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- CommanderR. - 01.12.2004

Der Mafiasumpf ist in der ganzen Region gewaltig, nur leider sind diese mafiösen Strukturen schon seit Anfang des Krieges 1990 eng bis in die höchsten politischen, wirtschaftlichen und militärischen Kreise verwickelt und wurden durch diese unterstützt und gedeckt, als Gegenleistung floss ein Teil der durch Waffen und Drogenhandel erwirtschafteten Gelder sowohl auf Privatkonten aller Beteiligten, der Milosevic JKlan soll in die Schweiz und Russland hunderte Millionen aus dem Lande geschleust haben. auch wenn sich eines Tages ein Ministerpräsident finden sollte der hart durchgreift wird es Jahre dauern um diesen lang gewachsenen und dichten netzwerke zu zerschlagen, da alle Beteiligten prächtig davon leben.
Beim Anschlag auf den Präsidenten stellt sich die Frage ob sein Wagen gepanzert war, denn ein Rammanöver mach sonst gar keinen Sinn, welches auch so laut Bericht durch das Abdrängen des Angreifers durch die Eskorte vereitelt war. Jedoch ein deutliches Warnsignal, vor allem gegen diejenigen, die sich zuletzt verstärkt für eine Annäherung an die EU und NATO sowie stärkere Zusammenarbeit mit dem Kriegsverbrechertribunal und Auslieferung aller gesuchten Kriegsverbrecher ausgesprochen hatten, zu denen auch Tadic gehört. Wenn in einem Land die Reformkräfte ihres Lebens nicht mehr sicher sind, dann ist es höchste Zeit zu handeln und zum Gegenschlag auszuholen, da man es nach Djindjics Tod offensichtlich nur halbherzig getan hatte.


- Snakeshit - 01.12.2004

@ CommanderR.

Da gebe ich dir vollkommen recht Serbien soll jetzt handeln egal wie lange es dauert nur das Ergebnis zählt,die ausrottung der Mafia.
Serbien hat genug Spezialisierte Einheiten um diesen Problem zu lösen.Nur sollte es nicht so Halbherzig enden wie 2003 nach Djincjic´s Mord.

Zitat:NATO will aktuelle Truppenstärke im Kosovo 2005 halten


Brüssel (AFP) - Die derzeitige Truppenstärke des von der NATO geleiteten KFOR-Einsatzes im Kosovo soll im kommenden Jahr beibehalten werden. Damit solle der immer noch empfindlichen Sicherheitslage in der serbischen Provinz Rechnung getragen werden, hieß es am Mittwoch aus Bündniskreisen in Brüssel. Der dort auf Ebene der Botschafter tagende NATO-Rat habe es für notwendig erachtet, das Aufgebot in der internationalen Friedenstruppe von derzeit etwa 17.500 Soldaten zunächst beizubehalten. Bestätigt werden solle diese Entscheidung von den am Donnerstag kommender Woche in Brüssel tagenden NATO-Außenministern.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/041201/286/4bk3a.html">http://de.news.yahoo.com/041201/286/4bk3a.html</a><!-- m -->


- Jacks - 01.12.2004

Das ist doch das Problem.
Man sollte handeln aber man macht hat es bisher nicht getan,weil einige hohe und einflußreiche Leute Angst um ihren eigenen Arsch haben ....


- Popeye - 01.12.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?id=1877284">http://derstandard.at/?id=1877284</a><!-- m -->

Karadzic noch immer frei: Del Ponte gibt NATO Schuld
Militärallianz blockiere auch Tribunalsanklage wegen Luftangriffen auf Jugoslawien 1999

Zitat:London/Wien - Die Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, Carla Del Ponte, hat der NATO die Schuld an der glücklosen Suche nach den flüchtigen bosnischen Serbenführern Radovan Karadzic und Ratko Mladic gegeben. Der Verteidigungsallianz habe bisher der "politische Wille" gefehlt, die beiden vom UNO-Tribunal wegen Kriegsverbrechen Angeklagten zu fassen, sagte Del Ponte in einem BBC-Radiointerview am Mittwoch. Ein NATO-Sprecher wies die Anschuldigungen zurück.

