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- ThomasWach - 05.12.2005

Zitat:Groß Albanien hin oder her, langfristig ist ein anschluss des Kosovo an albanien kaum zu verhindern, trotz der genannten Risiken, denn das Kosovo ist alleine nicht überlebensfähig und in manchen bergdörfern leben die Menschen noch wie im Mittelalter.
Fände ich aus mehreren Gründen hoch problematisch. Nicht nur, dass man so die Büchse der Pandora öffnet (siehe mein Post oben), auch der Westen diskreditiert sich so absolut. Durch unser durchaus in Teilen fragwürdiges Vorgehen 1998 und 1999 brachen wir das Völkerrecht und instrumentalisierten die albanischen Nationalisten umMilosevic niederzumachen. Es ist die Wiederholung makabrer Geschichte, dass wir nun -gleich dem dummen Zauberlehrling - die Geister auszahlen müssen, die wir riefen, denn wir bekommen sie nun nicht mehr so einfach los.
Auch finde ich es kaum befriedigend, wenn wir nun statt serbischem Nationalismus albanischen haben.CommanderR kann mit sowas vielleicht leben, andere aber nicht. Die Verpackung ändert sich, der Markenname auch, aber der verdorbene Inhalt in seiner Spezifik bleibt.

Außerdem:
Die internationale Staatengemeinschaft ist mit den mehrfachen Nein! in die Statusverhandlungen gegangen: Ultimative Neins zur UNabhängigkeit, zur Rückgliederung an Serbien aber auch.
Daher bleibt dann die konditionierte Unabhängigkeit mit weiterer internationaler Präsenz udn Überwachung, gleichsam eines A Protketorates des Völkerbundes, das auch autonom selbstständig war, aber doch nicht voll souverän.


- CommanderR. - 06.12.2005

Die Risiken sind durchaus real, aber Fakt ist das keine Seite mit Ihren Maximalforderungen durchkommt und evtl. die Lösung somit irgendwo in der Mitte liegt, denn auch wenn das Kosovo auf dem "Papier" doch noch bei Serbien bleiben sollte, könnte es ein Höchstmaß an Autonomie erhalten und z.B. eine selbstverwaltete Polizei und Grenztruppen, aber kein eigenes Millitär und an sich sollte das Kosovo für beide Seiten entmilitarisiert werden, evtl. wäre so ein Ansatz zur Lösung des Problems gelegt?.


- Snakeshit - 08.12.2005

Zitat:Kroatischer General Gotovina in Spanien gefasst


Belgrad (AFP) - Der kroatische General Ante Gotovina ist in Spanien gefasst worden. Wie die Chefanklägerin des Internationalen Kriegsverbrechertribunals für Ex-Jugoslawien, Carla Del Ponte, am Donnerstag in Belgrad mitteilte, wurde Gotovina am Mittwochabend festgenommen. Gotovina war untergetaucht, seit 2001 gegen ihn eine Anklage vor dem Haager Tribunal erhoben wurde. Del Ponte kündigte an, Gotovina werde von den spanischen Behörden nach Den Haag ausgeliefert.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/08122005/286/kroatischer-general-gotovina-spanien-gefasst.html">http://de.news.yahoo.com/08122005/286/k ... fasst.html</a><!-- m -->

Jetzt fehlen nur noch R.Mladic und R.Karadzic,ich hoffe die finden die Bastarde.


- CommanderR. - 08.12.2005

In Kroatien gilt er als Held, der maßgeblich an der Verteidigung Kroatiens und der Befreiung mitgewirkt hat. Militärisch gesehen nach seiner Karriere bei der französichen Fremdenlegion und dem Eintritt in die Kroatische Armee und dem steilen aufstieg in den rängen, einer der besten, fähigsten, jüngsten und erfolgreichsten Generäle die Kroatien je hatte und war selbst als General noch selbst an Kommandoeinsätzen selbst beteiligt, entgegen dem Willen des generalstabs, was ihm einen legendären Ruf und hohes ansehen seiner Einheiten und landesweit einbrachte. Soll er nun vor Gericht seine Unschuld beweisen oder Ihm eben die Schuld nachgewiesen werden, wird mann sehen, dann kann das Kapitel auf kroatischer Seite geschlossen werden.
Bleibt zu hofen das die zwei meißtgesuchten und hauptverantwortlichen Kriegsverbrecher Mladic und Karadzic ebenso sich bal vor Gericht verantworten werden, dann steht einem Abschluss dieses dunklen Kapitels und einem besseren und friedlicherem miteinander in der region nichts mehr im Wege, denn gegenseitige Entschuldigungen sind bereits erfolgt, Reparationszahlungen Serbiens an Kroatien für die angerichteten Kriegschäden werden noch verhandelt und die bilateralen beziehungen normallisieren sich auf allen Seiten zusehends.
Hoffentlich macht die Entwicklung im Kosovo nicht davon vieles wieder zunichte, falls der Nationalismus weiter angeheizt wird.


