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Pakistan und Islamismus - Auswirkungen auf NAchbarstaaten - Druckversion

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Pakistan und Islamismus - Auswirkungen auf NAchbarstaaten - Erich - 05.07.2007

ich stell das mal hierher, auch wenn es dem ersten Anschein nach nur Pakistan betrifft, und damit einen Staat der im Besitz von Atomwaffen ist und dessen Regierung von radikalen Eiferern übernommen werden könnte

- aber auch ohne einen solchen "Regierungswechsel"

- die Ideologie der Koranschulen in Pakistan, die aus Moscheen wie der "Roten Moschee" vorgetragen wird, betrifft nicht nur die Pakistani und deren westliche Grenzregionen, sondern auch
Afghanistan
China (Sinkiang)
Indien (Kaschmir) und
Iran (Belutschistan)

deshalb also ein neuer Thread:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7051148_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Koranschulen in Pakistan
Brutstätten des Terrors?

Wie viele Koranschulen es in Pakistan gibt, weiß so genau niemand. Schätzungen reichen von 10.000 bis 30.000. Mindestens 1,5 Millionen junge Leute sollen in Medresen ausgebildet werden.
...

Bildung auch für die Mittellosen

Weil das Bildungssystem in Pakistan schlecht ist, sollten kostenlose Religionsschulen ursprünglich dazu beitragen, auch Kindern aus mittellosen Familien eine islamische Bildung zu ermöglichen. Mittlerweile wird in einigen Koranschulen offen Hass gegen Christen und westliche Werte gepredigt.

Manche Einrichtungen sollen enge Kontakte zu verbotenen extremistischen Gruppen unterhalten. Dennoch verweisen Analytiker darauf, dass die meisten Koranschulen moderate Weltanschauungen lehren.

....
Stand: 04.07.2007 15:26 Uhr
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7049940_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach schweren Kämpfen um Koranschulen
Pakistanische Soldaten belagern Islamisten

Nach Gefechten mit Sicherheitskräften harren zahlreiche radikale pakistanische Schüler ín der größten Koranschule des Landes aus - während die Sicherheitskräfte den Belagerungsring enger ziehen. Dem Ultimatum der Regierung, das Gebäude zu verlassen, folgten bislang 1000 Schüler....

Stand: 04.07.2007 19:39 Uhr
sowie
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7054494_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Belagerung der Roten Moschee in Islamabad
Terroristen verweigern Kapitulation

Die Machtprobe zwischen den in der Roten Moschee in Islamabad verschanzten Islamisten und der Regierung von Präsident Pervez Muscharraf hat sich zugespitzt.
...
Stand: 05.07.2007 16:38 Uhr

edit:
(man beachte die sprachliche Entwicklung)


Schneemann - Schneemann - 06.07.2007

Habe unter a) abgestimmt. Meiner Ansicht nach ist Pakistan derzeit ein äußerst fragiles Gebilde und eben dazu noch eines mit Atomwaffen. Man stelle sich nur vor, dass die gleichen Eiferer, die sich derzeit um die "Rote Moschee" prügeln, irgendwann Atombomben in der Hand halten könnten.

Übrigens mache ich mir da mehr Sorgen um Pakistan als um den Iran, auch wenn dessen Präsident ein Spinner ist.

Schneemann.


- Erich - 06.07.2007

um Pakistan muss man sich wirklich mehr Sorgen machen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6534392_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Proteste nach Richter-Absetzung in Pakistan
Frust über Muscharrafs Politik schafft sich Luft

Zu Tausenden protestieren Pakistans Anwälte und Oppositionelle seit Tagen gegen Präsident Muscharraf und dessen Entscheidung, den Obersten Richter des Landes abzusetzen. Die Polizei ging mit äußerster Brutalität gegen die Demonstranten vor, verprügelte Anwälte vor laufenden Kameras. Das heizte den Volkszorn an: Aus der Affäre um den Richter Chaudhry wurde die bisher schwerste Krise Pakistans.
...

"Das Militär hat durch seine vorherrschenden Rolle in der Machtstruktur Pakistans alle staatlichen Institutionen zerstört. Die pakistanische Bevölkerung ist darüber sehr aufgebracht," resümiert Talat Masood, Ex-General und Politikexperte, "Die Krise in Pakistan wird wahrscheinlich anhalten, solange die Institutionen so schwach bleiben."

