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- Snakeshit - 15.01.2006

Zitat:Albanische Dörfer in Süd-Serbien drohen mit Abspaltung


Presovo (AFP) - Drei mehrheitlich von Albanern bewohnte Dörfer im Süden Serbiens haben Autonomie von der Regierung in Belgrad gefordert und mit einem Anschluss an das benachbarte Kosovo gedroht. Die Kommunalparlamentarier der Dörfer Bujanovac, Presovo und Medvedja stimmten am Samstag mit großer Mehrheit für eine Petition, in der sie den Rückzug serbischer Sicherheitskräfte, die Besetzung von Grenzpatrouillen mit Einheimischen und engere Beziehungen zum Kosovo verlangen. Zudem sollen die Bewohner der drei Dörfer von der Wehrpflicht befreit werden. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, würden sich die Gemeinden von Serbien lossagen und den ebenfalls von Albanern bewohnten Kosovo anschließen.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/14012006/286/albanische-doerfer-sued-serbien-drohen-abspaltung.html">http://de.news.yahoo.com/14012006/286/a ... ltung.html</a><!-- m -->

...Klar doch Rolleyes
Droht wieder ein Konflikt wie im Jahre 2001 ?


- CommanderR. - 16.01.2006

Gut möglich, man darf dennoch nicht vergessen wer bereits 1988/89 fahrlässig und unverantwortlich die Lunte anzündete die Jahre Später die Explosion verursachte, nämlich S. Milosevic dur die Aberkennung des Autonomiestatus der Vojvodina und Kosovos und der weiteren verschärften Unterdrückung der dortigen nichtserbischen Bevölkerung, hauptsächlich Albaner.
Die Geister die man damals gerufen hat wird man so shcnell nicht los und die da,alige Saat brings reiche Ernte und kommt wie man sieht als gewaltiger Bummerang zurück und das noch lange nach der Entmachtung Milosevics. Wie es aussieht wird langfristig nichts anderes übrig bleiben als die Grenzen neu zu ziehen zwischen Serbien, Montenegro, Albanien und Kosovo, vor allem nach Siedlungsgebieten.
Wie es scheint hat Serbien durch die verfehlte und nationalistische Politik der letzten Jahre und Jahrzehnte es nun endgültig verspielt die Gebiete mit Mehrheitlich nichtserbischer Bevölkerung im Staatsgebilde Serbien zu halten.
Entweder Abspaltung oder maximale Autonomie bei verbleib in den derzeitigen Grenzen, mehr ist weder realistisch noch durchsetzbar und von dem Traum eines Grossserbien wird nur noch ein Restserbien bleiben, das noch nie in der Geschichte der region dann derart klein, schwach und unbedeutend war.

Ein hartes Los und Erbe der Politik der Kommunisten und Milosevics. DAs Einzig positive daran könnte sein das die Radikalen und Nationalisten an Einfluss verlieren, nachdem sie es geschafft haben das das Land so ruiniert, klein und schwach wie nie zuvor ist.


- Snakeshit - 16.01.2006

Was ? die Grenzen Innerhalb Serbiens ändern ?
Klar doch....Rolleyes

Oder haben die Serben in der Krajina auch Autonomie bekommen ?
und Wieso soll es bei den Albanern anders sein ?
Und Serbischen Sicherheitskräften haben haben ihr recht dort zu sein wo sie sind.

Also wenn es die "Albanern" nicht in Serbien nicht gefällt.......die können dann gehen.



Beim Kosovo sieht es anders aus,abwarten nach der Statusverhandlungen.

Die Karte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.csdbalkans.org/roma/Photos/Presevo_hcic.jpg">http://www.csdbalkans.org/roma/Photos/Presevo_hcic.jpg</a><!-- m -->


- Snakeshit - 21.01.2006

Zitat:Kosovo-Präsident Rugova gestorben

Pristina (AFP) - Der Präsident des Kosovo, Ibrahim Rugova, ist tot. Das teilten Mitarbeiter des Präsidentenbüros mit. Der 61-Jährige litt an Lungenkrebs. Die Erkrankung war im September bekannt geworden. Damals hatte der Präsident gesagt, er wolle trotzdem im Amt bleiben.