- Snakeshit - 25.12.2005

Zitat:BALKAN-KRIEGSVERBRECHEN

Mladic will sich serbischen Behörden stellen

Der wegen Kriegsverbrechen in den 90er Jahren gesuchte serbische General Ratko Mladic könnte sich bald stellen, berichten Agenturen. (...)
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,392265,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 65,00.html</a><!-- m -->


- CommanderR. - 27.12.2005

In den Medien stand das auch die Regierung in Belgrad mit großzügigen Finanzmitteln für dessen Familie und Hinterbliebenen Mladic locken will sich zu stellen, nicht uneigennützig, denn solange Mladic und Karadzic noch auf freiem Fuss sind, bleiben Teile der Sanktionen gegen Serbien weiterhin in Kraft und an eine Annäherung an die EU und NATO ist nicht zu denken.


- ThomasWach - 01.01.2006

Zitat:Austria, once an imperial power in southeastern Europe, is reasserting its economic influence in its former territories and intends to encourage political change in the region when it takes over the European Union presidency Sunday.

This growing influence in the Balkans comes as Austria, a pioneer in investing in Eastern and Central Europe after the collapse of the former Soviet Union in 1991, shifts its trade and political attention to a region ravaged by war during the breakup of the former Yugoslavia in the 1990s.
...
Austria's Economy Ministry says the increase in investment has been enormous. Total investment by Austria in southeastern Europe - Albania, Bosnia-Herzegovina, Bulgaria, Croatia, Macedonia, Romania, and Serbia and Montenegro - reached E5.9 billion, or $6.9 billion, in 2004, an increase of 57 percent over the previous year. In the same period, Austrian investment in Eastern Europe rose 17 percent.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iht.com/articles/2005/12/30/news/austria.php">http://www.iht.com/articles/2005/12/30/news/austria.php</a><!-- m -->


- Snakeshit - 02.01.2006

Zitat:Ungarn verringert Gaslieferungen an Serbien-Montenegro und Bosnien


Budapest (AFP) - Nach dem Stopp der russischen Gaslieferungen an die Ukraine will Ungarn seine Gaslieferungen an Serbien-Montenegro und Bosnien um 40 Prozent verringern. "Wir werden die Gaslieferungen um den gleichen Anteil verringern, um den unsere Lieferungen vermindert wurden, also um 40 Prozent", sagte der Sprecher des führenden ungarischen Energiekonzerns Mol, Gyorgy Bacsur, am Montag der AFP. In Serbien kam kurz nach der Ankündigung nur noch die Hälfte der sonst von Mol gelieferten Gasmenge an, wie ein Sprecher des serbischen Gasunternehmens Srbijagas der Nachrichtenagentur Tanjug sagte.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/02012006/286/ungarn-verringert-gaslieferungen-serbien-montenegro-bosnien.html">http://de.news.yahoo.com/02012006/286/u ... snien.html</a><!-- m -->


- hawkeye87 - 05.01.2006

und auf dem balkan droht einer neuer, zusaätzlicher konflikt neben der unabhängigkeit des kosovo: neben dem kosovo fordern nun auch teile der montenegrinischen bevölkerung die volle unabhängigkeit von serbien.

