Forum-Sicherheitspolitik
Beziehungen USA - Israel - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89)
+--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93)
+--- Thema: Beziehungen USA - Israel (/showthread.php?tid=4593)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7


- Nightwatch - 19.03.2010

Schneemann schrieb:Wobei das jetzt eine Begründung ist, die sehr grenzwertig ist. Jeder verlangt irgendwo Wohnraum oder Platz zum Leben oder Sicherheit. Das ist menschlich und auch natürlich. Aber als Begründung kann und darf man das nicht heranziehen. Zumindest sträuben sich mir da instinktiv die Haare...
Was soll daran Grenzwertig sein?
Fakt: Menschen brauchen Platz
Fakt: (Orthodoxe) Juden bilden enge Gemeinschaften
Dies führt dazu das die (israelische) Gesellschaft verlangt das bestehende Communities im Rahmen des natürlichen Wachstums ausgebaut werden.
Es ist verpönt in einen anderen Teil des Landes zu ziehen.

Ingenieur schrieb:Inwiefern? Wo fiel diese Entscheidung? Ich lese immer nur von Netanjahu, Clinton und Biden. Wie schmuggelst du da Obama rein?
Obama hat Clinton und später wieder Biden angewiesen so zu reagieren wir sie es getan haben.

Ingenieur schrieb:Du kannst gerne den Kollegen Petreaus fragen, wieso er genau das denkt. Leider finde ich auch keine direkten Belege, das Anliegen die US-Soldaten in AfPAk und Irak zu schützen ist allerdings kein obskurer Grund, sondern naheliegend.
Patreaous hat eine feine politische Nase. Es ist nicht schwer zu erkennen woher der Wind weht und wie man sich damit Pluspunkte sichern und den eigenen Machtbereich ausbauen kann.

Ingenieur schrieb:Nein. Es ist immer noch kein normaler Vorgang. Die Pali-Bevölkerung wächst ebenfalls und deren Land wird beim Siedlungsausbau verbraucht. Das Problem ist nicht das interne Wachstum, sondern die territoriale Expansion.
Deren Land wird nicht verbraucht. Israelis bauen auf Land das ihnen gehört.
Kein Volk hat ein Recht darauf, das das Land das es als Gemeinschaft genutzt nur ethnisch rein genutzt werden darf.
Sonst müsste man argumentieren das kein Mensch außerhalb der Grenzen seines Landes siedeln dürfte.
Das ist natürlich grober Unfug, jeder darf sich dort niederlassen wo er möchte.

Ingenieur schrieb:Zur Verbesserung des Verhandlungsklimas könnte sich Israel mal überlegen wohin die Siedlungen wachsen sollten, wenn morgen ein Kompromiss möglich wäre.
Sie werden im Rahmen der ausgehandelten Grenzen weiterwachsen.
Zu Verbesserung des Verhandlungsklimas würde ich mal vorschlagen das die Palis darüber nachdenken welche Grenzen für sie akzeptabel sind.

Ingenieur schrieb:Wenn die Siedlungsblöcke bestehen bleiben sollen, dann sollte man trotzdem darauf achten, dass noch genug für einen Pali-Staat übrigbleibt und nicht weiter expandiert.
Warum sollte nicht genug Land übrig bleiben? Sämtliche israelische Friedensangebote bewegen sich für das Westjordanland bei 90% plus Ausgleichsflächen.
Überhaupt kein Problem auf der verbleibenden Fläche einen Staat zu gründen.

Ingenieur schrieb:Das ändert nichts an dem Grundproblem das die Siedlungen darstellen, egal ob der Pressesprecher der Palis schläft oder nicht.
Hier geht es nicht um Pressesprecher sondern um Verhandlungen. Die Palis haben Ramat Shlomo nicht beansprucht oder als ein Hindernis gesehen.
Bis Obama kam.
Das ist eben das Problem. Je weiter Obama von Israel abrückt desto größer werden die Palästinensischen Forderungen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://canadafreepress.com/index.php/article/21142">http://canadafreepress.com/index.php/article/21142</a><!-- m -->

Ingenieur schrieb:Das ist Leben auf Kosten anderer und deswegen kurzsichtig Den Wohnraum kann man auch in Israel selbst errichten.
Wer lebt bitte nicht auf Kosten anderer? Reichlich selbstgerechter Einwand.
Wohnraum in Israel ist nicht zielführend da diese Grofamilien nicht gerne auseinandergehen.
Ist kulturell und religös bedingt.