"Sie wissen, die NATO ist ein eigenartiges Instrument, weil die NATO hat uns bei der Suche nach Beweisen sehr unterstützt, aber die NATO hat immer, immer gesagt, dass sie kein Mandat haben, Flüchtige zu lokalisieren", sagte Del Ponte in dem auszugsweise auf der BBC-Internetseite veröffentlichten Interview.....................



- Popeye - 01.12.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nato.int/docu/review/2003/issue4/german/special.html">http://www.nato.int/docu/review/2003/is ... ecial.html</a><!-- m -->

Kroatien

Streben nach der NATO-Mitgliedschaft

Zvonimir Mahecic analysiert die Beziehungen Kroatiens zur NATO und die Bemühungen dieses Landes um die Bündnismitgliedschaft.

Zitat:Die Wahlen vom Januar 2000 bedeuteten für die Entwicklung der Sicherheits- und Verteidigungsstrukturen Kroatiens einen Wendepunkt. Durch sie kamen Demokraten an die Macht, die sich zu dem Ziel bekennen, die Rechtsstaatlichkeit, die Menschenrechte und die bürgerlichen Freiheitsrechte zu fördern, und die zudem mit Blick auf eine spätere Mitgliedschaft vertiefte und engere Beziehungen zur Europäischen Union und zur NATO anstreben. Inzwischen hat Kroatien gute Fortschritte gemacht, aber das Land muss nocheinen sehr viel weiteren Weg zurücklegen, wenn es seine Ziele erreichen will.

Nach den Wahlen trat ein sofortiger Wandel ein, der sich in einer Verbesserung der Beziehungen und einem Ausbau der Zusammenarbeit sowohl mit Nachbarstaaten als auch mit der internationalen Staatengemeinschaft insgesamt äußerte. Zudem wurden die neuen Gegebenheiten rasch von der NATO anerkannt, so dass Kroatien im Mai 2000 dem Programm der Partnerschaft für den Frieden und dem Euro-Atlantischen Partnerschaftsrat beitreten konnte. Zwei Jahre später trat Kroatien auch dem Aktionsplan zur Mitgliedschaft (MAP) bei – zu spät, um auf dem Prager Gipfel (2002) zum Beitritt eingeladen zu werden..................



- Snakeshit - 02.12.2004

Zitat:Angebliche NATO-Soldaten rauben Geldtransporter in Bosnien aus


Banja Luka (AFP) - Fünf als NATO-Soldaten verkleidete Männer haben in Bosnien einen Geldtransporter überfallen und umgerechnet eine Million Euro erbeutet. Die mit Uniformen der NATO-Friedenstruppe SFOR verkleideten Räuber stoppten nach Polizeiangaben vom Mittwochabend den Panzerwagen einer österreichischen Bank an einer improvisierten Straßensperre. Dann sperrten sie die Fahrer des Geldtransporter in den Laderaum und machten sich mit dem Geld aus dem Staub. Der Überfall fand einen Tag vor der Übernahme des Bosnien-Einsatzes durch die EU-Truppe EUFOR statt.
Big Grin
Quelle:
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Zitat:Vermeintlicher Mordanschlag auf serbischen Präsidenten war Unfall


Belgrad (AFP) - Bei dem vermeintlichen Mordanschlag auf den serbischen Präsidenten Boris Tadic hat es sich offenbar lediglich um einen Verkehrsunfall gehandelt. Ein Angestellter der US-Botschaft in Belgrad sei unbeabsichtigt mit seinem Wagen in die Fahrzeugkolonne des Staatschefs gefahren, sagte der serbische Innenminister Dragan Jocic am Mittwoch vor Journalisten. Der Fahrer habe sich freiwillig der Polizei gestellt. Sein Ministerium sei von der Sicherheitsabteilung der US-Botschaft über den Vorfall unterrichtet worden. Auch die ersten Ermittlungsergebnisse zeigten, dass es sich bei dem befürchteten Attentatsversuch lediglich um einen "Verkehrsunfall" handele.
:misstrauisch:

Quelle:
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- ThomasWach - 02.12.2004

Das Problem in Serbien ist leider, dass nach dem Milosevic-Sturz leider nicht im genügenden maße die alten Strukturen zerschlagen wurden bzw. seine Leute in ausreichender zahl aus dem Staatsapparat entfernt wurden.
Vollkommen zu schaffen war das nicht und ist es nicht so schnell, man sieht es ja noch in Rümanien, da sitzen heute noch Leute der ehemaligen Securitate in den neuen geheimdiensten und behindern die Aufarbeitung der Csaucescu-Zeit erheblich. Und auch dort sind leider- ähnlich wie in anderen Staaten Osteuropas - alte garden , vornehmlich Geheimdienstler ohne festes Auskommen und organisierte kriminalität ein festes Bündnis eingegangen. So auch in Rußland an vielen Stellen. Nur der Grad der Verkopplung ist eben unterschiedlich. Und auch die Auswirkung nach außen.