von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2006/01/03/a0138.nf/text.ges,1">http://www.taz.de/pt/2006/01/03/a0138.nf/text.ges,1</a><!-- m --> :
Zitat:Regierung will Volksentscheid über Unabhängigkeit von Serbien im Frühjahr durchziehen. Die Opposition spricht von Fälschungen und droht mit Protesten.
Ob im Parlament oder der Kneipe, in den Medien oder auf der Straße, der Kampf zwischen "Separatisten" und "Unionisten" bestimmt das Alltagsleben in Montenegro. Politiker benehmen sich, als ob es ihre Berufung wäre, die Unabhängigkeit oder das Fortbestehen der Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro zu erkämpfen. Eine politische Auseinandersetzung verwandelt sich immer mehr in leidenschaftliche Feindseligkeit. Man spricht von "höheren Zielen", der "Verpflichtung gegenüber den Vorfahren" und der "europäischen Zukunft", die man schneller und einfacher als souveräner Staat oder gemeinsam mit Serbien erreichen würde. Die Bevölkerung ist gespalten, und Spannungen sind spürbar. "Politisch motivierte" Prügeleien sind keine Seltenheit. [...]
aus dem standard vom 22. dezember 2005 :
Zitat:Referendumsrausch in Montenegro
Podgorica/Belgrad Ein "einseitiges Kriegsreferendum" nannten montenegrinische Oppositionsführer den Entschluss der Regierung, im Frühjahr das Referendum über die Unabhängigkeit durchzuziehen. Am 7. Februar soll das Parlament das endgültige Datum bestimmen. Die Opposition kündigte heftige Proteste und den Kampf für den Fortbestand der Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro an. [...]
Sollte Djukanovic die Unabhängigkeit Montenegros trotzdem durchziehen, drohten serbische Stämme die "Autonomie von 26 serbischen Regionen im Norden des Landes samt der gesamten Bucht von Cattaro" auszurufen. Umfragen zeigen, dass knapp über 41 Prozent der Befragten für und rund 35 gegen die Unabhängigkeit sind. Ein knappes Ergebnis sei äußerst gefährlich, meinen Analytiker. [...]
aus dem standard vom 24. dezember 2006 :
Zitat:Berlusconi: Montenegro hat Recht auf Unabhängigkeitsreferendum
Wie andere Republiken des ehemaligen Jugoslawien habe auch Montenegro das Recht, im Rahmen eines Referendums über den eigenen staatlichen Status zu entscheiden. Dies erklärte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi der in Podgorica erscheinenden regierungsnahen Tageszeitung "Vijesti" (Freitagausgabe). [...]
laut wikipedia besteht die bevölkerung aus 43% montenegrinern, 32% serben, 7% bosniaken, 6% kroaten und 5% albanern sowie weiteren kleinen minderheiten. man kann davon ausgehen, dass im falle einer unabhängigkeit auch einige minderheiten die gelegenheit wahrnehmen und die unabhängigkeit von montenegro fordern werden. und den albanischen nationalisten und seperatisten wird eine unabhängigkeit montenegros auftrieb geben.


- Snakeshit - 05.01.2006

Ich habe was aus den Artikeln von Hawkeye herausgenommen :
aus dem Link:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2006/01/03/a0138.nf/text.ges,1">http://www.taz.de/pt/2006/01/03/a0138.nf/text.ges,1</a><!-- m -->


Zitat:Den Referendumsrausch in der kleinen Adria-Republik löste die Venedig-Kommission aus, die Ende 2005 entschieden hatte, dass die Referendumsgesetze in Montenegro "nicht im Widerspruch" zu europäischen Standards stünden. Für Djukanovic war das der endgültige Startschuss für das Referendumsrennen. Die Kommission bestätigte unter anderem, dass die rund 250.000 in Serbien wohnhaften Montenegriner (gut ein Drittel aller Montenegriner) kein Wahlrecht in Montenegro hätten. Mit ihren Stimmen wäre das Unabhängigkeitsprojekt von Djukanovic, der abwechselnd als Präsident oder Ministerpräsident seit fünfzehn Jahren an der Macht ist, zum Scheitern verurteilt..
Wie sieht das in anderen Ländern aus ?
Ist das richtig oder falsch,das die In Serbien lebenden Montenegriner nicht Wählen dürfen ?


- CommanderR. - 05.01.2006

Nun, die Montenegriner sind ein Volk, genauso wie Slovenen, Kroaten, Muslimische Bosnier, Serben und Makedonen, die ebenso wie diese damals ebenso als Teilrepublik zusammen mit den genannten und somit 6 Teilrepubliken das damalige "Yugoslavien" bildeten, das im endeffekt nichts anderes war als eine Sovjetunion in klein, bestehend eben aus 6 zwar verwandten, aber dennoch verschiedenen Völkern, die zum Teil gewaltsam und entgegen ihrem Willen, vor allem der Kroaten und Slovenen, nach dem zweiten Weltkrieg in diesen "Staatenbund" gezwängt wurden und es nur eine Frage der Zeit war bis diese aus diesem wieder ausbrechen, was ja nach dem Fall des eisernen Vorhangs und des kommunistischen Regimes in Belgrad auch so erfolgte, auch wenn vor allem Serbien erfolglos versuchte durch Krieg und Besetzung von Teilen der nach Unabhängigkeit strebenden republiken dies zu verhindern oder zumindest dann ein Grosserbien zu erschaffen, in das rd. 60% Kroatiens und 100% Bosniens integriert hätten werden sollen, was kläglich scheiterte.