Ingenieur schrieb:Aha, so ein Raketenwerfer schaut also CNN und sagt, hey, Biden verurteilt den Siedlungsbau, ich werfe mal ne Rakete. Das ist doch abstrus. Nebenbei flogen unter G.W. Bush weit mehr Raketen und es gab mehr Gewalt gegen Israel als momentan. Für die Hamas etc ist es egal wie nah die USA bei Israel steht, militärisch keine Chance haben sie auch gegen Israel alleine.
Nein, das ist nicht abstrus, das ist der Rythmus dieses Konfliktes.
Und natürlich sind unter Bush mehr Raketen geflogen.
Bis Israel der Hamas 2009 gezeigt hat wo der Hammer hängt.
Es ist halt so, dort unten verstehen sie es nur wenn man demonstriert wer der Stärkere ist.

Ingenieur schrieb:Wenn du Frieden für beide Seiten meinst, dann nein. Interessenausgleich ist das Zauberwort.
Das ist schwer möglich wenn die eine Seite die andere vernichten will.


- Erich - 19.03.2010

jedenfalls belastet die Siedlungspolitik der israelischen Regierung im besetzten Westjordanland bzw. im annektierten Ostjerusalem (was von der Weltgemeinschaft völkerrechtlicht nicht anerkannt wird) die Beziehungen zwischen den USA und Israel massiv:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar432.html">http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar432.html</a><!-- m -->
Zitat:Druck auf Israel wächst
Washington lässt sich nicht länger vorführen

Von Sebastian Engelbrecht, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv

Viele haben die Nahost-Politik von US-Präsident Barack Obama zu früh für gescheitert erklärt. In diesen Tagen zeigt sich, dass der Friedensnobelpreisträger auf dem richtigen Weg ist. Er hat von Anfang an beharrlich Druck auf die israelische Regierung ausgeübt. Er forderte einen Baustopp in den Siedlungen im Westjordanland und in Ost-Jerusalem – ohne Ausnahmen.
...

Stand: 19.03.2010 17:54 Uhr



- Nightwatch - 20.03.2010

Und in jedem Fall hat die Politik Obamas dazu geführt, das die Israelis jetzt wieder den Kopf hinhalten dürfen.
Aber das interessiert ja nicht.

Zitat:Under fire: More rockets hit south

Under fire, again: Several Qassam rockets were fired from the Gaza Strip Saturday, prompting residents in southern Israel to take cover in secure rooms.
A Qassam rocket fired from northern Gaza Saturday evening landed in the Shaar Hanegev regional council.

The rocket landed in an open area; no injuries were reported.
Earlier, a rocket landed in an open area in the Ashkelon Beach regional council; no injuries or damages were reported in the attack.

Shortly after the strike, the Color Red alert was also activiated in the Sderot region and in the Ashkelon area. Police initially said these were false alarms, but officials later announced that a rocket did land in an open area near Sderot.
Another rocket fired from Gaza Saturday landed in Palestinian territory near Kissufim.

[...]

The latest attacks continued a series of rocket launches from the Gaza Strip in recent days. On Friday, a Qassam fired from northern Gaza hit an open area near a kibbutz in the Sha'ar Hanegev regional council.
No injuries or damages were reported in that strike either.

On Thursday, a Thai worker was killed in Netiv Ha'asara, just north of the Gaza border and another 50 Thai laborers suffered from shock after a Qassam landed in a greenhouse. The foreign workers required treatment by social workers with the assistance of translators.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3865390,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 90,00.html</a><!-- m -->[/quote]


- Erich - 20.03.2010

ja ja, die armen Israeli dürfen wieder den Kopf hinhalten - oder sind das diesmal die Thailänder und die armen israelischen Piloten, die unangreifbar und ohne Abwehrmöglichkeit vom Boden aus mit Bomben beschmissen werden werden - oder so ähnlich oder irgendwie doch anders?
Egal, Hauptsache es interessiert niemand :roll:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/israel842.html">http://www.tagesschau.de/ausland/israel842.html</a><!-- m -->
Zitat:Reaktion auf tödlichen Raketenangriff
Israel bombardiert erneut Ziele im Gazastreifen

Israelische Kampfflugzeuge haben in der vergangenen Nacht erneut Ziele im Gazastreifen bombardiert. Nach Angaben der radikal-islamischen Hamas trafen fünf Raketen einen stillgelegten Flughafen und nahegelegene Schmugglertunnel im Süden des Gazastreifens. Dabei seien mindestens elf Menschen verletzt worden, teilten Rettungskräfte mit.