Der seit langem für die Unabhängigkeit des Kosovo kämpfende Rugova war 2004 als Präsident der südserbischen Unruheprovinz wiedergewählt worden. Das Kosovo wird seit dem Krieg Ende der 90er Jahre von den Vereinten Nationen verwaltet. Während die Kosovo-Albaner die Unabhängigkeit der Region fordern, lehnt die serbische Regierung dies kategorisch ab.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/21012006/286/kosovo-praesident-rugova-gestorben.html">http://de.news.yahoo.com/21012006/286/k ... orben.html</a><!-- m -->


- ThomasWach - 21.01.2006

@ CommanderR und Snakeshit

Ich würde in Sachen Kosovo den Serben nicht wirklich die volle Alleinschuld geben. Wenn ich mich recht erinnere, gab es schon 1970 udn 1980 Unruhen von Albanern in dieser Provinz trotz eines großzügigen Autonomiestatuses, den Tito ihnen eingeräumt hatte. Man darf ja nicht vergessen, dass während des Zweiten Weltkrieges ein Großalbanien existierte und auch das Kosovo damals den nazitreuen Albanenr zugeschlagen worden war.
Diese nationalistischen Chauvinismen seitens der Albaner gab es auch zu Zeiten des kommunistischen Jugoslawiens schon. Und es gab zwischen den Serben, die immer weniger wurden und den Albanern, die immer mehr wurden, auch schon früher Spannungen. Wie gesagt, nationalistische Sentiments gab es auch bei den Albanern währned es Autonomiestatuses in guter Erinnerung an die Nazizeit. Sowas sollte man bitte nicht verschweigen und nun alles den Serben anhängen. Sie waren unter einer Horde "durchgeknallter Verrückter" die schlimmsten. Aber letztlich auch nur deshalb. weil sie am Anfang die mächtigsten waren und das meiste wollten deshalb.
Von daher, man kann in Sachen Kosovo eben nicht erst da 1989 mit der Kososvoi Pojle Rede von Milosevic und so weiter ansetzen. Die Lunte brannte schon vorher, nur wurden die Prozesse da offener, sichtbar und danamisiert. es gab nach 1990 und der Etablierung eines noch friedlichen Untergrundstattes der Albaner unter dem leider nun verstorbenen Rugova auch Versuche seitens Serbiens da zu verhandeln. So wurde 1993 (müßte nochmal nachschauen wenn man will) die Reetablierung des Autonomiestateuses den Albanern angeboten, wenn sie auf jede Unabhängigkeitsbestrebungen verzichten würden: Aber das wollte nicht mal der gemäßigte Rugova. Seit 1990 hieß das Ziel Unabhängigkeit ohne Kompromisse und das hat seien Wirzeln eben nicht erst in den 80ern!!

Daher und weil ich eben die albanischen Nationalisten sehr kritisch sehe, darf man sicher nicht anfangen jetzt die Grenzen neuzuziehen!! Sonst bekommen wir wieder denselben Mist wie ab 1990. Denn was man für Albaner tut wegen ihres aggresiven chauvinistischen Nationalismus, könnte und müßte man auch für andere tun...
Daher: No way!!!
ich wüßte auch nicht, warum man sich von denen was vorschreiben müßte. Der Westen braucht immer lange um zu handeln. Das hängt an speziellen Eigenheiten des politischen Systems und so weiter. Aber man siehe nur Milosevic. Zuerst hat man ihm alles durchgehen lassen und letztlich hat man sogar einen Krieg herbeiverhandelt und herbeimanipuliert um ihn fertig zu machen.
Den Albanenr und ihren natinalistischen Führer könnte auf lange Sicht auch dasselbe blühen. Denn wie gesagt, ein Großalbanien auf Grund der Siedlungsgebiete würde einen solch hochbrisanten Präzedensfall international schaffen,nee, sowas passiert kaum, oder kann ich mir nicht vorstellen..