Ein Hauptfehler vieler Betrachter des ehemaligen Jugoslaviens sowie des gesamten Balkans liegt daran, das bis heute viele nicht erkannt haben das dieser Staatenbund aus 6 Teilrepubliken und 6 verschiedenen Völkern eben ein Vielvölkerstaat war und keine homogene Nation, nur mit unterschoedlichen Bundesländern wie z.B. Deutschland, denn Slovenen, Kroaten, Serben usw. sind nicht vergleichbar mit Bayern, Sachsen, Hessen... sondern eher mit Deutschen, Österreichern und Schweizern oder Russen, Ukrainern, Weissrussen..wobei die Unterschiede im ehemaligen Jugoslavien sogar noch grösser waren, da die unterschiedlichen Völker neben unterschiedlichen Sprachen und Religionen, auch unterschieldliche Kulturen, Bräuche, Schrift und Mentalitäten haben.

Bis heute somit ein Fehler und eine absolute Fehlbezeichnung wenn man im Bezug auf die Kriege im ehemaligen Jugoslavien von Bürgerkrieg oder gar Bruderkrieg spricht, resultierend dadurch das viele das Land Jugoslavien als homogenen Staat und Nation aufgefasst und empfunden haben, was dieser aber nie war, ebensowenig wie die Sovjetunion.

Montenegro hat somit das Recht, wie bereits zuvor Slovenien, Kroatien, Bosnien und Mazedionien im Rahmen einer demokratischen Wahl und Volksentscheids darüber zu entscheiden, ob es weiter im Staatenbund mit Serbien verbleiben will oder seine Unabhängigkeit erlangen möchte.
Aus Sicht Montenegros und der dort lebenden Montenegriner spricht vieles für die Unabhängigkeit, vor allem aus wirtschaftlicher Sicht, da das kleine Land und kleine Volk an der Adria, nach Kroatien, zwar weit abgeschlagen, aber dennoch bereits heute die zweit-höchsten Touristenzahlen aufweist im Vergleich zu den restlichen ehemaligen Teilrepubliken, mit weiter wachsender Tendenz. Ebenso wäre die Einnahmen neben den Tourismus auch aus den Hafenanlagen und dem Frachttransit in Landesinnere nennenswert, da z.B. Serbien von See her nur über die montenegrinischen Häfen versorgt wird, da kein eigener Hafen und Meerzugang bestehen.

Neben der großen Mehrheit der in Montenegro lebenden Montenegriner, wäre auch eine klare Mehrheit der Albaner, Bosnier und Kroaten eher für eine Unabhängigkeit, als für einen weiteren Verbleib im Staatenbund mit Serbien.
Somit durchaus realistisch das sich deutlich mehr als 50% für eine Unabhängigkeit aussprechen würden, auch wenn dies alles andere als ein klares Unabhängigkeitsignal wäre, wenn man vergleich wie hoch der Prozentsatz z.B. in Slovenien (96%) und Kroatien (94%) war, der für die Unabhängigkeit gestimmt hat.
Aber nachvollziehbar, da eben gut die Hälfte der Bevölkerung Montenegros aus verschiedenen Volksgruppen von Nichtmontenegrinern bestehen.

Aus Sicht Serbiens wäre eine Unabhängigkeit Montenegros katastrophal, vor allem geopolitisch, militärisch, politisch und auch wirtschaftlich.
Serbien würde somit den letzten Zugang zum Meer (Adria) verlieren, hätte keine eigene Küste und keine Häfen mehr für ihre Marine, Handelsschiffe, Fischerboote usw., müsste wohl alle Militäranlagen, Depots, Bunker, Kasernen u.ä. räumen oder zurücklassen und würde darüber hinaus auch Anteile an den Zuflüssen aus dem Tourismus, Zöllen und den Steuerreinnahmen aus dem Territorium Montenegros verlieren.