Die israelischen Streitkräfte bestätigten den Beschuss und bezeichneten die Aktion als eine Reaktion auf Raketenangriffe auf israelisches Gebiet. Bei den beschossenen Objekten handele es sich um einen Rückzugsort für Terroristen.

Luftangriffe bereits in der Nacht zuvor
...


Am Donnerstag war erstmals seit dem Gaza-Krieg ein Mensch in Israel durch einen Raketenangriff radikaler Palästinenser ums Leben gekommen. Bei dem Toten handelt es sich um einen thailändischen Gastarbeiter in der Kooperative Netiv Ha'asara nahe dem Gazastreifen. Der israelische Vize-Ministerpräsident Silvan Schalom kündigte daraufhin Vergeltung an.
...

Stand: 20.03.2010 04:45 Uhr



- Schneemann - 20.03.2010

Wir sollten alle vielleicht ein wenig darauf achten (jetzt nicht an Erich gerichtet, sondern allgemein gemeint), dass wir den USA-Israel-Thread im Rahmen der Emotionalität nicht komplett in Richtung Israelis und Palästinenser entführen und somit vom Thema abkommen.

Schneemann.


- Erich - 20.03.2010

Danke für den Einwurf
Erich


- Nightwatch - 20.03.2010

Da Obama mit seiner antiisraelischen Politik für den erneuten Ausbruch der Gewalt direkt verantwortlich ist sehe ich die Diskussion nicht ins Off Topic abgleiten.

Erich schrieb:ja ja, die armen Israeli dürfen wieder den Kopf hinhalten - oder sind das diesmal die Thailänder und die armen israelischen Piloten, die unangreifbar und ohne Abwehrmöglichkeit vom Boden aus mit Bomben beschmissen werden werden - oder so ähnlich oder irgendwie doch anders?
Egal, Hauptsache es interessiert niemand :roll:
Ich will garnicht wissen warum es relevant sein soll, das palästinensische Terroristen mit ihrem Terrorangriff auf Israel einen thailändischen Gastarbeiter gemeuchelt haben und keinen reinrassigen Juden.
Warum fliegt die IAF Angriffe auf Gaza?
Auch wenn du es anders sehen magst, aus Lust und Laune sicherlich nicht.
Mit diesen Angriffen auf militärische Ziele beantwortet Israel den fortwährenden Raketenterror durch palästinensische Terrorgruppen.
Diese Raketenangriffe setzen ein nachdem Obama zur politischen Großwildjagd auf Israel geblasen und damit über ein Jahr relativer Ruhe in Südisrael beednet hat.
Wer sich gegen jene stellt die dem Terror ausgesetzt sind und ihn bekämpfen müssen erntet nur mehr Gewalt und Zerstörung.
Obama hat das nicht begriffen oder begreifen wollen, hat damit seinen eigenen Friedensprozss torpediert und jetzt sind es die Israelis und auch die Bewohner des Gazastreifens die darunter leiden müssen.
Was ihn natürlich nicht davon abhalten wird seinen mörderischen Kurs zum erzwungenen Frieden hin fortzusetzen.
Aber wie der Israelische Botschafter in den Vereinigten Staaten heute erklärt hat, you can't force peace.

Zitat:Israel's U.S. envoy: 'No one can force us to make peace'

Outsiders cannot force peace on the Middle East and any final settlement will have to be initiated by the Israelis and Palestinians themselves, Israel's Washington envoy said on Saturday.

In an interview with U.S. television station PBS, Ambassador Michael Oren said that any attempt by the United States to impose a peace deal would be like "forcing somebody to fall in love".

Asked if Israel wanted the Washington to present its own peace plan, Oren said:
"No. I think peace has to be made between two people sitting opposite a table. America can help facilitate that interaction. But at the end of the day, no one can force parties in any conflict in the world to make peace. It's like forcing somebody to fall in love. We have to sit down and thresh it out between us."

Oren added: "If we arrive at points where we can't agree, we can't close the gap between us, then we - both the Israelis and the Palestinians as well - are willing to look at various bridging formulas."

"But America is not in a position where it's going to come in and impose a plan. I don't think that's to anybody's benefit. And I'm sure parties on all sides of this conflict understand that." [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1157670.html">http://www.haaretz.com/hasen/spages/1157670.html</a><!-- m -->

Das ist natürlich auch so eine Lebensweisheit die der Sozialarbeiter aus Chicago nicht verstanden hat.
Dummerweise sind die Zustände in Chicagoer Stadtvierteln ein Witz gegen die verfahrene und komplizerte Situation im Nahen und Mittleren Osten.
Wenn Obama nicht bald zu Sinnen kommt wird es in einer Katastrophe enden.


