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- Snakeshit - 10.06.2007

Zitat:Sonntag, 10. Juni 2007
Signal an Russland
Bush für unabhängiges Kosovo

US-Präsident George W. Bush hat im Streit über die Zukunft der serbischen Provinz Kosovo den Druck erhöht. (...)

Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/812658.html">http://www.n-tv.de/812658.html</a><!-- m -->

"Diesen Satz aus meinem geposteten Nachricht halte ich für sehr bedenklich."
Bush warnte zugleich vor den Folgen, wenn die Erwartungen der albanischen Bevölkerungsmehrheit im Kosovo nicht erfüllt würden.

Was soll das heißen ? Sollen die ein paar Serben die in Kosovo noch Leben auch noch vertrieben werden ? Soll etwas wieder ein Progrom stattfinden wie im Jahr 2004 ? Dieser G.W.Bush spielt mit dem Feuer,anders kann ich es nicht sagen.


- BigLinus - 10.07.2007

Zitat:Werben um Zeitgewinn für Kosovo - Amerikanische Rücksichtnahme auf Europas Mutlosigkeit

Die USA haben ihr Bekenntnis zu einer sofortigen Unabhängigkeit Kosovos aus Rücksichtnahme gegenüber ihren mutlosen und uneinigen europäischen Verbündeten relativiert.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/werben_um_zeitgewinn_fuer_kosovo_1.526043.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/w ... 26043.html</a><!-- m -->


- Snakeshit - 18.07.2007

Zitat:Kosovo

Es droht wieder Krieg

VON THOMAS KRÖTER

Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bahnt sich eine scharfe Konfrontation zwischen Russland und dem Westen an. (...)

Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?cnt=1174621">http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... nt=1174621</a><!-- m -->


Zitat:Kommentar

Unterschätzter Kosovo-Konflikt

VON RICHARD MENG



Es ist nicht das erste Mal, dass alle Welt dachte, ein Konflikt sei entschärft - und dann ging es erst richtig los. Im Kosovo glimmt wieder die Lunte, weil keine Autonomielösung mehr in Sicht ist, die international von allen akzeptiert würde. (...)

Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare/?em_cnt=1174566">http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... nt=1174566</a><!-- m -->


- Wiskhy - 20.07.2007

Die USA wollen die Unabhänigkeit egal wie die UN entscheidet :evil:
Das ist doch mal wieder typisch. Wenn die UNO nicht im Sinne der USA entscheidet, dann wird sie ebent ignoriert (siehe Irak).
Was soll überhaupt diese Kleinstaaterei? Und dann treffen sie sich wieder alle in der EU. Aber erst werden riesige Grenzanlagen gebaut ( naklar mit Hilfsgeldern der EU) und dann werden wenn sie nach einen EU-Betritt ,wieder mit EU-Geldern, zurück gebaut.


- Snakeshit - 21.07.2007

Wiskhy schrieb:Die USA wollen die Unabhänigkeit egal wie die UN entscheidet :evil:
Das ist doch mal wieder typisch. Wenn die UNO nicht im Sinne der USA entscheidet, dann wird sie ebent ignoriert (siehe Irak).
Was soll überhaupt diese Kleinstaaterei? Und dann treffen sie sich wieder alle in der EU. Aber erst werden riesige Grenzanlagen gebaut ( naklar mit Hilfsgeldern der EU) und dann werden wenn sie nach einen EU-Betritt ,wieder mit EU-Geldern, zurück gebaut.