Der Volksentscheid, auch wenn dieser legitim und demokratisch ist, birgt enormes Risikopotential, da nur eine knappe einfache Mehrheit wohl für die Unabhängigkeit stimmen würde, was zwar reicht, wohl aber auf erbitterten Wiederstand vor allem der serbischen Bevölkerung treffen würde und leicht eskalieren könnte, bis hin zum bewaffneten Wiederstand.

Im schlimmsten Fall könnte Serbien selbst eingreifen und militärisch versuchen die Unabhängigkeit zu verhindern, wie zuvor in Slovenien, Kroatien und Bosnien, was aber erneut zu massivem Blutvergiessen führen würde und Serbien erneut an den Pranger stellen würde als Agressor, der erneut eine demokratisch Volksentscheidung nicht akzeptiert, was sowohl ernsthafte politische wie auch wirtschaftliche Folgen hätte (Sanktionen).

Die Bevölkerung Montenegros hat ein Recht auf Unabhängigkeit, bleibt nur zu hoffen das falls es dazu kommt, der Wille der Mehrheit auch akzeptiert wird und nicht erneut Nationalisten auf beiden Seiten, vor allem auf serbischer, die Lage eskalieren lassen und einen fünften Krieg am Balkan innerhalb von 15 Jahren anzetteln.

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheint, Montenegro und die Montenegriner sind zwar ein sehr kleines, aber dennoch kein wehrloses "Opfer", denn die montenegrinische Regierung besitzt zwar keine eigene Armee oder schweres Gerät, aber rd. 30.000 montenegrinische Polizisten und Spezialeinheiten sind dem montenegrinischen Präsidenten unterstellt und einige zehntausend mehr könnten im Kriegsfall per Generalmobilmachung eingezogen werden.
Die Geografie des Landes ist gekennzeichnet von Bergen, Schluchten, Tälern und dichten Wäldern und somit wie geschaffen für einen möglichen Guerilla Abwehrkampf und würde den Einsatz von schwerem Gerät nur bedingt sinnvoll erscheinen lassen.

Über die genaue Bewaffnung der Polizeitruppen Montenegros ist nichts näheres bekannt, was man bisher sehen konnte stammt überwiegend wie in der Region üblich aus den ehemals Sovjetischen und ex. Jugoslavischen Rüstungsschmieden für Infantereibewaffnung, sowie kleineren Mengen an Infanteriebewaffnung und Snipern von der kroatischen Rüstungsindustrie, die Ende der 90´ziger Jahre aus der Demobilisierungsmasse der Kroatischen Armee erworben wurde.
Ob und wieviel schwererer Waffen mit darunter sind wie Granatwerfer, Panzerfäuste, AT-Raketen, schultergeschtützte FLA-Raketen u.ä. ist nicht näher bekannt, auch wenn gemunkelt wird das in den letzten Jahren kleinere Mengen davon durchgesickert sein sollen, vor allem aus Kroatien, Bosnien und Albanien, da sich der montenegrinishe Präsident für den Fall der Fälle wappnen will. Bleibt zu hoffen das es zum Fall der Fälle nicht kommt.


- Deki 3000 - 09.01.2006

Serben und Montenegriner gehören zusammen, nicht mit Kroatien oder Slowenien zu vergleichen!

Serbien ist nicht daran interessiert Montenegro anzugreifen. Selbst die radikale SRS hat gemeint wenn die Mehrheit die unabhängigkeit möchte so sollen sie diese bekommen.

Aber Djukanovic wird die Wahl sowieso manipulieren wenn es sein muss.
Djukanovic ist ein international gesuchter Verbrecher! In Italien ist er wegen Zigarettenscdhmuggel angeklagt, das ist ja mal ein Präsident.....
Er ist ein krimmineller. Er ist bekannt für illegale Geschäfte.

Montenegro ist in einem Staatenbund besser aufgehoben. Die Größe ist möglicherweise vorteilhaft für die (Touristen-) Wirtschaft aber politisch hat Montenegro nichts zu sagen. Militärisch sowieso nicht.


- CommanderR. - 10.01.2006

@Deki3000

Nun ja, ob sie zusammen "gehören" und auch zukünftig zusammen sein wollen wird sich noch herausstellen, das sollen alle Bevölkerungsgruppen bei einer freien und demokratischen Wahl selbst entscheiden, wozu sie seit Jahrzehnten keine Gelegenheit hatten, auch wenn beide Völker lange eng verbunden waren, historisch wie kulturell, nicht zuletzt auf Grund der sehr großen serbischen Bevölkerungsgruppe in Montenegro und den tausendfachen Mischehen u.ä.

