürlich ein Nischenprodukt.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Quintus Fabius - 08.11.2014

Nelson:

Zitat:6,5 mm Grendel könnte man auch in ein MG4 o.ä. einrüsten,

Gerade die 6,5mm Grendel hat den wesentilchen Nachteil, dass man sie aufgrund ihrer Hülsenform nur sehr schwer in Gurten verwenden kann und man kann das MG4 deshalb nicht auf dieses Kaliber umrüsten.

Im weiteren meine ich explizit nicht die 6,5mm Grendel wenn ich von 6,5mm Lapua schreibe. Das sind zwei ganz verschiedene Kaliber.

Zitat:Daher würde ich, falls die Rückstoßdämpfung wirklich so gut ist, das Kaliber raufsetzen- sagen wir auf 7,62, 7,92 (lang) oder .338 Lapua, um damit und mit Trackingpoint ein vergleichsweise handliches Scharfschützengewehr zu schaffen,

Das ist systeminhärent kein Scharfschützengewehr, ein einziger Blick sollte dir dafür genügen. Es handelt sich hier um eine Überarbeitung des Standard-Gruppen-MG der US Armee im Zweiten Weltkrieg, des BAR.

Und gerade indem man das Kaliber verkleinert wird die Waffe noch viel leistungsfähiger: weil dann der noch viel geringere Rückstoß eine gute Kontrollierbarkeit bei Dauerfeuer ermöglicht und weil das kleinere Kaliber weniger Energie aufwendet und das heißt: die Waffe überhitzt nicht so schnell.

Zitat:Durchhaltefähigkeit, Schussgeschwindigkeit usw. selbst eines "Einsatzgegners" MG 42 wird so ein HCAR nicht erzielen, da schmilzt vorher der Lauf.

Anbei: die hervorragenden Erfahrungen der Russen mit dem Pecheneg MG (das allerdings einen Gurt hat) zeigen auf, dass kein Wechsellauf notwendig ist, um mit einem Gurtgefütterten MG mit Wechsellauf mithalten zu können.

Zitat:Die Feuerkraft eines gurtgefütterten lMG mag das HCAR abbilden können, wenn es um gezielte Einzelschüsse geht. Durchhaltefähigkeit, Schussgeschwindigkeit usw. selbst eines "Einsatzgegners" MG 42 wird so ein HCAR nicht erzielen, da schmilzt vorher der Lauf.

Wie definierst du Feuerkraft? Aber bleiben mir mal bei den zwei von dir gesondert genannten Punkten: Durchhaltefähigkeit und Schussgeschwindigkeit. Eine hohe Schussgeschwindigkeit bedeutet dass man mehr Munition verbraucht was sich wiederum negativ auf die Durchhaltefähigkeit auswirkt. Beide von dir genannten Aspekte wirken also gegeneinander.

Und wieviele Ersatzläufe für ein gurtgefüttertes MG mit Wechsellauf hast du pro MG Binom dabei? Wie schnell kühlen diese ab nach dem Wechseln usw? Die Realität ist, dass die "Durchhaltefähigkeit" bei einem HCAR genau so groß ist wie bei einem MG42 (das du als Vergleichswaffe nennst), vorausgesetzt man setzt eine niedrigere praktische Kadenz an. Die theoretisch mögliche Kadenz entspricht ja nie der in der Realität praktisch gegegebenen, die ist immer viel geringer. Auch ein MG42 feuert daher im realen praktischen Einsatz signfikant langsamer - und das ist auch sehr gut so, sonst wäre die Waffe schnell am Ende.

Was also ist der primäre wahre Unterschied: es ist nicht die Durchhaltefähigkeit, nicht die Feuerkraft und nicht die Schussgeschwindigkeit, sondern das Feuervolumen.

Durch die geringere reale Kadenz und das Wechseln der Magazine hat das HCAR wie jedes Sturmgewehr ein geringeres Feuervolumen als ein gurtgefüttertes MG, dass heißt dass ich in einem gleichen bestrichenen Raum weniger Kugeln im gleichen Zeitraum befinden.

Das hat zwei praktische Konsequenzen: 1 Ziele auf größere Distanzen werden schwieriger getroffen, insbesondere wenn sie sich bewegen oder nur kurz sichtbar sind. 2 Es ist etwas schwieriger den Feind niederzuhalten, wenn auch nicht viel.

Nun zu 1: die Realität ist, dass auf größere Entfernungen mit Kugelwaffen ohnehin nicht viel auszurichten ist und man da besser Flächenwaffen einsetzen sollte und zu 2: der Unterschied hier ist praktisch gesehen marginal.