Und insbesondere im Serbien ist die Verkopplung leider hoch, da schon während der Milosevic-Zeit aufgrund fehlenden Druck der Opposition mafiöse Strukturen Eingang fanden in den Staat dank Milosevic.
Aber leider wurd ebei dessen Sturz leider nur halbherziog aufgeräumt und so kommt die ganze Sache leider nicht in Schwung.
Das bbefördert aber wieder den Nationalismus, wodurch man wieder nur isoliert wird und so weiter. Ein kleiner unschöner Teufelskreis, in dem das alte Serbien heir leider steckt.
In der HInsicht hat CommanderR leider schon recht zum größten Teil.
Es ist dabei eben unheimlich schade dass ein mann wie Djindic schon tot ist, zeigt aber auch, dass eben noch viel zu vieles faul ist.

ZU dem vermeintlichen Mordanschlag:

Was?? Wie ?? Ein angestellter der US-Botschaft?? ZUfall?? es klingt zu seltsam, als dass wohl wirklich was dahintersteckt. bei sowas muss es sich dann doch wohl um nen fast tragischen Zufall gehandelt haben.


- CommanderR. - 02.12.2004

Ein wenig dubios ist dennoch das Ganze, wenn man bedenkt das die Straße gegen 21:00 Uhr wohl fast leer war und der Konvoi mit Blaulicht unterwegs war ist die Version man hätte diese übersehen oder rein zufällig ausgerechnet von mehreren Fahrzeugen das des Präsidenten anvisiert. Anscheinend spielt man hier etwas herunter um nicht noch mehr Unruhe in das schon unruhige Serbien zu bringen, dessen Spaltung in die prowestlich-demokratische Bevölkerungsschicht einerseits und die Altkommunisten, Nationalisten und Radikalen weiter wächst und somit neuen Sprengstoff liefert.


- ThomasWach - 02.12.2004

Naja, aber was hätte denn washington davon, den serb. Präsidenten zu liquidieren?? Und dann so offen?? das wäre doch politisch ein Desaster erster Güte!
Und selbst wenn es ein echter Mordanschalg war von gewissen innerserb. Kreisen und jener nun vertuscht werden sollte, dann wendet man sich garantiert nicht an die US-Botschaft bzw. an die Amerikaner um die sache zu vertuschen, damit einer ihrer leute dann so tut und aussagt, als ob gerade er diesen "Anschlag" verübt hätte. So ne Geschichte wäre aber auch sinnlos, gerade weil ja die USA in Serbien so sehr polarisieren und so ne geschichte erst recht weiter Unruhe reinbringt.
Wobei aber auf det anderen seite gerade ein US-Botschatsangehöriger als Sündenbock zumindest innerserb. gut ankommt.

Wobei so ne recht halbseitige KOnstruktion der EReignisse ist auch unwahrscheinlich.
daher wie gesgt, das ist so komisch alles, das es vielelicht doch nur ein seltsamer Zufall war, was ja auch sein kann ( den nicht alles passiert ja mit absicht Wink)


- Snakeshit - 02.12.2004

Zitat:Why NATO won’t open its archives | 11:00 December 02 | B92

THE HAGUE -- Thursday – Debate continues today in the Hague Tribunal on the demand of Dragoljub Ojdanic’s defence counsel for NATO to give access to its archives on its attacks on Yugoslavia in 1999.

Counsel for the former Yugoslav Army chief of staff are asking the court to order NATO members and countries bordering Serbia and Montenegro to make documentation on Kosovo available, including intelligence information acquired by monitoring telephone conversations of Yugoslav officials.

The demand has already been refused by the Netherlands, Canada and the United Kingdom, all of whom are demanding that the court not accept the defence argument that the release of the documents is the only way to collect evidence relevant to Ojdanic’s defence.