Ob sie zusammen "gehören" ist darüber hinaus auch Ansichtssache, denn auch heute noch gibt es genügend Menschen die die Meinung vertreten Deutschland und Österreich gehören zusammen, Äthiopien und Eritrea gehören zusmmen, Rumänien und Moldowa gehören zusammen usw...

Was einst mal zusammengehört hat oder zusamengehalten wurde, freiwillig oder gewaltsam, muss nicht in Zukunft ebenso sein und die Entscheidung darüber sollte niemand anderer fällen als das dort lebende Volk und die betroffenen Menschen selbst.

Was die SRS meint oder von sich gibt ist wenig interessant, zumindest ausserhalb Serbiens, denn eine Partei die offen als radikale und ultranationalistische Partei auftritt, deren Voristzender als Krigesverbrecher in den Haag steht und wohl es nicht mehr erleben wird das Gefängnis zu verlassen und nach wie vor den Traum eines Grosserbiens träumt, gerne mal in öffentlichen Reden von der Rückeroberung der ehemaligen sogenannten "serbischen Krajina" und Ostslavonien in Kroatien spricht, der "Heimholung" ganz Bosniens und mit Krieg droht, von Rache spricht sowie der Vertreibung und Säuberung der Kosovaren im Kosovo, so eine Partei hat die Zeichen der Zeit nicht erklannt und hat wenig gemein mit einem freiheitlichen und demokratischen Europa und einer besseren Zukunft mit und in Europa.

Deine Aussage stimmt an sich nicht ganz, denn für sehr viele nationalistische und konservative Kreise in Serbien wäre eine Abspaltung Montenegros ein ernstzunehmendes Problem und eine Niederlage, politisch, wirtschaftlich und militärisch, da eine Abspaltung wie bereits in den vorhergehenden Posts erwähnt Serbien auf allen genannten Gebieten deutlich schwächen würde, vor allem da man den letzten Zugang zur Adria verlieren würde und einen kompletten Militärteil (Marine) und Wirtschaftszweig (Häfen, Fischerei) verliert.
Somit ist es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und die mögliche Gefahr herunterzuspielen, sollte sich tatsächlich eine Mehrheit für die Unabhängigkeit erklären, denn schon lange fordern die überwiegend von Serben bewohnten nördlichen Provinzen einen Anschluss an Serbien, sollte es zu einer Unabhängigkeit Montenegros kommen und erfahrungsgemäß folgt am Balkan einer politischen Forderung bei Nichertfüllung sehr schnell und leicht die gewaltsame oder militärische.

Selbst wenn Serbien nicht offiziell in den Konflikt eintreten würde ist es mehr als klar das wie zuvor für die sogenannte Krajina, Ostslavonien-Baranja, Ostbosnien, die sogenannten Republika Srpska und den Nordkosovo, dann auch die nördlichen Provinzen Montenegros und die dort lebenden Serben von Serbien unterstützt werden würden, wirtschaftlich, politisch, aber im Notfall ebenso durch Waffenlieferungen sowie das Einsickern freiwilliger Kämpfer.

Djukanovic ist der demokratisch und legitim gewählte Präsident Montenegros und bisher haben die Wahlbeobachter keine nennenswerten Unregelmäßigkeiten bei den bisherigen Wahlen feststellen können, somit kann keine Rede sein von Wahlbetrug.

Gegen Djukanovis liegt kein internationaler Haftbefehl vor, sonst wäre es ein leichtes Ihn zu überführen und dies würde auch erfolgen oder das land sanktioneirt werden. Die bisher vorgebrachten Beschuldigungen gegenüber Ihm und seiner Regierung sind bisher nicht bewiesen worden und somit gilt er solange als unschuldig, solange eben keine Schuld bewiesen ist.

Das man Djukanovic in erster Linie in Serbien als Betrüber und Verbrecher brandmarkt ist nachvollziehbar und nicht neu, liegt aber weniger an klaren Beweisen für diese Behauptungen, sondern vielmehr an dem nicht wahr haben wollen das sich das lange bevormundete kleine Volk der Montenegriner emanzipieren könnte und durch eine Abspaltung das nach wie vor schwache Serbien, das sich nur sehr langsam von den Folgen der vier verlorenen Kriege seit 1990, der Misswirtschaft, Vetternwirtschaft, Korruption und Kriminalität, sowie der unheilvollen Milosevicdiktatur erholt, weiter schwächen würde.