- Schneemann - 21.03.2010

Zitat:Glückloser US-Präsident

Nahost-Konflikt entzaubert Obamas Friedensmission

Bill Clinton scheiterte, George W. Bush scheiterte - Barack Obama will es schaffen: Eine Einigung im Nahost-Konflikt soll das Herzstück seiner Außenpolitik werden. Doch nach einem Jahr kann er nichts vorweisen. Selten hat ein US-Präsident in der Region so schnell so viel Vertrauen verspielt.

Im Schlussspurt um die US-Gesundheitsreform kämpft in diesen Tagen niemand in Washington so hart wie der Präsident selbst. Barack Obama ist hinter den Kulissen im Dauereinsatz, er ringt vor der möglichen Parlamentsabstimmung am Wochenende um jede Stimme. Doch ein Erfolg ist keineswegs sicher. Obama weiß nicht, auf wen er wirklich zählen kann, sein großes Vorhaben wackelt.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,684267,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 67,00.html</a><!-- m -->

Ein wenig kann einem Obama beinahe leid tun. Ich denke schon, dass er wirklich Frieden will, nur stochert er teils ziemlich im Nebel herum oder will gleich mit dem Kopf durch die Wand. Das Ergebnis ist, dass es nicht nur Ärger im Verhältnis zwischen Washington und Jerusalem gibt, sondern auch, dass die arabische Seite sich zunehmend von Obama entfernt und er massivst an Glaubwürdigkeit auch und gerade unter den Muslimen verloren hat. Er kann quasi weder vor noch zurück. Und beide Seite trauen ihm nicht mehr allzu viel zu...

Schneemann.


- Nightwatch - 21.03.2010

Das Problem ist das er mit seinen Stümpereien die Region auf einen Krieg zutreibt.
Wenn er so weitermacht wie bisher wird ihm der Atomkonflikt mit dem Iran zwischen den eigenen Händen explodieren und er wird sich wünschen sich nicht einen Millimeter von Israel entfernt zu haben.
So aber wird er nicht nur dabei versagen die Krise zu entschärfen sondern sorgt auch noch dafür das er die Israelis nicht kontrollieren und die Iraner mitsamt Lakeien nicht abschrecken kann wenn es ernst wird.
Die Auswirkungen seiner Politikversuche auf den Friedensprozess sind da noch das geringste Problem - wenngleich natürlich vorhanden und in diesem Artikel auch einigermaßen korrekt dargestellt.


- Erich - 21.03.2010

Die palästinensischen Raketenangriffe setzen nicht ein "nachdem Obama zur politischen Großwildjagd auf Israel geblasen und damit über ein Jahr relativer Ruhe in Südisrael beednet hat". Solche Art von Gechichtsfälschung verfängt hier nicht. Schon lange vor Obama hat Israel unter diesen Raketenangriffen gelitten.
Man muss ehrlicherweise auch zugestehen, dass vor 1967 kaum nennenswerte Raketen-Angriffe auf Israel erfolgten.
Man kann die Sicht auch anders herum versuchen:
Mit diesen Angriffen *nicht nur*auf militärische Ziele beantworten die Palästinenser den fortwährenden Terror durch israelische Siedlergruppen, die Besatzung palästinensischer Gebiete und den Bombenterror durch die israelische Luftwaffe. Diese asymetrische Kriegsführung ist fast die einzige Waffe, die einzige Möglichkeit sich zu wehren, die den Palästinenser geblieben ist.

Aber entscheidend ist doch, dass Obama die richtigen Worte gegenüber den arabischen Nachbarn gefunden hat, dass Israels Regierung aber seit Jahrzehnten jeden Friedensplan boykottiert. Man kann nicht - wie bereits vor Jahren ein EU-Gesandter festgestellt hat - über Frieden verhandeln, wenn jeder diplomatische Anlauf mit einer neuen israelischen Siedlung auf palästinensischem Gebiet begrüßt wird.

Mittlerweile hat auch die US-Administration diese Problematik erkannt. Sie steht vor der Frage, bedingungslos zum Vasallen einer israelischen (völkerrechtswidrigen) Siedlungspolitik auf palästinensischem Territorium zu werden, oder sich (auch um des Friedens willen) von dieser Regierungspolitik zu distanzieren und auf Israels Regierung endlich Druck auszuüben, diese provokanten Maßnahmen zu unterlassen und rückgängig zu machen. Nur der letzte Weg wird einer aktiven Friedenspolitik eine Chance geben. Das ist noch keine dauerhafte Garantie, aber es ist besser als die ständige Frontverhärtung, die durch die israelische Annektions- und Siedlungspolitik (Ostjerusalem) und die unverhältnismäßigen israelischen Reaktion auf die palästinensischen Notwehrattacken eintritt.