“If the defence wants certain documents, it must specify information, conversations and people, rather than a fishing expedition and seeking free access to documentation without knowing what it contains,” NATO representatives argued.

They also argued that opening the documents had national security implications which could not be ignored.

Ojdanic defence counsel Peter Robinson said that the expert reports and statements of NATO and Hague Tribunal officials indicated that the archives of the countries could contain a large amount of information gathered by eavesdropping and other intelligence work and that the defence believed these would show that Ojdanic had not taken part in any kind of plan to expel Kosovo Albanians or commit war crimes.

Representatives of the United States, Germany and France are to give responses to the demands today.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.b92.net/english/news/index.php?nav_id=30684&style=headlines">http://www.b92.net/english/news/index.p ... =headlines</a><!-- m -->

Zitat:Ex-Rebellenchef Haradinaj zum Regierungschef des Kosovo ernannt


Pristina (AFP) - Der kosovarische Präsident Ibrahim Rugova hat den früheren Rebellenführer Ramush Haradinaj am Donnerstag ungeachtet von Kriegsverbrechervorwürfen zum Regierungschef des Kosovo ernannt. Haradinaj kündigte an, sein Kabinett werde sich mit der von der internationalen Gemeinschaft geforderten "Umsetzung demokratischer Standards" beschäftigen. Mehrere europäische Politiker hatten zuvor Bedenken angemeldet, ob der ehemalige Rebellenführer ein geeigneter Kandidat für den Regierungsposten sei.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/041202/286/4bmbz.html">http://de.news.yahoo.com/041202/286/4bmbz.html</a><!-- m -->


- Popeye - 02.12.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1415764,00.html">http://www.dw-world.de/dw/article/0,156 ... 64,00.html</a><!-- m -->

Suche nach Vermissten im bosnischen Krieg

- Leiter der Kommission für Vermisste der Bosnischen Föderation hegt Zweifel an den serbischen Angaben

Zitat:Der Leiter der Kommission für Vermisste der Föderation Bosnien-Herzegowina, Jasmin Odobasic, hat erklärt, dass er an der Richtigkeit der Angaben über 5000 ermordete Serben während des Krieges in Sarajevo zweifele. Die Kommission für Vermiste in der Republika Srpska besitze keine Liste mit vermisten und ermordeten Menschen serbischer Nationalität. Deshalb betrachte er jede Angabe, die er von der serbischen Seite erhalte, mit äußerster Zurückhaltung, weil es sich in der Regel um falsche Angaben handele.
Der Leiter der Polizei in Ostsarajevo in der Republika Srpska, Dragomir Andan, sprach gestern (30.11.) über gefundene 5000 Aktenhefte mit Angaben über Opfer serbischer Nationalität im Bereich von Sarajevo.
Die frühere Kommission für Vermiste, gegründet von den Kroaten, Serben und den Bosniaken, sei 1996 von dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aufgefordert worden, alle Angaben über Ermordete unabhängig der Nationalität zu sammeln, erklärte Odobasic. Die Serben hätten bis heute keine einzige Liste mit Opfernamen geschickt.
"Das IKRK spricht offiziell von 17 000 vermissten Bosniaken, von 650 Kroaten und 2500 Serben. Im Bezirk von Sarajevo sind IKRK-Angaben zufolge 270 Serben vermisst. Über Hundert wurden in Massengräbern gefunden und exhumiert", erklärte Odobasic. Ein Großteil der Serben in Sarajevo sei durch Bombardierung der serbischen Truppen von den Hügeln um Sarajevo getötet worden. Damals lebten in der Hauptstadt sowohl Serben als auch Bosniaken und Kroaten. "Wir sind jeder Zeit bereit, bei der Suche nach vermissten und getöteten Serben zu helfen. Wie sollten wir aber erfolgreich helfen, wenn wir keine Liste über Vermiste haben?", so Odobasic. (...)
"Uns schockiert die Angabe, dass die Kommission der Republika Srpska zwei sterbliche Überreste von Soldaten der Österreich-Ungarischen Armee auf dem Friedhof "Lav" und Überreste von früher ermordeten Menschen auf dem Friedhof in Zenica ausgegraben haben. Durch die Analyse eines Londoner Instituts ist festgestellt werden, dass die Überreste von angeblich ermordeten Serben im letzten Krieg in Bosnien-Herzegowina über 80 Jahre alt sind. Auch dafür haben wir schriftliche Beweise", schlussfolgerte der Leiter der Kommission für Vermisste der Bosnischen Föderation, Odobasic. (fp)