Djukanovic ist in Serbien auch deswegen alles andere als beliebt, wegen seiner opportunistischen Haltung gegenüber der Belgrader Regierung sowie relativ engen und guten Kontakte zu den in Serbien verhassten USA und Deutschland sowie allen ehemaligen Jugoslawischen Teilrepubliken, die bis auf Montenegro alle nun schon vor fast 15 Jahren ihre Unabhängigkeit erlangt haben.

Montenegro hat politisch, wirtschaftlich und militärisch nichts zu sagen und wird dies wohl auch in Zukunft nicht können und wohl auch nicht wollen, denn es geht diesem kleinen Land und seinem kleinem Völkchen auch nicht darum, sondern um ein besseres und selbstbestimmtes Leben, was sie sich nach einer Unabhängigkeit offenbar eher und besser vorstellen können als weiterhin im Staatenbund mit Serbien.

Serbien hingegen hat alle verlorenen Kriege noch lange nicht verschmerzt, ebenso wenig wie den Verlust der früheren Vormachtstellung am Balkan, sowie politischer, wirtschaftlicher und militärischer Stärke und findet sich heute weit abgeschlagen hinter Slovenien und Kroatien.
Eine Unabhängigkeitserklärung Montenegros würde diese Situation weiter verschärfen, daher ist es mehr als unwarscheinlich das eine Unabhängigkeit "reibungslos" verlaufen würde.

Eine Wahlfälschung gab es bisher nicht und diese wäre bei der Wahl für die Unabhängigkeit wohl auch nicht nötig, da die jüngsten Umfragen davon sprechen das sich rd. 55% der Bevölkerung für die Unabhängigkeit erklären wollen, die große Mehrheit davon Montenegriner und andere nichtserbische Bevölkerungsgruppen, beid den Serben hingegen nahezu einstimmige Ablehnung einer Unabhängigkeit.

Sehr wichtig wird es somit das hunderte internationale Wahlbeobachter und die EU über die Wahlen penibel wacht um im Nachhinein keinen Nährboden für Verschwörungstheorien sowie Betrugsvorwürfe entstehen zu lassen.

Bleibt nur zu hoffen das die demokratische Entscheidund aller Bevölkerungsgruppen in Montenegro auch von allen akzeptiert wird, wie sie auch immer ausfallen mag, denn nicht nur die knappe Mehrheit birgt Zündstoff, sondern vielmehr der "Verlust" den Serbien dadurch erleiden würde und eben fraglich ist ob dies einfach so hingenommen werden würde, denn wir erinnern uns was die serbischen Reaktion auf die Unabhängigkeitserklärungen von Slovenien, Kroatien und Bosnien waren, nämlich Krieg.

Die Zeiten haben sich jedoch auch in Serbien geändert und die Menschen sind kriegsmüde und erschöpft durch die fast zwei Jahrzehnte dauernde Rezession, Embargos, Misswirtschaft u.v.m. und sehnen sich nach einem besseren Leben und Frieden. Somit besteht eine Hoffnung das sie sich nicht erneut von Nationalisten und Radikalen auf beiden Seiten in den dann fünften Krieg am Balkan innerhalb von 15 Jahren treiben lassen werden, hoffentlich.


- Deki 3000 - 10.01.2006

Warst du schonmal in Montenegro?
Die haben eine lockere Draufgänger-Mentalität. Die wollen nicht ihr leben lang hart arbeiten! Das ist eben nicht ihr Ding.
Dort geht nichts mit rechten Dingen zu! Überall wird gefälscht, manipuliert, bestochen etc......


Ich habe schon gesagt: In Italien wird ihm Zigarettenschmuggel vorgeworfen!
Djukanovic ist kriminel das kannst du schönreden wie du willst.
Er handelt und schmuggelt! Vorallem zu Zeiten des Embargos war er höchst aktiv zum Beispiel auch mit Treibstoff.
Das hat nichts mit Serben-Propaganda zu tun, das munkelt man auf der Straße. Die Montenegriner selbst wissen davon.
Wenn du einen fragst, ob er weiß das Djukanovic illegale Geschäfte macht bekommst du ein grinsen und ein "Wer macht das nicht?"
Außerdem kannst du dich im Internet auf jeder nicht-serbischen Seite darüber informieren, ich habe jetzt aber keine Lust Links zu veröffendlichen.