Stand: 20.03.2007 15:45 Uhr
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7064206_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:.....
Übergriff auf Afghanistan?

Der Nervenkrieg um die Rote Moschee mag nicht entscheidend sein für Muscharrafs politisches Schicksal, aber wichtig ist er. Ein friedliches Ende könnte ihm das Punkte bringen, weil auch in der großteils antiwestlichen Bevölkerung die Kritik an der harten Linie der Koranschüler wächst. Endet die Belagerung mit einem Blutbad, dann drohen allerdings Proteste und Anschläge. Muscharrafs Position könnte noch schwächer werden - und dann gäbe es nicht nur Instabilität in Pakistan, sondern auch mehr Unruhen in Afghanistan. Und neue Angst im Westen, dass die Nachbarländer noch stärker zum Ausgangspunkt für Terroroperationen überall auf der Welt werden könnten.

Stand: 06.07.2007 17:21 Uhr
sowie <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7054494_NAV_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Nervenkrieg um Koranschule geht weiter
Islamisten bereit zum "Märtyrertod"

Der Nervenkrieg um die Rote Moschee in Islamabad geht weiter: Das Gebäude ist von der pakistanischen Armee vollständig eingekesselt - die eingeschlossenen Islamisten lehnten zuletzt eine Kapitulation ab. Sie wollen zur Not den "Märtyrertod" sterben.
...

Stand: 06.07.2007 17:56 Uhr



- BigLinus - 07.07.2007

Zitat:Druck von Islamisten auf Pakistans Regierung nimmt zu

Die westlich orientierte pakistanische Regierung unter Präsident Pervez Musharraf gerät immer stärker unter Druck islamischer Extremisten.

Am Freitag kam es erneut zu Kämpfen zwischen Militär und Islamisten an der belagerten Roten Moschee in Islamabad. Die Extremisten weigerten sich aufzugeben und kündigten an, als Märtyrer sterben zu wollen. Aus Geheimdienstkreisen hieß es zudem, Musharraf sei nur knapp einem Anschlag entgangen.

Das Flugzeug des Staatschefs sei beim Start von einem Militärflughafen in Rawalpindi beschossen worden, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Der Mordversuch sei aber fehlgeschlagen. Das Militär bestritt den Vorfall. Die Maschine Musharrafs landete sicher in Turbat im Südwesten des Landes, wo der Präsident Opfer einer Hochwasserkatastrophe besuchte.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2007-07-06T133128Z_01_HUM648590_RTRDEOC_0_PAKISTAN-ZF.xml">http://de.today.reuters.com/news/newsAr ... TAN-ZF.xml</a><!-- m -->

------------

Zitat:Pakistanische Religionspolitiker wollen vermitteln
Sa Jul 7, 2007 11:10 MESZ

Vertreter pakistanischer Religionsparteien wollen in dem seit Tagen anhaltenden gewaltsamen Konflikt um die Rote Moschee in Islamabad vermitteln.

Der Anführer der in dem Gebetshaus verschanzten Extremisten, der Geistliche Abdul Rashid Ghazi, sagte am Samstag, er sei bereit, eine solche Delegation zu empfangen. Er und seine Anhänger würden ihre Waffen niederlegen, aber niemals kapitulieren. "Ich rücke von meiner Position in keinem Fall ab. Festnahmen stehen nicht zur Debatte", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2007-07-07T091045Z_01_KOE733036_RTRDEOC_0_PAKISTAN-MOSCHEE-VERMITTLUNG.xml&archived=False">http://de.today.reuters.com/news/newsAr ... ived=False</a><!-- m -->

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Zitat:Nervenkrieg um Rote Moschee geht weiter - Dazugehörige Koranschule geräumt

In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad hat es am frühen Samstagmorgen erneut Kämpfe an der belagerten Rote Moschee gegeben. Unter dem heftigen Monsun-Regen waren Schüsse und Explosionen zu hören. Ein Sturm auf das Gebäude steht aber offenbar nicht unmittelbar bevor. Allerdings wurde eine Koranschule in der Nähe geräumt, um eine zweite Front zu verhindern.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/rotemoschee_1.524771.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 24771.html</a><!-- m -->