- Snakeshit - 04.12.2004

Zitat:Serbische Regierung ruft Sondersitzung ein nach Kosovo-Wahl


Belgrad (dpa) - Die serbische Regierung hat nach der Wahl in der südserbischen Provinz Kosovo eine Sondersitzung einberufen. Regierungschef Vojislav Kostunica sagte zur Begründung, die Wahl des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ramush Haradinaj zum Ministerpräsidenten sei eine «politische Provokation». Der neue Kosovo-Regierungschef besitze «einen kriminellen Hintergrund in Kriegs- wie in Friedenszeiten». Haradinaj war im letzten Monat zwei Mal vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verhört worden.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/041204/3/4bp7r.html">http://de.news.yahoo.com/041204/3/4bp7r.html</a><!-- m -->

Zitat:Drei Wochen Haft für vermeintliches Attentat auf Tadic

Belgrad (AP) Wegen seines rüpelhaften Verhaltens im Straßenverkehr, das zunächst als Attentat auf den serbischen Präsidenten Boris Tadic gewertet wurde, muss ein Angestellter der US-Botschaft in Belgrad drei Wochen ins Gefängnis. Offenbar aus Ärger über einen Verkehrsstau hatte der 45-Jährige mit seinem Audi mehrfach Tadics Wagen gerammt. Der Serbe wurde am Samstag zu 20 Tagen Haft verurteilt.

Tadics Eskorte hatte am Dienstag eine Hauptverkehrsstraße in der Belgrader Innenstadt blockiert. Der Botschaftsmitarbeiter fuhr daraufhin mehrfach in eines der Fahrzeuge des Konvois, bevor er schließlich von Sicherheitskräften abgedrängt wurde. Das Präsidentenbüro sprach daraufhin von einem Mordanschlag. Bereits am Donnerstag hatte sich der Sicherheitsmann der Polizei gestellt. Er habe nicht gewusst, dass es sich bei dem Konvoi um den Tadics handelte, gab er der Nachrichtenagentur Beta zufolge vor Gericht an.

Der Zwischenfall hatte zunächst die Erinnerung an das Attentat auf Exministerpräsident Zoran Djindjic vor eineinhalb Jahren wach werden lassen. Wenige Wochen vor dem tödlichen Anschlag auf Djindjic hatten Unbekannte versucht, sein Auto mit einem Lastwagen zu rammen.
Quelle:
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Zitat:Belgrad fordert Annullierung der Ministerpräsidenten-Wahl im Kosovo


Belgrad (AP) Serbien fordert die Annullierung der Wahl des früheren Rebellenführers Ramush Haradinaj zum neuen Ministerpräsidenten des Kosovos. «Ein Mann, der die schwere Last von Kriegsverbrechen mit sich trägt, wurde zum Regierungschef im Kosovo gewählt», kritisierte der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica am Samstag in Belgrad.

Der Schritt sei inakzeptabel und stelle sowohl die geplanten Gespräche über die Zukunft der zu Serbien gehörenden Provinz als auch die Stabilität der ganzen Region in Frage. Kostunica kündigte an, Belgrad werde beim UN-Verwalter für den Kosovo, Sören Jessen-Petersen, bei der Europäischen Union und anderen relevanten internationalen Institutionen schriftlich um die Entfernung von Haradinaj ersuchen.

Das Parlament in Pristina bestätigte Haradinajs Ernennung am Freitag mit 72 zu 3 Stimmen, die Abgeordneten der oppositionellen Demokratischen Partei Kosovos enthielten sich. Der Exkommandeur der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) war erst kürzlich von Ermittlern des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag verhört worden, eine Anklage gegen den 36-Jährigen wird nicht ausgeschlossen..
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/041204/12/4bptl.html">http://de.news.yahoo.com/041204/12/4bptl.html</a><!-- m -->


- Snakeshit - 05.12.2004

Zitat:Sonntag, 5. Dezember 2004
Völkermörder gut versorgt
Militärpension für Mladic

Der seit neun Jahren gesuchte ehemalige Kommandeur der bosnischen Serben, General Ratko Mladic, hat bis vor zwei Monaten eine Militärpension aus Serbien-Montenegro bezogen. Das bestätigte der serbische Minister Rasim Ljajic der Zeitung „Dnevni avaz“ in Sarajevo. Ljajic ist für die Zusammenarbeit Serbien-Montenegros mit dem UN-Tribunal für Kriegsverbrecher in Den Haag zuständig.