- Snakeshit - 15.02.2006

Zitat:Serbiens Ultranationalisten rüsten auf
Parteichef bezeichnet die eventuelle Unabhängigkeit des Kosovo als Okkupation des eigenen Territoriums. (...)
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2006/02/14/a0093.1/text">http://www.taz.de/pt/2006/02/14/a0093.1/text</a><!-- m -->

Rolleyes
Kein Kommentar


- CommanderR. - 16.02.2006

Aus dem Artikel:
Die von Korruptionsaffären erschütterte, um ihre knappe Mehrheit bangende Minderheitsregierung wirkt überfordert. Im innenpolitischen Machtkampf scheut sich Kostunica nicht, mit Kräften zu paktieren, die Serbien in den 90er-Jahren in den Krieg gehetzt haben. Derzeit sind die Radikalen von Seselj Umfragen zufolge mit mehr als dreißig Prozent stärkste Partei in Serbien.


Bleibt zu hoffen das sich Serbien nicht zum wiederholten Male von den Ultranationalisten und ewig gestrigen in einen neuen Krieg treiben lässt. Obwohl Serbien alle 4 der seit 1990 stattgefundenen Kriege verloren hat, tausende Tote, Verwundete, Kriegsinvaliden und Zehntausende Flüchtlinge zu beklagen hat sowie auf Grund der Sanktionen und Natobombarierungen dreistellige Milliardenschäden erlitten hat.

Offenbar hat rund ein Drittel des serbischen Volkes nach wie vor nichts aus der katastrophalen Vergangenheit und den zahlreichen Fehlern der vergangenheit gelernt und verhilft den gleichen "destruktiven" Kräften erneut, stärkste Partei zu werden:pillepalle::wall::motz:

Dieses Szenario existiert in keinem anderen europäischen Land, nicht annähernd und es ist mehr als besorginiserregend, das Ultranationalisten nicht nur großen Zulauf haben, sondern die stärkste politische Kraft darstellen.
In etwa vergleichbar wie wenn in Deutschland die DVU über 30% bei den Wahlen erzielen würde.
Anscheinend war es nicht schlimm genu was Slobodan Milosevic und die Ultranationalisten in Serbien in den letzten 20 Jahren angerichtet haben und in welche Situation sie Serbien manövriert haben.

Montenegro wird mit großer Warscheinlichkeit durch eine demokratische Volksabstimmung für die Unabhängigkeit votieren und sich von Serbien trennen.
Das Kosovo ist für Serbien auf Dauer nicht zu halten und ein Verbleib innerhalb der jetzigen Grenzen wäre nur mit einem Maximum an Autonomie darstellbar, was aber selbst dann die Kosovaren ablehnen dürften, da sie einzig die volle Unabhängigkeit akzeptieren wollen, woran man sie kaum hindern wird können, bei einem Bevölkerungsanteil von über 90% im Kosovo.

Auch durch Krieg wird man weder die Unabhängigkeit Montenegros noch des Kosovos unterdrücken und/oder verhindern können und sollte Serbien erneut einen weiteren Krieg in der Region verursachen und somit den fünften innerhalb 20 Jahren vom Zaun brechen, dann ist heute schon sicher das es auch der fünfte verlorene Krieg sein wird der das bereits heute schwache und korumpierte Serbien endgültig zu Fall bringen wird und um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte von der EU, NATO u.ä. entfernen und entfremden wird.

Dumm ist nicht wer Fehler macht, Dumm ist derjenige der Fehler wiederholt. Bleibt zu hoffen das die Dummen, Aufgewiegelten und Verführten nicht erneut die Mehrheit stellen werden und die Region erneut in einen blutigen Krieg führen werden, bei dem es keine Sieger, sondern nur Verlierer geben wird und der größte Verlierer wäre erneut Serbien.


- Snakeshit - 21.02.2006

Zitat:BELGRAD

Kriegsverbrecher Mladic gefasst

Ratko Mladic ist Agenturberichten zufolge gefasst. Der Serbe ist einer der meistgesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher der Balkan-Kriege. Er war seit Jahren auf der Flucht. (...)
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,402333,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 33,00.html</a><!-- m -->

Ich hoffe diese Nachricht stimmt.

Und schon das Dementi ?