Aufgabe oder Tot - BigLinus - 08.07.2007

Zitat:Pakistans Präsident droht militanten Koranschülern

Islamabad (dpa) - In ultimativer Form hat der pakistanische Präsident Pervez Musharraf die Besetzer der Roten Moschee in der Hauptstadt zur Aufgabe aufgefordert. «Diejenigen, die sich in der Moschee verschanzt haben, sollten aufgeben, andernfalls werden sie getötet», sagte Musharraf nach Angaben mehrerer Nachrichtensender. Die militanten Islamisten, die einen weltlichen Staat ablehnen und mit den Taliban im benachbarten Afghanistan sympathisieren, lehnen unterdessen eine Kapitulation weiter ab. Hier finden Sie in kürze weitere Informationen zu diesem Artikel.
Quelle: dpa; 07.07.2007

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Zitat:Pakistans Streitkräfte sprengen Löcher in Mauer der Roten Moschee

Pakistanische Sicherheitskräfte haben Löcher in die Mauer der Roten Moschee in der Hauptstadt Islamabad gesprengt. Damit solle den seit Tagen von radikalen Islamisten Festgehaltenen die Flucht ermöglicht werden, berichtet das pakistanische Fernsehen. Bereits gestern war durch zwei schwere Explosionen versucht worden, ein Loch in die Koranschule für junge Frauen zu sprengen. Zudem rückten die Soldaten mit 15 gepanzerten Fahrzeugen weiter auf der Rückseite des Gebäudekomplexes vor.
Quelle: dpa; 08.07.2007


- Erich - 08.07.2007

Zwischenstand der Umfrage:
Die Problematik wird bisher zwischen den Fragen a und e als gleichwertig beurteilt.

Ich habe jetzt mal unter e) abgestimmt - denn die Konflikte zwischen den Stammesregionen und der (ursprünglich durch britische Schuldung disziplinierten) pakistanischen Armee/Regierung ist der Nährboden für die Stärke der Islamisten,
die sich aus den auch von den Briten nicht beherrschten Grenzregionen in das Indus-Tiefland und die Zentren der Städte ausbreiten und damit die Möglichkeit erhalten, die Hand nach der Atombombe auszustrecken.
e) ist also die Voraussetzung für a) .... meine ich ....


- Azrail - 08.07.2007

Erich schrieb:Zwischenstand der Umfrage:
Die Problematik wird bisher zwischen den Fragen a und e als gleichwertig beurteilt.

Ich habe jetzt mal unter e) abgestimmt - denn die Konflikte zwischen den Stammesregionen und der (ursprünglich durch britische Schuldung disziplinierten) pakistanischen Armee/Regierung ist der Nährboden für die Stärke der Islamisten, die sich aus den auch von den Briten nicht beherrschten Grenzregionen in das Indus-Tiefland und die Zentren der Städte ausbreiten und damit die Möglichkeit erhalten, die Hand nach der Atombombe auszustrecken. e) ist also die Voraussetzung für a) .... meine ich ....

Das Problem ist die Massenarmut und korrupte sich allmächtigfühlende Clique um Musharraf.
Sie sind eigentlich der Grund die Fanatiker oder Radikalen sind nur ein Ventil am passenden Ort,ohne Massenarmut und einem gut funtionierendem Staatsystem indem Recht herrscht anstatt das Militär wären Fanatiker oder Radikale eine Minderheit die keiner warnehemen würde.

Schauen wir doch mal auf den gesamten arabischen oder islamischen Raum,da wo Diktaturen herrschen gibt es fanatische Gruppen oder Terrorzellen.