Experten hätten ihm erklärt, das Recht auf Rente stelle ein Verfassungsrecht dar, erklärte der Minister weiter. Er wisse allerdings nicht, ob der mutmaßliche Kriegsverbrecher auch heute noch diese Bezüge erhalte.

Die serbische Regierung hatte wiederholt behauptet, Mladic befinde sich nicht mehr in Serbien. Zuletzt hatte der stellvertretende Regierungschef Miroljub Labus spekuliert, der frühere Oberkommandierende der Serben im bosnischen Bürgerkrieg (1992-1995) halte sich vielleicht in Russland versteckt.

Das UN-Kriegsverbrechertribunal, die EU und die USA hatten Belgrad immer wieder aufgefordert, Mladic an Den Haag auszuliefern. Washington hat auf ihn ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar (3,7 Mill. Euro) ausgesetzt.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/5458417.html">http://www.n-tv.de/5458417.html</a><!-- m -->

Zitat:Absetzung des Kosovo-Regierungschefs abgelehnt
Der neu gewählte Kosovo-Regierungschef Ramush Haradinaj bleibt im Amt. Die UN-Verwaltung in der abtrünnigen südserbischen Unruheprovinz Kosovo (UNMIK) hat seine Absetzung abgelehnt.
HB BELGRAD. Eine entsprechende Forderung der serbischen Republiksspitze sei undemokratisch, begründete die UNMIK am Sonntag in Pristina ihren Standpunkt. Die Wahl Haradinajs sei der legitime Wunsch der Abgeordneten im Kosovo-Parlament. Die serbische Republiksspitze hatte am Samstag nach einer Sondersitzung die Amtsenthebung Haradinajs verlangt, weil er ein Kriegsverbrecher sei.

Der serbische Republikspräsident Boris Tadic forderte unterdessen angesichts der „schlechten Regierungsarbeit“ vorgezogene Parlamentswahlen. „Nur mit Neuwahlen können wir eine stabile, demokratische, europäisch- und reformorientierte Regierung bekommen“, sagte Tadic der Belgrader Zeitung „Politika“ (Sonntagsausgabe). Die meisten staatlichen Institutionen funktionierten nicht, die Regierung sei tatenlos angesichts der Wirtschaftsmisere und die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und dem Republikspräsidenten gestört, begründete er seine Position.

Demgegenüber hatten Tadic und Kostunica beim Protest gegen die Wahl Haradinajs an einem Strang gezogen. Haradinaj als Regierungschef der fast nur noch von Albanern bewohnten Provinz „wirkt sich negativ auf die Stabilität der gesamten Region aus“, hatten die Politiker gewarnt. Gegen den neuen Regierungschef lägen allein in Serbien 108 Strafanzeigen wegen „Verbrechen im Krieg und im Frieden“ vor. Die Wahl des mutmaßlichen Kriegsverbrechers sei eine „politische Provokation“ und Zeichen einer „extremistischen Politik“.

Haradinaj war im vergangenen Monat zwei Mal vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verhört worden. Nach unbestätigen Informationen soll bis Ende dieses Jahres gegen ihn Anklage wegen Kriegsverbrechen in den Jahren 1998 und 1999 erhoben werden. Der neue Kosovo-Ministerpräsident hatte als Kommandant der „Befreiungsarmee“ UCK entscheidenden Anteil am albanischen Widerstand gegen serbisches Militär und Freischärlerverbände. Er hatte sich stets als unschuldig bezeichnet.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/86011/fm/0/bt/2/SH/0/depot/0/">http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/bu ... 0/depot/0/</a><!-- m -->


- Popeye - 06.12.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?id=1882662">http://derstandard.at/?id=1882662</a><!-- m -->