Nun muss man aber auch einige Vorteile dem genannten Nachteil: geringeres Feuervolumen - entgegen setzen. Eine solche Waffe ist beispielsweise leichter als ein gurtgefüttertes (M)MG, also kann man bei gleichem Gewicht mehr Munition mitnehmen. Die Waffe ist beweglicher und führiger und kann in jedem Fall als 1-Mann Waffe von jedem Schützen eingesetzt werden. Insbesondere im OHK ist sie wesentlich besser geeignet als ein gurtgefüttertes MG. Und sie ist bei Einzelschüssen wesentlich präziser.

Wenn man nun dass geringere Feuervolumen pro Einzelwaffe nicht isoliert für sich betrachtet, sondern eine ganze Gruppe heran zieht, dann kommt zudem der Effekt zum tragen, dass zwar jede Waffe für sich ein geringeres Feuervolumen hat, insgesamt aber das Feuervolumen der Gruppe deutlich steigt wenn jeder Schütze eine solche Waffe führt. 8 HCAR haben ein größeres Feuervolumen und eine größere Wirkung im Ziel, größere Durchschlagskraft etc als 1 oder 2 gurtgefütterte MG und dazu 7 oder 6 Maschinenkarabiner bisheriger Bauart in kleinerem Kaliber. Darüber hinaus kann jeder Schütze innerhalb der Gruppe nun seine Munition und seine Magazine tauschen, was bei einer Kombi aus Gurtgefütterten Waffen und Magazin gefütterten Waffen nicht möglich ist.

Nehmen wir mal eine Bundeswehrgruppe wie sie zur Zeit ernsthaft geplant ist:

1 MG 5 (Gurt, 7,62mm), 2 MG 4 (Gurt, 5,56MM), 1 G28 (Mag, 7,62mm), 4 G36 (Mag, 5,56mm)

Zwei verschiedene Kaliber in Gurten und zwei verschiedene Kaliber in Magazinen, und niemand kann untereinander ad hoc Munition/Magazine tauschen. Und die Idee, unter Gefechtsbedingungen aus einem Gurt ins Magazin oder umgekehrt zu munitionieren funktioniert in der Realität so nicht.

Noch darüber hinaus hat eine Gruppe mit einem gurtgefütterten MG einen klaren Feuerschwerpunkt, nämlich das (M)MG. Was aber wenn dieses ausfällt? Was wenn es niedergehalten wird? Dann fällt auf der Stelle eine Menge Feuerkraft weg.

Wenn hingegen ein HCAR niedergehalten wird, sind immer noch 7 weitere HCAR übrig und es gibt keinen Schwerpunkt der Feuerkraft welchen der Gegner niederhalten oder ausschalten könnte.

Noch darüber hinaus sinkt die Nahkampfkraft einer Gruppe von 8 Mann mit nicht weniger als 3 MG und 1 DMR beträchtlich, und liegt gerade mal bei 50% des Nahkampfwertes einer Gruppe mit 8 HCAR. Gerade aber im OHK, in Wäldern, in durchschnittenem Gelände, also überall dort wo tatsächlich primär die Feuerkraft der Infanterie den Kampf entscheidet, ist der Nahkampfwert entscheidend!

In offenem Gelände wie Afghanistan wird der Gegner fast immer nicht primär durch die Gewehre der Infanterie bekämpft, sondern durch leichte Mörser, Maschinenkanonen, Raketenwerfer, Granatmaschinenwaffen, weitreichende Granatwerfer usw - nur gurtgefütterte MMG aufwärts spielen da noch mit. lMG fallen da ebenso aus wie die bisherigen Maschinenkarabiner. Wenn wir aber durch die Verwendung von HCAR Gewicht frei machen im Vergleich zu einem MMG, können wir mehr Granatwerfer, Kommando-Mörser etc mitnehmen und haben damit auf die Distanz eine deutlich bessere Wirkung und können den Feind sogar besser niederhalten als mit einem bloßen Kugel-MG.

Aber selbst in solchen offenen Gelände bietet eine Sturmgewehr-Lösung Vorteile: Während hier von der 8 Mann Gruppe gegen einen typischen Feuerüberfall der Taliban auf weite Distanz gerade mal 2 Waffen wirklich entgegen halten können (MG5 und G28) und die 4 Maschinenkarabiner und die 2 lMG kaum Wirkung entfalten können (wegen der Distanz mit denen Taliban mit ihren PKM wirken können), können bei Verwendung eines HCAR als Gruppenwaffe alle 8 Mann auf den Feind wirken.