Angeblich soll Pakistans Militär Milliarden besitzten mit eigenen Unternehmen das sich selbst versorgt und anscheinend sollen sie über 10 Mrd. $ Finanzhilfe aus den USA kriegen für ihre Unterstützung,WO IST DAS GELD??
Wurden damit staatliche aufgeklärte(damit meine ich keine gottlosen schulen sondern vernünftige,gewissenverpflichgtete) Schulen gebaut um die Kinder aus den Slums zu holen eine Perspektive zu bieten anstatt freien radikalen Gruppen die Erziehung durch ideologisierte Schulen zu schaffen oder wurden damit Infrastrukturmasnahmen geschaffen wie Strassen,Wasserleitungen und Elektrizität für die einfachen armen Menschen um ihre Sympathie zu gewinnen um ihnen Hoffnung unf Wert zu geben?! Nein 10 Mrd. $ mit dem man so vielen Menschen helfen könnte landen bei korrupten Militärs die im Luxus leben.

Tja und dann gibt es radikale die sich in Moscheen verschanzen. Sad


- Erich - 08.07.2007

landen bei Militärs, die im Luxus leben .... oder beim Bau der islamischen Atombombe ...

wenn das
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7072584_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Kämpfe um Rote Moschee in Pakistan
Militante geben Opferzahl mit 300 an

Mehr als 300 Tote soll es bislang bei den Kämpfen um die Rote Moschee gegeben haben - behauptet der Anführer der Militanten, die sich in den Gebäude verschanzt haben. Die Behörden nennen das eine Lüge. Präsident Muscharraf gerät durch den Konflikt immer mehr unter Druck.
...

Auch der Führer der Militanten in der Roten Moschee, Abdul Raschid Ghazi, will das Schicksal des ganzen Landes beeinflussen. Pakistanische Zeitungen zitierten den angeblich letzten Willen Ghazis: Er glaube, der Märtyrertod der Widerständler werde eine islamische Revolution in Pakistan auslösen, heißt es da.

Stand: 08.07.2007 13:52 Uhr
der Erfolg ist, dann muss man Iran nur wünschen, die Finger vom Atomprogramm zu lassen ....


- Azrail - 09.07.2007

Erich schrieb:landen bei Militärs, die im Luxus leben .... oder beim Bau der islamischen Atombombe ...

wenn das
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7072584_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Kämpfe um Rote Moschee in Pakistan
Militante geben Opferzahl mit 300 an

Mehr als 300 Tote soll es bislang bei den Kämpfen um die Rote Moschee gegeben haben - behauptet der Anführer der Militanten, die sich in den Gebäude verschanzt haben. Die Behörden nennen das eine Lüge. Präsident Muscharraf gerät durch den Konflikt immer mehr unter Druck.
...

Auch der Führer der Militanten in der Roten Moschee, Abdul Raschid Ghazi, will das Schicksal des ganzen Landes beeinflussen. Pakistanische Zeitungen zitierten den angeblich letzten Willen Ghazis: Er glaube, der Märtyrertod der Widerständler werde eine islamische Revolution in Pakistan auslösen, heißt es da.

Stand: 08.07.2007 13:52 Uhr
der Erfolg ist, dann muss man Iran nur wünschen, die Finger vom Atomprogramm zu lassen ....


Das Atomprogramm Pakistans hat damit nichts zu tun und ist eher ein Resultat von mehreren Kriegen mit Indien hätte Pakistan die Atomwaffe nicht gebe es konventionelle Kriege mit Indien mit viel mehr Verlusten und aus der Sicht gesehen ist Pakistans Atombombe ein Patt gegen Indien das zwischen diesen Ländern Frieden gebracht hat.

Die Fanatiker sind ein anderer Teil die damit nichts zu tun haben sondern Produkt von Diktatur und korrumpierter Führung ist.

Um auf Iran zu kommen ist eher wenn man Pakistan im Verhältnis zu Indien sieht eine Atomwaffe friedensfördernd.