Serbiens Präsident entschuldigt sich in Bosnien für Kriegsverbrechen

Tadic setzt sich bei seinem Besuch in Sarajewo für die Rücknahme der gegenseitigen Klagen der frühreren jugoslawischen Teilrepubliken ein

Zitat:Belgrad/Sarajewo - Der serbische Präsident Boris Tadic hat sich in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo für die Kriegsverbrechen entschuldigt, die "im Namen des serbischen Volkes" während des Bosnien-Krieges (1992-1995) verübt wurden. Am ersten Tag seines dreitägigen Besuches in Bosnien-Herzegowina betonte Tadic nach einem Gespräch mit den Mitgliedern des bosnischen Staatspräsidiums allerdings, die Verbrechen seien nicht "vom serbischen Volk" als Ganzes, sondern von einzelnen Personen verübt worden, zitierten Belgrader Medien den serbischen Präsidenten.

"Es ist unmöglich, ein einziges Volks zu beschuldigen, da dieselben Kriegsverbrechen auch am serbischen Volk verübt wurden", fügte der Präsident hinzu. "Daher müssen wir uns wechselseitig entschuldigen. Wenn es so sein soll, so bin ich hier, um damit anzufangen."

Der serbische Präsident setzte sich in Sarajewo erneut dafür ein, die gegenseitigen Klagen früherer jugoslawischer Teilrepubliken vor dem Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen (IGH) in Den Haag zurückzuziehen, damit die "nachkommenden Generationen ihr Leben auf den Fundamenten von Vertrauen und Verständnis und nicht von Konflikten" aufbauen könnten. Sowohl Bosnien-Herzegowina als auch Kroatien haben Serbien vor dem IGH wegen Kriegsschäden verklagt. Bisher haben Sarajewo und Zagreb keine Bereitschaft gezeigt, diese Klagen zurückzuziehen. (APA)



- CommanderR. - 06.12.2004

In Kroatien wurden die direkten Kriegsschäden von der Regierung auf rd. 27 Milliarden US$ beziffert, darunter fallen in erster Linie materielle Schäden und Zerstörungen an Gebäuden, Industrieanlagen und der Infrastruktur allgemein. In etwa nochmal der gleiche Wert wird als indirekte Kriegsschäden beziffert, vor allem durch die Produktionsausfälle in Industrie und Landwirtschaft in den umkämpften Gebieten und den von 1991-1995 fast zum Erliegen gekommenen Tourismus, sowie die Mehrbelastungen des Staates durch Flüchtlinge, Waisen und Kriegsinvaliden u.ä. Allein auf Kroatischer Seite kommt man somit auf mehr als 50 Milliarden US$ Kriegsschäden, ähnlich sieht es in Bosnien aus, zusammen somit eine dreistellige Milliardensumme. Auch wenn eine Rücknahme der jeweiligen Klagen ein durchaus positiver Impuls wäre, bleibt dies dennoch höchst unrealistisch, da es sich für diese Länder um immense Summen handelt. Als Beispiel hierzu kann man sich den kroatischen Staatshaushalt ansehen der in Summe ( nicht pro Kopf ) noch knapp vor dem Slowenischen der Größte unter allen ehemaligen jugoslawischen Republiken ist mit rd. 16 Milliarden US$, somit kann man sagen das alleine die Kriegsschäden mehr als den dreifachen Jahreshaushalt ausmachen und man wohl alles daran setzen wird zumindest einen Teil als Reparationszahlungen zurückzubekommen, auch wenn dies je nach Ausgang der Klagen eine auch über Jahrzehnte kaum zu schulternde Belastung für die ohnehin ruinierte und am Boden liegende serbische Wirtschaft bedeuten würde, vor allem sollten die Forderungen in voller Höhe wirksam werden. Meiner Meinung nach sollte man der nächsten Generation in Serbien dieses kaum zu schulternde Laster nicht voll auferlegen, da das Land sonst auf lange Sicht nicht mehr auf die Beine kommt, auch wenn zumindest ein Teil davon in Raten als Reparationszahlung durchaus geleistet werden sollte, als Entschuldigung, Entschädigung und Wiedergutmachung gegenüber den bekriegten Nachbarn, zumindest was die materiellen Schäden angeht, denn die menschlichen und psychischen kann man mit Geld ohnehin nicht aufwiegen.