Das ist das Dilemma in Europa.Die USA und ihre Einmischungspolitik,in Irak und in A-stan klappt die sache nicht so wie sie sich es vorgestellt hatten,seis drum.Jetzt muß man wohl im Kosovo punkten,klappte Plan A nicht (dank Rußland und ihr mögliches Veto in der UNO) nehmen wir Plan B.Aber jetzt noch "Seperatisten"noch zu unterstützen das ist das allerletzte.Ich hoffe dann das dieser sogenannte "Präsidenzfall" Kosovo Schule macht und jeder der mal Bock hat sich Abzuspalten das machen kann,danke USA und die nächsten Konflikte Weltweit sind Vorprogrammiert.
Meine persöhnliche meinung ist das es um Kosovo die Chancen bestehen zu 50 % wieder zu bewaffneten Auseinandersezung kommen wird.Keine Nation der Erde würde Freiwillig auf seinen Territorrium verzichten,ja nicht mal das kleine Serbien.Meiner meinung nach hat Serbien das recht das Kosovo wieder zurückzuerobern wie z.B: Kroatien 1995.Ja G.W. Busch und sein Versprechen in Tirana das das Kosovo unabhängig wird,könnte ein schuß nach hinten sein.Und der Finne Athisaari dieser Korruppte Hund:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://balkanblog.org/2007/06/24/fifty-million-dollars-and-up-for-dismembering-a-medium-size-sovereign-state/#comment-345">http://balkanblog.org/2007/06/24/fifty- ... omment-345</a><!-- m -->

....naja keine weiteren Kommentare über ihn.

Zu der EU stimme ich dir zu.

Also ein prost auf die zukunft !


- Erich - 22.07.2007

Wiskhy schrieb:...
Was soll überhaupt diese Kleinstaaterei? Und dann treffen sie sich wieder alle in der EU. ....
Warum der Kosovo nicht als Teil Serbiens in die EU will?

Das gibt schon einen Unterschied

- "zwangsvereinigt" ist schon emotional etwas anderes als "freiwillige Mitgliedschaft",
für die freiwillige Mitgliedschaft kann man sich erst nach der Souveränität entscheiden, und dann gibt man freiwillig einige Hoheitsrechte ab, die man vorher in einem (notwendigen) Prozess auch der emotionalen Nationalitätsfindung erst erringen konnte
@snakeshit: wir befinden uns da in einem Zwiespalt, "Völkerrecht" ist eigentlich "Staatenrecht", nur muss man halt auch akzeptieren, dass eine Ethnie, ein Volk, eigenständig über die eigenen Geschicke bestimmen möchte. Ich vermute ja, dass es noch zu einer Teilung kommt (am liebsten wäre mir per "Volksabstimmung", nicht durch Bürgerkrieg)- die nördlichen, serbisch besiedelten Gebiete bleiben bei Serbien, der Rest des Kosovo wird zunächst selbstständig und muss dafür aber die Unverletztlichkeit der serbischen Bevölkerung und deren Güter garantieren - , wird Mitglied der EU und Serbien wird das ebenso (eine entsprechende Zusage könnte die Akzeptanz der Teilung bei den Serben erleichtern).
Damit kommt dann (wieder) die Freizügigkeit, d.h. auch die Niederlassungsfreiheit in der gesamten EU für Serben und alle anderen zum Tragen.

Und das macht auch inhaltlich für den Kosovo Sinn:

ein souveräner Staat, der Mitglied der EU wird, hat andere Rechte als die Region, die als Anhängsel eines anderen Staates "drannhängt"


- ThomasWach - 22.07.2007

Erich hat einen interessanten Punkt angesprochen: Völkerrecht ist Staatenrecht, ist genauer gesagt europäisches Staatenrecht. Das heutige Völkerrecht basiert auf einer Projektion des europäischen, geordneten Staatensystems (Stichwort: westfälische Staatenwelt, die die durch den Frieden von 1648 entstanden ist) auf die Welt und all die Staaten und staatlichen Gebilde, die heute auf der Welt bestehen.
Nur das ist eben eine wertgeleitete bzw. genauer gesagt eine normgeleitete Idealisierung. Bedenkt man allein die ganzen zerfallenden Staaten, dann muss man einsehen, dass hier das heute gültige Völkerrecht einfach für ein Staatensystem gemacht wurde und ausgelegt ist, dass so einfach heute nicht (mehr oder überhaupt nie) existiert (hat).