Feuerkraft aber die du nicht einsetzen kannst, ist keine Feuerkraft, völlig gleich ob du durch die Enge der Umgebung behindert bist oder der Feind zu weit weg steht oder dein MG als Feuerschwerpunkt niedergehalten wird oder ausfällt.

Noch darüber hinaus würde ich durchaus gurtgefütterte MG zusätzlich vorsehen, aber eben nicht als Waffe auf Gruppenebene, sondern getrennt von den Infanteriegruppen in einer eigenen und unabhängigen Einordnung die direkt dem Zug oder gar der Kompanie unterstellt ist. Auf diese Weise kann man die Feuerkraft der gurtgefütterten MG besser zusammen fassen, besser konzentrieren und alle MG können sich untereinander unterstützen (Gurte tauschen, gegenseitig überschlagen vorgehen, massiv Feuer konzentrieren usw)

Ich würde also durchaus weiter Gurt-MG haben, diese jedoch auf höheren Ebenen und nicht innerhalb der Gruppen und zwar bewusst um diese auf den Nahkampf zu spezialisieren und ihnen mehr Flexibilität zu geben.


Re: Schützenwaffen des 21. Jh - Nelson - 09.11.2014

Entschuldige, bei der 6,5 mm hab ich schlicht was durcheinander gebracht.

Was die Durchhaltefähigkeit des HCAR angeht, so habe ich mich am MG 42 orientiert, eben weil es ein Zeitgenosse des MG 42 war. Und die Amis damals das Problem mit überhitzenden Läufen hatten. Das MG 42 wiederum ist die Verkörperung des Mittleren MG schlechthin. Das BAR steht nirgendwo mehr im Dienst, das MG 42 als MG 3 sehr wohl. Militärhistorisch ist das Rennen gelaufen, sogar die USA selbst haben sich für ihr - wenn auch nicht so ganz erfolgreiches - M60 da bedient.
Ein HCAR in kleinerem Kaliber kann darüber hinaus auf größere Entfernung und gegen Deckungen schwerlich die selbe Wirkung im Ziel entfalten wie eine wesentlich stärkeres Kaliber, es sei denn, die Pulverladung ist ziemlich groß. Dann sind allerdings die Vorteile wie geringere Wärmeentwicklung und geringerer Rückstoß zumindest gefährdet.

Ich will auch nicht abstreiten, das ein HCAR momentan eine vergleichsweise größere Feuerkraft als ein Sturmgewehr entfalten würde. Da kommt das lMG durch, nur ist das Gewicht größer, mithin die Munitionsmenge geringer als bei einem G36 oder M16. Gegen die Strukturierung einer Gruppe um eine Waffe habe ich, obwohl der von dir angeführte Nachteil durchaus beträchtlich ist, erstmal nichts. Es vergrößert schlicht die Schlagkraft der Einheiten, wenn mehr echte MG dabei sind. Der Leitsatz gilt seit 1914, und höchstens Granatwaffen können da den Platzhirsch vertreiben.
Die unterschiedlichen Kaliber hingegen sind eine Katastrophe, das ist wahr.
Zudem ist das HCAR für den wörtlichen Nahkampf, den du anstrebst, überdimensioniert. Nahkampf wird meinen Infos nach mit Schaufel, Dolch, Pistole, Schrotflinte, MP und Handgranate geführt, nicht mit abgespeckten lMG, über deren Verlässlichkeit zudem noch nichts bekannt ist. Auf 20 Meter ist ein HCAR einer AK bestenfalls gleichwertig.
Was die Verwendbarkeit als Scharfschützenwaffe angeht, so habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich will Hochpräzisionswaffen nicht ersetzen, sondern lediglich die Möglichkeit eröffnen, mittels der guten Rückstoßdämpfung Kaliber mitzuführen, die weit über der Leistungsfähigkeit eines derzeitigen Zielfernrohrgewehrs (die mein Anliegen eher getroffen hätte) hinausgehen. Wenn der Lauf und die Munition stimmen, sollte es einer derartigen Waffe im Einzelfeuer herzlich egal sein, ob sie nun dafür gedacht war oder nicht. Meinetwege könnte man aber auch gerne die Mündungsbremse und die sonstigen Rückstoßreduzierer an einer anderen, dafür besser geeigneten Waffe anbringen.