Zitat:Belgrad dementiert

Mutmaßlicher Kriegsverbrecher Mladic nicht gefasst(...)
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5261430_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->


- CommanderR. - 27.02.2006

Noch Mladic und Karadzic und man hätte alle "Größen" des Balkankrieges vor Gericht, was ein entscheidender Faktor wäre zur Normalisierung der Beziehungen ziwschen den ehemaligen Kriegsparteien.

Früher oder später wird Mladic und Karadzic gefasst, da man weis das er in Serbien ist, ebenso Karadzic, der zwischen der sogenannten Republika Srpska, Serbien und Montenegro herumtingelt.

Genauso wie damals Milosevic verhaftet und ausgeliefert wurde, so wird das mit diesen Verbrechern ebenso geschehen, denn dies sind nach wie vor die zwei größten Hindernisse für Serbien um bei der Annäherung an die EU und NATO Fortschritte zu erzielen.

Einder der Gründe weswegen die serbische Regierung jahrelang gezögert hat um zuzuschlagen, ist die Furcht vor den Nationalisten um die SRS u.ä., die bereits die stärkste Partei in Serbien stellen und möglichen Unruhen im Lande, da viele ewig gestrige in Serbien diese zwei Verbrecher als Helden ansehen und immer noch nicht den Traum eines Grosserbiens ausgeträumt haben, auch wenn dieser ferner der Raelität wäre als jemals zuvor.


- bastian - 11.03.2006

Nur schade, daß er nicht nach seiner Verurteilung als Kriegsverbrecher gestorben ist:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,405397,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 97,00.html</a><!-- m -->
Zitat:KRIEGSVERBRECHER

Milosevic im Gefängnis gestorben

Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic ist tot. Der 64-Jährige wurde tot in seiner Zelle aufgefunden. Er musste sich seit 2002 vor dem Uno- Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten



- bastian - 11.03.2006

Nur schade, daß er nicht nach seiner Verurteilung als Kriegsverbrecher gestorben ist:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,405397,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 97,00.html</a><!-- m -->
Zitat:KRIEGSVERBRECHER

Milosevic im Gefängnis gestorben

Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic ist tot. Der 64-Jährige wurde tot in seiner Zelle aufgefunden. Er musste sich seit 2002 vor dem Uno- Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten



- ThomasWach - 11.03.2006

Das wird die Verschwörungstheoretiker aber freuen. Nun sind sogar schon 2 serbische Politiker in niederländischen Gefängnissen auf "mysteriöse Weise verschieden".

So oder so, seltsam ist die Geschichte definitiv.
Ich will jetzt auch gar nicht in Verschwörungstheorien abgleiten, aber Milosevic warkein x-beliebiger Insasse. Er hatte schon seit längerem über gesundheitliche Probleme geklagt (erhöhten Blutdruck??) und wollte gern in Moskau sich behandeln lassen. Dass so darauf nicht reaguiert wurde, dass entsprechend wohl keine größeren Untersuchungen stattfanden, wirft auf den plötzlichen Tod einen etwas schalen Beigeschmack...


- Jack - 11.03.2006

Soll das bedeuten man habe ihm die medizinische Versorgung verweigert?


- Turin - 11.03.2006

Zitat:Dass so darauf nicht reaguiert wurde, dass entsprechend wohl keine größeren Untersuchungen stattfanden, wirft auf den plötzlichen Tod einen etwas schalen Beigeschmack...
Und dass es keine Untersuchungen gab bzw. seine Klagen nicht verifiziert wurden, sagt/schreibt nun wer?

Im Spiegel steht lediglich, dass er sich deshalb beklagt hatte und dass das Gericht eine Verlegung ins offenkundig aus politischen Gründen gewählte Moskau verweigert hatte. Oder will mir jemand ernsthaft erzählen, die Mediziner in Moskau verstünden mehr von solchen Sachen als beliebige Krankenhäuser in Westeuropa?


- hawkeye87 - 11.03.2006

@Jack: vielleicht hat er auch die medizinische betreuung durch das einheimische personal verweigert ...

ach ja, wegen der verschwörungstheoretiker: der cia war's :evil: zusammen mit dem mossad ... und die illuminaten nicht zu vergessen. und den haag ist sowieso das abu graib der niederlande Big Grin Rolleyes .