Natürlich hat die Abspaltung des Kosovos gefährliche völkerrechtliche Implikationen. Allerdings liegt das eben weniger an Kosovo selbst, sondern viel eher an einem viel zu pauschalen Völkerrecht, das von Staaten und dessen souveräner Gleichheit ausgeht anstatt der Gültigkeit der Menschenrechte.
Das Verbleiben des Kosovos unter serbischer Hoheit würde einen neuen Krieg/Bürgerkrieg entfachen. Dies will aber niemand wirklich im Westen. Man steckt halt einfach auf einem bestimmten Entwicklungspfad fest: Man hatte sich der Kosovoalbaner angenommen, nun entpuppen sie sich eben schon seit längerem als deutlich mehr als nur bloße Instrumente um Milosevic zu schaden. Und man muss da eben auch den Preis ihrer Unabhängigkeit zahlen. Das hat viele Hacken und viele fragwürdige Aspekte, ohne Zweifel. Aber dazu ist die Sache viel zu weit fortgeschritten. Ein bloßes zurück zum status quo ante kann es eben nicht mehr geben.

Zudem sollte man auch mal Ahtisaaris Plan genauer ansehen: Da ist absolut keine Rede von einer vollen Unabhängigkeit. Natürlich verliert Serbien das Kosovo. Aber wie gesagt, nach den Entwicklungen seit 1998 und 1989 war das mehr oder minder vorgezeichnet. Aber das Kosovo wird auch nicht voll souvern, sondern wird eher zu einer Art modernem internationalem Protektorat. Die oberste Entscheidungsgewalt wird nämlich nicht bei einer kosovoalbanischen Regierung in Pristina liegen, sondern bei einem Hohen Zivilen Internationalen Repräsentanten, der von der Balkankontaktgruppe ernannt werden wird. Ergo hat in internationalen Angelegenheiten wie in innenpolitischen Angelegenheiten die internationale Gemeinschaft das letzte Wort. Und dieser Kurs wird auch definitiv zu sehr viel Ärger führen. Denn auf diese Weise wird über kurz oder lang auch hier viel Konfliktpotenzial entstehen: Der Westen wird wohl zwangsweise in Konflikte mit den radikal-nationalen albanischen Kreisen geraten und mit den kriminellen Gruppen, die das Kosovo schon halb übernommen haben, weil der Westen eben über den Repräsentanten Verantwortung übernehmen will und muss.


- Wiskhy - 23.07.2007

Besteht nicht auch die Gefahr das der Kosovo kaum eine wirtschaftliche Überlebensfähigkeit hat, das es nur durch internationale Hilfe(Gelder) am Leben gehalten wird.


Zur Sicherheitslage in Bosnien-Herzegowina - BigLinus - 23.07.2007

Derzeit hört man kaum etwas über die aktuelle Lage in Bosnien-Herzegowina. Daher auch der Plan die Bw dort komplett abzuziehen. Doch ist die Zeit wirklich schon reif? Hier eine aktuelle Lageeinschätzung von Ekkard Schwettmann erschienen in: Agilolf Keßelring (Hrsg.), Wegweiser zur Geschichte Bosnien-Herzegowina; veröffentlicht am 20.07.2007 (Stand: Frühjahr 2007).

Zitat:Zur Sicherheitslage in Bosnien-Herzegowina

Arbeitslosigkeit, Armut und Perspektivlosigkeit begünstigen das organisierte Verbrechen – im Bild eine Polizeiaktion gegen die Organisierte Kriminalität in Banja Luka – ebenso wie Korruption und eine ineffiziente Verwaltung.
Nach wie vor besitzen viele Menschen Waffen. Im Land liegen Schätzungen zufolge rund eine Million Minen und etwa zwei Millionen nicht explodierte Blindgänger, sogenannte »Unexploded Ordnances« (UXOs). An der Oberfläche erscheint die Sicherheitslage in Bosnien-Herzegowina ruhig und stabil, doch ist der spontane Ausbruch von Gewalt jederzeit möglich.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://mgfa.de/html/einsatzunterstuetzung/downloads/meubihii10.pdf">http://mgfa.de/html/einsatzunterstuetzu ... ihii10.pdf</a><!-- m -->