So, und damit dieser Thread weiter bestehen bleibt und nicht auch noch geschlossen wird nehme ich mir die Mahnung von Schneemann zu Herzen. Ich poste hier nur noch Nachrichten, die das Verhältnis zwischen Israel und den USA betreffen - und werde versuchen, mich weiterer Äusserungen zu enthalten.

edit:
*Fakt ist, dass die Angriffe mit ungezielten Raketen nicht nur auf militärische Ziele erfolgen. Auch eine Siedlung ist kein militärisches Ziel. Dieses "nicht nur" wollte ich einfügen, hab das aber aus irgendeinem Grund unterlassen und aufgrund des Hinweises von Ingenieur (danke) entsprechend korrigiert.*


- Nightwatch - 21.03.2010

Erich schrieb:Die palästinensischen Raketenangriffe setzen nicht ein "nachdem Obama zur politischen Großwildjagd auf Israel geblasen und damit über ein Jahr relativer Ruhe in Südisrael beednet hat". Solche Art von Gechichtsfälschung verfängt hier nicht. Schon lange vor Obama hat Israel unter diesen Raketenangriffen gelitten.
Man muss ehrlicherweise auch zugestehen, dass vor 1967 kaum nennenswerte Raketen-Angriffe auf Israel erfolgten.
Man kann die Sicht auch anders herum versuchen:
Mit diesen Angriffen auf militärische Ziele beantworten die Palästinenser den fortwährenden Terror durch israelische Siedlergruppen, die Besatzung palästinensischer Gebiete und den Bombenterror durch die israelische Luftwaffe. Diese asymetrische Kriegsführung ist fast die einzige Waffe, die einzige Möglichkeit sich zu wehren, die den Palästinenser geblieben ist.
Geschichtsfälschung ist gar kein Ausdruck.
Was ist jemand der Verständnis für Terroristen äusert?
Nach dem Gazakrieg 2009 herrschte in Südisrael relative Ruhe.
Es gab die vereinzelte Kassam, aber erst nach Obamas neuer antiisraelischer Politik intensivierten sich die Angriffe wieder.
Ebenso mit zu verantworten hat er übrigens die kürzlichen Unruhen in Jerusalem nachdem Israel im Jüdischen Viertel der Altstadt eine Synagoge eingeweiht hatte. Die Palis machten daraus den Versuch die Al Aqsa Moschee zu zerstören.
Je mehr Druck Obama auf Israel ausübt desto dreister kann die Gegenseite vorgehen.
Aber das interessiert dich ja nicht, nein im Gegenteil, du bist dir nicht zu schade und äuserst auch noch verständnis für diese ungezielten Angriffe auf die Zivilbevölkerung.
Damit billigst du ein Kriegsverbrechen und stärkst die Extremistischen Gruppen.
Ekelerregend.

Die Palästinenser hatten 62 Jahre Zeit einen eigenen Staat zu gründen und können es heute jederzeit tun.
Die Israelische Luftwaffe hätte ohne Terror keinen einzigen Angriff auf legitime militärische Ziele in Gaza und dem Westjordanland geflogen.
Das ist die Realität.

Erich schrieb:Aber entscheidend ist doch, dass Obama die richtigen Worte gegenüber den arabischen Nachbarn gefunden hat, dass Israels Regierung aber seit Jahrzehnten jeden Friedensplan boykottiert. Man kann nicht - wie bereits vor Jahren ein EU-Gesandter festgestellt hat - über Frieden verhandeln, wenn jeder diplomatische Anlauf mit einer neuen israelischen Siedlung auf palästinensischem Gebiet begrüßt wird.
So ein bodenloser Unsinn!
Zum einen sind "die richtigen Worte" die Obama gegenüber den arabischen Staaten gefunden hat blankes Appeasment und sonst nicht viel, zum anderen hat Israel wiederholt extrem großzügige Angebote gemacht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/hasite/images/iht_daily/D171209/olmertmap.pdf">http://www.haaretz.com/hasite/images/ih ... ertmap.pdf</a><!-- m -->

Zitat:Haaretz exclusive: Olmert's plan for peace with the Palestinians

Former prime minister Ehud Olmert proposed giving the Palestinians land from communities bordering the Gaza Strip and from the Judean Desert nature reserve in exchange for settlement blocs in the West Bank.