Schneemann - Schneemann - 09.07.2007

Azrail schrieb:
Zitat:Sie sind eigentlich der Grund die Fanatiker oder Radikalen sind nur ein Ventil am passenden Ort,ohne Massenarmut und einem gut funtionierendem Staatsystem indem Recht herrscht anstatt das Militär wären Fanatiker oder Radikale eine Minderheit die keiner warnehemen würde.
Die militanten und radikalen Fanatiker fingen aber mit ihrem "Wirken" nicht erst unter Musharraf an. Es gab schon lange Jahre vorher Ärger mit den Radikalislamisten in Pakistan. Musharraf ist eben nur gerade im Amt, aber nicht alleiniger Auslöser des Ganzen.
Zitat:Die Fanatiker sind ein anderer Teil die damit nichts zu tun haben sondern Produkt von Diktatur und korrumpierter Führung ist.
Ich finde, dass das ein wenig eine einfache Antwort ist. Nur weil es eben Korruption gibt, sprengt man mal wieder irgendwenn in die Luft (bevorzugt im Ausland). Korruption gibt es auch in anderen Ländern und das nicht zu knapp. Am schlimmsten ist es auf dem afrikanischen Kontinent und einigen Ländern im islamischen Raum (Irak) und Südostasien (Myanmar). Spitzenreiter ist übrigens laut transparency international Haiti. Warum der Irak im Chaos versumpft ist klar, aber ansonsten haben wir viele nichtmuslimische Länder, die überaus - und stärker als Pakistan - korrupt sind und diktatorisch regiert werden, aber die keine "fundamentalistischen Terrorgruppen" im Lande haben. Kurz: Es ist eben nicht immer nur die Korruption oder der "böse Westen", sondern es ist im Falle von Pakistan doch schon möglicherweise ein Problem der Religion (wie übrigens anderswo auch) - und da hängt es eben immer irgendwie mit dem Islam zusammen.

Schneemann.


- ThomasWach - 09.07.2007

Gut, aber Pakistan ist nunmal auch kein einheitliches Gebilde und das ganze Land ist kaum so traditional und islamistisch geprägt wie die Grenzländer zu Afghanistan, wo in Belutschistan und Waziristan starke Stammesstrukturen dominieren und die Islamisten und die Koranschüler, also die Taliban einen starken Stand haben.

Solch eine Entwicklung wie in Islamabad mit der Roten Moschee wird in den gängigen Zeitungsartikeln eher als neuesm dynamisches Ausgreifen angesehen, das aber eben keine Zustimmung bei der breiten Bevölkerung findet. Im Gegenteil, Musharraf gewinnt durch sein starkes Auftreten bei den in der Mehrzahl befindlichen säkularen und moderaten Kräften.

Insgesamt wäre es daher sehr zu wünschen, wenn die pakistanische Regierung nun den Kampf gegen die Islamisten intensivieren würde. Langfristig muss sie es tun und hierfür das Bündnis mit säkularen, zivilen und liberalen Kräften suchen. Bisher aber scheitert es daran, dass beide Seiten zu sehr eigennutzorientiert sind und daher jeweils um Macht füchten.

Auch hieran sieht man, dass die Stunde der Islamisten noch nicht gekommen in Gesamtpakistan. Die Stammesgebiete sind da natürlich eine andere Geschichte - nur in die konnte die pakistan. Armee nie wirklich und auch die britischen Kolonialherren hatten hier ihre liebe Müh und Not. Musharraf will eben nicht den großen Konflikt mit den islamistischen Kreisen suchen - denn hierfür bräuchte er eben die Rückendeckung der zivilen, säkularen Mehrheit. Aber deren zivile politische Führer stehen nunmal wegen gegenseitigen Korruptionsvorwürfen und Kämpfen um Macht und Pfründe gegeneinander.
Hier liegt denn auch das wahre Problem: Dass aus kurzsichtigen politischen und egoistischen Motiven die nichtislamistischen Lager nicht zusammenarbeiten.


Schneemann - Schneemann - 09.07.2007

Thomas Wach schrieb:
Zitat:Solch eine Entwicklung wie in Islamabad mit der Roten Moschee wird in den gängigen Zeitungsartikeln eher als neuesm dynamisches Ausgreifen angesehen, das aber eben keine Zustimmung bei der breiten Bevölkerung findet. Im Gegenteil, Musharraf gewinnt durch sein starkes Auftreten bei den in der Mehrzahl befindlichen säkularen und moderaten Kräften.
Ich stimme dir bei fast allem zu, nur diesen Absatz sehe ich nicht ganz so. Tatsache ist doch, dass viele pakistanische Regierungen - bis zuletzt auch die unter Musharraf - gezielt radikalislamische Strömungen zumindest indirekt unterstützt haben (u. a. der pakistanische Geheimdienst ISI die Taliban), besonders in Afghanistan, im Grenzgebiet der beiden Länder und auch im Kashmir-Konflikt gegen Indien. Viele in der Bevölkerung denken über Musharraf wohl eher so nach, dass sie ihn für einen Wendehals halten, der nur aufgrund ausländischen Drucks - besonders auch der USA - jetzt etwas gegen die Radikalislamisten unternimmt, aber ansonsten die Fundamentalisten gewähren lassen würde; selbst säkulare Kräfte dürften ihm diesen Frontenwechsel übel nehmen. Und: Selbst wenn Musharraf den harten Strategen beim Kampf um die Rote Moschee zelebriert und die Sache durchzieht, so dürfte er bei einer offenen Wahl - würde sie den theoretisch z. B. eine Woche später erfolgen - haushoch verlieren und von den Islamisten aus dem Amt gejagt werden.