-----------

Zitat:Perspektiven: Tragödie und Hoffnung

Im Juli 2004 feierte Mostar mit Delegationen aus 60 Staaten den Wiederaufbau der Alten Brücke (Stari Most), die 1993 im Krieg zerstört worden war. Die berühmte Verbindung zwischen dem »bosniakischen« und dem »kroatischen« Teil der Stadt wurde zum hoffnungsvollen Symbol der Aussöhnung zwischen den Volksgruppen. Bosnien-Herzegowina braucht aber mehr als Symbole: Staatliche Strukturen müssen so gestaltet werden, dass die Menschen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können. Aussöhnung ist möglich, wenn entsprechende Rahmenbedingungen herrschen. Hier ist Europa weiterhin gefordert.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://mgfa.de/html/einsatzunterstuetzung/downloads/meubihii18.pdf">http://mgfa.de/html/einsatzunterstuetzu ... ihii18.pdf</a><!-- m -->


- Snakeshit - 23.07.2007

Wiskhy schrieb:Besteht nicht auch die Gefahr das der Kosovo kaum eine wirtschaftliche Überlebensfähigkeit hat, das es nur durch internationale Hilfe(Gelder) am Leben gehalten wird.

Naja es gibt im Kosovo noch die Trepca Mine/Komplex deren wert auf ca. 5 Mrd $ geschätzt wird.

Link: aus dem Jahr 2000

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0104/blickpunkt/0006/index.html">http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html</a><!-- m -->


- Erich - 25.07.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7169054_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Steinmeier-Vorschlag stößt nun doch auf Zustimmung

Troika soll Kosovo-Streit lösen

...

Stand: 25.07.2007 21:34 Uhr
das wird mal wieder - die Russen unterstützen bisher bedingungslos die Serben, die Amerikaner unterstützen bedingungslos die Albaner ...


- bastian - 24.08.2007

Wer sich mal richtig über die UNO schwarz ärgern will:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://sz-magazin.sueddeutsche.de/index.php?id=110&tx_ttnews">http://sz-magazin.sueddeutsche.de/index ... &tx_ttnews</a><!-- m -->[sViewPointer]=1&tx_ttnews[catSelection]=0&tx_ttnews[tt_news]=3382&tx_ttnews[backPid]=109&cHash=da796f29d7
Zitat:Wir kamen, sahen und versagten




Die wirtschaftlichen Verhältnisse spiegeln sich auf den Märkten im Kosovo wider: Seife aus Bulgarien, Hemden aus Taiwan, Mehl aus Tschechien, Mineralwasser aus Ungarn. Das Bruttosozialprodukt pro Einwohner liegt im Kosovo niedriger als in Ruanda. Umso seltsamer mutet es an, dort Tomaten aus der Türkei und Salat aus Italien kaufen zu müssen – in einem Agrarland, in dem die Äcker brachliegen. Hasan Bajrami von der Handelskammer erklärt, es lohne sich für die Bevölkerung eher, den UN-Mitarbeitern Kaugummi zu verscherbeln als auf den Feldern zu schuften. Auch deshalb, weil es die UN-Gerichte in den vergangenen acht Jahren nicht geschafft haben zu entscheiden, wem die Felder eigentlich gehören. Am meisten ärgert Bajrami, dass die UNO den Europäern gestattet, Lebensmittel zu Dumpingpreisen einzuführen und die hiesigen Preise zu verderben. So absurd es klingen mag: Die Milch aus der Slowakei verbilligt sich mit dem Transport in den Kosovo, eine Flasche Coca-Cola kostet hier 29 Cent.



- defend0r - 24.08.2007

lesenswerter artikel, vorallem der teil über die aufstände im märz 2004 war deprimierend zu lesen.


- Cluster - 24.08.2007

Tja ein allgemeines Problem des Kapitalismus. Mir kommt das ziemlich bekannt vor.


- ThomasWach - 17.09.2007

Zitat:FRONT GEGEN NATO
Serbien setzt sich von Europa ab

Die Aussage von Serbiens Regierungschef Vojislav Kostunica ist eindeutig: Niemals werde sein Land der Nato beitreten. Im Gegenteil: Russland ist als Partner ausersehen.
...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,506012,00.html