Wahlbeobachter? Pfff nimmst du mich auf dem Arm? Was sollen das für Leute sein? Irgendwelche 50 jährige EU-Bürokraten mit Anzug und übergekemmten Haar? Solche Leute verarscht man dort am besten. Außerdem soll der Westen Djukanovic sogar unterstützen. Offiziel ist man jedoch gegen eine unabhängigkeit.

Du kennst Montenegro eben nicht. Du meinst wahrscheinlich Montenegro ist so wie Slowenien......ein kleines anständiges Völkchen das nur in Ruhe in die EU will und fertig! Ha....weit verfehlt....


- CommanderR. - 11.01.2006

Du hats offensichtlich nicht genau gelesen was ich geschrieben habe.
Es gibt gegen Djukanovic bisher keine Beweise, was die Anschuldigungen angeht, somit ist nach demokratischem Verständnis solange jemand unschuldig, bis dessen Schuld bewiesen ist. Das er sowie zahlreiche andere in diverse Schmuggelgeschäfte involviert ist ist zwar warscheinlich, dennoch ohne Beweise keine Anklage, auch wenn klar ist das über legale Quellen die Spezialpolizei Montenegros (rd. 15.000 Mann), die eher von der Bewaffnung un Ausrüstung Militäreinheiten ähneln als der Polizei, nicht unterhalten, ausgerüstet und bewaffnet werden könnte.

Ich kenne die meißten Balkanländer sehr gut, war oft vor Ort und habe viele Bekannte und Freunde in den Staaten der Region, ebenso was Montenegro angeht.

Es ist nicht neu das in Montenegro der Schwarmarkt und der Schmuggel blüht, dies ist aber auch nicht anders im Kosovo, in Albanien und auch in Serbien, wo es europaweit die größten und mächtigsten Mafiaclans gibt, mit Leuten die für diese Arbeiten bis in die höchsten politischen, wirtschaftlichen und militärischen Spitzen. Man sollte daher zuerst vor der eigenen Haustüre kehren, denn Serbien selbst stellt einen der Hauptumschlagplätze dar für den Waffen-, Drogen- und Menschenhandel.
Nur darf man auch nicht vergessen das viele Menschen in der Region keine andere Wahl haben, da die Armut und Arbeitslosigkeit immens hoch ist, die Wirtschaft am Boden liegt und der bankrotte Staat nur ein sehr dürftiges soziales Netz bereitstellen kann, wenn man davon überhaut reden kann.

Abgesehen davon, geht es hierbei in erster Linie um eine mögliche Unabhängigkeit Montenegros und nicht um die Zustände im Lande und der Region.
Montenegro bedroht niemanden und stellt für niemanden ein Problem dar, denn das Land und die Bevölkerung ist zu klein und unbedeutend.
Eben bis auf Serbien, das bei einer Unabhängigkeit Montenegros viel verlieren würde, vor allem geostrategisch und wirtschaftlich.

Niemand behauptet das die Zustände in Montenegro geordnet sind oder gar vergleichbar sind mit Slovenien o.ä., dies ändert aber nichts daran das die Bevölkerung das Recht hat über ihren zukünftigen Status zu entscheiden.

Was besseres als zahlreiche unabhängige Wahlbeobachter aus unterschiedlichen Nationen wird es nicht geben, da die jewieligen montenegrinischen Volksgruppen zu parteiisch wären. Man muss sich jedenfalls dahingehend was einfallen lassen, denn sonst bleibt Betrugsvorwürfen Tür und Tor geöffnet und vor allem die Serben sind schon lange voreingenommen und die meißten sind schon lange der Ansicht das eine Unabhängigkeitserklärung manipuliert werden würde, da man es nicht wahrhaben will das eine Mehrheit der Bevölkerung eben dieses will.

Eine bessere Lösung als freie und demokratishe Wahlen unter strenger Kontrolle und Beobachtung internationaler Organisationen und der EU gibt es nicht und es bleibt zu hoffen das das Ergebnis von allen Seiten daher akzeptiert wird, egal wie es ausfällt, auch wenn die Unabhängigkeit die warscheinlichste Variante ist.

Auch wenn in Montenegro viele verschiedene Volksgruppen leben, ein Großteil davon Serben, so ist es dennoch das Land der Montenegriner und Fakt ist nun mal das eine überwältigende Mehrheit der Montenegriner selbst für die Unabhängigkeit ist. Die Frage ist nur wieviele der nicht montenegrinischen Bevölkerungsteile ebenso für eine Unabhängigkeit stimmen werden.