According to the map proposed by Olmert, which is being made public here for the first time, the future border between Israel and the Gaza Strip would be adjacent to kibbutzim and moshavim such as Be'eri, Kissufim and Nir Oz, whose fields would be given to the Palestinians.

Olmert also proposed giving land to a future Palestinian state in the Beit She'an Valley near Kibbutz Tirat Tzvi; in the Judean Hills near Nataf and Mevo Betar; and in the area of Lachish and of the Yatir Forest. Together, the areas would have involved the transfer of 327 square kilometers of territory from within the Green Line.

Olmert presented his map to Palestinian Authority President Mahmoud Abbas in September of last year. Abbas did not respond, and negotiations ended. In an interview with Haaretz on Tuesday, Abbas said Olmert had presented several drafts of his map.

The version being disclosed Thursday in Haaretz is based on sources who received detailed information about Olmert's proposals.

Olmert wanted to annex 6.3 percent of the West Bank to Israel, areas that are home to 75 percent of the Jewish population of the territories. His proposal would have also involved evacuation of dozens of settlements in the Jordan Valley, in the eastern Samarian hills and in the Hebron region. In return for the annexation to Israel of Ma'aleh Adumim, the Gush Etzion bloc of settlements, Ariel, Beit Aryeh and settlements adjacent to Jerusalem, Olmert proposed the transfer of territory to the Palestinians equivalent to 5.8 percent of the area of the West Bank as well as a safe-passage route from Hebron to the Gaza Strip via a highway that would remain part of the sovereign territory of Israel but where there would be no Israeli presence.

[...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1135699.html">http://www.haaretz.com/hasen/spages/1135699.html</a><!-- m -->

Warum, warum in alles in der Welt kann man einen solchen Kompromiss nicht annehmen??
Und warum wird immer Israel aufgefordert mehr für den Frieden zu tun?
Die Palis haben nicht mal ansatzweise Kompromissbereitschaft erkennen lassen!

Zitat:Mittlerweile hat auch die US-Administration diese Problematik erkannt. Sie steht vor der Frage, bedingungslos zum Vasallen einer israelischen (völkerrechtswidrigen) Siedlungspolitik auf palästinensischem Territorium zu werden, oder sich (auch um des Friedens willen) von dieser Regierungspolitik zu distanzieren und auf Israels Regierung endlich Druck auszuüben, diese provokanten Maßnahmen zu unterlassen und rückgängig zu machen.
Die Siedlungspolitik ist nicht völkerrechtswidrig.
Es gibt keine Rechtsvorschrift die es Bürgern eines Staates untersagt in ein Gebiet umzuziehen das dieser Staat in einem Krieg erobert hat.
Und die US Regierung hat garnichts erkannt.
Die US Regierung kam auf wahnwitzige Idee das es ja viel einfacher ist Druck auf Israel auszuüben und sie ein wenig zu bashen als das man sich mit den tatsächlichen Problemen der Region beschäftigt.
Jetzt stolpert man stümperhaft durch die ganze Region (die Politik gegenüber Syrien und Iran ist nicht viel besser, im Gegenteil) und macht alles nur noch schlimmer.
Druck auf Israel funktioniert nicht. Wir haben 2010 und nicht 1980. Die israelische Bevölkerung ist durch den fortwährenden Terror weit nach rechts gerrückt, Netanyahus Regierung kann weder vor noch zurück, die jüdische Bevölkerung im Westjordanland ist viel zu groß als das man sie umsiedeln könnte, die Palis haben nicht mal eine gemeinsame Regierung, die Iranischen Vasallen Hisbollah und Hams werden jeden Frieden torpedieren und Israel ist heute weit weniger von den USA abhängig als zuvor.
Vollkommen verständlich das Obama auf die Idee kommt, alles was es zur Lösung des Konflikts benötigt sei ein wenig mehr Druck auf Israel.

Zitat:unverhältnismäßigen israelischen Reaktion auf die palästinensischen Notwehrattacken eintritt.
Guter Gott.
Ungezielte Angriffe auf zivile Ziele sind ein Kriegsverbrechen und durch nichts zu rechtfertigen.
Der ungezielte Raketenbeschuss auf israelische Städte und Dörfer berechtigt den Staat Israel zu umfassender und totaler Selbstverteidigung.
Umfassend und total, es gibt im Völkerrecht kein Verhältnismäßigkeitsgebot in der Selbstverteidigung.
Ein Staat darf alles - völkerrechtlich zulässige - unternehmen um sich selbst zu Verteidigen.
Ein Vergleich, ein Aufrechnen des entstandenen Schadens und der entstandenen Verluste ist nicht zulässig.
Israel hat das Recht den Gazastreifen Haus für Haus freizukämpfen und egal ob es dabei 1.000, 10.000 oder 100.000 Opfer gibt wäre dies durch das Recht auf Selbstverteidigung gedeckt.
Zumindest solange diese Opfer im Rahmen der hierzu geltenden Völkerrechtliche Regeln entstanden sind.
[/quote]


- Schneemann - 21.03.2010

Zitat:Israel bleibt bei Wohnungsbau in Ost-Jerusalem hart

Jerusalem (Reuters) - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bleibt im Streit über den Bau jüdischer Wohnungen in Ost-Jerusalem hart.