Schneemann.


- ThomasWach - 09.07.2007

Ich sehe das als ein ausgeklügeltes Gleichgewichtsspiel bzw. Gleichgewichtsaustarieren an, dass hier Musharraf und die inneren Zirkel des Militärs hier betreiben. Über die Motive kann man dabei sicher trefflich spekulieren, nur denke ich, steckt da sicher nicht nur eins dahinter.
Ein gewisse Portion Feigheit vor der offenen Konfrontation, ausgeklügeltes taktisches Denken, um Islamisten und liberale, bürgerliche Kräfte gegeneinander auszuspielen, Machterhaltung, da steckt so einiges dahinter.

Musharraf persönlich dürfte keine sonderlich großen Sympathien für die Islamisten haben, stammt doch seine Familie ursprünglich aus Indien und er dürfte mit noch am meisten die Inkarnation des säkularen Punjabgenerals sein, die inzwischen auch schon in der pakistanischen Generalität seltener geworden ist.

Ich denke, man muss hier wieder einmal differenzieren:
1.) Die ständige Gefahr einer Islamisierung rechtfertigt einerseits im Inneren einen autoritären Kurs, andererseits versucht man sich so auch nach außen Spielräume zu sichern. Im Inneren kann man mit Verweis auf die islamischen Kräfte die eigene Regierung besser rechtfertigen, immerhin steht man offiziell ja im Kampf gegen diese Kreise. Und man kann auch das Vorgehen gegen liberale Oppositionelle wunderbar kaschieren, da dies alles nur der einen Front gegen die Islamisten dient.
Nach außen kann man dagegen immer wieder auf die islamistische Bedrohung und die so gegebenen Handlungseinschränkungen vorweisen, um beispielsweise gegenüber den Amerikanern das eigene, teilweise halbherzige Vorgehen zu erklären. Fährt man also diese Doppelstrategie, einerseits periodisch gegen die Islamisten vorzugehen und ansonsten sich auf Lippenbekenntnisse zu verlagern und sie in Ruhe machen zu lassen, dann kann man das sowohl innen- wie außenpolitisch nutzen, um selbst an der Macht zu bleiben. Und Musharraf muss da halt mitspielen, weil er als Außenseiter sonst ganz schnell weg wäre.
2.) Die pakistanische Gesellschaft ist auch aber realiter ziemlich fragmentiert. Es gibt einerseits sicher auch echte Befürchtungen bei den Militärs, dass ein hartes Durchgreifen Pakistan substanziell schwächen würde. Und das ist absolut gegen ihre Interessen. Daher verlegt man sich auf diese Doppelstrategie.
3.) Nicht nur aus den Zusammenhängen um Punkt 1 ergeben sich - instrumentelle - Verbindungen zu gewissen islamistischen Kräften. Es gab seit den 70er Jahren durchaus eine Verstärkung der islamistischen Gesinnung in Pakistan, aber auch in den Streitkräften. Hier sei insbesondere der Militär und Putschist Generel Al-Huq genannt, der Pakistan zur islamischen Republik gemacht hat. Auch daher ist ein tatkräftiges Vorgehen schwierig.

Letztlich ist es ein komplexes Amalgam von Gründen und Zusammenhängen.


