(Zweiter Weltkrieg) Bunker an der dalmatinischen Küste - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Geschichtliches (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=68) +--- Thema: (Zweiter Weltkrieg) Bunker an der dalmatinischen Küste (/showthread.php?tid=4286) |
Bunker an der dalmatinischen Küste - Schneemann - 13.09.2008 Letzte Woche hatte ich das Glück eine Woche Urlaub machen zu können und bin u. a. in Kroatien auf der Insel Solta (vor Split) wandern gewesen. Dabei stieß ich, nach rund 3 km Weg über einen staubigen, von dichtem Bodenbewuchs umgebenen und vermutlich kaum mehr genutzten Kiesweg, auf eine kleine, steinige Landzunge (in Richtung des offenen Meeres gerichtet, nicht in Richtung Festland). Auf dieser einsamen und verlassenen Landzunge entdeckte ich zu meinem Interesse eine halb von Dornenpflanzen überwucherte und durch die Hitze und die Meerluft ausgebleichte Bunkerstellung. Der Bunker dürfte eine Fläche von ca. 70 Quadratmetern besessen haben und war mit einer halbkreisförmigen Schießscharte in Richtung des Meeres versehen. Die Deckendicke des Bunkers über der Scharte dürfte mindestens 80 Zentimeter betragen haben. Neugierig schaute ich mich um und fand, ca. 5 – 6 Meter weiter vor dem Bunker (in Richtung des offenen Meeres) und halb überwuchert, einen runden Betonkreis von 1,5 Metern Tiefe und rund 6 Metern Durchmesser; vermutlich eine betonierte ehem. Küstengeschütz- oder Flak-Stellung oder einen Stellung für ein Messgerät. Ferner befand sich, etwa 3 Meter neben dem Hauptbunker, eine verrostete Panzerkuppel von ca. 2 Metern Durchmesser mit vier Schussöffnungen (in jede Himmelsrichtung eine). Die Kuppel selbst war nicht mehr zu betreten, aber durch die Öffnungen konnte man im Inneren verrostete Zahnräder und Plattformen erkennen. Insofern vermute ich, dass die ganze Landzunge mit einem Tunnelsystem versehen sein könnte. Des weiteren stand, etwa 50 Meter entfernt und ebenfalls halb zugewuchert, ein rund 8 Meter hoher Gittermast (zumindest waren die Reste so hoch, ich schätze, der Mast war in dieser Höhe abgeknickt, was verbogene Streben andeuteten), dessen Zweck ich nicht genau feststellen konnte, vielleicht eine Sendeanlage. Meine Neugier als alter Geschichtsfreak war natürlich geweckt und ich fing an ein wenig nachzuforschen. Es war nicht das erste Mal, dass ich Bunkeranlagen begutachtet habe (ich kannte sie schon aus Frankreich vom Atlantikwall und von einigen Punkten in Norwegen), aber dennoch das erste Mal, dass ich einen solchen Bunker an der dalmatinischen Küste gefunden habe. Meine Nachforschungen brachten aber bisher doch recht wenige Ergebnisse. So wurde die 60-Quadratkilometer-Insel Solta nach der deutschen Invasion 1941 geräumt/zwangsevakuiert (ca. 3.000 Menschen) und gemeinsam mit der weiter südlich liegenden Insel Brac stellte sie einen Riegel vor dem Hafen von Split dar. Aber meine Suche nach Küstenbatterien oder Bunkern blieb erfolglos. Ich wollte in diesem Thread insofern einmal nachfragen, welche Arten von Bunkern es gab (also verbreitete Typen, wenn es sowas für kleinere Bauten gab), wo an der Adria-Küste diese standen und welche Küstenschutzmaßnahmen oder Abwehrstrategien à la Atlantikwall von der Wehrmacht in diesem Gebiet ergriffen wurden. Zur Lage: Die Bunkerstellung befindet sich ca. 4 Kilometer südlich von Maslinica, zwischen Maslinica und Grohote, in etwa nahe des Punktes Poganica (s. Karte). Kartenlink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.villas-solta.com/images/solta_map_v.gif">http://www.villas-solta.com/images/solta_map_v.gif</a><!-- m --> Danke im Voraus. Gruß, Schneemann. |