Er habe US-Außenministerin Hillary Clinton einen Brief geschrieben und darin deutlich gemacht, dass Bauprojekte in und um Jerusalem nicht zur Debatte stünden, sagte Netanjahu am Sonntag zu Beginn einer im Rundfunk übertragenen Kabinettssitzung. "Unsere Jerusalem-Politik folgt denselben Grundsätzen, die alle israelische Regierungen seit 42 Jahren verfolgt haben, und daran hat sich nichts geändert. Für uns ist der Bau von Wohnungen in Jerusalem das gleiche wie der Bau von Wohnungen in Tel Aviv", sagte Netanjahu, der am Montag in Washington Gespräche mit der US-Regierung führen soll.

In die gleiche Kerbe schlug sein Außenminister Avigdor Lieberman. "Wir sind nicht bereit, über Jerusalem zu verhandeln", sagte der Politiker dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Montagausgabe). Den Nahost-Konflikt nannte Israels Chefdiplomat einen "Kulturkampf, den man nicht mit territorialen Zugeständnissen beilegen kann". Er sehe derzeit keine Lösung in diesen Streit. "Wir sollten uns darauf konzentrieren, den Konflikt zu managen", fügte er hinzu.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE62K04W20100321">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 4W20100321</a><!-- m -->

Das dunkel Unterlegte soll den US-Bezug unterstreichen.

Schneemann.


- Ingenieur - 21.03.2010

@Nightwatch

Nachdem du wiederholt behauptest, dass der Siedlungsausbau eine natürliche Sache darstelle, auf einem fiktiven Eigentums- und Siedlungsrecht beharrst und nicht auf die Konsequenzen für die palästinensische Bevölkerung eingehst, haben wir glaube ich erneut eine Argumentschleife in der Sache erreicht.

In Bezug auf die tatsächlich für diesen Strang relevanten

Obamas Verantwortung für die ganze Sache ist für mich immer noch nicht erwiesen. Ich habe bisher keinen Bericht gelesen, dass Bidens Reaktion in Jerusalem befohlen war.
Dazu

Hierzu einen Aufruf zur Umkehr an Netanjahu vom The Economist:

Zitat:Israel and the United States
Stop the bungling
Israel’s prime minister has enraged his main ally and hurt the peace process: it is not too late to change course
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.economist.com/opinion/displayStory.cfm?story_id=15720376&source=hptextfeature">http://www.economist.com/opinion/displa ... extfeature</a><!-- m -->

Abschließend rät der Kommentar die Koalitionspartner zugunsten der Kadima zu wechseln. Muss vielleicht sowieso kommen, wie ich gehört habe, gibt es wegen Heiratsrechts sowieso Streitigkeiten zwischen Lieberman und der Schahs-Partei.

Den Vorwurf gegenüber Petreaus kann ich nicht entkräften, zumal er im selben Memorandum die Zuständigkeit für Israel, Gaza und die Westbank für sein CENTCOM reklamiert hat. Nichtsdestotrotz gewinnt in Washington, wie im Stranganfang verlinkt, das Anti-Siedler-Lager mit dem US-Militär eine mächtige Lobby. Mit der "Nahost-Konflikt gleich Gefahr für GIs"-Logik hat man ein starkes Argument.

Nebenbei:
Nightwatch schrieb:...
Aber das interessiert dich ja nicht, nein im Gegenteil, du bist dir nicht zu schade und äuserst auch noch verständnis für diese ungezielten Angriffe auf die Zivilbevölkerung.
Damit billigst du ein Kriegsverbrechen und stärkst die Extremistischen Gruppen.
Ekelerregend.
Es stört, dass du bei Erichs Äußerungen nicht sachlich bleiben kannst. Ich denke nicht, dass er Recht hat, zumal eben keine militärischen Ziele wie von ihm behauptet, sondern ein Gastarbeiter getroffen wurden, aber Posts wie diese sind unter Forumsniveau.