- Azrail - 09.07.2007

Zitat:Ich finde, dass das ein wenig eine einfache Antwort ist. Nur weil es eben Korruption gibt, sprengt man mal wieder irgendwenn in die Luft (bevorzugt im Ausland). Korruption gibt es auch in anderen Ländern und das nicht zu knapp. Am schlimmsten ist es auf dem afrikanischen Kontinent und einigen Ländern im islamischen Raum (Irak) und Südostasien (Myanmar). Spitzenreiter ist übrigens laut transparency international Haiti. Warum der Irak im Chaos versumpft ist klar, aber ansonsten haben wir viele nichtmuslimische Länder, die überaus - und stärker als Pakistan - korrupt sind und diktatorisch regiert werden, aber die keine "fundamentalistischen Terrorgruppen" im Lande haben. Kurz: Es ist eben nicht immer nur die Korruption oder der "böse Westen", sondern es ist im Falle von Pakistan doch schon möglicherweise ein Problem der Religion (wie übrigens anderswo auch) - und da hängt es eben immer irgendwie mit dem Islam zusammen.

Sorry aber nein es nicht zu einfach es ist eben so manchmal sind es eben einfache antworten.

Musharraf hat nicht zur Besserung beigetragen sondern zur Verschlechterung und Pakistan ist seit seiner Gründung immer unter der knute des Militärs gewesen was auch dazu führte das ab und zu demokratische Regierungen abgesetzt wurden,natürlich waren diese auch nicht besser sondern nur in Wort Demokratie sondern auch korrupt und oligarchisch.
Was andere Länder angeht sind diese vielleicht unter anderen Vorrausetzungen ABER solche fanatischen Gruppen gibt es überall in anderer Form schau doch mal nach Südamerika wo es die Farc in Kolumbien gibt( die haben sehr viele Menschen auf dem gewissen vielleicht mehr als El kaida blos sind das Südamerikaner) oder diverse andere Rebellengruppen oder Terrorgruppen oder Afrika wo es Rebellengruppen und Terrorgruppen gibt die sich Jahrzenten mit der Regierung oder eben dem Staat sich anlegen,der Unterschied zwischen den jetzigen islamistsichen Fanatikern und den anderen ideologischen Fanatikern ist das die religiösen Extremisten auf eine grösseren Bühne Überregional agieren und sie nicht nur die sogenannten "Korrupten" sprich ihre Regime bekämpfen sondern aus ihrerer Strategie meinen das viel schlimmer der ist der korrumpiert sprich das Geld gibt,sprich die unterstützenden Mächte aus dem Ausland Beispiel USA.
Zur Korruption gehört immer der das "Geld nimmt" und der der "das Geld gibt"!

Pakistans Militär hätte diese Probleme nicht wenn sie eben ihre Bevölkerung fianziell gestärkt hätte anstatt nur an sich zu denken,das ist natürlich nur ein teil ABER der wichtigste der die meisten Probleme beheben würde.

Nochmal was zum islam angeht dieser ist nur ein Katalysator ein Mittel zum Zweck!
du musst mal versuchen das obejektiver zu betrachten gelöst aus der eigenen Perpektive dann kann man viel besser erkennen das das ganze nur Katalysatoren gegen Unrecht,Willkür,Ohnmacht oder besser gesagt für ein besseres Leben ist das dieser ausartet liegt im Urpsrung eines Konflikts.Ich würde sagen das sind moderne Bauernaufstände.


- Erich - 09.07.2007

war da nicht irgendwann eine Äusserung, die Pakistanis würden "lieber Gras essen als auf die Bombe zu verzichten" ?

Damit wird doch gezeigt, dass die Bombe den Pakis sehr viel Geld gekostet hat - Geld, das etwa im Bildungsbereich abgeht und worauf dann die Koranschulen die Lücken füllen konnten, was im Endeffekt zur Radikalisierung der Jugend beitrug.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7051148_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Koranschulen in Pakistan
Brutstätten des Terrors?
...
Jetzt steht die pakistanische Regierung vor dem Scherbenhaufen der unverhältnismäsig hohen Rüstungsausgaben
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7080122_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt um "Rote Moschee" in Pakistan
Muscharraf will verhandeln

Pakistans Regierungschef Muscharraf hat sich entschieden: Er will ein Blutbad in der Krise um die Rote Moschee in Islamabad verhindern und hat Verhandlungen mit den Extremisten angekündigt. Beobachter aber warnen: Sollten die Verhandlungen scheitern, drohe ein Blutvergießen.
..