- Nightwatch - 21.03.2010

Ingenieur schrieb:Obamas Verantwortung für die ganze Sache ist für mich immer noch nicht erwiesen. Ich habe bisher keinen Bericht gelesen, dass Bidens Reaktion in Jerusalem befohlen war.
Dann solltest du vielleicht mehr Berichte lesen.
Obamas Regierung fällt es nicht von alleine ein eine diplomatische Krise zu inszenieren.
Zum Beispiel:
Die Forderungen die Clinton Netanyahu übermittelte bevor man in den Staaten ganz gewaltig den Rückwärtsgang einlegte.
Dies geschah auf Obamas direkte Anweisung hin.
Nachzulesen etwa hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/Opinion/Columnists/Article.aspx?id=171364">http://www.jpost.com/Opinion/Columnists ... ?id=171364</a><!-- m -->

Ingenieur schrieb:Abschließend rät der Kommentar die Koalitionspartner zugunsten der Kadima zu wechseln. Muss vielleicht sowieso kommen, wie ich gehört habe, gibt es wegen Heiratsrechts sowieso Streitigkeiten zwischen Lieberman und der Schahs-Partei.
Streitigkeiten sind in der israelischen Politik nichts neues.
Shas kann aber gehen, Netanyahu braucht sie nicht.
Eine Koalition mit Kadima ist unwahrscheinlich.
Der Likud selbst steht einer Mitte Links Regierung genauso ablehnend gegenüber wie das Volk und eine Kooperation mit den abtrünnigen Ex Likudlern wäre gelinde gesagt schwierig. Unnötig zu erwähnen das im Likud keine Mehrheit dafür zu finden ist Obama plötzlich entgegenzukommen.
Erschwerend kommt hinzu das Yisrael Beiteinu für eine derartige Regierung kaum zu haben sein wird (von den rechteren Splitternparteien ganz zu schweigen) Netanyahu müsste mit Labor, Kadima und dem Likud eine Regierung bilden.
Das ist politischer Selbstmord, da kann er gleich abtreten.

Ingenieur schrieb:Den Vorwurf gegenüber Petreaus kann ich nicht entkräften, zumal er im selben Memorandum die Zuständigkeit für Israel, Gaza und die Westbank für sein CENTCOM reklamiert hat. Nichtsdestotrotz gewinnt in Washington, wie im Stranganfang verlinkt, das Anti-Siedler-Lager mit dem US-Militär eine mächtige Lobby. Mit der "Nahost-Konflikt gleich Gefahr für GIs"-Logik hat man ein starkes Argument.
Aber auch nur wenn man nicht drüber nachdenkt.
Was allerdings in diesen Tagen in Washington leider angesagt ist.

Ingeníeur schrieb:Es stört, dass du bei Erichs Äußerungen nicht sachlich bleiben kannst. Ich denke nicht, dass er Recht hat, zumal eben keine militärischen Ziele wie von ihm behauptet, sondern ein Gastarbeiter getroffen wurden, aber Posts wie diese sind unter Forumsniveau.
Unter dem Forumsniveau ist nur eines: Die Billigung von Terrorakten und Kriegsverbrechen. Genau dies tut Erich.
Ich bennene das als das was es ist: Ekelerregend.


- Erich - 21.03.2010

Ingenieur schrieb:@Nightwatch....
Es stört, dass du bei Erichs Äußerungen nicht sachlich bleiben kannst. Ich denke nicht, dass er Recht hat, zumal eben keine militärischen Ziele wie von ihm behauptet, sondern ein Gastarbeiter getroffen wurden, aber Posts wie diese sind unter Forumsniveau.
Häh?
Erich schrieb:.....

Zitat:Reaktion auf tödlichen Raketenangriff
Israel bombardiert erneut Ziele im Gazastreifen

....
Am Donnerstag war erstmals seit dem Gaza-Krieg ein Mensch in Israel durch einen Raketenangriff radikaler Palästinenser ums Leben gekommen. Bei dem Toten handelt es sich um einen thailändischen Gastarbeiter in der Kooperative Netiv Ha'asara nahe dem Gazastreifen. Der israelische Vize-Ministerpräsident Silvan Schalom kündigte daraufhin Vergeltung an.
...

Stand: 20.03.2010 04:45 Uhr
Die Billigung und Verherrlichung von staatlichen Terrorakten und Kriegsverbrechen habe ich mir nie zu eigen gemacht, sondern - wie jeder hier nachlesen kann - auch gegen den heftigen Widerstand insbesondere von Nightwatch heftig kritisiert. Und die US-Regierung distanziert sich auch zunehmend von den Akten israelischer Staatsorgane.