Stand: 09.07.2007 16:50 Uhr

- und sag mir niemand, das A-Programm sei notwendig gewesen, um indische Aggressionen und einen konventionellen Krieg zu vermeiden;
soweit ich das beurteile wurden in der letzten Zeit die Unruhen in Kaschmir von Pakistan aus geschürt, während sich Indien entsprechend zurück hielt. Für mich sieht es so aus, als ob aus Pakistan operierende, in Anfghanistan oder im afghanischen Grenzgebiet geschulte Kämpfer zumindest mit "aktiver Duldung" der pakistanischen Armee immer wieder Unruhen in Indien schüren und den Terror von Pakistan nach Indien tragen ....

dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/Ipw/Akuf/kriege/256bk_indien-pakistan.htm">http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/pu ... kistan.htm</a><!-- m -->
Zitat:...Seit ihrer Gründung haben Indien und Pakistan bereits sechs Kriege gegeneinander geführt, von denen fünf im Zusammenhang mit dem Konflikt um Kaschmir standen. In den Zeiten zwischen den Kriegen gingen die Auseinandersetzungen jeweils auf ein Niveau regelmäßiger Grenzzwischenfälle zurück....

...
Im April 1999 stieß die indische Armee auf eine Gruppe von 800 bis 900 Bewaffneten, die sich in den Bergen um Kargil verschanzt hatten. Von diesem Standort aus ließ sich ein etwa sechs Kilometer breiter Streifen auf der indischen Seite der Waffenstillstandslinie kontrollieren. Diese Kämpfer verfügten offensichtlich über eine gute Hochgebirgsausrüstung, mittelschwere Waffen und einen gut organisierten Nachschub. Die Ereignisse führten rasch zu einer internationalen Isolierung Pakistans. Die USA, traditionell mit Pakistan verbündet, ergriffen Partei für Indien. Auch China, das immer ein verlässlicher Bündnispartner für Pakistan gewesen ist, verhielt sich in diesem Fall neutral. Nachdem Pakistan zwischenzeitlich sogar mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht und die indische Armee den größten Teil des besetzten Gebietes zurückerobert hatte, versprach der damalige pakistanische Premierminister Nawaz Sharif dem damaligen US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton, die bewaffneten Gruppen zum Rückzug zu veranlassen, was ihm in Pakistan als Verrat vorgeworfen wurde....

In der Zeit vom Juli 1999 bis zum September 2001 begrenzten sich die Auseinandersetzungen entlang der Waffenstillstandlinie wieder auf das Niveau regelmäßiger Grenzzwischenfälle. ... Indien, das in Kaschmir gegen zum Teil in Afghanistan ausgebildete Gruppen kämpfte (vgl. den Beitrag zu Indien (Kaschmir)),....

... ab Ende Oktober 2001 intensivierten sich die Auseinandersetzungen indischer und pakistanischer Truppen entlang der Waffenstillstandslinie deutlich. Eine weitere Eskalation erfolgte nach dem Anschlag auf das indische Parlamentsgebäude in Neu Delhi am 13. Dezember 2001 (vgl. den Beitrag zu Indien (Kaschmir)). Die indische Regierung machte die von Pakistan aus operierenden Gruppen Lashkar-i-Toiba (Armee der Reinen) und Jaish-i-Muhammad (Armee Muhammads) sowie den pakistanischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI) für den Anschlag verantwortlich....

Musharraf ... verkündete er ein Verbot von Lashkar-i-Toiba und Jaish-i-Muhammad und versicherte, dass Pakistan gegen grenzüberschreitenden Terrorismus im eigenen Land vorgehen würde. Seine direkten Aussagen zu Kaschmir, Pakistan würde den "Befreiungskampf in Kaschmir weiterhin moralisch, diplomatisch und politisch" unterstützen, zeigten aber, dass seine Grundeinstellung sich nicht verändert hatte....

...Nach einem Massaker an 24 Hindus im indischen Teil Kaschmirs am 24. März (2003) spitzte sich die Lage an der Grenze erneut zu (vgl. den Bericht zu Indien (Kaschmir))...